Apg 10: Reine und unreine Speisen

  • Norbert, wenn dein Arzt zu dir sagt, du solltest z.B. Zucker oder Alkohol ganz aus deinem Speiseplan streichen, da du sonst große Probleme bekommst, würdest du ihm dann auch sagen, du bist Christ, und deshalb schadet dir weder Zucker, noch Alkohol? Viele Arzte verbieten ihren Patienten Wurstwaren, Speck und Schweinefleisch zu essen, würdest du dich als dagegen resistenter Christ outen? Oder würdest du den dringenden Rat des Arztes Befolgen?

  • Nach Möglichkeit schon!

    Die Bibel aber spricht: "Ich bin DER HERR (=JHWH), dein Arzt!" (2.Mose 15,26)

    und in 2.Chronik 16,12: "Und Asa (jüdischer König von ca. 911 -870 v.Chr.) wurde krank an seinen Füßen im 39. Jahr seiner Herrschaft (also 872 v.Chr.), und seine Krankheit nahm sehr zu; und er suchte auch in seiner Krankheit nicht JAHWEH, sondern die Ärzte."

  • Zitat von Bemo

    Ehrlich gesagt habe ich mir noch nie darüber Gedanken gemacht, ob mich unreine Speisen unrein machen. Nach meiner Erkenntnis sehe ich einfach nur, dass es unreine Tiere gibt, die man laut Bibel nicht essen soll. Für mich ist die Frage ob es reine oder unreine Speise gibt eigentlich auch nur eine Frage der rechten Lehre: Was sagt die Bibel dazu?

    Das hat mich jetzt doch neugierig gemacht und ich habe nachgeschaut in 3. Mose 11 über reine und unreine Tiere.

    Da heisst es zu dem Punkt:

    [bibel]3. Mose 11, 24 An diesen werdet ihr euch verunreinigen - wer ihr Aas anrührt, der wird unrein sein bis zum Abend;25 und wer ihr Aas trägt, soll seine Kleider waschen und wird unrein sein bis zum Abend - : [/bibel]

    Auch Kleidung oder Haushaltsgegenstände, die damit in Berührung kommen, müssen gewaschen oder vernichtet werden.
    Also wer solche Tiere in totem Zustand (in dem sie ja auch gegessen werden) nur berührt, wird unrein.

    Und das hat nichts mit gesundheitlichen Aspekten zu tun, weil diese Tiere irgendwie schlecht für unseren Körper wären.

    Die Reinheitsgebote werden begründet mit der Heiligkeit Gottes, dass sein auserwähltes Volk so heilig sein soll wie es der Heiligkeit Gottes entspricht:

    [bibel]44 Denn ich bin der HERR, euer Gott. Darum sollt ihr euch heiligen, sodass ihr heilig werdet, denn ich bin heilig; und ihr sollt euch nicht unrein machen an irgendeinem Getier, das auf der Erde kriecht.45 Denn ich bin der HERR, der euch aus Ägyptenland geführt hat, dass ich euer Gott sei. Darum sollt ihr heilig sein, denn ich bin heilig.[/bibel]

    Daher sehe ich die Fragestellung schon so, wie ich oben geschrieben habe: Wodurch werden wir heilig, rein und würdig, mit Gott Gemeinschaft zu haben?
    Und was macht uns unrein und unwürdig?

    So wie ich das Evangelium und das ganze NT verstehe, ist es nicht die Beachtung der Speisegebote oder anderer Reinheits-Vorschriften, die uns rein, würdig und heilig macht.

    Im Gegeneil, die strikte Einhaltung dieser äusserlichen Regeln, die allein den Körper betreffen,brachten den Pharisäern und Schriftgelehrten den Vorwurf Jesu ein: Mt 23,25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier!
    26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein wird!
    27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat!

