Bekennendes Christsein

  • Hallo Liebe Glaubensgeschwister im Forum,

    wie schaut euer Alltag als Christen aus ? Welche Erfahrungen macht ihr im Berufsleben, euerem Bekanntenkreis und in der Familie, wenn es um die Frage des Glaubens geht?

    Ich denke dazu können einige von euch sicherlich sehr viel schreiben und berichten. Meine Erfahrung ist so unterschiedlich wie die Menschen sind. Selbstverständlich drängt mich mein Herz dazu, das Geschenk ein Kind Gottes sein zu dürfen, mit einer bewussten Lebensführung zu beantworten und das merken die Menschen in meinem Umfeld. Es bereichert, stärkt mich in so vielen Begegnungen zu erfahren, wie sehnsüchtig die Liebe Gottes nach uns ist.

    Oft kommt es völlig unerwartet zu Bemerkungen und Fragen in Gesprächen mit Anderen, die dann daraus gestärkt sich endlich angenommen wissen, sich endlich dafür entscheiden Gottes ernsthafte Liebe zu bejahen, aus ihrem Inneren drängen und sehnen. Natürlich kenne ich auch welche die keinerlei ersichtliche Offenheit für Jesus Christus zeigen wollen, um sich dann doch gerne und dankbar in Begegnungen zu wundern, wenn Gläubige mit Freundlichkeit und Geduld genau das ausstrahlen und sind, was der an uns wirkt, dem unser ganzes Leben gehört.

    Dies waren nur wenige, etwas allgemein geschilderte Eindrücke von meinen Erfahrungen.

    Freue mich auf euere Nachrichten mit dem Wort aus Lukas 24,32- Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in unserer Brust, als Er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift erschloß?

    In diesem Sinne, Gottes Segen und bis Bald,

    Ines :)

  • Hey, das ist eine gute Frage und es ist gut darueber nachzudenken.
    Ich selbst habe erfahren, dass es wirklich wichtig ist, Weisheit von Gott zu erhalten. Natuerlich ist es unsere Liebe und die Erkenntnis, die wir selbst erfahren, wenn wir jedem von Jesus erzaehlen moechten. Aber wir brauchen auch Weisheit dazu. Ich weiss, das Thema hier ist nicht: Evangelisation. Aber es geht darum, wie wir unseren Alltag gestalten. Dazu gehoert fuer mich auch, dass ich den Menschen um mich herum auch von Gott erzaehlen moechte.

    Dann gibt es natuerlich viele Unterschiede, sowohl zur Welt als auch zu meiner Vergangenheit (das "Leben" vor dem Leben):
    Ich habe primaer keinen Spass mehr an weltlichen Vergnuegungen wie Disco, Kino oder so etwas. Viel lieber verbringe ich meine Zeit alleine mit Gott in meinem Zimmer oder an einem stillen Ort. Es ist fuer mich eine sehr gesegnete Zeit mit anderen Glaeubigen zusammen zu sein, zu beten, Bibel zu lesen und zu reden. Frueher war schon alleine die Vorstellung davon mehr als langweilig.
    Mein Fokus hat sich geaendert, ich habe mehr und mehr Frieden in mir. Weltliches Geschehen bringt mich weniger aus der Ruhe und ich komme mit allem, was mich beschaeftigt zu Jesus und dem Vater. Frueher habe ich alles mit Menschen besprochen, jetzt ist es Gott, der alles von mir erfaehrt.

    Im Job? Mh.. ich wuerde jetzt gezielter waehlen, wo ich arbeite: Welche Inhalte hat meine Arbeit, was wuerde ich da tun, welche Bedingungen?
    Entscheidungen treffe nicht ich, sondern ich gebe alles ab an Jesus und bitte ihn um Antwort.
    Ich hinterfrage mein Tun mehr, erfahre Vergebung und will vergeben, die an mir schuldig geworden sind.

    Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.

    Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt der bleibt in Gott und Gott in ihm

    1. Johannes 4, 16

  • Hallo Susa,

    ich kann Dir nur beipflichten. Seit einem Jahr sind viele "weltliche" Aspekte für mich gar nicht mehr so wichtig. Obwohl ich noch ab und zu mit meinem Sohn ins Kino gehe - wenn er mich darum bittet. Ansonsten gehe ich lieber zu Kreisen, wo es sich um Gott dreht. Oder ich gehe zu Freunden und bitte Gott um Gelegenheiten von ihm zu erzählen - und die kommen. Und dann bitte ich Gott darum, dass ich diese Chancen nicht verpasse!

    Wobei auf der Straße zu missionieren - da bin ich zwar dabei (wenn man mich fragt) aber das kommt noch nicht aus meinem Herzen.
    Mission in der "einen" Gemeinde, ja! Da soll ich von der Liebe Gottes erzählen und ihnen die Angst vor dem heiligen Geist nehmen. Und das ist schon eine Arbeit, die einen ganz schön in Anspruch nimmt.
    In der anderen: die Liebe zu den Menschen in unserer Stadt zeigen
    und in der 3.: das die Christen auch andere Menschen lieben können

    Im Betrieb. Das ist noch so ein kleines Problem bei mir. Ich gehe dahin, um das Geld für meine Familie zu erarbeiten. Aber selbst da haben sich schon "Gelegenheiten" geboten. Eine Dame hat auf Religion geschimpft - eine andere war der Verzweiflung nahe wegen ihrem Sohn und selbst mit meinem Auftraggeber habe ich über meinem Glauben reden dürfen. Es geht, dass man von Gott redet, aber ich muss auch Gott bitten und fragen, wen ich ansprechen soll und wann. Und wenn ich das "Gefühl" habe, dann bitte ich Gott darum, keine Angst vor dem Ansprechen zu haben und spreche sie dann an.

    Mikel

  • Kino ist mit Vorsicht zu geniessen, aber was soll falsch daran sein mit seinem Kind einen schoenen Tier - oder Kinderfilm anzusehen? (Mal davon abgesehen, dass es extrem teuer ist und ich vorziehen wuerde zuhause mit Familie und Freunden Film zu schauen. Popcorn kann man auch selbermachen ^^ ) Ich wuerde natuerlich vorher pruefen, ob die Inhalte ok sind. Leider sind viele Filme verseucht mit schlechten Inhalten.

    Ganz ganz wichtig ist, dass wir unsere Kinder mit gutem Inhalt versorgen und in ihre Herzen so wenig Dreck wie moeglich fallen kann. Leider ist das in den Kindergaerten und Schulen schwer, auf deren (Lehr-) Inhalte haben wir als Eltern keinen Einfluss. Ist es bei christlichen Schulen anders? Und sind wir als Eltern faehig unsere Kinder im Kreise einer grossen Gemeinde aufwachsen zu lassen, in der sie sozialisiert werden, Freunde finden? Ich bin froh, dass ich keine eigenen Kinder habe - fuer mich waere das schwer und nur moeglich, wenn man als Familie ein tragendes Netz hat.


    Evangelisation: Ich finde, dass da die Bibel recht hat. In Epheser 4,11 steht:
    Und er hat die einen als Apostel gegeben und andere als Propheten, andere als Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer,


    Hier sehen wir, dass nicht jeder ein Evangelist ist. Der geht raus und evangelisiert, so wie es viele auf der Strasse tun. Aber auch ein Prophet, Apostel, Hirte und Lehrer hat seinen Wirkungsbereich anderen die lebenbringende Nachricht zu geben. Meine Sache ist das Strassenevangelisieren nicht, heisst nicht, dass ich nicht auch Gruppen unterstuetze und im Gebet mitgehe oder mit ihnen singen oder mit den Leuten reden kann.

    Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.

    Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt der bleibt in Gott und Gott in ihm

    1. Johannes 4, 16

  • Hallo Susa,

    vielen Dank für deine bereichernde Nachricht und deine Ausführungen zu diesem Thema. Ich denke Gott möchte nichts ohne unser freies zutun wirken, was zu jeder Zeit eine freie Stellungnahme und ein freies Bekenntnis hinsichtlich des Glaubens eingeschlossen hat.

