• Offizieller Beitrag

    Wenn ich die Offenbarung hier wörtlich nehme, sagt sie nämlich, dass die Bösen "gequält werden von Ewigkeit zu Ewigkeit!" (---> siehe Offb 20,10) Also nehme ich Offb.20,10 wörtlich , so muss ich an eine "ewige (= unendliche!) Verdammnis glauben!

    Ich zitiere aus "Was Adventisten glauben", S. 534-536:

    Das Schicksal der Gottlosen.

    Dem Wort der Bibel entsprechend verheißt Gott ewiges Leben nur den Gerechten. Nach Römer 6,23 ist der Tod der Lohn für die Sünde, aber nicht ein ewiges Leben in der Hölle.

    Die Schrift lehrt in Psalm 37,9 und 34, dass die Gottlosen ausgerottet werden; nach Psalm 37,20 werden die Feinde Gottes umkommen. Sie werden nicht für immer in einem Zustand des Bewusstseins bleiben, sondern verbrannt werden (Mal 3,19; Mt 13,30.40; 2 Ptr 3,10), gänzlich vernichtet (Ps 145,20; 2 Ths 1,9; Hbr 2,14; Ps 104,35).

    Ewige Strafe.

    Im Zusammenhang mit dem Endgericht über die Gottlosen spricht das Neue Testament von ewiger Strafe. Die Bezeichnung „ewig“ ist übersetzt aus dem griechischen 'aionios' und wird sowohl für Gott als auch für Menschen gebraucht. Um Missverständnisse zu vermeiden, sollte man bedenken, dass die Bedeutung des Wortes „ewig“ von dem Substantiv abhängt, auf das es sich bezieht und das es näher erklärt. Spricht die Bibel von einem ewigen Gott, dann bedeutet das unbegrenzte Existenz, denn Gott ist unsterblich. Wird aber der Begriff „ewig“ für sterbliche Menschen oder vergängliche Dinge gebraucht, dann bedeutet „ewig“ nur so lange, wie die Person oder der Gegenstand existiert.

    So steht beispielsweise in Judas 7, dass Sodom und Gomorra „des ewigen Feuers Pein“ erleiden. Diese Städte aber brennen heute nicht mehr. Petrus schreibt, dass sie „zu Asche gemacht und zum Untergang verurteilt“ sind (2 Ptr 2,6). Das ewige Feuer brannte also nur so lange, bis alles verzehrt war, dann erlosch es (siehe auch Jer 17,27 und 2 Chr 36,19).

    Ähnlich verhält es sich auch, wenn Jesus die Heilsverächter zum „ewigen Feuer“ verurteilt (Mt 25,41). Sie werden verbrannt mit „unauslöschlichem Feuer“ (Mt 3,12), das niemand löschen kann. Ist der Verbrennungsvorgang aber abgeschlossen, wird das Feuer von selbst verlöschen.[1]

    Mit dem Ausdruck „ewige Strafe“ meint Christus nicht endlose Bestrafung, sondern etwas ewig Gültiges: also ewiges Leben für die Gerechten und ewigen Tod für die Verlorenen – nicht aber endloses Leiden. Die Bestrafung ist vielmehr vollständig; ihr Ende ist der zweite Tod. Der ist ewig, weil es davon keine Auferstehung geben kann und wird.

    Wenn Hebräer 9,12 von einer „ewigen Erlösung“ und Hebräer 6,2 vom „ewigen Gericht“ spricht, geht es um das Ergebnis und nicht um einen endlosen Vorgang bei der Erlösung oder beim Gericht. Auch „ewige Strafe“ bedeutet nicht einen endlosen Vorgang. Der Tod der Ungläubigen ist endgültig. Sie werden für immer fort sein und bleiben.

    Gequält von Ewigkeit zu Ewigkeit.

    Der Ausdruck „von Ewigkeit zu Ewigkeit“ in Offenbarung 14,11, 19,3 und 20,10 wird ebenfalls im Sinne einer ewigen Bestrafung missverstanden. Auch hier gilt, dass diese „Ewigkeit“ so lange dauert wie die dazugehörige Person oder Sache existiert. Gottes Ewigkeit ist unendlich. Die Ewigkeit des sterblichen Menschen dauert nur so lange, wie der Mensch selber existiert.

    Jesaja 34,9.10 bietet mit der Beschreibung der Bestrafung Edoms ein gutes Beispiel. Edom sollte zu „brennendem Pech werden, das weder Tag noch Nacht verlöschen wird … auf ewige Zeiten.“ Edom ist zerstört worden, aber es brennt heute nicht mehr. Das „immer“ währte nur so lange, bis das Feuer alles vernichtet hatte.

    Die Bibel versteht „ewig“ stets als begrenzte Zeit: Ein Sklave sollte beispielsweise „für immer“ bei seinem Herrn bleiben (2 Mo 21,6). Jona fürchtete, er müsse „ewiglich“ unter Wasser bleiben (Jon 2,7). Auch Paulus schreibt an Philemon, dass er nun seinen Sklaven „auf ewig“ wieder hätte (Phlm 15). In all diesen Fällen hat „ewig“ die Bedeutung „solange die Person lebt“.

    Psalm 92,8 sagt, dass die Gottlosen „für immer“ vertilgt werden. Und in Maleachi 3,19 heißt es: „Denn siehe, es kommt ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden, spricht der Herr Zebaoth, und er wird ihnen weder Wurzeln noch Zweig lassen.“ Das Feuer verzehrt die Wurzel, also Satan, und seine Zweige mit den gefallenen Engeln und den Gottlosen wie Stroh. Danach ist weder der Tod noch der hades nötig. Gott wird sie für immer abschaffen (Offb 20,14).

    Der zweite Tod ist also gemäß der Bibel eindeutig ein Strafvollzug, dessen Resultat ewig währt, nicht aber eine ewige Bestrafung... Das Feuer wird ewig genannt, nicht aber das Leben, das ihm übergeben wird.

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    [1] Vergleiche die Prophezeiung in Jeremia 17,27 vom unauslöschlichen Feuer, das Jerusalem zerstören sollte. Die Erfüllung geschah nach 2. Chronik 36,19 durch die Eroberung Nebukadnezars. Das Feuer erlosch nach der Beendigung des Zerstörungswerkes.