    Und zum auserwählten Volk Gottes gehört nicht der, der "äusserlich" ein Jude ist Röm 2,28 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist, auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht;

    Gott selbst hat uns gereinigt und geheiligt.
    Und wir sind aufgefordert so zu leben, wie es der Heiligkeit und Vollkommenheit Gottes entspricht. Wir werden zu sehr vielem aufgefordert, was wir ablegen sollen, was wir abtun sollen, was wir stattdessen anlegen sollen und wie unser Denken, Wollen und Vollbringen umgestaltet werden soll.
    Aber ich lese nirgends: "Dies und das dürft ihr nicht berühren und nicht essen, sonst seid ihr unrein bis zum Abend ...."
    Im Gegenteil lese ich die vielen Verse, die besagen, dass die Unreinheit und Unwürdigkeit des Menschen aus seinem Inneren, aus seinem Herzen kommt, nicht durch äusserlichen Kontakt.

    Und dass, wer rein ist und geheiligt, dass dem alles rein ist (Tit 1, 15).
    Und dass mit der richtigen - inneren - Einstellung empfangen alles gut ist und nichts verwerflich, was Gott geschaffen hat:1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird;5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.

    Danksagung, die ais dem Herzen kommt, heiligt.

    Auch hier: Röm 14,6 Wer auf den Tag achtet, der tut's im Blick auf den Herrn; wer isst, der isst im Blick auf den Herrn, denn er dankt Gott; und wer nicht isst, der isst im Blick auf den Herrn nicht und dankt Gott auch.

    Ich will daraus keine Verhaltensvorschriften ableiten.
    Ich möchte nur für gegenseitige Annahme werben - so wie im ganzen Kap 14 des Römerbriefs so schön beschrieben.
    Damit wir einander in der Liebe unseres gemeinsamen Herrn begegnen können und seine Herrschaft in unserem Leben auch für andere spürbar werden lassen:

    [bibel]Röm 14, 17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist.[/bibel]

    Dann können wir als Licht leuchten und auch andere gewinnen.
    Nicht, indem wir uns gegenseitig verachten und verurteilen, uns übereinander erheben und aufeinander herabsehen.

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt immer mehr solche NorberteChmelare, Yppsis, DonDomis oder HeimoWs, die der Einfachheit der Biblischen Botschaft nicht vertrauen können

    Stofi:

    Was soll diese unverschämte Unterstellung?

    Wer Deine Auslegungen nicht teilt, folgt vielleicht gerade deshalb der "Einfachheit der biblischen Botschaft". Wenn Du meinst Du seist der Maßstab für eine ehrliche offene Exegese und lägest mit all Deinem Verständnis unzweifelhaft richtig, dann bist Du hier falsch. Hier werden auch Meinungen toleriert, die man nicht teilt!

    • Offizieller Beitrag

    Btw. Glaubt ihr, dass die Essensvorschriften älter als die Gesetze des alten Bundes sind?

    Ja, älter als das Volk Israel - im Prinzip schon vor Noah gültig (die Opferung betreffend) und ab Noah auch den Verzehr betreffend. Aber das betrifft nicht die Speisevorschriften insgesamt (deren gibt es ja viele), sondern die Trennung in Rein und Unrein und die Vorgabe nur "reine" Tiere zu essen.
    Wie schon geschrieben, Rein/Unrein und den Sabbat finden wir vor dem Sinai und daher halten wir sie für universell (für alle Menschen) relevant. Wir unterstellen auch, dass die zehn Gebote im Prinzip "bekannt" waren, aber erst am Sinai ausformuliert wurden. Wobei es auf die wörtliche Formulierung nicht ankommt, (siehe die Unterschiede zwischen 2 Mo 20 und 5 Mo 5, sowie die Interpretation durch Jesus).

    • Offizieller Beitrag

    Die Reinheitsgebote werden begründet mit der Heiligkeit Gottes, dass sein auserwähltes Volk so heilig sein soll wie es der Heiligkeit Gottes entspricht:

    Ja, das ist der Kernpunkt!

