1844 - Ein prophetisches Datum

    • Offizieller Beitrag

    dass dieses Konzept für mich überhaupt nicht aufgeht

    Wenn wir davon ausgehen, dass die Gläubigen "nicht ins Gericht kommen", dann macht die Überlegung eines Vorwiederkunftsgerichts (denn darum geht es beim "Untersuchungsgericht") doch durchaus Sinn. Das Konzept sieht - grob gesprochen - doch so aus:

    • Vorwiederkunftsgericht (entscheidet, wer an der ersten Auferstehung teilhat / erlöst ist) das feststellt, wer aufgrund seines Glaubenslebens begnadigt wird
    • Erste Wiederkunft - die Erlösten werden mit Christus vereint
    • 1000 Jähriges Reich
    • Gericht (an dem die Erlösten mitwirken)
    • Zweiter Tod und Vernichtung Satans
    • Neuschöpfung / Ungestörtes Leben in Gemeinschaft mit Gott

    Warum das "überhaupt nicht aufgeht" verstehe ich nicht. Ich nehme zur Kenntnis, dass es auch andere Auslegungen gibt - aber dieses adventistische Basisverständnis so als absurd darzustellen, wie das hier manche machen (damit bist nicht speziell oder nur Du, DonDomi gemeint) finde ich nicht gerechtfertigt. Es stellt meines Erachtens ein plausibles Konzept dar, in dem die wesentlichen Aussagen der Bibel über Wiederkunft, Gericht und Erlösung berücksichtigt sind.Manche Ausformungen oder gedachte Konsequenzen dieses Konzepts sind zwar kritikwürdig, aber das Szenario als solches wohl kaum - zumindest wenn man sich nicht an der Terminologie (wie z.B. Untersuchungsgericht) festbeißt.

    Ich habe mir jetzt mal erspart "Belegtexte" anzuführen, ich setze ausreichende Bibelkenntnis der Diskutanten mal voraus.

  • Die inhaltliche Verbindung zwischen Daniel 8+9 ergibt sich aus folgenden Indizien:

    Daniel 8:17.27. Daniel 9:22.23. "Das Gesicht" erklärt durch die "70 Wochen"

