• Guten Morgen Simon :)

    Wir hatten in der Pflegeausbildung im Pharmazieunterricht eine lange Debatte, was neurologische Medikamente betraf:
    Neurologische und psychiatrische Medikamente haben mit Abstand die heftigsten NW. Eine Mitschülerin regte sich tierisch auf, wie man denn wissend sowas verabreichen könne.

    Die Website "meinungsverbrechen.de" meint wie folgt zitiert:
    "Kritische Neurologen und Psychiater betonen immer wieder, wie Haloperidol, Flupentixol, Perazin und andere Neuroleptika schwere Hirnschäden verursachen. Vor allem die gefürchteten Spätdyskinesien mit Symptomen wie unwillkürlichen Zuckungen, Tics und auffälligen Bewegungsanomalien an der Zunge, im Gesicht sowie im Bereich von Hals- und Rumpfmuskeln. Neuroleptika führen zu Hirnatrophie, also einer Schrumpfung des Gehirns – vor allem im Bereich der Frontallappen, die als Sitz der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens gelten. Die Verminderung der Hirnsubstanz sei abhängig von Dosis und Dauer der Verabreichung. Hirnvolumenminderung führt unweigerlich zum Verlust von kognitive Fähigkeiten. Die Folgen sind unter anderem schlechtere Orientierung, Defizite bei verbalen Aufgaben, nachlassende Aufmerksamkeit und ein geringeres Abstraktionsvermögen. Es gibt dazu zahlreiche wissenschaftliche Studien, die dies belegen.

    In seine Buch "Körpereigene Drogen – Die ungenutzten Fähigkeiten unseres Gehirns" zitiert der schweizerische Arzt Josef Zehentbauer seinen schwedischen Kollegen Lars Martensson, der die Wirkung von Neuroleptika anschaulich beschreibt:

    "Wenn die Dopamin-Rezeptoren durch die Medikamente blockiert werden, ergibt sich als Resultat, dass die Nervenimpuls-Übertragung… lahmgelegt ist… Es sind Neuroleptika-Auswirkungen, die Neuroleptika-behandelte Menschen ausdrücken wollen, wenn sie sagen: >Ich bin ein lebender Toter… Ich kann kein Buch lesen, nicht einmal fernsehen, ich hab’ kein Gedächtnis.< ... Sie sind herzzerbrechend, diese Klagen von Neuroleptika-Opfern."

    Zum Thema gibt es bsp. eine sehr interessante Studie mit dem Titel "Neuroleptika zwischen Nutzen und Schaden" von Volkmar Aderhold (Inst. für Sozialpsychiatrie / Universität Greifswald) Du kannst die Studie im Dateianhang meines Beitrages als PDF "downloaden" / oder unter:

    https://www.sta-forum.de/www.meinungsve…tika_update.pdf

    Der Punkt war: das Med. verbesserte nachweislich und sichtbar die Lebensqualität des Betroffenen; ein normaler Umgang im Alltag war möglich.

    Im Anfang waren die Nebenwirkungen etwas ungewohnt, aber mein Arzt hat mich darauf gut vorbereitet. Mit der Zeit lernt man damit umzugehen... Worüber ich mich herrlich amüsiert hab': Akineton ist ein Parkinsonmittel, doch unter den Nebenwirkungen ist auch "Zittern" angeführt. :D Sicher, es kann möglich sein, dass so ein Medikament die Lebenserwartung verkürzt. Aber wie Du eben schon gesagt hast, jeder muss da halt eine Entscheidung treffen, was er will: Will ich ein paar Jahre länger leben oder will ich viele, viele Jahre ein Leben das auch "Lebensqualität" aufweist? Natürlich wäre es mir lieber, wenn ich die Möglichkeit hätte auf etwas "schonendere" Möglichkeiten zurück zu greifen, diese Möglichkeiten sind bei uns eben nicht zugelassen - So sage ich angesichts der Lebensqualität, dass ich eben bereit bin, diese Nebenwirkungen auch in Kauf zu nehmen.