    Und daran knüpft sich die Frage ob und inwieweit sich Christen als ein "von Gott auserwähltes Volk" nicht nach der Abstammung sondern nach dem Glauben (Paulus!) sehen. Wenn man sich als Teil so eines Volkes versteht, dann muss man sich auch der Frage nach Rein und Unrein stellen.

  • Nein, es geht NICHT um Gesundheit, sondern um ein "kultisches" Gebot, das der Reinheit!

    Was für ein Zufall, dass in dem Kult die reinen Tiere kaum Gifte für den Menschlichen Organismus beinhalten und auch normal verdaulich sind... und was für ein Zufall, dass darin die genannten unreinen Tiere pures Gift und somit hohes Gesundheitsrisiko für den Menschen bedeuten. Aber man kann Essen auch zum Kult machen, das stimmt, der gott ist dann der Magen. Auch solches gibt es zu genüge.
    Wenn ein STA behauptet, GOtt machte kultische Gebote über reine und unreine Tiere, und behauptet, ER hat nichts über die Gesundheitserhaltung seines eigenen Geschaffenen gesagt, dann fällt mir wirklich nichts mehr ein.


    Ja, das ist der Kernpunkt!

    Das müsst ihr 2 mir genau erklären. Wenn ich ein Hähnchen esse, werde ich heilig, wie Gott heilig ist. Wenn ich dagegen ein Stück Schwein esse, werde ich nicht heilig. Reine Tiere sollen mich also heilig machen, unreine unheilig?

  • Zitat von Stofi

    Das müsst ihr 2 mir genau erklären. Wenn ich ein Hähnchen esse, werde ich heilig, wie Gott heilig ist. Wenn ich dagegen ein Stück Schwein esse, werde ich nicht heilig. Reine Tiere sollen mich also heilig machen, unreine unheilig?


    Weder noch! Das ist es doch, was ich die ganze Zeit zu erklären versuche:

    [bibel]Mt 15, 16 Und Jesus sprach zu ihnen: Seid denn auch ihr noch immer unverständig?17 Merkt ihr nicht, dass alles, was zum Mund hineingeht, das geht in den Bauch und wird danach in die Grube ausgeleert?18 Was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein.[/bibel]

    Das, was allein den Körper betrifft, das wird ausgeschieden und vergeht, wandert in die Grube - egal ob es Hähnchen oder sonst etwas ist.

  • Heißt also, man kann problemlos blaue Giftfrösche, grüne Schlangen, Hyänen und Kakerlaken essen. Na prima!


    Weißt du, es geht im Video nicht um komplizierte Theologie. Der Lehrer liest nur die Stellen, die du und Ihr hier im Karusell nennt, einfach nur im Kontext. Und auf ein mal ist die ganze Sache klar. Keine eigenen Interpretationen, keine komplizierten Gedankensaltos. Einfach nur die Bibel in die Hand und den besagten "Argumentations-" Vers im Zusammenhang in der ganzen Geschichte nachgelesen. So fällt ein Argument gegen die Reinheitsgebote Gottes nach dem anderen. Wie ein Bekannter mir direkt sagte: ich höre mir das nicht an, sonst müsste ich mit dem Sch.... , den ich mache, aufhören.

    Mehr als es anbieten kann ich nicht...und wasche meine Hände.


    @HeimoW,. es ist nicht richtig, dass es keine EINE Wahrheit Gottes gibt. Natürlich gibt es sie. Wo würden wir hinkommen, wenn Gott egal welche Ansicht gelten lassen würde. Nein, im Gegenteil, Gott macht Dich für Dein Wissen verantwortlich. Mehr noch, Er macht uns auch für das Wissen des anderen verantwortlich. Und es geht dabei nicht um eine Eis Belohnung, sondern das ewige Leben steht auf dem Spiel. Dachte Ap. Paulus, dass er die Wahrheit predigt? Wie anmaßend war Paulus in deinen Augen, wenn er "seine Lehre zum Maßstab" machte (wenn euch jemand ein anderes Evangelium predigt, verwerft es..)..ich weiß, jetzt kommt: das war etwas anderes, das war Ap.Paulus.... wieso anderes? Hat Gott nicht ALLE beauftragt das Evangelium in die Welt zu tragen? Die Wahrheit zu verkünden? (rhet.)


