Das kleine Horn in Daniel 8

  • Ach Bemo...

    ich fragte nicht nach der Wiedergabe der Bibelstellen, sondern nach Erklärungen für eure Thesen.

    Es werden hier Bibelstellen zitiert, und dann gesagt: "Siehst du, da stehts doch!"

    Da steht es aber nicht. Ganz einfach.

    Richtig, wir drehen uns im Kreis.

  • "Zudem wurde Rom nicht 1844 der heftige Schlag versetzt, sondern (wenn überhaupt) im 16. Jh. durch die Reformation. Dann müsste man die Berechnung überdenken... " Zitat Seele1986

    Dem Papsttum wurde 1844 kein Schlag versetzt. Sondern wenn ich einen Zeitpunkt anführen soll dann 1798. Ja durch die Reformation hat das Papsttum heftige Schläge erhalten. Wann wurde das Papsttum "einen seiner Köpfe wie zu Tode verwundet" Offb 13, 3? :whistling: Was ist 1798 passiert?

  • Zitat von Seele1986

    ,
    Also wann beginnen sie? Für euch Auslegungstechnisch bei Esra.


    Wenn jemand meine Fragen beantworten möchte, würde ich mich freuen.

    Lg


    Aber gerne 457 v.Ch. laut Esra 7-8 Das war der Befehl, dass Jesrusalem wieder aufgebaut werden sollte.

  • :Deutschlandflagge: :Wetter: :daumenhoch: :*g*: Betr.: GLAUBEN NEU ENTDECKEN - Thema 14: Gottes Gericht-Freispruch durch Jesus- hier insbesondere 14-3 unter 3. Wann beginnen die 2.300 Jahre ?  ........ nur hatte ich das Datum 307 v.Chr. ungeprüft aus dem Buch von Hermann Kissener: „Daniel und die großen Prophezeiungen“ auf den Seiten 174+175 entnommen, Zitat: „die Zersplitterung des Weltreic hes Griechenland in die vier Diadochenreiche... Diese Zersplitterung erfolgte zwar unmittelbar nach dem Tode Alexanders des Großen, vollzog sich aber erst wirklich im Jahre 307 v.Chr., als die Führer der vier Teile des vormals Griechischen Weltreiches sich zu Königreichen statuierten. Der erste war Antigonus, der im Jahre 307 v.Chr. >>König von Syrien<< wurde.“ Diese Aussage von 307 v.Chr. als Ausgangspunkt der 2.300-Abend-Morgen- bzw. -Tage-Jahre-Prophezeiung(Dan.8,14) hat sich tatsächlich als falsch erwiesen, denn 1994 geschah nichts! Daher habe ich Daniel, Kapitel 8 nochmals genauer untersucht und bin auf Grund von Dan.8,8-10 auf einen anderen Zeitpunkt gekommen und zwar auf das Jahr 281 v.Chr. als die Diadochenkämpfe mit der Schlacht bei Kurupedion endgültig beendet wurden. Das bringt uns somit in das Jahr 2020 n.Chr. als Zeitpunkt „wo das Heiligtum[=der 3. Jüdische Tempel!] wieder geweiht werden wird.“ (Dan.8,14) Wir werden sehen, ob dies so eintreffen wird! Jesu Prophezeiung aus Luk.21,24 („Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis dass der Heiden Zeit erfüllt ist.“) hat sich tatsächlich erfüllt, als Israel im 6-Tage-Krieg ganz Jerusalem am 7.6.1967 erobert hat. Richtigerweise hätte es daher im o.g. Buch heißen müssen: „Diese Zersplitterung...vollzog sich aber erst endgültig mit der Schlacht bei Kurupedion im Jahre 281 v. Chr. !“
    „Und der Ziegenbock(=Griechenland®siehe Dan.8,21) wurde sehr groß. Und als er am stärksten...war, zerbrach das große Horn,(=Tod Alexanders d. Großen 323 v.Chr.) und es wuchsen an seiner Stelle 4 andere Hörner (die Diadochen = Nachfolger Alexanders, Ptolemäus, Seleukos, Lysimachos + Kassander) nach den 4 Winden des Himmels hin.“ (Dan.8,8) „Und...ein...Horn...wurde sehr groß nach Süden + nach Osten...hin...und warf einige von dem Heer...zur Erde und zertrat sie.“ (Dan.8,9+10) [= Die Diadochenkämpfe, bei denen Lysimachos Gewinne im Osten (Kleinasien) und im Süden (287 v.Chr. Makedonien gewonnen) verzeichnen konnte, die 301 v.Chr. ihren vorläufigen und 281 v.Chr. bei der Schlacht von Kurupedion ihren endgültigen Abschluß fanden!]
    Anbei nun mein Brief an die Adventisten
    Nach intensivem Studium der Daniel-Offenbarung, und besonders von Kapitel 8 bin ich zur folgenden Erkenntnis gekommen:

    Der Anfangspunkt der 2.300 Jahre aus Daniel 8, 14 ist n i c h t der gleiche wie der Anfangspunkt der 70 Jahrwochen aus Daniel 9,24-27 !! !

    Denn Daniel 8 handelt vom Zerfall des Griechischen Weltreiches Alexanders des Großen ab 323 v. Chr. Die Millersche Irrlehre vom Wiederkommen Jesu 1844 ist damit widerlegt !!! Die 2300 Jahre können nicht auch 457 v. Chr. beginnen, da Daniel 8 und Daniel 9 inhaltlich nichts miteinander zu tun haben; in Daniel 8 geht es wie gesagt um das griech. Weltreich Alexanders des Großen und dessen Zerfall nach seinem Tode 323 v. Chr.!!!
    Vers-für-Vers-Auslegung :

    I.) Daniel 8,1: 3. Jahr der Herrschaft Belsazers = 541 v. Chr. - König Belsazer vom Vater Nabonid(letzter babylonischer König) 543 zum Mitregent eingesetzt !
    II.) Daniel 8,3: Widder mit 2 Hörnern = Daniel 8,20: Medo-Persien
    III.)Daniel 8,4: Widder stößt nach West,Nord+Süd = Weltreich erobert!
    IV.)Daniel 8,5: Ziegenbock vom Westen = Daniel 8, 21: Griechenland
    V.) Daniel 8,6: Ziegenbock läuft auf Widder zu = Griechenland kämpft gegen Persien !
    VI.)Daniel 8,7: Bock zer tritt Widder = Alexander besiegt Dareios 333 bei Issos/331 bei Gaugamela
    VII.)Daniel 8,8a: Ziegenbock wird sehr groß = Weltreich Alexanders des Großen
    VIII.)Daniel 8,8b: große Horn zerbricht = Tod Alexanders 323 v. Chr.
    IX.) Daniel 8,8c: an seiner Stelle: 4 andre Hörner = Daniel 8,22: 4 Königreiche als Nachfolger : Die Diadochen !
    X.) Daniel 8,9: kleines Horn nach Süd+Ost = Diadochenkämpfe um die Ausdehnung nach Süd+ Ost finden mit der Schlacht auf
    XI.) Daniel 8,10: der Ebene von Ipsos(301 v.Chr.)ihren vorläufigen, mit der Schlacht bei Kurupedion(281 v.Chr.) ihren endgültigen Abschluß.
    XII.) Daniel 8,17+19: Vision geht auf die Zeit des Endes [schon daher kann 1844 nicht stimmen!!!]
    XIII.)Daniel 8,26: "Diese Vision von den Abenden und Morgen...ist noch eine lange Zeit bis dahin !"

    also: 2 8 1 v. C h r . + 2. 3 0 0 Jahre (Dan.8,14) =Þ 2 0 1 9/ 2 0 2 0 n. C h r.

    Erläuterung:
    Wann beginnen die "2300 Abende+Morgen"(Daniel 8,14) ?
    Daniel 8 handelt vom Großen Griechischen Weltreich Alexanders des Großen( † 323 v.Chr.). Symbol Griechenlands(Dan.8,21) ist der Ziegenbock (Dan.8,5), der den "Widder mit 2 Hörnern"(Dan.8,3 f.), das Symbol Medo-Persiens(Dan.8,20) besiegt(Dan.8,7)(Schlacht bei Issos 333 v.Chr.) "Der Ziegenbock wurde sehr groß"(Dan.8,8 a), als er am stärksten war(323 v.Chr.), starb Alexander(Dan.8,8 b) und sein Reich zerbrach in die 4 Diadochen(Nachfolger)-Reiche(Dan.8,22). Die Diadochen-Kämpfe um die Ausdehnung dieser Reiche fanden mit der Schlacht bei Kurupedion(281 v.Chr.)ihren endgültigen Abschluß.[BROCKHAUS, Band 5,S.442] (Dan. 8,9+ 10). Damit beginnen die 2300 Jahre 281 v.Chr.!
    281 v. Chr. + 2300 Jahre = 2019/2020(eine lange Zeit bis dahin!-Dan.8,26); das deckt sich mit Dan.8,17+19, wonach die Vision Daniels auf "die Zeit des Endes geht"