    Ja, das ist die gängige adventistische Begründung/ Auslegung! Man versucht v.a. durch das hebräische "chattak" = "abgeschnitten" *** die Verbindung zwischen Daniel 8,14 (den 2.300 prophet. Tagen = 2.300 prophet. Jahren) und Daniel 9, 24 (den 70 Jahrwochen = 490 prophet. Jahren) herzustellen. ===> Demzufolge sind die 490 Jahre von den 2.300 Jahren "abgeschnitten", sodass 1.810 Jahre verbleiben.
    Aus Dan.9,27 schließt man für die letze, 70. Jahrwoche, auf die Zeit von 27 n.Chr. (Taufe Jesu) + 7 Jahre = 34 n.Chr. (Steinigung des Stephanus). Daraus ergab sich die Rechnung: 34 + 1.810 Jahre = 1844.
    Kritik:
    1.) Wie ich hier schon mal geschrieben hatte, übersetzen die meisten deutschen und englischen Bibelübersetzungen das hebr. "chattak" aber nicht mit abgeschnitten! *** In der neuen Jubiläums-Luther-Bibel 2017 wird das Wort z.B. mit "verhängt" übersetzt.
    2.) Im oben erwähnten Daniel 8:17 steht: "...denn das Gesicht(=die Vision) gilt der Zeit des Endes." (so auch in den Versen 19 und 26!)
    Nach Dr. Liebi habe die "Endzeit" aber nicht 1844, sondern erst 1882 mit er ersten jüdischen Masseneinwanderung der Juden nach Palästina begonnen.
    Eine Berechnung, die auf das Jahr 2020 n.Chr. hinweist durch den historischen Bezug von Daniel 8 auf die Nachfolger Alexanders des Großen und den Diadochenkämpfen (geschildert in Dan.8,8-10) bringt uns tatsächlich in die Endzeit! 281 v.Chr. (als Beginn der 2.300 Jahre-Prophezeiung) ist das Datum des Endes dieser Diadochenkämpfe. In diesem histor. Kontext wäre der Diadoch(Nachfolger) Alexanders, Lysimachos(361 - 281 v.Chr.), das "kleine Horn" aus Dan.8,9, das historisch tatsächlich "sehr groß nach Süden und nach Osten wurde" (Vers 9!) und Kleinasien (Osten) und 287 v.Chr. auch Makedonien (Süden) gewonnen hatte.
    3.) Generell kann (muß aber nicht!) angezweifelt werden, dass es einen konkreten inhaltlichen Zusammenhang zwischen den Kapiteln 8 und 9 des Danielbuches wirklich gibt! Denn Kapitel 8 handelt vom Kampf der Weltreiche Medo-Persien gegen Griechenland und vom Zerfall des griech. Reiches nach dem Tode Alexanders des Großen ("das große Horn" aus Dan.8,8) und Kapitel 9 spricht von den 70 Jahrwochen und von der Prophezeiung auf den Messias! Wo soll hier der inhaltliche Zusammenhang bestehen?
    4.) Aus den Versen Dan.8,11(Verwüstung des Heiligtums, also des jüd. Tempels!) und Dan.8,23 ("ein frecher und verschlagener König") kann man auch schließlich den Seleukidenherrscher Antiochus IV. Epiphanes ersehen - wie es etliche Ausleger so meinen - und dies mit der Formulierung "gegen Ende ihrer (der griechisch-hellenistischen!) Herrschaft" (Vers 23) begründen. Antiochus regierte Syrien von 175 - 163 v.Chr. Und im Jahre 168 v.Chr. wird historisch allgemein der Beginn der römischen Weltherrschaft angesetzt. Für die Adventisten wird deshalb aber der Vers 23 daher auf Rom hin ausgelegt, das sich gegen "den Fürsten aller Fürsten" (Dan.8,25)- womit Jesus Christus gemeint sei - auflehnen wird, indem es ihn durch Pontius Pilatus ans Kreuz schlagen lässt. ===> Daher sehen somit die Adventisten auch einen Zusammenhang hergestellt zwischen den Kapiteln 8 und 9.

    D. h. das "kleine Horn" aus der "westlichen" Himmelsrichtung ist die römische Weltmacht (Kap. 7:7.), nicht "Antiochus", nicht das "Papsttum".

    Das vierte Tier aus Dan. 7,7 ist in der Tat das vierte Weltreich der Prophetie, das auch in Dan.2,40 beschrieben wird("das eiserne Rom") - das Römische Weltreich. Aber schon in Vers 8 wird m.E. eindeutig klar mit dem "kleinen Horn" das römische Papsttum prophezeit, welches die 3 arianisch-germanischen Stämme der Heruler, Vandalen und Ostgoten("drei der vorigen Hörner") ausgerottet hatte("wurden ausgerissen"); dieses Papsttum wird in Dan.7,20 auch als "das andere Horn" bezeichnet. Dass es sich bei dem 'kleinen Horn' um das Papsttum handeln muß, belegen auch die Verse 21 ("kämpfen gegen die Heiligen") und 25("den Höchsten lästern und die Heiligen vernichten" / "Gesetz ändern")indem das Papsttum die Waldenser und Hugenotten verfolgte und die 10 Gebote geändert hat (Abschaffung des 2.Gebotes (Bilderverbot!) und Sabbatverbot seit 336 n.Chr. und durch die widergöttliche Lehre der Unfehlbarkeit des Papstes.) Auch wurde im Mittelalter der Paspst mit "der Herr Papst - unser Gott!" angeredet. Eine deutlichere Erfüllung des Verses 25 als in diesem Ausdruck gibt es nicht! Nach Vers 26 soll dieses Papsttum übrigens "ganz und gar vernichtet werden." !!! In Zeiten der heutigen Ökumene sagen nun manche Ausleger könne dieser Vers Dan.7,26 aber nicht mehr auf das heutige Papsttum seit dem II. Vatikan. Konzil und seit Johannes XXIII. angewendet werden, sondern mit dem 'kleinen, anderen Horn' sei ein zukünftiger Weltdiktator - der Antichrist! - gemeint.