    Hos 4,6 Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis.
    Jes 1,3 Ein Rind kennt seinen Besitzer und ein Esel die Krippe seines Herrn. Israel aber hat keine Erkenntnis, mein Volk hat keine Einsicht.
    Jes 5,13 Darum wird mein Volk gefangen wegziehen aus Mangel an Erkenntnis.

  • Zitat von Stofi

    Heißt also, man kann problemlos blaue Giftfrösche, grüne Schlangen, Hyänen und Kakerlaken essen. Na prima!

    Wenn du unbedingt willst und genug Glauben hast, dann dürfte dir das Gift zumindest nichts anhaben:

    Mk 16, 17 Die Zeichen aber, die folgen werden denen, die da glauben, sind diese: In meinem Namen werden sie böse Geister austreiben, in neuen Zungen reden,
    18 Schlangen mit den Händen hochheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird's ihnen nicht schaden; auf Kranke werden sie die Hände legen, so wird's besser mit ihnen werden.


    :saint::yeah:

  • Nein, es geht NICHT um Gesundheit, sondern um ein "kultisches" Gebot, das der Reinheit!

    Das kannst Du für Dich so sehen, mit "Kult" habe ich nichts am Hut...aber sehr wohl mit einem gesunden Körper.

    Denn schon Turnvater Jahn sagte: Wo ein gesunder Körper,da ein gesunder Geist...

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Auch Kleidung oder Haushaltsgegenstände, die damit in Berührung kommen, müssen gewaschen oder vernichtet werden.
    Also wer solche Tiere in totem Zustand (in dem sie ja auch gegessen werden) nur berührt, wird unrein.

    Und das hat nichts mit gesundheitlichen Aspekten zu tun, weil diese Tiere irgendwie schlecht für unseren Körper wären.

    Wenn ich 3. Mose 11 richtig verstehe, verunreinigt die Berührung des Aases unreiner Tieres den Menschen. Tiere im totem Zustand sind nicht automatisch Aas! Tiere, die speziell für den menschlichen Verzehr getötet wurden, sind kein Aas...so jedenfalls in der Bibel. Säugetiere, die für den Verzehr bestimmt waren, wurden außerdem geschächtet. Die Herkunft und Qualität des Fleisches wurde damit sichergestellt. Aas sollte man auch heute aus hygienischen Gründen weder anrühren oder gar essen - egal ob rein oder unrein. Und damit sind wir eigentlich bei einer Frage, die auch unter Advenstisten umstritten ist (s. Stofi und Heimo). Was meint das AT mit rein und unrein? Sind das kultische oder hygienische Begriffe? Das AT macht da meiner Meinung nach nämlich keinen Unterschied. Entweder es ist etwas/jemand rein oder nicht - egal ob aus kultischen oder hygienischen Gründen, es bleibt das gleiche Wort. Nur einige Beispiele: Die Frau nach der Schwangerschaft und ihrer Menstruation, der Mann nach dem Samenerguss, Personen mit Ausschlag - wie sind diese Reinheitsgebote nun einzuordnen? Hygienisch oder kultisch? Für den Juden damals stellte sich diese Frage garnicht - sie wurden ohne zu hinterfragen mehr oder weniger befolgt. Es ist vielleicht auch nur ein Phänomen unserer westlichen, europäischen Kultur, dass wir alles nach strengen (wissenschaftlichen?) Regeln in Kategorien einteilen wollen. Ich meine, solche eine Herangehensweise war dem orientialischen Menschen damals fremd - er dachte wohl wesentlich ganzheitlicher als wir, die wir erst eine plausible Erklärung (= Zerpflückung?) brauchen, bevor wir Gottes Anweisungen folgen können?