  • Ersteinmal, wie kommst du drauf, das sich 1967 Lukas 21,24 erfüllt hat ??

    Und zweitens, wo steht das ein Dritter Tempel gebaut wird laut der Bibel und welchen Sinn soll dieser ergeben?
    Sollen wieder Tieropfer anstatt das wahre Opfer Jesus gebracht werden?
    Dann hiesse es ja, das es für einen Juden genügen würde, wenn er ein Tier opfert.

    Vielleicht solle man mal die alte Stiftshütte genau studieren.

  • Guten Abend.

    Ich denke, man muss bei dem Begriff "kleines Horn" beachten, dass es eines in Dan. 7 und ein anderes in Dan. 8 gibt.

    Horn steht in der Biibel für Macht oder Stärke. Horn ist ein Staat oder Herrscher.

    Das kleine Horn in Dan. 7 wächst aus dem Kopf des 4. Tieres, eines Untieres mit eisernen Zähnen. Das römische Weltreich.

    Das kleine Horn in Dan. 8 dagegen hat keine direkte Unterlage, aus der es empor wachsen könnte. Eine genaue Text Analyse, wie im ABC,
    ergibt, dass es nicht aus einem der dortigen Tiere, sondern aus einer Himmelrichtung empor wächst. Die vier Hörner des Ziegenbocks
    (Griechenland /Reich Alexanders) sind die Diadochen Reiche, die nach und nach abgelöst wurden vom immer weiteren Vordringen
    des römischen Reiches. Das kleine Horn in Dan. 8 ist für mich eindeutig das weltliche Rom.

    Das kleine Horn in Dan. 7 dagegen wächst aus dem Kopf des Untiers, des römischen Reiches.. Zuerst entstehen daraus die 10 Hörner,
    entsprechend den 10 germanischen Staaten, die es bis heute auf dem Gebiet West Rom,s seit dessen Untergang gibt. Etwas später
    kam dann unter diesen politischen Staaten eine ganz andere Macht hoch, wie vorher gesagt.. Es war die geistliche Macht der Bischöfe
    von Rom. Die wurde zunächst noch gebremst durch die drei arianischen germanischen Reiche der Heruler, Vandalen und Ostgoten.
    Doch als die letzteren 538 n. Chr. vor den Mauern Roms scheiterten und aus der Geschichte verschwanden, konnten sich die römischen
    Bischöfe auch als Vertreter der Kaiser immer mehr profilieren und tun das bis heute.

    In Dan7. haben wir es also mit einer geistlichen, gotteslästerlichen Macht zu tun,

    In Dan. 8 aber mit dem politischen Rom, mit dessen Hilfe Christus 31 n. Chr. gekreuzigt wurde

    Liebe Grüße von benSalopmo.

  • Die 2300 AbendMorgen haben mit den kleinen Hörnern nichts zu tun Sie sind eine andere Weissagung.
    In Dan 9:24-27 wird gesagt, dass Gott für das irdischen, leibliche Volk Israel noch eine letzte Gnadenfrist
    vom 70 Jahr Wochen ( =490 Kalender Jahren ) vorgesehen hat. An deren Ende sollte der Messias kommen und sterben.
    Den gläubigen Juden ist es bis heute nicht erlaubt, diese Weissagung aus zu rechnen.

    Nun wird in Dan. 9:24 gesagt, dass diese Frist von 70 Jahr Wochen "bestimmt" (Luther) ist für Israel. Das hebräische
    Wort bedeutet aber auch "abgeschnitten", was hier Sinn macht. Die 70 Wochen sind abgeschnitten von einer längeren Periode.
    Die einzige längere Periode, die Daniel in diesem Zusammenhang nennt, sind die 2300 AbendMorgen. Und man kann mit
    guten Gewissen davon aus gehen, dass beide Perioden einen gemeinsamen Anfang haben.