    Ist Jerusalem deine Wahlheimat? Ich habe in einem deiner Berichte lesen dürfen, welche berührenden Erfahrungen du unter anderem in Jerusalem schon gemacht hast, wenn arabisch stämmige Menschen und jüdische Personen zum Glauben an Jesus gekommen sind und miteinander im Glauben an den einen HERRN gemeinsam beten. Diese Schilderung traf auch mich mitten ins Herz und ist ein wunderbares Zeugnis.

    Freue mich auf weitere Begegnungen im Gespräch

    Gottes Segen

    Lieben Gruß von

    Ines mit d.W.a.

    Matthäus 4,13-15 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch kein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den leuchter, dann leuchtet es allen im Haus.

  • In West-Europa, nicht in den USA macht sich eher eine Tendenz zum bekennenden Anti-Christsein breit, das sehr von den Intellektuellen geschürt wird, während beispielsweise in China das Christentum geradezu explodiert und es bereits mindestens 100 Millionen bekennende chinesische Christen gibt. Auch in Osteurpa, z.B. in Russland und Nord-und vor allem Südamerika ist das Christentum auf dem Siegeszug ebenso wie in Asien und auch Afrika. Im wissenschaftshörigen intellektualisierten West-Europa tut man sich eher schwer. So hat der Autor KURT FLASCH extra ein Buch geschrieben mit dem Titel: "Warum ich kein Christ bin". Ein ähnliches Buch gibt es von UWE LEHNERT mit dem Titel: "Warum ich kein Christ sein will". Solcher Art Bücher und aufsätzegibt es öfter, z.B. Warum ich kein Christ bin (Originaltitel: Why I Am Not a Christian) ist ein Essay des britischen Philosophen, Mathematikers und Nobelpreisträgers Bertrand Russell.Der Text basiert auf einem Vortrag, den Russell 1927 in der Stadthalle von Battersea unter der Schirmherrschaft der National Secular Society hielt.
    Ein feuriger Vertreter des neuen Atheismus ist auch der inzwischen zu recht scharf kritisierte Evolutionsbiologe RICHARD DAWKINS.

    Es gibt auch Bücher zum Thema: "Warum ich ein Christ sein will !", z.B. vom Oxford-Mathematiker John Lennox, der sein jüngstes Buch veröffentlicht hat:"Gott im Fadenkreuz- warum der neue Atheismus nicht trifft !" Lennox kritisiert auch Stephen Hawking scharf in seinem Buch:" Stephen Hawking, das Universum und Gott". Zu empfehlen ist auch das Buch der Theologieprofessorin und Physikerin LYDIA JAEGER (Paris) mit dem deutschen Titel: "Wissenschaft ohne Gott ?".


    Vortrag von Professor JOHN LENNOX aus Oxford bei Youtube in deutscher Sprache: http://www.youtube.com/watch?v=yjBGhBduBqs

  • Wenn ich John Lennox in seiner Vorlesung richtig verstanden habe, ist die Naturwissenschaft neutral und unabhängig von der Weltaschauung des Wissenschaftlers. so kannman ls Naturwissenschaftler Atheist (Materialist) sein, Theist oder sogar Pantheist. Alle drei sind Glaubende, auch der Atheist. Der Panteist meint, dass das Universum Gott gleich zu setzen ist, der Atheist meint, dass das Universum sich aus sich selbst heraus erschaffen hat, es aber keinen Schöpfergott gibt. Der Theist meint hingegen, dass das Universum existriert, es aber einen Schöpfergott gibt, der nicht gleich dem Universum ist. Gott existiert also unabhängig vom Universum. Als Gott in Jesus Christus Mensch wurde, hat eine Person, die in der Lage ist, unabhängig ausserhalb unseres Universums zu existieren, Kontakt mit uns aufgenommen. Viele Aussagen Jesu insbesondere im Johannesevangelium deuten darauf hin. Wenn das stimmt, ist das faszinierend. Durch die Beziehung, die Verbindung zu Jesus Christus sind wir in der Lage, aus diesem Universum hinauszubrechen in eine völlig neue Wirklichkeit hinein, die uns nach der Offenbarung des Johannes verheissen ist in Ewigkeit.