  • Wenn wir davon ausgehen, dass die Gläubigen "nicht ins Gericht kommen", dann macht die Überlegung eines Vorwiederkunftsgerichts (denn darum geht es beim "Untersuchungsgericht") doch durchaus Sinn.


    Nein, das sehe ich nicht so.
    "Wer im Buch des Lebens steht, der............"....warum braucht es dann ein Gericht?

    Das Endgericht z.B. gibt doch nicht deswegen, weil Gott noch etwas entscheiden muß, also noch nicht sicher ist, sondern damit die Menschen ihre Fehler begreifen.

    Für mich macht ein Vorwiderkunftsgericht, oder wie man es immer auch nennen will, überhaupt keinen Sinn.
    Klar kann man es so auslegen, wie du beschreibst.................aber warum denn, was soll es denn für einen Sinn machen?

    Gott weiß doch schon heute, oder schon immer, wer alles das ewige Leben erlangt!
    Er braucht das Endgericht nicht, um erst noch zu entscheiden und abzuwägen.
    Es wird stattfinden, aber nicht um noch etwas zu entscheiden....................und deswegen ist ein Untersuchungsgericht, bei dem ja wie der Name sagt, etwas untersucht werden muß, ein absolutes NoGo.

    • Offizieller Beitrag

    @Yppsi
    Adventisten stimmen mit dir in soweit überein, dass Gott selber dieses Gericht nicht braucht. Eigentlich bräuchte er überhaupt keine Gerichte. Gibt es eigentlich irgendetwas, was Gott braucht? Und trotzdem berichtet die Bibel über seine Gerichte - die Frage ist also wie sie zu verstehen sind.
    Adventisten sehen die Gerichte Gottes als Offenbarung seines gerechten und gnädigen Wesens vor seinen Geschöpfen (Engel in Daniel 7,9.10 / Menschen in Offenbarung 20,4).
    Adventisten sehen dies so, weil sie eine ganze Reihe von Bibeltexten so verstehen, und nicht, weil sie meinen, dass Gott irgendetwas braucht oder muss (beim "müssen" wird sich leider oft missverständlich ausgedrückt).

  • Gott hat nun mal denkende Wesen geschaffen. Braucht ER überhaupt die Menschen, die Engel, die Tiere...??

    Den grösten Titel Gottes bezieht man in den theologischen Diskussionen nur selten bis garnicht ein: die Liebe.. Gott IST die Liebe!

    Wenn Er eine "Gesellschaft" von denkenden Wesen schuf, muss auch die Regierung, die Statuten. die Prinzipien, das Handeln, die Entscheidungen, ..der Charakter... des Schöpfers, des Herrschers allen offen, transparent sein. Denn schließlich muss man als Geschöpf wissen, wer "an der Macht" ist, wessen Gesetze man befolgen will, warum so und nicht so entschieden, gehandelt wurde/wird...So entsteht Liebe zu Gott...und Hass auf die Sünde.

    Deshalb ist ein Untersuchungsgericht (wir sitzen hier alle in Untersuchungshaft) mehr als gerecht und äußerst angebracht. Nicht für sich selber tut es Gott, sondern für alle Seine Geschöpfe, WEIL ER SIE LIEBT.

    .

  • Wenn wir davon ausgehen, dass die Gläubigen "nicht ins Gericht kommen", dann macht die Überlegung eines Vorwiederkunftsgerichts (denn darum geht es beim "Untersuchungsgericht") doch durchaus Sinn. Das Konzept sieht - grob gesprochen - doch so aus:

    • Vorwiederkunftsgericht (entscheidet, wer an der ersten Auferstehung teilhat / erlöst ist) das feststellt, wer aufgrund seines Glaubenslebens begnadigt wird
    • Erste Wiederkunft - die Erlösten werden mit Christus vereint
    • 1000 Jähriges Reich
    • Gericht (an dem die Erlösten mitwirken)
    • Zweiter Tod und Vernichtung Satans
    • Neuschöpfung / Ungestörtes Leben in Gemeinschaft mit Gott