    Es gibt drei königliche Erlasse bezügl. Israel. In Esra 7 wird zwar nichts von einem Wiederaufbau Jerusalems wörtlich gesagt,
    doch ich kann mir nicht vorstellen, dass Esra mit dem Wiederaufbau Jerusalems 457 v. Chr. begonnen hat ohne königliche Erlaubnis.
    Monate später verhängte dann der opportunistische Artaxerxes einen Baustopp, den er aber bei Nehemia 443 v. Chr.
    wieder auf hob, und Nehemia vollendete dann den Wiederaufbau..

    Die Zeit von 2300 AbendMorgen = Kalender Jahre endete 1843/44. Das einzige Heiligtum Gottes, welches zu dieser Zeit noch
    bestand, befindet sich lt. Offenbarung im Himmel.

    Zugegebener maßen sind die Adventisten die Einzigen, die diese prophetische Sicht akzeptieren und verkünden. Sie ist aber
    mMn. schlüssig und völlig glaubwürdig.. Und dazu gehören auch die Ereignisse, die lt. 3. Moses Buch durch den Dienst im irdischen
    Tempel vor geschattet wurden.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • [...]

    Das kleine Horn in Dan. 7 dagegen wächst aus dem Kopf des Untiers, des römischen Reiches.. Zuerst entstehen daraus die 10 Hörner,
    entsprechend den 10 germanischen Staaten, die es bis heute auf dem Gebiet West Rom,s seit dessen Untergang gibt. Etwas später
    kam dann unter diesen politischen Staaten eine ganz andere Macht hoch, wie vorher gesagt.. Es war die geistliche Macht der Bischöfe
    von Rom. Die wurde zunächst noch gebremst durch die drei arianischen germanischen Reiche der Heruler, Vandalen und Ostgoten.
    Doch als die letzteren 538 n. Chr. vor den Mauern Roms scheiterten und aus der Geschichte verschwanden, konnten sich die römischen
    Bischöfe auch als Vertreter der Kaiser immer mehr profilieren und tun das bis heute.

    In Dan7. haben wir es also mit einer geistlichen, gotteslästerlichen Macht zu tun,

    In Dan. 8 aber mit dem politischen Rom, mit dessen Hilfe Christus 31 n. Chr. gekreuzigt wurde

    Liebe Grüße von benSalopmo.

    Komisch finde ich einfach, dass ich das Datum 538n Chr. im Zusammenhang mit der Vernichtung der Ostgoten nirgends finde. Wenn müsste man 552n.Chr. oder vielleicht noch 540n.Chr nehmen. Ein Schelm wer sich etwas bei dem Datum 538 denkt...

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Die Ostgoten haben 538 n Chr. Die Belagerung aufgegeben und ein par jahre nachher sind sie komplett verschwunden.
    Als sie die Belagerung aufgegeben haben, so stand niemand mehr im weg, der Arianischen Glauben hatte und als Königreich anders geglaubt hatte als die Römische Kirche.
    Damit war der Weg frei für die Katholische Kirche und deren Machtausübung.

  • Andreas

    Ich habe nun nur mal bei Wikipedia über die Gotenkriege nachgelesen, da steht, dass 546n.Chr. und 549n.Chr. Rom erneut in Ostgotische Hände fiel, endgütig befreit wurde Rom dann 553n.Chr.. Ich weiss nach wie vor nicht, warum man 538n.Chr. als Ende der Ostgoten nehmen sollte, aber ich bin ja auch kein Historiker vielleicht müsste man mal einen solchen Fragen, wie das tatsächlich war. Denen vertraue ich übrigens mehr als Daten, die in adventischen Büchern verwendet werden, zumindest solange es um Historische Daten geht.
    Von mir aus dürft ihr gerne am Jahr 538 festhalten, aber für mich ist das nicht schlüssig.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Tipp mal ostgoten 538 bei google ein. Da kommt auch ein Wikipedia Artikel dazu.

