• Was kommt Euch selbst dabei in den Sinn?

    Bin neugierig auf Eure persönlichen Überlegungen dazu?

    Da ich in der biblischen Geschichte leider nicht so gut bewandert bin, bin ich nicht ganz sicher ob Hes. 37 und Dan. 9 die gleiche Prophezeihung bzw. die gleiche Zeitepoche und Geschichte beschreiben, aber für mich klingt es sehr danach. Als Begründung, warum nun Hes. 37 nicht eintraf könnte ich mir auch die Verse 12-14 aus Jer. 29 vorstellen:

    12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten und ich will euch erhören. 13Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, 14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegführen lassen.

    Dies könnte die Bedingung gewesen sein unter der sich Hes. 37 erfüllen sollte. Es wird hier zwar eher als Folge der Prophezeihung geschrieben, da die Gebeine aber nicht tot waren sondern nur geistig tot, könnte es auch als Bedingung gemeint gewesen sein. Nur mal so eine Idee, die mir spontan bei diesen Versen kam.

    Was meint ihr?


  • Rilo1,

    finde es recht bemerkenswert, dass Dir auf diese Deine Überlegungen auf meine Fragen hin noch niemand antwortete. Mag sein, dass es irgendwie übersehen wurde.

    Ich würde Dir allerdings in Deinen diesbezüglichen Überlegungen absolut zustimmen.

    Wichtig aber wäre auch, sich mal die Mühe zu machen, welche genauen Parallelen aber auch welche Unterschiede es zwischen den prophetisch angekündigten Ereignissen bezügl. Israel, dem Tempel, der Stadt Jerusalem, aber auch bzgl. des Messias und der Völkerwelt nach der babylonischen Gefangenschaft bis zum Ende hin in Daniel 9 und in Hes. 37 gibt.

    Eigentlich wäre es erst dann wirklich recht möglich zu erkennen, ob es sich wirklich um Prophezeiungen für die selbe Zeit der Geschichte Isarels handelt, und warum die Ereignisse doch auch sehr unterschiedlich vorausgesagt werden!

    Wäre das ein Versuch wert?

    Wünsche einen gesegneten Sabbat mit dem Lektionsthema über die 3fache Engelsbotschaft!

    Armin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Armin,

    Danke für deine Beiträge. Zu deiner Aussage

    Zitat

    Persönlich bin ich der Überzeugung, dass es sich in Hes. 37 keinesfalls um eine Weissagung irgend einer buchstäblichen Auferstehung von gläubigen Menschen handelt, wie es dem entgegen inzwischen Seele1986 dargestellt hat. Ich würde mich auch sehr wundern, wenn es irgend einen Bibelkommentar gibt, der darin eine Weissagung einer buchstäblichen Auferstehung sieht.

    möchte ich meine Bemerkung schreiben.

    Gott benutzt bekanntlich Bilder und Gleichnisse, um etwas verständlich darzustellen. Ich glaube aber nicht daran, dass Gott unrealistische Gleichnisse benutzt. Und ich denke auch, dass Gott nicht umsonst bestimmte Gleichnisse nimmt. Die Botschaft von Hesekiel 37 ist primär die Wiederherstellung von Israel, das hier benutzte Gleichnis der Auferstehung enthält aber realistische Details:

    Der Geist Gottes / Odem macht den Menschen lebendig:

    Hes 37.5 So spricht der Herr, HERR, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe Odem in euch, daß ihr [wieder] lebendig werdet. 37.6 Und ich lege Sehnen an euch und lasse Fleisch über euch wachsen und überziehe euch mit Haut, und ich gebe Odem in euch, daß ihr [wieder] lebendig werdet. Und ihr werdet erkennen, daß ich der HERR bin... 37.10 Da weissagte ich, wie er mir befohlen hatte; und der Odem kam in sie, und sie wurden [wieder] lebendig und standen auf ihren Füßen, ein sehr, sehr großes Heer... 37.14 Und ich gebe meinen Geist in euch, daß ihr lebt, und werde euch in euer Land setzen. Und ihr werdet erkennen, daß ich, der HERR, geredet und es getan habe, spricht der HERR.

    verglichen mit:

    Rö 8.11 Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus Jesus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen wegen seines in euch wohnenden Geistes.

    Die ewige königliche Herrschaft Jesu in Israel

    Hes 37.24 Und mein Knecht David wird König über sie sein, und sie werden alle einen Hirten haben; und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen leben und meine Ordnungen bewahren und sie tun. 37.25 Und sie werden in dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein Knecht David wird ihr Fürst sein für ewig.

    verglichen mit:

    Mt 27.11 Jesus aber wurde dem Statthalter vorgeführt. Und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es.


    Ich denke, dass Gott für die Wiederherstellung Israels ein realistisches Bild benutzt: die Auferstehung von den Totel ist real. Gott hatte schon in AT angedeutet, dass es eine Auferstehung der Toten geben wird (Mt 22.31-32, Ps 115.17-18), und Jesus hat es wiederholt. Dass die Juden (zumindest einige Gruppierungen) an die Auferstehung vor Christus glaubten, zeigt Mishna Sanhedrin 10:

    Zitat

    ALL ISRAEL HAVE A PORTION IN THE WORLD TO COME, FOR IT IS WRITTEN, THY PEOPLE ARE ALL RIGHTEOUS; THEY SHALL INHERIT THE LAND FOR EVER, THE BRANCH OF MY PLANTING, THE WORK OF MY HANDS, THAT I MAY BE GLORIFIED. BUT THE FOLLOWING HAVE NO PORTION THEREIN: HE WHO MAINTAINS THAT RESURRECTION IS NOT A BIBLICAL DOCTRINE, THE TORAH WAS NOT DIVINELY REVEALED, AND AN EPIKOROS. R. AKIVA ADDED: ONE WHO READS UNCANONICAL BOOKS. ALSO ONE WHO WHISPERS [A CHARM] OVER A WOUND AND SAYS, I WILL BRING NONE OF THESE DISEASES UPON THEE WHICH I BROUGHT UPON THE EGYPTIANS FOR I AM THE LORD THAT HEALETH THEE. ABBA SHAUL SAYS: ALSO ONE WHO PRONOUNCES THE DIVINE NAME AS IT IS SPELT.


    fettgedrücktes übersetzt:

    Zitat

    ...wer nicht teilhaben wird (an der kommenden Welt): wer behauptet dass die Auferstehung keine biblische Doktrin ist.


    Bemerkung: Mischna ist bekanntlich die "mündliche" Überlieferung parallel zu der Thora. Ihre Wurzeln reichen mehrere Jahrhunderte vor Christus zurück.