ZitatDie Protestanten stehen gegenwärtig den Erscheinungsformen der römisch-katholischen Welt wohlwollender gegenüber als in den früheren Jahren. In den Ländern, in denen der Katholizismus nicht im Zunehmen begriffen ist und die Päpstlichen eine versöhnliche Haltung einnehmen, um Einfluß zu gewinnen, herrscht eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber den Lehren, die die protestantischen Kirchen von der päpstlichen Hierarchie trennen. Es setzt sich immer mehr die Ansicht durch, daß wir in den wichtigsten Punkten nicht so weit auseinandergehen, wie vermutet wurde, und daß uns ein geringes Zugeständnis in ein besseres Verhältnis zu Rom bringen werde.Es gab eine Zeit, da die Protestanten hohen Wert auf die Gewissensfreiheit legten, die so teuer erkauft worden war. Sie lehrten ihre Kinder, das Papsttum zu verabscheuen und waren der Auffassung, daß es der Untreue gegen Gott gleichkäme, nach Übereinstimmung mit Rom zu streben. Wie weit weicht die Gesinnung davon ab, die sich heute kundtut. (Der große Kampf 564)
Der große Kampf wurde 1911 veröffentlicht. Was ist in den Jahrzehnten danach alles passiert, bezüglich der Annährung von Protestanten zur Römisch-katholischen Kirche?
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Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland e. V. (ACK) ist ein 1948 gegründeter Zusammenschluss christlicher Kirchen in Deutschland zum Zweck der Förderung ökumenischer Zusammenarbeit und der Einheit der Kirchen. Sie bildet den Nationalen Kirchenrat für Deutschland und ist als solcher assoziierte Organisation beim Weltkirchenrat.Einzelne Kirchen können Mitglieder-, Gast- oder Beobachterstatus besitzen. Neben der Mitgliedschaft auf Bundesebene gibt es auch regionale, meist an den Bundesländern orientierte und örtliche ACK, wo sich die Mitgliedschaft von der auf Bundesebene unterscheiden kann. So kann etwa eine lokale Gemeinde einer bestimmten Kirche in der örtlichen
ACK Mitglied sein, ohne dass die Kirche selbst auf Landes- oder Bundesebene der ACK angehört. Auch der umgekehrte Fall ist möglich. (Wiki)
ZitatDas Ziel der ökumenischen Bewegung zu formulieren, ist selbst Teil des Prozesses. Es setzt einen gemeinsamen Kirchenbegriff voraus, der nicht einfach gegeben ist. Gewöhnlich wird als Leitbild eine organisatorische Zusammenführung der Kirchen, die gegenseitige Anerkennung ihrer rechten Lehre und die gemeinsame Feier des Herrenmahls angesehen.[4] Doch das ist ein umstrittenes Ziel. Auch innerhalb der ökumenischen Bewegung werden immer wieder Stimmen laut, die eine Ökumene des Konsenses ablehnen und eine Ökumene des wechselseitigen Einspruchs fordern, da jede Kirche notwendigerweise das Recht haben muss, ihre eigenen Positionen zu vertreten. Dieses Umdenken basiert einerseits auf einem protestantischen Kirchenbegriff, der kirchliche Einheit wesentlich, nicht nur vorübergehend, als eine geistliche Zielvorstellung begreift, andererseits auf dem römisch-katholischen Kirchenbegriff, demzufolge die eine Kirche des Glaubensbekenntnisses in der römisch-katholischen Kirche, wenn auch durch Spaltungen geschwächt und verdunkelt, fortbesteht, so dass der Heilige Stuhl den Anspruch erhebt, die Stimme der Kirche zu repräsentieren. Weitere Schwierigkeiten bestehen u.a. darin, dass der Papst auch Oberhaupt eines weltlichen Staates ist, was seine Amtsführung beeinflusst.
Dürfen wir zugeständnisse/ gegenseitige Anerkennung machen? So in dem Sinne die Römisch-katholische Kirche ist nicht mehr das was es im Mittelalter war? Hat sich Rom geändert? Rom übt zur Zeit nicht die Macht aus, wie sie im Mittelalter ausübte. Rom hat sich früher besonders stark der weltlichen Macht, dem Staat, den Königen bedient. Rom übt allerdings weiterhin sehr großen Einfluss aus.
ZitatWenn Rom behauptet, daß die Kirche nie geirrt habe und auf Grund der Heiligen Schrift nie irren werde (Mosheim, „Institutiones historiae ecclesiasticae“, 3. Buch, 11. Jhdt., 2. Abschnitt, Sek. 9, Anm.: Dictates Hildebrandi), wie kann es sich dann von den Grundsätzen lossagen, die in vergangenen Zeiten sein Verhalten bestimmten? Die päpstliche Kirche wird ihren Anspruch auf Unfehlbarkeit nie aufgeben. Sie besteht darauf, in allem, was sie bei den Verfolgungen derer, die ihre Glaubenssätze verwarfen, getan hat, recht gehandelt zu haben; und würde sie nicht die gleichen Taten wiederholen, falls sich Gelegenheit dazu bieten sollte? Beseitigte man die jetzt von weltlichen Mächten auferlegten Schranken und setzte man Rom wieder in seine frühere Machtstellung ein, dann würde sich sofort eine Wiederbelebung seiner Gewaltherrschaft und Verfolgung zeigen. (Der große Kampf 565)
Das Papstum von heute ist nicht besser als im Mittelalter. Ich lehne die Zusammenarbeit mit der ACK und Ökumene ab. Rom wird sich aufgrund seiner Lehrauffassung von Unfehlbarkeit nicht ändern. Gott wird mit dem stolzen Rom abrechnen.