    Liebe Grüße

  • Wer Jedoch in das Bewusstsein anderer Menschen "bewusst" also gewollt fatal/zerstörerisch eingreift, sollte sich auch bewusst sein: Kein Argument um eine "Schuldverschiebung" dieser Menschen recht zu fertigen, angesichts dessen sorgte ein hysterisches

    war es wirklich notwendig von "Deinem Erfolgserlebnis"


    Lieber Gabriel87,

    zunächst - ich weiß mich eine Karriere lang missverstanden, da bin ich schwer zu verletzen. Zunächst : Meine Gratulation und meine besten Wünsche zu einer erfolgreichen Parkinsontherapie.

    Statt in den Gittern der Balkone hängender, brüllender Schizophrener brachten die ersten Neuroleptika Ruhe und Kommunikationsmöglichkeiten - neben sehr unangenehmen Nebenwirkungen, teils mit tödlichem Ausgang (Leponex). Inzwischen gibt es eine bunte Palette der dritten oder vierten "Generation" - und es ist mit weiteren, besseren zu rechnen.

    Zur Berechtigung der Behandlung : Herr X soll ruhig in seiner Schrebergartenhütte als versponnener Einsiedler sein Leben führen. Herr Y beginnt seine Karriere mit einem gemeingefährlichen Gewaltakt und wird immer wieder G'espannt" - und dann fliegen die Fetzen, Koloniakübel werden angezündet, er fuchtelt mit einem Küchenmesser herum, die Polizei rückt (wieder einmal) mit der WEGA aus - - Grund: Absetzen der Medikamente. - Hätten A, B, und C ihre Medikamente regelmäßig weiter genommen, würden sie heute noch - ein bisserl gedämpft - in der Sonne vor ihrer Sozialwohnung sitzen. So gab es absurd - brutale Selbstmorde - oder Morde. Oder zumindest brutale Gewalttaten ohne ersichtlichen Grund.

    Aber wir sind glücklich über die Entwicklung der letzten 50 Jahre, wenn auch nicht restlos zufrieden.

    Ein Schizophrener verweigerte die Medikation: Im Wahn kann er kreativ unmögliche Sitzgelegenheiten für eine italienische Firma gestalten; da hat er lieber immer wieder seine Anfälle panischer Angst. Den Weg in den "Defekt" - angeblich eine Nebenwirkung der Medikationen - geht er trotzdem ( ! )


    Dre Hinweis auf mein Durchsetzen von Kneipp - Therapien: Das setzt erstens ein langes Befassen mit neurovegetativen und erlebnismäßigen Heilreaktionen, das Konzept, der Mensch sei "trainierbar", die Kenntnis der ganzen Palette der Kneipp - Methoden (und anderer: Schlenzsche Überwärmungsbäder). Das verlangt eine genaue Diagnostik und Abstimmung der Indikation - und die vertragliche Verbindung mit der Kneippkuranstalt Salzerbad.

    In concreto handelte es sich um zwei Frauen mit "Burnout" bei vegetativer Pliuussymptomatik. in einem dritten Fall habe ich ebenfalls eine junge Frau mit ähnlichen, aber weniger vegetativen Symptomen mit "Krankenstand / Domizilwechsel" zur Tante ins Waldviertel geschickt mit de Auftrag, ihr die herbstliche Gartenarbeit zu erledigen. Eine konnte es sich leisten: Ohne Kostenübernahme des Sozialversicherers - mit "Domizilwechsel" allerdings drei Wochen in das Wellnesshotel Paierl - dieses mit sehr gutem konkretem Therapieangebot. (Sie konnte sich die enormen Kosten leisten.)

    Andere hätten alle diese Frauen mit Lexotanil und halt irgend etwas Antidepresisven angefüllt ( - alle waren schliesslich den Tränen nahe).

    Warum ich das anführte : Ich bin kein phantasieloser Pillenverschreiber.

    So nebenbei : Eine wesentliche Wegweisung aus meiner Ambulanz war: Ad . Diätberatung (- eine professionelle, nicht ideologisch eingefärbte !)
    .

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (18. April 2015 um 19:12)

  • Lieber philoalexandrinus,

    vielen Dank für Deine Ausführung. Wenn gleich die Frage offen bleibt, ob nun meine "Behauptung" bzgl. Zyban aus Deiner Sicht nun "miese Polemik" ist, oder doch durchaus anhand der "Belege" Berechtigung hätte?

    da bin ich schwer zu verletzen

    ? ? ?

