Ich denke man muss unterscheiden zwischen:
"Vergebung der Sünde" - das ist eine Sache zwischen Mensch und Gott.
der zwischenmenschlichen Vergebung, die eigentlich unabhängig sein muss von einer Entschuldigung. Wenn eine Entschuldigung Anlass für diese Vergebung ist, dann ist das immer noch besser als keine Vergebung.
Naja, ich weiß nicht, ich denke dass sich Gott der zwischenmenschlichen Vergebung anschließt, oder nicht?
Ich sehe da Korrelationen:
Mt. 6/14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Matthäus 16,19 Und ich will dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein; und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.
Matthäus 18,18 Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, das wird im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, das wird im Himmel gelöst sein.
Meine Auslegung dieser Texte ist nicht katholisch geprägt, deshalb empfinde ich sie nicht auf Petrus bzw. die Jünger allein beschränkt, sondern auf das Zusammenleben und das Vergeben aller Christen bezogen.
Ist nicht Gott auch damit einverstanden, wenn ich meinem Nachbarn vergebe, der im Zorn an mir gesündigt hat und ich ihm danach aber vergebe, weil er sich aufrichtig und tatkräftig entschuldigt hat? Müsste mein Nachbar noch zusätzlich Gott um Vergebung bitten, oder ist ihm diese Sünde vergeben, weil ich sie ihm vergeben habe? Er hat ja zumindest in erster Linie an mir gesündigt, nicht an Gott, oder?