ACK: Vorteile und Nachteile

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Aber lassen wir es gut sein. Ich bitte nochmals um Löschung meines Accounts...


    Ehrlich gesagt, verstehe ich dein Anliegen nicht ganz. Ein kleines Missverständnis mit einem Forumsmitglied kann doch nicht der Grund für die gemachte Äußerung sein oder? Ein Forum besteht aber aus vielen anderen Mitgliedern und vielen anderen Themen. Und jeder ist verpflichtet, darauf zu achten, dass der Umgang miteinander auf der loblichen Ebene ist. Zum Umgang miteinander gehören solche Qualitäten wie Geduld und Verständnis, und nicht eine von oben bis unten beleidigte Gesichtsmiene. Warum willst du plötzlich wieder gehen? Du kannst gerne uns zurecht weisen, wenn wir Unrecht getan haben. Dafür gibt es ja Brüder und Schwester, die miteinander wachsen.

  • Hallo zusammen.

    Nachdem das Thema ACK zum einen furchtbar theoretisch abgehandelt wurde und niemand etwas über praktische Erfahrungen berichtet hat, endete es schließlich (leider) in unsinnigen persönlichen Streitereien um des Kaisers Bart.Seit dem letzten Beitrag sind nun einige Wochen ins Land gezogen. Hoffentlich haben sich die Gemüter nun etwas beruhigt und abgekühlt. Hier möchte ich nun einmal meine persönlichen Erfahrungen mit unserer Gastmitgliedschaft beim ACK erörtern.

    Ich bin in einem der zwei von Rom offiziell anerkannten Wallfahrtsorte Deutschlands groß geworden und habe lange Zeit in einem Gebiet gelebt, in dem sämtliche in Deutschland vorkommenden Glaubensrichtungen und Abspaltungen vorkommen. Hier wurde auch der deutsche Zweig der STA unabhängig von den USA-STA gegründet und meine Frau wurde von einem Enkel des Gründers getauft. Wie aus meinen bisherigen Beiträgen in diesem Forum ersichtlich, kenne ich mich mit fast allen Glaubensrichtungen nicht nur theoretisch, sondern auch sehr praktisch aus.

    Durch meine Arbeit kam ich mit vielen Pastoren, Geistlichen, Priestern, Ordensleuten, Diakonen und anderem Kirchen- und Gemeindepersonal in Berührung. Und glaubt mir - die Leute sind ganz anders, als wie wir uns das in der Theorie vorstellen. Ein Priester ist in täglichen Leben längst nicht nur ein gehorsamer Diener des Antichristen. Weit gefehlt ! Wenn unsere Prediger unserer Gemeindeleitung gegenüber so kritisch eingestellt wären wie Priester und Ordensleute ihrer Kirchenleitung gegenüber, hätten wir längst zumachen können. Das sage ich auf dem Hintergrund unserer Aufnahme als Gastmitglied in der ACK, bei der die RKK bis zuletzt mit "Nein" gestimmt hat. Sie betrachten uns intern als Skte, dürfen es aber nach außen jetzt nicht mehr, eben wegen der Gastmitgliedschaft.

    Als es noch keine ACK im Westen gab, war es mir fast unmöglich, bei Kirchenpersonal einen Fuß in die Türe zu bekommen. Dies hatte sich nach der Aufnahme grundlegend geändert. Da wurden die Leute wesentlich Gesprächs bereiter, ja, sogar offen für das, was Adventisten an zu bieten haben. Man fragte, verglich, fand auch Manches gut, was gegen ihre kirchliche Auffassung war, weil ich erklären konnte und sie mir auf einmal zuhörten ohne Vorurteil.

    Mein Sohn ist unser Gemeindevertreter in einer örtlichen ACK. Alle zwei Jahre gibt es in der dortigen Großstadt einen großen Traditionsmarkt mit Messeausstellung sowie einer großen Ausstellung mit vielen Zelten auf dem Marktplatz. Die ganze Stadt ist auf den Beinen. Vom ganzen Umland strömen die Menschen herbei. Und neben der Hauptkirche steht das große Zelt der ACK. Im Zelt selbst waren nur ein Stand der ev. Kirche, der Baptisten und de örtlichen Adventgemeinde. Wobei unser Stand durchgehend mit mindestens 2 Personen besetzt war, währen die anderen Stände mehr oder weniger Selbstbedienungsstände waren. Andere ACK-Mitglieder hatten von vorn herein gar keinen Stand aufgebaut. Mein Sohn sagte mir später, dass er vom Morgens bis Abends fast pausenlos mit Besuchern über adventistische Glaubensfragen, die gerade durch Ereignisse bedingt angesagt waren, reden konnte. So viele Auskünfte über unsere Geneinde und unsern Glauben pro Tag hatte er noch nie gegeben. Und das alles, weil uns die "böse" ACK kostenlos dafür Platz und Gelegenheit bot.

