Ein spannendes Thema: Vorherbestimmung und Vorhersehen - zwei unterschiedliche Dinge.
Meine Theorie: Gott sieht zwar alles vorher, es ist aber nicht vorbestimmt! Das macht jetzt vielleicht logisch keinen Sinn (?), aber so komme ich irgendwie aus dem Dilemma.
Im AT heißt es noch "Gott verstockte das Herz des Pharao" (= der Pharao konnte also gar nichts dafür?), und "es reute Gott, dass er die Menschen gemacht hatte" (darauf folgte die Sintflut -
die fast alles menschliche Leben damals ausrottete!).
Das war die Denkweise der Theologen aus dem AT. Ist es nun göttliche Inspiration gewesen?
Ich komme aber nicht klar mit einem Bild, wo ich als Mensch nicht mehr wirklich entscheiden kann - das entspricht nicht meiner Erfahrung!
Ich kann mich jede Sekunde entscheiden A oder B zu tun (Gott weiß es zwar schon, er legt es aber nicht fest!).
Ich kann mich demnach auch entscheiden, Gutes zu tun oder Böses zu tun. Ansonsten macht das Heilsgeschehen im der Bibel und die Geschichte des Volkes Israel doch keinen Sinn!
Ich gehe sogar noch ein Stückchen weiter: wenn ich die Bibel nach wissenschaftlicher Logik und Mathematik auseinander nehmen und analysieren würde, bin ich sicher, das ein Computersystem am
Ende ausspucken würde: alles unlogisch, ein System von gegensesitigen Widersprüchen bzw. offenen Bildern.
Allein Gott in seinem Wesen ist so und SO (ER schafft das Böse und das Gute...) und ist für uns nicht logisch verständlich oder wissenschaftlich greifbar!
Deswegen betrachtet die Wissenschaft Gott auch nicht als "Untersuchungsgegenstand" - ER kann nicht untersucht werden! (= wir können IHN nicht begreifen, nur dass was er uns offenbart).
Wir müssen auch als studierte Theologen offen zugeben: Wir wissen nicht alles, wir wissen sogar nur das allerwenigste von Gott, seiner Gerechtigkeit, seinen Motiven.
Und wir können, sollen und dürfen es wohl auch nicht wissen - wir würden es eh nicht verstehen.
just my 2 cents...