    Also wenn ich mal die Artikel, die von Bibel her interpretieren, weglasse kommt auf den ersten drei Trefferseiten bei google kein einziger Artikel, der etwas von dem Ende der Ostogten im Jahre 538 schreibt. Das einzige das man mehrmals findet ist folgendes: Die Ostgoten geben nach zwei Jahren die Belagerung Roms auf, allerdings findet man in dieser Artikeln immer auch, dass die Ostgoten später 546 und nochmals 549 Rom eroberten und erst 552 vernichtet wurden.
    Im weiteren verstehe ich noch nicht ganz was das mit der katholischen Kirche zu tun hat. Der Papst sass ja schon viel länger in Rom unabhängig davon wer gerade die Stadt besass. Wann genau Rom durch Schenkung an den Papst überging weiss ich natürlich nicht könnte man aber sicher nachforschen, aber ich bezweifle dass dies 538 der Fall war.
    Ich finde einfach: Wenn man mit historischen Daten operiert müssen diese auch schlüssig und nachprüfbar sein, denn die wenigsten Historiker interessieren sich für die adventistische Interpretation und sind daher als objektive Quellen zu werten.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Zitat

    Wann genau Rom durch Schenkung an den Papst überging weiss ich natürlich
    nicht könnte man aber sicher nachforschen, aber ich bezweifle dass dies
    538 der Fall war.

    751. Es war allerdings nicht Rom, das geschenkt wurde, sondern ein Teil aus Rom: Vatikan.

    Die sogenannte "Pippinische Schenkung": der Papst salbt den König, der König schenkt einen Staat.

    Bis dato war der "Papst" schlicht der Bischof von Rom.

    Es gab vorher schon Ideen der "Zweigewaltenlehre" (Gelasius I. 492-496): Kaiser sollten sich als Glieder der Kirche der Oberhoheit der Heiligen Kirche unterordnen.
    Gregor I. (590-604): Begründer der weltlichen Macht des Papstes in Italien.

    "Isidorische Fälschung": in einem gefälschten Brief wurde die Oberhoheit des Papstes über irdische Herrscher erklärt (847-852)

    Quelle: Kirchengeschichtsunterricht meiner Schule.

  • ... also irgendwie werde ich bei der ganzen Diskussion um die Interpretation des 'kleinen Horns' das Gefühl nicht los,
    dass es sich hierbei möglicherweise um die Urmutter aller Verschwörungstheorien handeln könnte ...

    also ja, von der 'Pippinischen Schenkung' und der 'Isidorischen Fälschung' habe ich sogar in der Schule gehört (bin als evangelische Schülerin im Oberstufenunterricht halt im katholischen Religionsunterricht gesessen, weil der Lehrer dort wirklich gut war ...)
    aber die Sache mit dem 'kleinen Horn' war eigentlich nie Gegenstand des Unterrichts, und auch im Konfirmandenunterricht wurde diese Bibelstelle niemals thematisiert ...

    Wie sollten wir eigentlich mit solchen nebulösen 'Prophezeihungen' in der Bibel umgehen?
    Wie können sie Bestandteil unseres Glaubens sein, wenn sie so 'dunkel' sind ...

    Ghasel, mit lieben Grüßen

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Zitat

    aber die Sache mit dem 'kleinen Horn' war eigentlich nie Gegenstand des
    Unterrichts, und auch im Konfirmandenunterricht wurde diese Bibelstelle
    niemals thematisiert ...

    Natürlich nicht, weil es dort auch nicht hingehört.

    Zitat

    Wie sollten wir eigentlich mit solchen nebulösen 'Prophezeihungen' in der Bibel umgehen?

    Tonne auf, reinwerfen, Tonne zu.

  • Als die germanischen Truppen in Italien meuterten und den letzten Kaaiser Romulus Augustulus 46 n. Chr. absetzten, begann eine ziemlich verworrene Zeit für das Reich.

    Der Bischof von Rom gab sich nicht mit Glaubens- und Gewissensfreiheit zufrieden, sondern verlangte alleinige Vollmacht in Glaubensdingen. Das bedeutete Trinität, während die germanischen Herrscher Unitarier (Arianer) waren. Die Ostgoten, die Kaiser Zeno nach Italien schickte, waren zwar sehr tolerant, aber der große Theoderich verstand es doch, nur ihm genehme Personen auf den Bischofs-Sitz zu lassen. Als Theoderich am 30.8.526 starb, folgte dann über 25 Jahre ein großes Chaos in Italien.