    In der ACK selbst kommen die Vertreter der Mitgliedskirchen einmal im Viertel zusammen. Dabei wird auch jedes Mal von einem Vertreter einer Kirche über ein bestimmtes Thema referiert und erläutert, wie seine Kirche diese Frage sieht. Dabei wird kein Glaubensthema ausgeklammert, und anschließend diskutiert man auch darüber. So lernen sich die Mitglieder gegenseitig kennen.

    Unsere Ortsgemeinde ist ebenfalls Gastmitglied in der Orts-ACK. Nun haben meine Frau und ich mit dem Diakonischen Werk eine Reise nach Südengland und Cornwall gemacht. Unterwegs hatte ich Geburtstag und habe im Bus eine kleine Ansprache gehalten, in der ich auch erwähnte, dass ich mich auf den Tag freue, wenn Jesus wieder kommt und die Neue Erde anbricht, wo alles noch viel schöner ist als das, was wir gesehen und erlebt haben. Das führte natürlich zu vielen Fragen am Frühstückstisch. Und natürlich auch, warum in aller Welt die STA gerade den oft wichtigen Samstag heilig halten. Bevor ich eine Antwort geben konnte, meldete sich der pensionierte Pastor der reformierten Gemeinde (gegenüber unserm Versammlungsraum am Ort) zu Wort und sagte: "Wenn die Christen unter Konstantin 321 sind so dumm gewesden wären und auf den Kaiser gehört hätten, würden heute alle Christen noch den Sabbat feiern" Der Pastor nimmt auch noch regelmäßig an den ACK-Treffen teil, und sein Wort hatte natürlich unter seinen Gemeindeglieder noch mehr Gewicht als meines.

    In Niedersachsen bekommen adventistische Lehrer nur dann von der ev. Kirche die Erlaubnis, Religionsunterricht zu erteilen (und es fehlen überall Reli-Lehrer), wenn wir in der ACK sind. Und da in ev. Religionsbüchern ohne Weiteres von der Evolutionstheorie aus gegangen wird, ist es natürlich auch von unserm Glauben her sinnvoll, hier ein Gegengewicht mit der Schöpfung setzen zu können.

    Natürlich mag es örtlich andere Verhältnisse in Bezug auf die ACK geben. Das kann ich nicht beurteilen. Ich habe aber bis jetzt im praktischen Bereich nur alles als ungeahnt positiv erlebt.

    Zu bemerken ist noch, dass der liebe Metzger aus Köln, der ganz zu Anfang aus allen Rohren auf die ACK-Gastmitgliedschaft schoss, heute nicht mehr Glied in der Gemeinde ist. Was er damals verbreitete, waren seine eigenen Meinungen und Vorurteile, die er dann in seinen Rundschreiben hinterlistig als Tatsachen verkaufen wollte. Leider haben das viele Geschwister nicht durchschaut. Solche Leute spalten natürlich die Gemeinden. Auch in meiner damaligen Gemeinde gab das viel Unruhe und kostete viel Kraft. Aber wir wissen ja, dass Satan dem Ende zu seine Kräfte verdoppelt und verdreifacht, um die Gemeinde Gottes und die Auserwählten zu verführen und zu Fall zu bringen.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Hallo,benSalomo

    hier in Österreich wird ja ebenfalls diese Thematik seit Jahren (mit)verfolgt.
    was meine Grundeinstellung bis heute zu dieser Thematik betrifft, schliesse ich mich dem Statement von Babtist an:

    "ich gebs gleich offen zu ich bin da strickt dagegen .... möchte aber
    betonen dass es rein auf theologischer Seite das ist was ich meine..."
    ======================================================================================================================================================
    Nicht von Ungefähr, so scheint es mir, hat Babtist gerade die adv. Theologie in den Mittelpunkt seiner Begründung (en) für seine Haltung gerückt.

    Inwieweit hier ein Zusammenhang zwischen der erkennbaren Neuorientierung der deutschen Vereinsführungen (Delegiertenentscheidung bei der Generalkonferenz zum Pkt 6) unserer Glaubensüberzeugungen und Viuels mehr) und den Aktivitäten der STA mit ACK besteht, wird Jeder von uns, je nach Informationsstand, anders beurteilen.

    Informations-"Not" Stand ist also fgan z allgemein ein wichtiger Punkt bei solchen Diskussionen.

