Warum ist der Sabbat gültig und nicht verändert, oder aufgehoben, oder etwa hinfällig?
Warum kann der Sabbat nicht mit den Verordnungen des ATs gleichgestellt werden?
Kol 2,13-17: "Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen (Satzungen) gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus. So laßt euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise oder Trank oder wegen eines bestimmten Feiertages, Neumondes oder Sabbats. Das alles ist nur ein Schatten des Zukünftigen; leibhaftig aber ist es in Christus."
Wenn jemand behauptet, dass der Sabbat hinfällig sei( "ans Kreuz genagelt wurde"), muss es konsequenterweise bedeuten, dass die zehn Gebote gegen uns gerichtet waren! Besteht jedoch ihre Funktion nicht vielmehr darin, uns vor uns selber zu schützen..? Z.B. Sich nicht zu überarbeiten? Jesus sagt in Mk 2,27, dass der Sabbat für die Menschen gemacht wurde und nicht gegen sie! Wenn sich der Schuldschein auf das gesamte Gesetz beziehen sollte, dann bestenfalls im Sinne, dass wir durch Gesetz nicht gerettet werden können. Es ist natürlich wahr, dass jedes Gebot im Gesetz uns verurteilt, aber zugleich gibt es zahlreiche Beweise dafür, dass nicht das ganze Gesetz aufgehoben wurde: So gelten 90% der zehn Gebote noch heute mit "Selbstverständlichkeit". Nur der Sabbat wird gerne ans Kreuz geschlagen!
Worum geht es hier wirklich? Die Bibel gibt uns eine Auskunft, welcher Schuldschein (cheiro-graphon, w.d. Hand-geschriebene) "gegen uns" gerichtet waren:
" Nehmt das Buch dieses Gesetzes und legt es neben die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, dass es dort ein Zeuge sei wider dich." ( 5 Mo 31,26).
Die Gesetze dieses Buches, dass die Leviten empfingen, sollte ein Zeuge gegen uns sein. Ist es nicht bemerkenswert, dass zwischen den Gesetzen dieses Buches und den zehn Geboten unterschieden wird?
Die zehn Gebote wurden von GOTT mit seinem Finger auf Stein geschrieben (siehe 2 Mo 31,18). Beachten wir doch, wie wichtig das ist. Als Moses vor Wut die ersten Steintafeln zerbrach (2 Mo 32,19), hat Gott ihm nicht etwa den Befehl gegeben, das Gesetz von den zerbrochenen Stücken einfach abzuschreiben. Die Gesetzestafeln waren offenbar so wichtig, dass er Mose damit beauftragte, ein zweites Mal Steintafeln zurecht zu hauen, damit sie von GOTT selbst nochmals beschriftet werden konnten (siehe 2 Mo 34,1)!
Anmerkung/ Frage: Wurden alle Gestze in die Bundeslade gelegt?
Die Bibel macht deutlich, dass andere Gesetze, die Mose aufgeschrieben hatte, nicht wie die zehn Gebote in die Bundeslade gelegt wurden, sondern neben die Bundeslade (siehe 5 Mo 31,26)!
Kann es sein, dass Paulus zwischen den zehn Geboten und anderen Verordnungen des ATs unterschieden hat?
Welche Gesetze meint Paulus in Kol 2 ?: Die zehn Gebote, alle Gesetze oder nur bestimmte?
Aus 5 Mo 31,24-27 könnte man schließen, dass er alle Gesetze des Mose meint, doch waren alle Gesetze ein 'Schatten Christi' (Kol 2,17)?
Betrachtet man Kol 2, 14-17 zusammen mit Eph 2, 15 in Verbindung mit Heb 9,1.10 + Heb 10, dann wird klar um welche Satzungen es in Kol 2 geht!
Heb 9,1.10: " Es hatte zwar auch der erste Bund seine Satzungen für den Gottesdienst und sein irdisches Heiligtum. ...
Dies sind nur äußerliche Satzungen über Speise und Trank und verschiedene Waschungen, die bis zu der Zeit einer besseren Ordnung auferlegt sind."
Hier darf man die Schlüsselwörter "Satzungen", "Speise und Trank" im Vergleich zu Kol 2,16 beachten.
Eph 2,15: " In seinem Fleisch hat er die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, beseitigt, um die zwei - Frieden stiftend -in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen."
Ist es hier nicht interessant und bedeutend, dass Paulus die Redewendung "das Gesetz der Gebote in Satzungen" verwendet?!
Natürlich meint Paulus auch hier nicht die Moralgesetze und somit auch nicht die zehn Gebote! Schließlich schreibt Paulus einige Seiten weiter Eph 4,25f, dass man nicht lügen oder stehlen soll. In Harmonie mit der Bergpredigt Jesu, die Zorn mit dem Gebot "Du sollst nicht töten." verbindet, ermahnt Paulus seine Geschwister: " Zürnt ihr, so sündigt nicht: Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen." - Ein weiser Rat!
Liebe Grüsse
Ines