    Warum das "überhaupt nicht aufgeht" verstehe ich nicht. Ich nehme zur Kenntnis, dass es auch andere Auslegungen gibt - aber dieses adventistische Basisverständnis so als absurd darzustellen, wie das hier manche machen (damit bist nicht speziell oder nur Du, DonDomi gemeint) finde ich nicht gerechtfertigt. Es stellt meines Erachtens ein plausibles Konzept dar, in dem die wesentlichen Aussagen der Bibel über Wiederkunft, Gericht und Erlösung berücksichtigt sind.Manche Ausformungen oder gedachte Konsequenzen dieses Konzepts sind zwar kritikwürdig, aber das Szenario als solches wohl kaum - zumindest wenn man sich nicht an der Terminologie (wie z.B. Untersuchungsgericht) festbeißt.

    Ich habe mir jetzt mal erspart "Belegtexte" anzuführen, ich setze ausreichende Bibelkenntnis der Diskutanten mal voraus.

    Weil es in der Bibel nirgends ein Gericht gibt, bei dem anhand der Taten entschieden wird, wer bei der ersten Auferstehung teilhat. Es ist ein reiner Gnadenakt und an den Glauben gebunden. Es gibt meines Wissens genau ein Gericht am Ende. Vielleicht ist das der grosse Unterschied und erklärt für mich einiges. Mir ist nämlich aufgefallen, dass sich viele Adventisten sehr stark am Gesetz statt an der Liebe Jesu orientieren. Ob das nun schlecht ist, vermag ich nicht zu sagen, aber man läuft halt Gefahr, dass man sich im Gesetzdschungel verirrt, das kann dann soweit ausarten, dass man für jedes kleine Detail im Leben eine Regel benötigt. Das sagt natürlich nichts über den Glauben aus, aber es erinnert mich sehr stark an die Regeln, die zur Zeiten Jesu bei den Juden geherrscht haben, es ist dann teilweise sehr nahe beim Pharisäertum. Verstehe das nicht als Kritik, aber so nehme ich das als Aussenstehender wahr.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Gott hat nun mal denkende Wesen geschaffen. Braucht ER überhaupt die Menschen, die Engel, die Tiere...??

    Den grösten Titel Gottes bezieht man in den theologischen Diskussionen nur selten bis garnicht ein: die Liebe.. Gott IST die Liebe!

    Wenn Er eine "Gesellschaft" von denkenden Wesen schuf, muss auch die Regierung, die Statuten. die Prinzipien, das Handeln, die Entscheidungen, ..der Charakter... des Schöpfers, des Herrschers allen offen, transparent sein. Denn schließlich muss man als Geschöpf wissen, wer "an der Macht" ist, wessen Gesetze man befolgen will, warum so und nicht so entschieden, gehandelt wurde/wird...So entsteht Liebe zu Gott...und Hass auf die Sünde.

    Deshalb ist ein Untersuchungsgericht (wir sitzen hier alle in Untersuchungshaft) mehr als gerecht und äußerst angebracht. Nicht für sich selber tut es Gott, sondern für alle Seine Geschöpfe, WEIL ER SIE LIEBT.

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    Für mich ist ein Gericht das pure Gegenteil von Liebe und der gesamten Jesulehre. Im Gericht wird nach Fakten geurteilt, Jesu aber hat mit Barmherzigkeit und Liebe gehandelt und an dem orientiere ich mich.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Für mich ist ein Gericht das pure Gegenteil von Liebe und der gesamten Jesulehre. Im Gericht wird nach Fakten geurteilt, Jesu aber hat mit Barmherzigkeit und Liebe gehandelt und an dem orientiere ich mich.
    Liebe Grüsse
    DonDomi

    Wieso? Sind nicht grade die Anwälte dafür da, den Verbrecher zu verteidigen und für UNSCHULDIG zu plädieren? Ist es nicht genauso in den Paulusbriefen (und eigentlich der ganzen Bibel) so, dass der Mensch als Sünder gnadenlos verurteil werden müsste, unser Anwalt, Jesus Chsitus ihn aber so gut "verteidigt", dass er für Unschuldigt den Saaal verlässt? Ist es nicht so, dass alle Menschen zur Buse gerufen werden, asonsten ist das Opfer Christi für so einen unbusfertigen vergeblich gewesen? Sagt nicht dir Bibel grade über ein Lohn nach den Werken:....