    Was ich gerne konkret von dir ergänzend wissen möchte ist Folgendes:
    +) in den Beiträgen hier wurde u.a. ja von den ACK Statuten gesprochen, ---diese sind ja nur angedeutet und bei weitem unvollständig hier angeführt
    +) auch die Verantwortung eines Gastmitgliedes in Bezug auf "Rechte" und Pflichten" (auch finanzielle Pflichten??) gem. Statuten ist daher nicht genügend genau erkennbar.

    Ist es dir möglich aus deiner Sicht hiezu gesicherte Infos incl. Quellenangabe(n) ergänzend zu geben?

    liebe Grüße dir aus Wien
    Yokurt

  • Was ich gerne konkret von dir ergänzend wissen möchte ist Folgendes:
    +) in den Beiträgen hier wurde u.a. ja von den ACK Statuten gesprochen, ---diese sind ja nur angedeutet und bei weitem unvollständig hier angeführt
    +) auch die Verantwortung eines Gastmitgliedes in Bezug auf "Rechte" und Pflichten" (auch finanzielle Pflichten??) gem. Statuten ist daher nicht genügend genau erkennbar.

    Hier ein Link zu den Satzungen der ACK:
    http://www.oekumene-ack.de/Satzung.111.0.html


    Du kannst aber ganz leicht mehr erfahren, wenn Du einfach mal unter ACK googelst.

    Zu bemerken ist noch, dass Adventisten oft allergisch reagieren, wenn es heißt "gemeinsam" dies und jenes tun. Das bedeutet nicht, dass sich z.B. Adventisten und Katholiken (oder andere) zusammen schließen und gemeinsam z.B. eine Evanghelisation starten sollen, sondern bedeutet, dass man solche Projekte einer Kirche wohlwollend begleitet. Von "unterstützen" ist keine Rede, kann aber gemacht werden.

    Ein Gastmitglied darf auf Wunsch der Vollmitglieder beraten, aber nicht abstimmen.

    So viel ich weiß, zahlen Gastmitglieder keine Beiträge, sondern sie bezahlen nur eine Gebühr für die zur Verfügung gestellten Materialien und Unterlagen (Selbstkosten). Bei der Aufnahme des damaligen Westdeutschen (jetzt: Norddeutschen) Verbandes erklärten sich Gemeindeglieder bereit, diese Gebühren privat zu begleichen, also nicht über die Schatzmeisterei. Dies auch wegen der wilden Gerüchte über Verschwendung von Zehntengeldern, die von Gegnern verbreitet wurden.

    L G v. benSalomo.

  • Hallo benSalomo,

    danke für die Satzungs-Hinweise.

    und wer weiß wieviele "Anhänge"---quasi sowas wie Gesetzes-"Novellierungen" etc zu diesen Grund-Satzungen als Ergänzung bereits existieren, akzeptiert und angewendet werden?

    Außerdem: wie geht das in der Praxis "ein Projekt einer anderen Kirche wohlwollend zu begleiten (dürfen) , wenn die Kirche z.B. von mir weiß wofür ich sie (z.B. rkkk) halte? :)
    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • und wer weiß wieviele "Anhänge"---quasi sowas wie Gesetzes-"Novellierungen" etc zu diesen Grund-Satzungen als Ergänzung bereits existieren, akzeptiert und angewendet werden?

    Zu solchen "Novellierungen" kann ich leider mangels eigenem Wissen nichts sagen. Ich habe auch noch nicht von solchen Anhängen gehört.

    Außerdem: wie geht das in der Praxis "ein Projekt einer anderen Kirche wohlwollend zu begleiten (dürfen) , wenn die Kirche z.B. von mir weiß wofür ich sie (z.B. rkkk) halte?
    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

    Ellen White gibt uns den Rat, im Gespräch mit Andersgläubigen nicht unsere speziellen adventistischen Lehren zu präsentieren, sondern über gemeinsame Ansichten zu sprechen. Ich habe mich in meiner Arbeit als BE immer daran gehalten. Weiter sagt sie, wir sollen über unsere speziellen STA-Glaubenspunkte nur dann reden, wenn uns die Leute darnach fragen. Auch daran habe ich mich gehalten und bin sehr gut mit ihrem Rat gefahren.

    Ich kann mir vorstellen, dass ein Evangelist ebenfalls sehr gut damit fährt.