    Die Bewertungen der Historiker darüber, wann und wie das Reich der Ostgoten unterging, sind sehr unterschiedlich. Es sind Daten von Schlachten, Eroberungen, Ermordungen u. dergl. bekannt, deren Bedeutung aber verschieden eingestuft werden. Bekannt ist, dass die Ostgoten Herrscher in ziemlich schneller Reihenfolge wechselten und dass der Kaiser Justinian das Ziel verfolgte, Rom in seiner alten Größe unter seiner Herrschaft wieder her zu stellen. 533 ernannte er den Bischof von Rom zum obersten Herrn der Christenheit (neue Worte) und zu seinem Vertreter. Doch so lange die Ostgoten den Bischof unter Kuratel hielten, nutzte dies ihm wenig. Als aber die Ostgoten die Belagerung Roms 538 auf gaben, schon. Auch wenn sie zwischendurch mal wieder kurz die Herren von Rom waren, so saßen ihnen die byzantinischen Truppen doch im Nacken (Justinian entfesselte einen zwei-Fronten Krieg gegen sie, dem sie nichts entgegen setzen konnten) und rieben sie allmählich auf, bis nach der Schlacht am Vesuv sie für immer spurlos verschwanden.

    Die Weissagung über das schreckliche "kleine Horn" aus Dan. 7 ist für mich im Emporkommen der römischen Bischöfe bis zum Herrn über alle Herrscher und König des Himmels, der Erde und der Unterwelt (Tiara = 3-fache Krone für diese Herrschaftsbereiche) am deutlichsten von allen Deutungsversuchen erfüllt:
    1. Es ist eine geistliche Macht (anders als die übrigen 10 Mächte).
    2. Es trat etwas später als die übrigen 10 Mächte auf
    3. Drei hinderliche Mächte mussten ihm weichen.
    4. Der erste Höhepunkt seiner Macht zählt ab Ende der letzten Hindernis-Macht 1260 Jahre.
    5. Es verfolgte blutig alle Andersgläubigen. Die Schätzungen schwanken stark und gehen bis zu 100 Millionen Menschen, die durch das kleine Horn mittel- oder unmittelbar umgebracht wurden.
    6. Es bleibt bis zum Gericht im Himmel bestehen

    In der Offenbarung wird dann dieses kleine Horn zu einer eigenständigen Macht: Offb. 13: Tier aus dem Meer, Offbb 17 ff. Hure Babylon.

    Keiner ist verpflichtet, die Weissagung so zu verstehen, wie ich das tue. Er sollte dann aber eine bessere, plausiblere Lösung vor schlagen. Dem Verständnis dieser Weissagung kommt keine heilsentscheidende Bedeutung zu, ist aber sehr nützlich für das Verstehen der Ereignisse am Ende der Erde.

    Liebe Grüße von benSalomo.

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (5. Oktober 2015 um 18:54)

  • benSalomo

    Ihr dürft die Bibel hinsichtlich dieser Daten interpretieren, wie ihr wollt, ich selbst gebe wenig auf solche Interpretationen. Aber ich habe Mühe, wenn man Daten in den Raum stellt die nicht stimmen. Man hat gerade bei dem Datum von 538 das Gefühl, dass das bewusst so gewählt wurde, dass gerade die französische Revolution beim Rechnen als Resultat erscheint. Wenn ich Deine Begründung für dieses Datum lese frage ich mich je längers je mehr, warum dieses. Es gäbe eine Reihe anderer Daten, die wesentlich plausibler wären. Nimmt man das Ende der Ostgoten, müsste man 552 nehmen. Nimmt man den Anfang der katholischen Kirche, müsste man entweder das Datum nehmen, als Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erklärte oder dann das Datum, der hier bereits erwähnten Pippinischen Schenkung. Das Jahr für 538 ist für mich objektiv betrachtet jedoch so nichts sagend, wie irgend sonst ein zufälliges Datum.
    Das schlimme daran finde ich, dass man Unwissende mit dieser Berechnung staunen lässt, wie schön alles zusammenpasst, aber leider grenzt das für mich fast schon an Demagogie, da nicht alle Daten stimmen. Warum ist man nicht ehrlich und nimmt auch die wirklichen Daten? Bei mir drängt sich da fast schon die Vermutung auf, dass man das nicht tut, weil dann die ganze Rechnerei wesentlich unspektakulärer daherkommen würde. Vielleicht müsste man dann nämlich auch plötzlich ganz andere adventistische Berechnungen plötzlich für haltlos erklären. Und als letztes frage ich mich halt, warum in einem Glauben solche Daten und Berechnungen überhaupt wichtig sind?