    Apg 26,20 sondern verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem, dann im ganzen Land Judäa und unter den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun.

    Röm 2,6 der einem jeden geben wird nach seinen Werken:


    Röm 2,7 ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben;


    Röm 13,12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts.


    2Kor 11,15 Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken.


    Tit 1,16 Sie beteuern, Gott zu kennen, aber mit den Werken verleugnen sie ihn; ein Gräuel sind sie und ungehorsam und zu allem guten Werk untüchtig.


    Es gibt noch unzählige Texte, die besagen, dass der mündlich bezeugte Glaube nichts nutzt, wenn die Werke dem nicht entsprechen. Das alles muss man dem ganzen Universum zeigen, wie jeder Tickt, wie jeder Einzelne lebt, gelebt hat... ist er des ewigen Lebens würdig oder nicht?... das ist die Untersuchung. Sie ist wichtig! Jeder Name kommt irgendwann mal dran... die Bücher (die Speicherkarte) werden geöffnet, um zu sehen, wie jeder gelebt hat.. ob die Werke, das Leben dem Glauben entsprechen oder eben nicht. Usw... es ist doch nicht so kompliziert?


    ...

  • Für mich ist ein Gericht das pure Gegenteil von Liebe und der gesamten Jesulehre. Im Gericht wird nach Fakten geurteilt, Jesu aber hat mit Barmherzigkeit und Liebe gehandelt und an dem orientiere ich mich.

    Die Schwierigkeiten bei der Auslegung entstehen, weil es im NT zwei verschiedene Begriffe gibt die mit Gericht übersetzt werden, aber dennoch nicht das gleiche meinen. Krisis meint den Gegenstand der Verhandlung und den Anspruch, Krima dagegen meint das Rechtsverfahren, also die Auseinandersetzung um den Rechtsgegenstand.

  • @Stofi

    Egal wie gut Du gelebt hast und wie gut Dich Jesus verteidigt, es ist nicht möglich durch Werke gerecht zu werden. Es ist allein Gnade und das hat alleine mit Deiner Herzenseinstellung und Deinem Glauben zu tun. Das Schöne an dieser Reihenfolge ist eben, dass aus dem Glauben und der richtigen Herzenseinstellung automatisch Werke und Taten, eben Früchte Gottes entstehen. Aber man wird nicht an ihnen gemessen werden. Das beste Beispiel ist wohl der Schächer, der neben Jesus am Kreuze hing. Der hätte einem richterlichen Prozess niemals Stand gehalten, aber er hat im letzten Moment seines Lebens Jesus erkannt und seinen Glauben und seine Demut Jesus und Gott gegenüber Kund getan. Und das alleine hat ausgereicht um ins Paradies zu gelangen. Wenn es nur Werken ginge würden die meisten Pharisäer wohl vor dem Gericht bestehen, das tun sie aber nicht, weil oftmals ihre Herzenseinstellung nicht stimmte. Wir als Mensch können die Herzenseinstellung eines Menschen im besten Fall erahnen, aber wirklich kennen tun wir sie nicht. Du darfst gerne weiterhin an die Werksgerechtigkeit glauben, aber der einfachere Weg ist, an seiner Herzenseinstellung zu schaffen, dass man Jesus ähnlicher wird.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • es ist nicht möglich durch Werke gerecht zu werden. Es ist allein Gnade

    Das erkannte schon der Augustinermönch Martin Luther (1483 - 1546) im 16. Jahrhundert!

    aber der einfachere Weg ist, an seiner Herzenseinstellung zu schaffen, dass man Jesus ähnlicher wird.

    Diesen Weg nennt man "Heiligung". Theologisch erkannt hat das in erster Linie der Methodistengründer John Wessley (1703 - 1791) - auch die Pietisten legen besonderen Wert auf eine innige, persönliche Beziehung zu Jesus und auf "ein geheiligtes Leben" durch ihn!

  • Aber man wird nicht an ihnen gemessen werden.