    Mit "wohlwollend begleiten" (meine Formulierung) meinte ich, dass eine Mitgliedskirche keine Gegenpropaganda macht, wenn es in einer anderen Kirche eine Veranstaltung gibt.. Wenn ein Baptisten-Evangelist (z.B. früher Billy Graham) eine Evangelisation durchführt, sollten die anderen Mitgliedskirchen keine "Gegen"-Evangelisation durchführen. Aber man muss sie auch nicht unterstützen., sondern kann sich in der Zeit neutral verhalten. Immerhin kann man aber hingehen und versuchen, Interessierte zu finden und in die eigene Gemeinde einladen.

    Wir trafen einmal im Urlaub in Österreich bei einer Strandandacht der Kirche auf eine Glaubensschwester, die durch Heukelbach zum Glauben gefunden hatte und dann Adventistin wurde. Das war für mich damals völlig neu, hat sich aber darnach mehrfach wiederholt.

    Früher habe ich in einem Projekt mitgearbeitet, das ähnlich wie eine ACK funktionierte. Dort lud man bekannte Persönlichkeiten aus den evangelikalen Bereich (z.B. Peter Hahne, Eduard Ostermann u.A.) zu Vorträgen ein, um interessierte Zuhörer dann zu Glaubensseminaren ein zu laden. Ich war in diesem Kreis bald der "Sachverständige" für biblische Fragen. Die anderen Mitarbeiter kamen aus pietistischen und freikirchlichen Kreisen. Eines Tage war das beliebte Thema "Israel" an der Reihe. Da hatte ich als Adventist natürlich eine andere Ansicht als alle Anderen. Und es gab einen kleinen Aufruhr. Ich konnte aber meine Ansicht vollständig biblisch begründen.

    Bals darnach löste sich die Ortsgruppe dieser Missionsunternehmung auf und wir zogen ein Jahr später um.. Hinterher erfuhr ich, dass nun eine Baptistin und erfolgreiche Geschäftsfrau aus dieser Gruppe eine regelmäßige Besucherin unserer dortigen Gemeinde wurde.Eine 10-köpfige andere Familie von dort wurde sogar getauft. Ich denke, dass man solche Projekte von Fall zu Fall entscheiden muss, ob man mitmachen kann oder nicht, und auch wie man das kann.

    Ein anderer Fall: Die Gruppe um den ehemaligen Adventisten David Koresh in Wako, Texas erregte großes öffentliches Aufsehen, als sie bei einer Polizei-Razzia heftigen Widerstand leistete und dann gemeinsam Harakiri beging. In der deutschen Presse (Bild-Zeitung) wurde dies sensationell aufgebauscht, verbunden mit einer Warnung vor der bösen und höchst gefährlichen Sekte der Adventisten. Hier schritt nun die ACK auf unser Verlangen ein und stellte klar, dass es sich nicht um Adventisten gehandelt habe. Daraufhin erfolgte ein Widerruf. Ohne ACK hätten wir nichts erreichen können.

    Hier am Ort unterstützen wir mit Altpapiersammlung das Projekt eines Franziskaner-Paters in Nord-Brasilien für Straßenkinder. Ich bin auch zu einer Versammlung dieses Paters gegangen, wo er seine Arbeit vorstellte. Aus seinen abfälligen Bemerkungen über seinen dortigen Bischof entnahm ich, dass es wohl, gelinde gesagt, große Unterschiede in der RKK gibt. Daneben lassen wir uns auch auf Veranstaltungen des ev. Kirche sehen. Man kann eben nicht genug Bekannte und evtl. Freunde haben. Mit solchen Leuten kann man leichter über den Glauben sprechen als mit total Fremden.

    Meine Frau hatte früher sogar so etwas wie eine leichte Freundschaft mit einer alten Zeugin Jehovas (keine ACK-Mitglieder) Sie kam gerne zu uns, weil sie ja verpflichtet war, eine bestimme Anzahl von Stunden von Haus zu Haus zu gehen, andernfalls ihr Platz im "Neuen Reiche Gottes" gefährdet war. Sie weinte sich dann immer bei meiner Frau über die Zustände in ihrer Gemeinde aus. Dort konnte sie das ja nicht. Ich hatte in meiner Arbeit mal einen ähnlichen Fall. Doch leider verstarb die junge Frau plötzlich. Als ich einige Wochen später mal wieder vorbei schauen wollte, sagte mir ihr Mann, dass eines ihrer letzten Worte gewesen sei: "Wo bleibt bloß der Mann von den Adventisten? Er müsste doch bald wieder kommen." Was hinter dieser Frage stand, werde ich wohl erst auf der Neuen Erde erfahren.

    Um Deine Frage noch etwas zu beantworten: Ich kannte und kenne einige Katholiken, auch Priester, die mir ohne Weiteres zustimmen würden, wenn ich sagen würde, dass das Papsttum (nicht der einzelne Papst) der Antichrist ist. Aber nur hinter vorgehaltener Hand, und auch nur, weil sie mir vertrauen. Und beten könnte ich mit solchen Menschen auch.

