Bestimmt Gott jede Lebenszeit bzw. deren Ende?

  • @Epafroditus

    wenn du innerhalb eines Zitats deine Antworten einträgst, kann ich nicht mehr zitieren.

    Daher allgemein: uns Menschen ist der Tod natürlich ein Feind. Wir wissen, dass wir sterben müssen, und das bedrängt den Menschen.
    Du schreibst, dir als gläubigen Menschen kann der Stachel des Todes nichts mehr anhaben ...

    Na, genau das selbe sage ich doch.
    Man kann den Tod als das sehen, was er ist: das Ende des Lebens hier.

    Die These, man würde kapitulieren, wenn man den Tod nicht mehr als Feind betrachtet, halte ich für unsinnig.
    Dass Paulus sich teilweise ähnlich ausdrückt, ist für mich nicht zwangsläufig maßgeblich, sondern treibt mich an, darüber nachzudenken.

    Man muss auch sehen, dass Pauli Texte immer auch Märtyrertexte sind. Der Tod, das war die Verfolgung, die Folter, die Bedrängnisse durch den Staat.
    Der Tod-feind ist dort viel mehr als einfach nur das Ableben.

    Ich halte nichts von diesem blinden Transport der Texte in unsere Lebenswelt.
    Genauso wie jenes "Ach, die Welt hasst uns so sehr und feindet uns an" - Ein Christ in Syrien, der kann das sagen. Ich kann das hier bislang nicht sagen.
    Es gibt Leute, die wollen davon nichts wissen oder belächeln mich vielleicht (wenn ich es auch noch nicht mitbekommen habe), aber von "der feindlichen, bösen Welt" blieb ich bislang verschont
    und gewisse Sätze aus den Briefen sind für mich und meine Lebenswelt einfach nicht zutreffend.
    Das muss man auch immer sehen, denke ich.

    Zu Abraham: nein, der hat sicher nichts gegen die Ewigkeit bei Gott, aber darum ging es auch nicht.
    Es ging darum, dass diese Texte dort komischerweise keinerlei negative Bilder vom Tod ansich zeichnen. Bei Jesus auch nicht, sondern erst bei Paulus.

    Man darf vielleicht auch mal sehen, dass das, was jemand sagt und schreibt, vor allem mit seiner Person zutun hat. Das ist immer so und war auch bei Paulus so.

    LG

  • Ich denke, er hatte zunächst einmal Angst vor den Qualen dieses Todes; eine Kreuzigung ist unfassbar grausam. (Wir haben übrigens meist keine Angst vor dem Tod, sondern vor qualvollem Sterben oder dahinsiechen)

    Eine Trennung sehe ich nicht, wenn er sagt: Vater, in deine Hände gebe ich mein Wesen.
    Aber natürlich ist auch das Gefühl der Einsamkeit dabei (Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?)
    Er bildet alle menschliche Bedrängnis ab, aber auch den Glauben.

  • Ich denke, er hatte zunächst einmal Angst vor den Qualen dieses Todes;


    Ja das sicher auch!?
    Aber er sagte, "ich zerbreche fast unter dieser Last"................dann heißt es, "er zitterte vor Angst"
    Deswegen denke ich, daß die Angst mit der Last nicht tragen zu können zusammenhängt?

  • Beides ist ein Ausdruck der Liebe!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Vor der Angst dieses Lebens und Sterbens braucht man nicht weglaufen. Das war auch Gottes Lebenslektion für den "gläubigen" Abraham.

  • Ich behaupte, dass Gott nur insoweit das Lebensende bestimmt als er genetisch in unseren Körperzellen eine maximale Lebensdauer von 120 Jahren festgelegt hat.

    1Mo 6,3 Da sprach der HERR: Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten, denn er ist Fleisch. Ich will ihm als Lebenszeit geben hundertzwanzig Jahre.

    Innerhalb dieser Zeitspanne hat es der Mensch oft selbst "in der Hand" wielange er lebt. Rauchen, Saufen, Fettleibigkeit, Bewegungsmangel usw. verkürzen eben so das Leben wie ein riskanter Lebensstil.
    Man kann auch durch andere Menschen ums Leben kommen.
    Dann gibt es noch die vielen üblen Erbkrankheiten, die das Leben ebenso verkürzen wie Krebs usw. Dies hat wiederum zu tun mit der "gefallenen Welt" in der wie leben, die "krank, böse und kaputt" ist, denn noch Leben wir nicht auf einer "neuen Erde".

  • Genesis 6:3. bezog sich auf die Zeit der Rettungbotschaft Noahs VOR der Sintflut.
    Die Lebensdauer der Menschen NACH der Sintflut kann damit NICHT gemeint sein. Siehe Kontext!

    Lebensalter über 100 sind genetisch und biographisch bedingt.

    Unser Ziel ist nicht "120" Jahre sondern die "Ewigkeit" durch Jesus Christus.

  • Neulich habe ich von einem Raubüberall in Chicago/USA gelesen. Eine Einbrecherbande verübte in einem wohlhabenden gut situierten Stadtviertel Wohnungseinbrüche. In einem Fall erschossen sie Einbrecher in einem Haus die 43jährige Hauseigentümerin und deren 17jährige Tochter.
    Bei der anschließenden Beerdigung sagte der Geistliche wörtlich (ins Deutsche übersetzt(:

    "...Warum hat Gott sie so früh geholt ? Ich kann nur sagen: Ich weiss es nicht aber ich glaube, dass ist Teil seines Plans und wir müssen vertrauen haben in seinen Plan...."

    Diese Worte des US-amerikanischen Pastors sind in mehrfacher Hinsicht ungeheurer Blödsinn und zwar aus folgenden Gründen:

    1. Nicht Gott hat die Getöteten so früh geholt, sondern die Einbrecher, die gemordet haben.
    2. Wenn der Pastor Gott für den Raubmord verantwortlich macht, unterstellt er Gott, ein Mörder zu sein.
    3. Es gehört nicht zu Gottes Plan, Raubmorde mit Todesfolge zu planen.

    Ich hätte die Beerdigungsansprache richtigerweise wie folgt formuliert:

    "...Liebe Gemeinde, die entsetzlichen Morde an den beiden jungen Frauen sind nicht Gottes Wille und gehören nicht zu seinem Plan. Es sind Menschen, die ein gegen Gott gewandtes Leben führen und rauben und morden. Gott verurteilt solche Taten zutiefst und wird Gerechtigkeit üben. Ich kann euch aber versichern, dass die ermordeten Gemeindeglieder unserer christlichen Gemeinde von den Toten auferstehen werden zum Ewigen Leben wie es uns unser Herr Jesus Christus verheissen hat ...."