Ich habe mir kürzlich eine Schrift von Jürgen Spieß über die Auferstehung besorgt und sie inzwischen gelesen. Spieß ist ein Althistoriker, also ein Geschichtswissenschaftler, der auf die Geschichte vor dem Mittelalter spezialisiert ist, und er ist gläubiger Christ.
[infobox]Jürgen Spieß
Ist Jesus auferstanden? Ein Historiker zur Auferstehung von Jesus Christus.
5. Auflage, SMD, Marburg 2013.[/infobox]
Spieß erklärt einleitend kurz, dass er durch einen christlichen Schulkameraden dazu gekommen ist, sich mit der Frage der Auferstehung zu beschäftigen. Dann erläutert er wie sich die Geschichtswissenschaft in ihrem Vorgehen von den Naturwissenschaften unterscheidet. Die Vorgehensweise, die Methode einer Wissenschaft sei davon abhängig, womit, mit welchen Gegenständen, sie umgeht. Den Naturwissenschaften gehe es vor allem um Reproduzierbarkeit (Wiederholungsfähigkeit) von Forschungsergebnissen und darum Ergebnisse vorhersagen zu können; ein Historiker hingegen sei einem Juristen, einem Richter vergleichbar und arbeite wie ein Kriminalkommissar oder ein Staatsanwalt mit Indizien, mit Hinweisen aus denen er einen Vorgang nachträglich zu rekonstruieren und zu bewerten versuche. Wie verschiedene Richter bei selber Faktenlage zu verschiedenen Urteilen kommen, weil sie je verschiedene Lebenserfahrungen haben, in deren Lichte sie die Indizien bewerteten, kämen auch Historiker bei der Beurteilung geschichtlicher Indizien zu unterschiedlichen Schlußfolgerungen.
So weit die allgemeinen Erläuterungen. Spieß unternimmt es dann, die Auferstehungsberichte als Althistoriker zu betrachten und zu bewerten.
Fortsetzung in einem Folgebeitrag.