    Liebe Grüsse

    Einmal editiert, zuletzt von DonDomi (5. Oktober 2015 um 00:01)

    • Offizieller Beitrag

    DonDomi, du erlaubst.

    einerseits sagst du:

    Ihr dürft die Bibel hinsichtlich dieser Daten interpretieren, wie ihr wollt,

    andererseits unterstellst du Unehrlichkeit:

    Warum ist man nicht ehrlich und nimmt auch die wirklichen Daten? Bei mir drängt sich da fast schon die Vermutung auf, dass man das nicht tut, weil dann die ganze Rechnerei wesentlich unspektakulärer daherkommen würde.

    das passt für mich nicht ganz zusammen. Entweder überlässt man seinem Gegenüber die Freiheit, die Bibel zu interpretieren, oder nicht.


    Das Jahr für 538 ist für mich objektiv betrachtet jedoch so nichts sagend, wie irgend sonst ein zufälliges Datum.

    Es ist ja nicht so, dass es eine reine Datumsberechnung ist, sondern es sind in Daniel ja Handlungen und Personen/Mächte am Werk:

    Dan 7/8 Während ich auf die Hörner achtete, siehe, da stieg ein anderes, kleines Horn zwischen ihnen empor, und drei von den ersten Hörnern wurden vor ihm ausgerissen; und siehe, an diesem Horn waren Augen wie Menschenaugen und ein Mund, der große Worte redete. 7/9 Ich schaute, bis Throne aufgestellt wurden und einer, der alt war an Tagen, sich setzte. Sein Gewand war weiß wie Schnee und das Haar seines Hauptes wie reine Wolle, sein Thron Feuerflammen, dessen Räder ein loderndes Feuer.

    Der Text weist auf ein ANDERES Horn hin, das anscheinend andersartig war, denn AN DIESEM (im Gegensatz zu den anderen) waren Augen und Mund usw. ...

    Die Macht um die es sich hier handelt ist also eine irgendwie andersartige Macht, keine typisch politische Macht.

    Zum Datum:
    Justinian bestimmte den römischen Bischof im Jahre 533 zum Oberhaupt aller christlichen Kirchen. Etwas später (537 bzw. 538) schickte er ein Heer nach Rom, um die Stadt aus der Belagerung der Ostgoten zu befreien. Die Ostgoten wurden zwar erst im Jahr 555 endgültig besiegt, aber bereits 538 konnte der Bischof von Rom ungehindert die Autorität ausüben, die ihm der Kaiser verliehen hatte. Zum ersten Mal seit über sechzig Jahren (476-538 n. Chr.) unterstand der römische Bischof nicht mehr den germanischen Herrschern.

    Wenn du, DonDomi weißt, dass diese Bibelauslegung definitiv falsch ist, müsstest du fairerweise eine korrektere Interpretation anbieten. Wer ist für dich das kl. Horn in Daniel 7,8? Wie deutest du diese Bibelstellen für dich, für deinen Glauben? Ich weiß schon, nicht wichtig, aber trotzdem. Wer ist das kl. Horn?

    auch an dich Seele1986:

    Tonne auf, reinwerfen, Tonne zu.

    Das ist als persönliche Bewertung und Sicht selbstverständlich ok, respektiere ich natürlich.
    Trotzdem. Wer ist für dich das kl. Horn? Hast du für dich irgendeine Erklärung, die du für schlüssig hältst? Nämlich im Zusammenhang von Daniel 7,8. Nicht irgendeine nebulöse Erklärung von irgendeiner falschen Lehre. Sondern konkret im Zusammenhang von Daniel 7,8.
    zwei Jahre früher schreibst du dazu:

    Zitat von Seele1986

    Ich nehme gerne an, dass es sich um Rom handelt. Auch Rom zerstörte den Tempel und verübte Frevel.