    Wir werden nach den Werken beurteilt werden, natürlich. Das sagt Jesus mehrfach.
    Aber natürlich hast du Recht, dass die Werke sich nicht selbst vertreten, sondern dass die rechte Gesinnung das Werk erst zum guten Werk macht.

    Ich kann ja wohltätig sein, um meines Standes und der Veranstaltung wegen (siehe Galas, Wohltätigkeitsbälle, EKD-Show in diesem Jahr),
    aber eigentlich widert mich dieser Abschaum da an ...
    Für den Notleidenden ist die Gesinnung vielleicht erstmal egal, wenn er etwas zur Hilfe erhält; aber vor Gott wird man damit nicht bestehen.

    Und dergleichen zahlreiche Beispiele. Ich rede von Frieden und Versöhnung, aber die Kassiererin im Supermarkt oder den Nachbar, der mir ständig auf die Nerven geht, denen zürne ich immernoch und sehe keine Schuld, denn "die sind´s doch, nicht ich!"
    Gott wird am jüngsten Tag einiges ansprechen und auspacken, was uns wohl sehr verwundern wird, weil wir andere Dinge für viel gewichtiger gehalten haben.

    Sich bei einem Holocaust-Gedenktag hinzustellen und zu sagen: "Wir sind so schuldig!", ist sehr einfach, und wenn es auch noch solch ein Zeremoniell und eine Medienveranstaltung ist, ist es eigentlich gar nichts wert.
    Wie ein Rabbiner mal sagte: "Mache es heute anders! Das ist alles, was du tun musst!"

    Das beste Beispiel ist wohl der Schächer, der neben Jesus am Kreuze hing.

    Das Beispiel wird oft gebracht. Ja, wenn ich am Kreuz hänge, dann sieht die Sache anders aus.
    Wenn ich auf dem Sterbebett liege, dann ist da nur noch meine Einsicht und mein Schuldbekenntnis allenfalls, und auch das sieht Gott.

    Der Schächer am Kreuz ist kein Typus für einen gläubigen Christen, der ein gerechtes Leben führen soll und führen will.

  • Ein zwei Anmerkungen hab ich doch noch: Sicherlich sind die Werke auch wichtig, allerdings gehe ich jetzt einmal davon aus, dass jeder gläubige Christ auch Werke tut. Was ich damit sagen will: Man kann nicht Werke zählen und sagen wenn Du eine bestimmte Anzahl guter Werke getan hast, dann hast Du es geschafft. Wir können sowieso nicht abschätzen wie schwer es jemandem fällt, gute Werke zu tun. Vielleicht gibt es einen glubigen Christen, der nur sehr wenige gute Werke getan hat, aber er musste sehr viel dafür tun und darum kämpfen. Einem anderen fällt es sehr leicht Werke zu tun und hat daher sehr viele getan. Wie soll ich da als Mensch, der immer nur das Ergebnis sieht beurteilen, wer nun mehr für Gott getan hat. Ein Ding der Unmöglichkeit. Aber Gott kennt alles, auch die Herzenseinstellung. Es ist daher gut möglich, dass der, der wenige Werke getan hat, mehr für Gott getan hat, als der der Viele getan hat.

    Und zum Schächer: Klar er ist kein Vorbild, wie man das Leben führen soll, aber es zeigt wie wenig es benötigt um Gnade vor Gott zu finden und auf der anderen Seite sind einzelne Pharisäer, die zeigen, wieviel es benötigt, dass man Gnade findet. Am Ende ist es nämlich immer die Herzenseinstellung, die Liebe zu Gott und der Glaube, der entscheidet. Die Werke sind dann ein Automatismus der daraus hervorspriesst. Es ist wie bei einem Baum, man kann dem Baum keine Früchte aufzwingen, die müssen von innen her genährt werden nur dann sind es Früchte, die auch reifen können und nicht am Ast verfaulen.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Da stimme ich dir vollkommen zu.
    Das eben ist ja der Punkt, den viele nicht verstanden haben oder verstehen:
    Jesus sagt: Nach euren Werken werdet ihr beurteilt!;
    aber gleichsam darf ich mir nichts auf meine Werke einbilden.