    Übrigens sagt Ellen White, dass sich unsere Prediger mehr um die Geistlichen anderer Kirchen kümmern und mit ihnen gute Nachbarschaft pflegen sollten. Und genau das geschieht in der ACK. Leider handeln aber viele STA noch so, als sei unsere Gemeinde allein selig machend.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Hallo benSalomo,

    Danke für deine Beispiele---
    E.White gab viele gute Ratschläge-------ob deine angeführten Aussagen auf die von mir angesprochenen Situation beim ACK zutreffen, bezweiflle ich.


    "Ich kann mir vorstellen, dass ein Evangelist ebenfalls sehr gut damit fährt."

    ich auch-----doch die Abhängigkeitsverhältnisse als Gatmitglied in einer ACK Arbeitsgemeinschaft ist doch wohl eine andere nicht vergleichbare Situation.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

    • Offizieller Beitrag

    Danke ben Slaomo für Deine ausführlichen Berichte

    Schade, dass bei manchen themen die Meinungen so verhärtet sind, dass sogar persönliche Ergebnsise scheinbar nicht wirklich um Überdenken von Vorurteilen führen. Ich frage mich allerdings, was ein Glaube, der ohne Feindbilder nicht auskommt für Kosequenzen hat.

  • Bedenken zum thema ACK zu haben braucht hier wohl keiner mit Feindbildern gleichsetzen lieber Heimo.

    Es gibt für beide Sichtweisen pro und contras, warum du da nur die rosarote Brille aufziehst verstehe ich ebenfalls nicht.

    Warum kann man nicht die Meinung des anderen aktzeptieren bzw. warum muss man immer gleich Begriffe benutzen die spalten z.B.

    Ich frage mich allerdings, was ein Glaube, der ohne Feindbilder nicht auskommt für Kosequenzen hat.

    So wie in unserer echten Gemeinde so ist es hier wir haben hier zwei Lager. Warum können wir nicht miteinander umgehen wie Geschwister? Ich überreagiere hier etwas ja aber nur weil das ganze andere vom 9/11 mit hochkommt. Da wird von einer Seite zur Anderen einem Unglaube und falsche Motivation untergeschoben.
    Das kanns nicht sein.
    Ich sehne mich nach dem Tag wo man die Meinung eines Bruders nicht mit unterschwelliger Häme beantwortet.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

    • Offizieller Beitrag

    Baptist

    Hier muss ich Heimo mit dem benutzten Wort "Feindbilder" Recht geben. Es muss nicht dich zutreffen, aber es gibt schon viele Adventisten, die auf ACK so empfindlich reagieren, dass sie bereit sind, die Gemeinde zu spalten. Sie betrachten dann die ACK-Befürworter als abgefallene Adventisten, als Babylon. Zu beachten ist dabei noch, dass viele sich mit dem Thema ernstlich gar nicht auseinandergesetzt haben. Eine sehr kritische Einstellung zu allem, was nicht adventistisch ist, ist eine Mode bei Adventisten. Anstatt gemeinsam den Weg zu suchen, sondern sich viele Adventisten lieber ab und machen alle anderen zu Feinden.

    An dieser Stelle möchte ich meine Stimme weder für, noch gegen ACK abgeben. Wichtig sind die Erfahrungen, die man mit ACK macht, um beurteilen zu können, ob sie gut ist oder nicht. BenSalomo hat hier die ACK aus positiver Seite beleuchtet. Es wäre interessant und wichtig, konkrete praktische Erfahrungen aus negativer Sicht zu betrachten. Kann hierzu jemand was sagen?

  • Zu Yokurt möchte ich anmerken warum sollte bei einer reinen Gastmitgliedschaft überhaupt irgendeine Abhängigkeit vorliegen?

    Gegen eine Vollmitgliedschaft hätte ich auch was, aber Gastmitglied? Da kann ich mit leben. Ich sehe es als eine Möglichkeit ab und zu unsere Standpunkte in einer Umgebung und unter Leuten zu verbreiten die ansonsten niemals mit uns was zu tun haben wollten. Wenn sie uns irgendwann rausschmeissen haben sie den Kontakt abgebrochen, nicht wir.

    Daniel war zweithöchster Politiker eines heidnischen Reiches sogar unter mehreren. Er hat treu Gottes Standpunkt verteidigt (ich schätze mal das tun wir beim ACK auch) aber man könnte auch ihm vorgehalten haben: du machst dich von den Ungläubigen abhängig, du bis Helfershelfer der Feinde Gottes...