    Und wenn du schon Mt 23,25-27 anführst, dann bitte lies genau - denn im Prinzip wiederholt Jesus in Vers 26 das es auch eine "körperliche" Reinigung gibt - aber erst nach der "inneren" Reinigung! Von einer Aufhebung der "körperlichen" Reinigung lese ich dort nichts. Es geht hier im Kontext um Heuchelei. Die schicke Fassade der Pharisäer stand nicht im Einklang mit ihrem Herzen. Ich habe ja schon geschrieben, wie mich das auch aufregt, wenn Geschwister für die richtige Sache streiten, aber charakerlich große Mängel haben. Sie machen dadurch das, was richtig ist, zu nichte und richten großen Schaden an. In solch einen Fall wäre es besser sie halten sich zurück - solange bis ihr "inneres" Ordnung ist, denn kann auch das "Äußere" glaubhaft vorgelebt werden. Ein liebloser Adventist, der in aller schärfe die "Gesundheitsbotschaft" vertritt treibt seine Mitmenschen zur Thüringer Rostbratwurst - ich hoffe du verstehst, was ich meine bzw. wie ich Mt 23,25-27 verstehe ;)

    Zu Römer 2,28: Hier geht es im Kontext um Rechtfertigung aus dem Glauben und nicht aus Werken. Das Herz muss bekehrt sein. Ich finde es aber immer wieder bedauerlich, wenn dieser Text oder andere Texte benutzt werden, um willkürlich irgendwelche Gesetze für ungültig zu erklären. Auf die Bekehrung des Herzens folgt der Wille Gott zu gehorchen und in der Schrift nach eben diesem Willen zu suchen. Hat der bekehrte Mensch dieses oder jenes in seinem Herzen erkannt, ist es für ihn auch keine Last oder Knechtschaft dieses oder jenes - je nach Erkenntnisstand - zu befolgen. Du hast deine Erkenntnis und ich habe meine - wir unterhalten uns darüber in dem wir unsere Erkenntnisse darlegen. Den Rest überlasse ich dem Heiligen Geist.

    Zu Römer 14,17: Auch hier wieder meine bitte an dich - lies genau! Es geht im Kontext um kultisch verunreinigte Speisen. Was in den meisten deutschen Übersetzungen in Vers 14 mit "unrein" übersetzt wird, heißt eigentlich "gemein" (s. Apg 10). "Gemeine" (koinos) Speisen sind "reine" Speisen, die durch Kontakt mit unreinen Speisen (oder Zeremonien? Götzenopferfleisch?) "gemein" gemacht wurden. "Gemein" sind daher auch logischer keine Speisen aus sich heraus, da ihnen dieser "unreine" Kontakt im Ursprung fehlt. In diesem Sinne argumentiert Paulus, das (reine) Speisen nicht durch kultische Zeremonien verunreinigt werden - und nur deswegen solle man sich und anderen kein Gewissen machen! Im Sintflut-Bericht wird ergänzend dazu deutlich, dass es Tiere gibt die für den Menschen "aus sich heraus" unrein sind. Diese sind logischerweise Speisen, die nicht zum Verzehr bestimmt waren - und das lange bevor es ein Volk Israel und den Bundesschluss am Sinai gab.

    Vielleicht noch etwas interessantes zur Unterscheidung "gemein" und "unrein":


    Weiterführende Literatur: Laut J. J. Kilgallen 1998, 301-302 lasse sich 10,1-11,18 besser verstehen, wenn man klar und deutlich zwischen "gemein/unrein“, "Gott willkommen“ und "gerettet“ unterscheidet. Kornelius sei rein, weil alle Menschen rein sind. Folglich verunreinige der Kontakt mit Kornelius einen Juden nicht. Ebenfalls sei Kornelius Gott willkommen, weil er Gott fürchtet und Gerechtigkeit übt. Dennoch könnten ihm erst die Vergebung der Sünden zuteil und der Geist gegeben werden, wenn er an Jesus Christus glaube. Erst dann könne er auch als gerettet angesehen werden.