    Diese Werke sind, von Gottes Schöpfung her gesehen, selbstverständlich. Es war mal alles "sehr gut", wie er sagte, und wir waren nach seinem Bilde geschaffen.
    Was für eine Belohnung will ich erwarten? Keine.

    Dennoch aber wird jenen, die viel leiden müssen, und sich trotzdem an Gottes Weg halten, versprochen, dass sie dafür erhöht werden.
    Und dass man sich an Gottes guten Weg hält, das sieht man nicht am Glauben, der im Herzen ist, sondern an Werken und Worten.
    Jesus sagt einmal: Tut die guten Werke vor allen Leuten, damit sie Gott preisen;
    einige Stellen weiter sagt er: Tut nicht wie die Heuchler die Werke vor aller Augen, damit ihr gesehen werden.
    - Ein feiner Unterschied.

  • @Stofi

    Egal wie gut Du gelebt hast und wie gut Dich Jesus verteidigt, es ist nicht möglich durch Werke gerecht zu werden. Es ist allein Gnade und das hat alleine mit Deiner Herzenseinstellung und Deinem Glauben zu tun.

    Nach so vielen Jahren die 2 Dinge immer noch beliebig vertauschen?? Jesus hat das Opfer gebracht... die ErlösungsMÖGLICHKEIT... die BUSE muss jeder selber tun.

    WENN du Buse tust, wird dir Jesu Gerechtigkeit geschenkt. Und selbstverständlich brauchst du dazu den Glauben.

    Jesu Erlösung würde dir aber wenig nützen, wenn du wider besseres Wissen dauerhaft in Sünde leben würdest (die bösen Werke tust). Nein, die Werke machen keinen Gerecht, das kann nur Jesus an dir tun... aber JEsus programmiert dich nicht auf "gute Werke"... zu denen musst du dich bewußt entscheiden..Der Erlöste MUSS die Werke eines Erlösten leben (Heiligung). Ohne die Heiligung wird KEINER Gott sehen... auch wenn Jesus für ihn gestorben ist.

    Rechtfertigung hat etwas (wie der Name es sagt) mit Recht zu tun. Tust du Buse: "1Joh 1,9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit."

    Durch das Blut Jesu (umsonst., Gnade) kann Gott dich gerecht sprechen, WENN DU DEINE SÜNDE BEKENNST. Ohne Tiere, ohne Zeremonien.... und das musst du alles glauben, damit du es auch tust.

    (Der Unterschied klar?)


    .

  • Das beste Beispiel ist wohl der Schächer, der neben Jesus am Kreuze hing. Der hätte einem richterlichen Prozess niemals Stand gehalten, aber er hat im letzten Moment seines Lebens Jesus erkannt und seinen Glauben und seine Demut Jesus und Gott gegenüber Kund getan. Und das alleine hat ausgereicht um ins Paradies zu gelangen.
    ...
    ...


    Das Schächer Beispiel ist in dem Zusammenhang immer wieder ein Fehlgriff. Der Schächer hatte nur wenige Stunden, bzw. Minuten etwas gutes zu tun. Er hatte eben keine Gelegenheit. Aber da Jesus ins Herz sieht, weil Gott wusste, dass WENN DER SCHÄCHER WEITER LEBEN DURFTE, ER GUTE WERKE TUN WÜRDE... nur deshalb konnte Jesus ihm das ewige Leben versrpechen.

    Aber du willst wohl nicht sagen, dass Goft über "deine" Sünden (schlechte Werke) weg sehen würde, und würde dich trotzdem ins ewige Leben nehmen, als würde nichts gewesen !!

    Apropós: Der Schächer hat in den wenigen Minuten noch eine große Mission getan. Er bekannte öffentlich, dass Jesus der Erlöser ist, er bekannte seine Sünden, er ermutigte "tröstete" Jesus in den schlimmsten Stunden, verteidigte Ihn und zeigte, wie abscheulich die Sünde ist. Hat einer von uns jemals eine solche Missionsarbeit getan? Aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele....? Hast "du" mal vor versammelter Gesellschaft, evtl. auf dem MArktplatz gerufen, dass Jesus der Sohn Gottes und dein Erlöser ist?