    Wir sollen das Evangelium zu allen Menschen bringen, auch dort wo man uns sonst nicht hören will.

    Leider ist dieses Thema auch in den "echten" Gemeinden in denen wir alle ja auch sind, ein Thema wo beide Seiten (keiner darf sich da ausnehmen) aufeinander losgehen, die Seligkeit absprechen und den Nächsten verurteilen. Ich denke manchmal der Teufel leistet in den Diskussionen über die ACK Sache bessere und erfolgreichere Arbeit als im ACK selbst, weil er da erreicht (manchmal) was ihm sonst selten gelingt: nämlich Geschwister gegen Geschwister aufzuhetzen. Das muss nicht sein.

    Ich kann durchaus auch die Gegenargumente die gegen die Mitgliedschaft sprechen nachvollziehen. Jedoch finde ich das im Moment etwas mehr dafür als dagegen spricht.

    • Offizieller Beitrag

    Das biblische Beispiel: Jesus sündigte nicht, aber Er kam immer unter die Sünder, damit sie von Seinem Weg fragen und die Wahrheit erfahren könnten. Auf der einen Seite zeigte Jesus sein Interesse für die Menschen, auf der anderen Seite haben die Menschen Jesus kennengelernt.

  • Ich habe bisher hier im Forum, aber auch in den Gemeinden den starken Eindruck, dass die Gegner/Ablehner rein theoretisch diskutieren. Sie lesen Schriften, die Meinungen, aber keine Tatsachen verbreiten, haben tausend Bedenken, die in der Praxis sich in heiße Luft auflösen und diskutieren über Dinge, die sie nie praktisch erlebt haben.


    Ich habe bisher aus der Praxis der ACK geschrieben. Ich bin aber nicht ganz Deutschland, und ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass es auch negative echte Erfahrungen gibt. Deshalb würde ich mich direkt freuen, wenn die Gegner echte, negative Beispiele und Erfahrungen bringen würden. Das würde das Bild vervollständigen und man könnte aus den Erfahrungen Lernen und evtl. Vorsorge treffen. Also, liebe Gegner: - ran! Bringt echte, negative Erfahrungen. Aber bitte keine Meinungen, die in der Praxis noch nicht vorgekommen sind.

    Unser vor-voriger Prediger, den ich von Kindesbeinen an kenne, sogar noch seine Großeltern, war auch aus theoretischen Überlegungen heraus ein Gegner des ACK. Ihm schwebten böse Kompromisse vor, die er evtl. machen müsse. Als er dann in unsern Bezirk versetzt wurde, blieb ihm aber nichts Anderes übrig, als die regelmäßigen Sitzungen zu besuchen, da unsere Gemeinde zur Orts-ACK (ist ganz etwas Anderes als Landes-ACK, zu der wir damals noch nicht gehörten) gehörte. Nach einigen Sitzungen war er zwar immer noch zurückhaltend, weil ihm die Sache auf Grund seiner Theorien nicht geheuer war, aber er hatte nur positive Erfahrungen mit den Pastoren und Predigern der Anderen gemacht. Er verließ uns als geheilter Mann, als er versetzt wurde.

    Jetzt haben wir unsere gemieteten Räume umgebaut und renoviert. Unser Hausherr ließ von seinem Malermeister ebenfalls einige Arbeiten außen am Haus erledigen. Neugierig fragte er nach unsern Aktivitäten. Was ihn besonders beeindruckte, war der Umstand, dass jede Pfadi-Stunde mit einer Andacht beginne. Das wünschte er sich auch von seiner ev. Kirche, doch vergeblich. Er war so begeistert, dass er uns die ganze Rauhfaser samt Kleister, einen Mann fürs Streichen und einen beträchtlichen Teil der Wand-und Deckenfarbe spendierte. Wert über 1000 €. Natürlich wusst er auch, dass die Adventgemeinde zur Orts-ACK gehörte und hatte deshalb keine Berührungsängste. An der Neu-Einweihung nahm er auch teil.

    Unsere Pfadis benutzen übrigens kostenlos das Pfadfinder-Gelände der katholischen Pfadfinder, das mitten in einem großen Wald liegt. Für die Kinder ist das ganz herrlich.