    Zitat von Seele1986

    das kleine Horn ist zunächst einmal Symbol für eine politische Macht. Zunächst das alte Rom, dann das päpstliche Rom.

    Zitat von Seele1986

    Und deshalb ist die Rechnung: Papst = Antichrist eine Kinderrechnung.

    Hat sich an dieser Sicht etwas geändert?


    Wie wichtig man das dann nimmt ist doch eine andere Sache und würde ich mich hier nicht trauen anderen fest zu unterstellen WIE wichtig sie das für sich nehmen.

  • Wie sollten wir eigentlich mit solchen nebulösen 'Prophezeihungen' in der Bibel umgehen? Wie können sie Bestandteil unseres Glaubens sein, wenn sie so 'dunkel' sind ...

    Mein Glaube ist ein Geschenk Gottes an mich. Dieser Glaube kam durch das Wirken des Heiligen Geistes, durch hören von Predigten und durch persönliches Bibelstudium. Wir können an das Erlösungswerk "Jesus Christus am Kreuz" glauben, und dadurch in eine "Ruhe", der Gewissheit des Heils eingehen!
    Es gibt zahlreiche Prophetien in der Bibel, die sich erfüllt haben, auch die Prophetie "des kleinen Hornes" wird sich erfüllen!
    Ob wir eine Auslegung "des kleinen Hornes" glauben oder nicht, ist zunächst mal völlig unabhängig vom Glauben meiner Erlösung am Kreuz. Jeder Gläubige, der gelernt hat selbständig zu denken, kann die verschiedenen Auslegungen miteinander vergleichen und selbst entscheiden, wie er diese Stelle im Wort Gottes interpretiert. Meine Erlösung bleibt dabei völlig unangetastet.

    Das kleine Horn wird als eine Kraft(oder Person) bezeichnet, die gegen das Volk Gottes ankämpfen wird....Deshalb war die Auslegung dieser Vorhersage für die Gläubigen schon immer sehr interessant.

    Zitat Wie sollten wir eigentlich mit solchen nebulösen 'Prophezeihungen' in der Bibel umgehen? Tonne auf, reinwerfen, Tonne zu.

    Durch einfaches Ignorieren dieser Lehre kann man das "düstere Bild" ausblenden, aber der wirkliche Plan Gottes wird dennoch, so wie Gott will ablaufen.



    Wir brauchen keine Ängste vor der Zukunft haben, aufgrund irgendwelcher Prophetien in der Bibel, oder durch falsche oder echte Prophetien von Menschen, die uns Angst machen könnten. Es kommt alles so wie unser Gott es geplant hat. Leider gehört zu diesem Plan auch die Christenverfolgungen dazu.
    Es vergeht kein Tag, wo wir nicht in den Nachrichten mitgeteilt bekommen, dass unsere Geschwister, geschlagen, gefoltert und getötet werden.
    Diese Macht versucht ein neues Weltreich unter ihrer "falschen Religion" aufzubauen. Auffällig ist, dass verfolgte Christen, von keinem Land wirklichen Schutz angeboten bekommen. Welche Mächte unterstützen die IS.....,ist doch offensichtlich
    Nur in vereinzelten Kirchen können verfolgte Christen die zu uns kommen, wirklich Schutz bekommen. Warum dürfen die Muslime in den Flüchtlingsheimen immer noch die Christen verfolgen?
    Wirklich bibeltreue Christen werden in unserem Lande, schon seit mehreren Jahrzehnten verspottet und nicht ernst genommen (auch im Religionsunterricht). Deswegen sollten wir uns nicht wundern, wenn wir" bei Verfolgung" von keiner Institution geschützt werden. Wir können uns dann nur noch im Glauben, unter "den Schutz Jesus" stellen.
    Ich denke aber, dass erst die "Ruhe in Jesus" uns die Kraft geben wird, durch die Verfolgung hindurchzugehen.
    Was ist mit den Christen, die diese "Ruhe" nicht haben?
    Gott bewahre uns davor, dass wir Christen, wegen Ängsten oder Vergünstigungen heraus, noch unsere gläubigen Geschwister verfolgen müssen.
    Wenn ich so beobachte, wie schnell Christen gegen Christen aufgebähren und verspotten, so denke ich, wird die Verfolgung unter Geschwister ganz einfach und schnell vonstatten gehen.


    LG

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)