    C. House 1983, 143-153 macht deutlich, dass zwischen der Bedeutung der Begriffe "koinos“ ("gemein“) und "akathartos“ ("unrein“) zu unterscheiden sei. "Koinos“ könne nur etwas Reines werden, und zwar durch den Kontakt mit etwas Unreinem. Der Gebrauch von "koinos“ ("gemein“) und "koinoô“ ("gemein machen“) lasse eine Fortdauer der atl. Unterscheidungen zwischen "reinen“ und "unreinen“ Fleischgerichten in ntl. Zeit erkennen. Diese Unterscheidung werde nicht infrage gestellt. Allerdings würden in Apg 10-11 bestimmte Vorstellungen des späteren Judentums überwunden: dass "reine“ Lebewesen durch den Umgang mit "unreinen“ Lebewesen verunreinigt (oder gemein gemacht) werden, und dass Juden ihre Exklusivität wahren und sich vor Verunreinigung durch den Umgang mit Heiden hüten müssen.

    C. Wahlen 2005, 505-518 vertritt die Ansicht, dass es sich bei "gemeinen“ Speisen um Speisen handele, deren Reinheit zweifelhaft ist.


    Wo wir auch schon bei 1. Timotheus 4,3 sind: Dort steht "...und gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat..." Frage: Welche Speisen hat geschaffen? Hat er die Tiere - die "aus sicher heraus" für den Menschen unrein sind - zur Speise für den Menschen geschaffen? Hat Gott alle Tiere zum Verzehr geschaffen oder nur bestimmte? Eigentlich hat Gott ursprünglich die Tiere garnicht für uns als Speise geschaffen... Nicht alles was "gut" durch seine Schöpfung war, ist auch "gesund" für den Menschen... oder?

    Und die Logik aus Apg 10 kann ich ehrlich gesagt auch nicht nachvollziehen: Gott macht Petrus klar, dass die Heiden weder "unrein" noch "gemein" sind - und als quasi Nebenprodukt schlussfolgern wir daraus, dass dies auch für die Tiere nicht mehr gilt? Sorry, da komm ich nicht mit... Die Deutung des Traumes von Petrus wird klar in der Bibel formuliert - alles weitere sind menschliche Auslegungen und Interpretationen, die sich mit dem Rest der Bibel decken sollten. Aber das, was man in diesen Traum hineinliest, verbindlich machen und damit dann andere Bibeltexte auslegen? Nee..das ist nicht meine Methode...

  • Denn schon Turnvater Jahn sagte: Wo ein gesunder Körper,da ein gesunder Geist...


    Leider möglicherweise Turnvater Jahn - nur ist dies eine Beleidigung für alle Kranken. Und stimmt nicht. Die mit ihrem an Jahn anschliessenden NAZI ,die SS - - die waren im Sinne Turnvater Jahns topgesund !

    Das Original ( Latein, übersetzt) lautete: Wenn ein Kind geboren wird, ist zu beten, dass ein gesunder Geist in gesundem Körper sein möge.

    Also eine Sache der angeborenen Fehler / Krankheiten / Leiden (Juvenal Satiren X 356)

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    4 Mal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (22. Juli 2016 um 21:32)

  • .. und was für ein Zufall, dass darin die genannten unreinen Tiere pures Gift und somit hohes Gesundheitsrisiko für den Menschen bedeuten

    Bitte um einen Beleg des puren Giftes beim Waller oder beim Hasen. Der erstere war ja als Fisch kaum in de Arche.

    Da hatten wir nach langen Jahren wieder Klassentreffen. Einer war früh gestorben - Starker Raucher, Lungenkrebs. einer war gestorben - lebte haupsächlich von Leberkässemmeln und ein, zwei " Hülsn" ( = Dosenbier) Zwei sind leidend, der eine davon grund einer jetzt nicht mehr kompensierbaren Kniegelenkserkrankung als Kind. Und der Rest schaut mir aber garnicht vergiftet aus, trotz Stofis "purem Gift" auf ihrem Speisezettel.

    Reality check bitte !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    2 Mal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (22. Juli 2016 um 21:33)