    Und die nächste ACK-Sitzung fand dann in unsern frisch renovierten Räumen statt. Meine Frau machte den Küchendienst und fand alle anderen Geistlichen sehr nett und höflich. Hinten herum erfuhren wir dann, dass sie in ihren Gemeinden den Einsatz der Adventisten (beim Renovieren) als leuchtendes Beispiel vor ihren Gliedern hingestellt hatten.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Ja, die Pharisäer wollten mit den bölsen Sündern nichts zu tun haben. Sie hielten sich "rein". Wen könnte man den heute mit den Pharisäern vergleichen?
    Dies nur zum Nachdenken.
    LGv. benSalomo

  • Zu Yokurt möchte ich anmerken warum sollte bei einer reinen Gastmitgliedschaft überhaupt irgendeine Abhängigkeit vorliegen?

    Zumindest soweit Abhängigkeit, dass die Regeln eingehalten werden müssen. Gehören zu diesen Regeln nicht auch, dass man nicht "missionieren" darf? Dass man die anderen Lehren akzeptieren muss? Nicht missionieren würde bedeuten, diese Lehren kommentarlos zu akzeptieren und FREIWILLIG unter ihnen zu verweilen.

    Gegen eine Vollmitgliedschaft hätte ich auch was, aber Gastmitglied? Da kann ich mit leben. Ich sehe es als eine Möglichkeit ab und zu unsere Standpunkte in einer Umgebung und unter Leuten zu verbreiten die ansonsten niemals mit uns was zu tun haben wollten. Wenn sie uns irgendwann rausschmeissen haben sie den Kontakt abgebrochen, nicht wir.

    Erkläre doch bitte mal den "Unwissenden" was der Unterschied zwischen FREIWILLIGER Gastmitgliedschaft und FREIWILLIGER Vollmitgliedschaft ist. Vielleicht klären sich dann einige Bedenken.

    Daniel war zweithöchster Politiker eines heidnischen Reiches sogar unter mehreren. Er hat treu Gottes Standpunkt verteidigt (ich schätze mal das tun wir beim ACK auch) aber man könnte auch ihm vorgehalten haben: du machst dich von den Ungläubigen abhängig, du bis Helfershelfer der Feinde Gottes...

    Ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied: Daniel war gezwungener Maßen unter den Ungläubigen, die STA ist es FREIWILLIG. Und akzeptiert auch FREIWILLIG die Forderungen der ACK.

    Wir sollen das Evangelium zu allen Menschen bringen, auch dort wo man uns sonst nicht hören will.

    Wie sollte das geschehen, ohne Missionserlaubnis? Und Regeln sollten von einem Christen eingehalten werden, wenn sie VOR dem Beitritt akzeptiert wurden.


    Leider ist dieses Thema auch in den "echten" Gemeinden in denen wir alle ja auch sind, ein Thema wo beide Seiten (keiner darf sich da ausnehmen) aufeinander losgehen, die Seligkeit absprechen und den Nächsten verurteilen. Ich denke manchmal der Teufel leistet in den Diskussionen über die ACK Sache bessere und erfolgreichere Arbeit als im ACK selbst, weil er da erreicht (manchmal) was ihm sonst selten gelingt: nämlich Geschwister gegen Geschwister aufzuhetzen. Das muss nicht sein.

    Die Bibel mit allen Konsequenzen sprechen lassen, wäre sinnvoller. Dass es allerdings zu krassen Meinungsaustausch kommt, wundert mich nicht.

    Ich kann durchaus auch die Gegenargumente die gegen die Mitgliedschaft sprechen nachvollziehen. Jedoch finde ich das im Moment etwas mehr dafür als dagegen spricht.

    Was wären deine biblisch begründeten Porargumente? Was wären deine biblisch begründeten Kontraargumente?

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Um das Faß noch voll zu machen ein paar Gedanken von mir dazu. Allerdings auch von jemandem, der die ACK nur vom Hörensagen kennt!

    Zitat von Nachtperle

    Zumindest soweit Abhängigkeit, dass die Regeln eingehalten werden müssen. Gehören zu diesen Regeln nicht auch, dass man nicht "missionieren" darf? Dass man die anderen Lehren akzeptieren muss? Nicht missionieren würde bedeuten, diese Lehren kommentarlos zu akzeptieren und FREIWILLIG unter ihnen zu verweilen.

    Aus meiner Sicht ist das so, dass man als Gastmitglied zwar in den Sitzungen und den Treffen mit dabei ist, jedoch kein Stimmrecht hat bei Entscheidungen. Ein Gast sitzt einfach nur dabei, hat aber nicht die Rechte (+Pflichten) eines Vollmitglieds. Ich sehe das so wie beim Gemeindeausschuß. Zur Klärung einer Frage kann sich der Ausschuß einen Gast (beispielsweise von der Union oder aus der Gemeinde) einladen, der Auskunft gibt, beratschlagt, aber bei der Entscheidungsfindung nicht dabei ist.