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  • Aber du willst wohl nicht sagen, dass Goft über "deine" Sünden (schlechte Werke) weg sehen würde, und würde dich trotzdem ins ewige Leben nehmen, als würde nichts gewesen !!

    Das wird er zwangsläufig bei jedem tun müssen, denn keiner ist ohne Sünde, aber diese Diskussion hatten wir ja schon. Vielleicht gehörst Du zu den Glücklichen, denen es einfach fällt seine Lieblingssünden abzulegen, mir fällt das oftmals sehr schwer und bei einigen scheitere ich häufiger, als dass ich erfolgreich gegen sie bin. Aber selbst bei Dir wird er über einige Sünden hinwegsehen müssen, denn ohne die Gnade und das ist das Hinwegsehen, würde keine einzige Seele gerettet werden.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • Apropós: Der Schächer hat in den wenigen Minuten noch eine große Mission getan. Er bekannte öffentlich, dass Jesus der Erlöser ist, er bekannte seine Sünden, er ermutigte "tröstete" Jesus in den schlimmsten Stunden, verteidigte Ihn und zeigte, wie abscheulich die Sünde ist. Hat einer von uns jemals eine solche Missionsarbeit getan? Aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele....? Hast "du" mal vor versammelter Gesellschaft, evtl. auf dem MArktplatz gerufen, dass Jesus der Sohn Gottes und dein Erlöser ist?

    Nein, das habe ich nicht getan, aber darum geht es auch nicht. Jeder Mensch soll dort wirken, wo Gott ihn hingestellt hat. Das kann unter Freunden, bei der Arbeit oder sonst wo sein. Nur auf einen Marktplatz stehen und rugen dass Jesus, der Sohn Gottes mein Erlöser ist, bringt gar nichts. Das wäre eben ein Phariäerische Haltung, die Frucht um der Frucht willen zu tun und nicht aus dem Herzen heraus.

    Aber was das ganze mit dem Untersuchungsgericht zu tun hat, ist mir immer noch schleierhaft. Für all das, was wir aktuell diskutieren benötigt es kein Untersuchungsgericht.
    Der Satan weiss ganz genau, was wir tun oder eben nicht und er wäre ja der einzige, dem man etwas beweisen muss.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

  • @DonDomi, irgendwie hast du das oben nicht wahr genommen? Lese das doch noch mal über den Schächer und der Gerechtigkeit.

    DOCH, der ist ohne Sünde, denen die Sünde vergeben wurde... und das geschieht eben nach der Buse. Wie lange es dann dauert, bis "du" die nächste Sünde tust, das steht auf einem anderen Blatt. Hast du deine Lieblingsünden? Dann tut mir das Leid. Denn wenn du davon weißt, die Sünde sogar als deine LIEBLINGSSÜNDE nennst, dann ist es in der Tat sehr, sehr bedenklich. Grade in solchen Fällen gibt uns die Bibel die Anleitung, wie man davon los kommt. Das Erkennen hast du schon, du hast erkannt. Jetzt fehlt noch: wollen-es sein zu lassen (wird schwierig, wenn du diese Sünde(n) liebst). Dann zu Jesus gehen und um Kraft und Hilfe bitten... und natürlich um Vergebung.
    Genau das ist die Definition der Heligung. Den Gott geht es ja darum, dass wir unsere Sünden erkennen, sie bekennen und sie verlassen.

    ..

  • Nein, das habe ich nicht getan, aber darum geht es auch nicht. Jeder Mensch soll dort wirken, wo Gott ihn hingestellt hat.

    Doch, natürlich, es geht nur darum. Es war ja dein Argument, dass der SChächer NICHTS tun musste, um in den Himmel zu kommen. Das wollte ich dir ausreden, denn er hat mehr getan, als die meisten von uns. Als Beispiel zu funktionieren ist immer gut,. aber eine bewußte Mission, mit so starken Worten... gehört auch irgendwie dazu, nicht?

    Wenn du das Untersuchungsgericht von dem bereits Geschriebenen nicht verstanden hast, dann verstehst du es ganz, ganz sicher, wenn du darum betest. ICH kann dich nicht überzeugen, das kann nur der Heilige Geist tun.

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