    Warum ich das anführte : Ich bin kein phantasieloser Pillenverschreiber.

    Hat auch niemand behauptet.


    Liebe Grüße

  • ob nun meine "Behauptung" bzgl. Zyban aus Deiner Sicht nun "miese Polemik" ist, oder doch durchaus anhand der "Belege" Berechtigung hätte?


    eigentlich ja. Der Versuch mitZyban ist für mich ein PAradigmenwechsel; Nikotin greift in den Serotonin-, den Dopamin-, den Adiuretin- , den GABA - - - den Glukose- - - - Stowwechsel ein. Inzwischen wird ganz generell behauptet, dass die Adaptierung an solre Eingriffe von Individuum zu Individdum unetrschiedleih reversibel / irreversibel fixiert ist - un da wäre eine differenzierte Behnadlung eben angebracht - ob durh yban ist weiterhin fraglich. Nur : stirbst halt nicht am Liuungenrebs, stirbst an Zyban - -so einfach scheint ( !) das nicht zu sein..

    Vilene DAnk für Deine Mühe im Internetadressen . Nur - lese ich die, so sind einige sehr laienhafter Diktion. , besonders jene, welche von 8 Todesföällne ohne nähere Nagaben (Person, alter, Vorgecshichte, NBikotindosis, Zyban - Dosis, Komorbidität) berichtet. Baer ich werde in der speziellen Suchmaschine, welche alle weltweit bekannten Zwischenfälle mit Pharmaka - auch den 1 1/2 ten FAll aus Feuerland - genau dokumentiert.

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  • stirbst halt nicht am Liuungenrebs, stirbst an Zyban - -so einfach scheint ( !) das nicht zu sein..

    Mit Sicherheit mag das ein ganz komplexes Thema sein. Ich frage mich halt nur, ob angesichts der heftigen Nebenwirkungen der Einsatz von Bupropion als Raucherentwöhnungsmittel zu rechtfertigen wäre. Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission des deutschen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte Bruno Müller-Örlinghausen meinte: "Es gibt in Form von Nikotinpräparaten therapeutische Alternativen mit einem besseren Sicherheitsprofil und ebenfalls gesicherter Wirksamkeit." Wobei betont wird, dass ein ursächlicher Zusammenhang zwischen Zyban und den Todesfällen zwar nicht eindeutig gesichert sei, aber die Todesfälle seien im zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme von Zyban aufgetreten.


    Liebe Grüße

  • r heftigen Nebenwirkungen


    Kann schon sein- ich habe es nie angewendet. Man wird immer zwischen Nutzen - Notwendigkeit und Risiko abschätzen müssen - - und zu manchen Medikamenten oder Methoden (!!) Nein sagen müssen.


    Ich halte ehr viel von Hydrotherapie - Kneipp, Schlenz, Winternitz - - -nur bei Durchblutiungsstörungen der Beine kann man die (ohne genaue n Gefässbefund) ganz kaputt machen mit wecheslbädern !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Was ich bei Zigarettenrauchern, insbesondere Frauen beobachte, ist die Tatsache, dass sie Verdrängung und Ignoranz üben und in ihren Alltag einbauen. Beispielsweise macht sich eine Zigaretten rauchende Frau Sorgen darüber, ob Früchtetee Schadstoffe enthält, die ihrer Gesundheit schaden und nimmt aber in ihrer "Scheuklappen -Wahrnehmung" nicht zur Kenntnis, das das verbrannte Zigarettenpapier über die Lunge in ihren Blutkreislauf gelangt und sich über den gesamten Körper verteilt und sämtliche Organe schädigt. Das ist meines Erachtens eine psychische Störung.

  • Was ich bei Zigarettenrauchern, insbesondere Frauen beobachte, ist die Tatsache, dass sie Verdrängung und Ignoranz üben und in ihren Alltag einbauen.

    Warum beschäftigt Dich das so?

    Jede "schädliche" Tätigkeit - und deren gibt es viele - ist mit einer gewissen Verdrängung, Ignoranz oder falschen Risikoevaluation verbunden.

    Das ist meines Erachtens eine psychische Störung.

    Rauchen ist bei vielen Personen eine Sucht, und es gibt vielerlei Süchte.

    Übrigens, auch die Kritiksucht ;)

    Liebe Grüße, Heimo