    Zitat von Nachtperle

    Erkläre doch bitte mal den "Unwissenden" was der Unterschied zwischen FREIWILLIGER Gastmitgliedschaft und FREIWILLIGER Vollmitgliedschaft ist. Vielleicht klären sich dann einige Bedenken.

    Das würde mich auch interessieren. Was genau der Unterschied ist. Ich stelle es mir eben wie oben schon erwähnt vor. Freiwillig ist es auf jeden Fall, denn keine Kirche wird gewzungen da dabei zu sein.


    Zitat von Nachtperle

    Wie sollte das geschehen, ohne Missionserlaubnis? Und Regeln sollten von einem Christen eingehalten werden, wenn sie VOR dem Beitritt akzeptiert wurden.

    Ich denke, dass das Missionsverbot nicht gilt für Gastmitglieder. Ansonsten würde sich die Adventbewegung (zumindest die offizielle in D-Land) ad absurdum führen. Ein Vollmitglied hat dieses Missionsverbot natürlich schon. Da fehlt mir wieder die Praxis aus Deutschland. Ist es den deutschen Adventisten verboten einem Katholiken die Bibel nahe zu bringen?


    Zitat von Nachtperle

    Was wären deine biblisch begründeten Porargumente? Was wären deine biblisch begründeten Kontraargumente?

    Ich hoffe, dass das nicht häretisch klingt, aber ich würde schon Vorteile in der Zusammenarbeit mit anderen Kirchen sehen.
    Beispielsweise: Die evangelische Kirche hat ein Hilfswerk in Bolivien. Es kommt eine Umweltkatastrophe in Bolivien und das evangelische Hilfswerk vor Ort braucht Güter und Nachschub für Medikamente usw. . Warum sollte die ADRA nicht an das evangelische Hilfswerk liefern, wenn sie beispielsweise in Bolivien keine eigenen Strukturen hat? Vice versa, warum sollte das adventistische Krankenhaus (oder die Universität) auf Haiti die Hilfe von anderen kirchlichen Einrichtungen ablehnen? Nur weil man anderer Glaubensüberzeugung in Punkto Ruhetag ist? Wenn (und bitte nur WENN) der ACK hier eine Netzwerkfunktion übernimmt, gemeinsam GUTES zu tun, dann bin ich dafür, dass man als Gastmitglied da mit dabei ist.

    biblische Begründung? Da hätte ich nur einen Text, den ich aus dem Zusammenhang reißen muss: Jak 4/17 Wer nun weiß, Gutes zu tun, und tut es nicht, dem ist es Sünde.

  • Hallo Nachtperle.

    Du sprichst so präzise von einem Missionierungsverbot und von einem Akzeptieren der Lehren der anderen und dass dies in den Regeln steht.

    Damit Du hier nun nicht als reine Propaganda-Macherin da stehst, wäre es unbedingt wichtig und hilfreich, wenn Du nun auch präzise nachweist, in welchen Regeln, Satzungen oder Vorschriften das steht. Bitte zitiere sie doch oder mache genaue Angaben, damit ich das mit eigenen Augen nachlesen kann.

    Eine Vollmitgliedschaft ist natürlich freiwillig, genau so wie eine Gastmitgliedschaft. Ziemlich sonderbare Frage.

    Biblische Kontraargumente sind Bibelstellen, die uns verbieten, mit Nicht-Adventisten einen Meinungs- und Erfahrungsaustausch vor zu nehmen. Die uns evtl. sogar verbieten, mit Nicht-STA über unsern Glauben zu sprechen oder von Nicht-STA eine Hilfe an zu nehmen. Sie könnte ja heidnisch vergiftet sein..

    Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Du hier rein theoretische Überlegungen vorträgst, die aber meilenweit von der Praxis entfernt sind. Mir geht es aber ums praktische tägliche Leben mit der ACK. Welche vorgekommenen negativen Erfahrungen gibt es da? Bitte melden!
    L G v. benSalomo

    • Offizieller Beitrag

    Ein kleiner, aber wesentlicher Unterschied: Daniel war gezwungener Maßen unter den Ungläubigen, die STA ist es FREIWILLIG. Und akzeptiert auch FREIWILLIG die Forderungen der ACK.

    Vielleicht liest Du einmal im Buch Daniel das zweite Kapitel, dann könnte sich Deine Meinung über den Grad des "gezwungener Maßen" von Daniel ändern. Er wusste was er wollte und Nebukadnezar war so beeindruckt, dass er seien Wünsche erfüllte. Er hätte ihn sicher auch von Hof entlassen, wenn Daniel darum gebeten hätte.