"12 Stämme": Polizei holt Kinder aus Christensekte

  • Polizei holt Kinder aus Christensekte
    Ich möchte vorerst wertungsfrei und kommentarlos in die Runde geben und fragen, was Eure Gedanken zu diesem Thema sind wenn Ihr den angestrebten Lebensstil und die Ziele der 12 Stämme berücksichtigt.

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Ich finde es nicht gut, wenn "Christen unter sich" bleiben, wenn sie ihre Kinder versuchen, von der "bösen Welt" fernzuhalten. Ob es nun in eigenen Kommunen ist, Unterricht zuhause usw. Alles, was sich offensichtlich abgrenzt, kann Argwohn wecken - und leider manchmal auch zu Recht. Wie es nun in diesem aktuellen Fall ist, kann man schwer beurteilen, dazu weiß man zu wenig. Ich denke, wir Christen sollten dort, wo Gott uns hingestellt hat, Licht und Salz sein.

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe beide Seiten. Einerseits sehe ich die Notwendigkeit ein Kind von allen schädlichen Einflüssen so gut wie es geht fernzuhalten und andererseits Kinder auch mit der Realität zu konfrontieren.

    Kinder sind sicher kurzfristig verwirrt, wenn sie in der Schule Dinge hören wie:

    -) Die Evolution hat durch den Zufall den Menschen erschaffen
    -) Sex mit 12 ist total normal und wenn "was passiert" dann kann man ja abtreiben gehen
    -) Homosexualität ist gut und fördernswert
    ...
    (...bitte keine Detaildiskussionen über diese Themen im Einzelnen...das haben wir schon in getrennten Themen)

    und diese Lehrinhalte dann mit ihrem bisherigen, christlichen Weltbild kollidieren.

    Sie lernen diese Dinge von Personen, die sie als Autorität anerkennen sollen, also den Lehrern und dann entsteht natürlich ein Gewissenskonflikt, mit denen ein Kind weniger gut umgehen kann als ein junger Erwachsener mit 16 oder 18 Jahren. Zu Hause müssen diese Interessens- und Wertkonflikte dann in Gesprächen mit dem Kind aufgelöst werden, so wäre das wahrscheinlich zu lösen. Im Endeffekt kommt dann aber immer raus: "Du sollst Gott mehr gehorchen als den Menschen". Ich kann es aber verstehen, wenn man es dem Kind so lange wie möglich ersparen will, dass es Misstrauen gegenüber den Lehrern oder besser gesagt dem Lernstoff haben muss. Abgesehen davon sind weltliche Lehrer nicht immer tolerant dem Glauben gegenüber und verachten manche Schüler dafür, dass sie ihren Glauben haben.

  • Laut Artikel gibt es in dem Fall zwei Aspekte:

    1. Verdacht auf erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung

    Zitat

    Es habe "neuerliche Hinweise auf erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung durch die Mitglieder" gegeben, teilte das Landratsamt Donau-Ries mit.


    2. Die Genehmigung der Schule wurde per 31.7. entzogen

    Zitat

    Vor knapp sieben Jahren hatten dann die Behörden die Schule zunächst widerstrebend genehmigt. Zum 31. Juli hatte das Kultusministerium die Genehmigung wieder entzogen; die Schule hatte Probleme, qualifizierte Lehrer zu finden. Inzwischen haben die "Zwölf Stämme" erneut eine eigene Schule beim Ministerium beantragt.

    Wenn man in einem Staat leben möchte, muss man die Gesetze des Staates beachten. Die allgemeine Schulpflicht ist eine Staatsbürgerpflicht, der man sich nicht entziehen kann. Meiner Meinung nach entstehen Probleme vor allem immer dann, wenn Menschen den Kopf in den Sand stecken. Wenn eine Glaubensgemeinschaft eine eigene Schule betreiben möchte, muss sichergestellt sein, dass diese Schule den Bildungsauftrag auch erfüllen kann, das war scheinbar nicht der Fall. Ab der Schließung der Schule hätten Alternativen überlegt werden müssen, eine einfache Weigerung, die Kinder in eine staatliche Schule zu schicken, reicht nicht aus, und schadet außerdem den Kindern, die ein Schuljahr verlieren.

    Aus dem Artikel geht nicht hervor, ob Hausunterricht beantragt wurde, offenbar je nach Bundesland verschieden, kann dieser genehmigt werden, oder eher nicht.

    http://www.hausunterricht.org/html/rechtliches.html

    In solchen Fällen muss man abwägen, was für das Kindeswohl besser ist. Eine totale Weigerung, ein Kind in eine staatliche Schule zu schicken, mit allen Rechtsfolgen, die traumatisch für das Kind sein können. Oder eine liebevolle Begleitung zu Hause, wo das Kind aus dem Unterricht erzählen kann, und wo man Inhalte zu Hause bespricht und nachbearbeitet. Es ist keine gute Ausgangsbasis, wenn man sich kategorisch verweigert, die Folgen aber nicht selbst ausbaden muss, weil diese auf dem Rücken der eigenen Kinder ausgetragen werden.

  • Ich kann den Staat hier ausnahmsweise mal loben, das er diesen Leuten das Handwerk gelegt hat. Über Hausunterricht kann man sich sicher streiten, über Kindesmißhandlung auf keinen Fall. Nicht überall wo christlich draufsteht ist auch Christus drin. Manchmal versteckt sich unter dem Schafspelz auch ein Wolf.

  • Ich kann den Staat hier ausnahmsweise mal loben, das er diesen Leuten das Handwerk gelegt hat. Über Hausunterricht kann man sich sicher streiten, über Kindesmißhandlung auf keinen Fall. Nicht überall wo christlich draufsteht ist auch Christus drin. Manchmal versteckt sich unter dem Schafspelz auch ein Wolf.


    Bist du sicher dass du hier richtig urteilst und nicht zu schnell?

    Keiner von euch weiß genau was wirklich geschehen ist, die Medien bauschen wenn es um Christen geht die die Bibel hochhalten sehr schnell extrem auf.
    Ich schätze die Gemeinschaft da ich eine Zeit lang Kontakt hatte zu denen hier in Nördlingen (hier ist ein deeeeehnbarer begriff).
    Allein welches Gift die Medien gegen Kreationisten (auch die 12 Stämme sind welche) wie uns einsetzen lässt mir übel werden, wir werden so respektlos und niveaulos dargestellt dass ich hier bei diesem Thema auch sehr vorsichtig wäre.

    Ich hab meinen Kindern auch schon Watschen bzw. eine Watschen für den Hintern verpasst wenns sein musste.Das ist auch gegen das Gesetz!

    Hier wäre ich ernsthaft sehr vorsichtig da sie auch in ihrem Weg mit Christus gehen und keine Scharlatane sind, sie sind in vielen Punkten uns Adventisten ähnlich und in einigen Punkten weiter und konsequenter.

    Wir haben doch auch eigene Schulen, wir wünschen uns auch einen Unterricht von und für Adventisten.Adventisten bzw. Adventistische Schulen sind auch in der Welt und die Adventisten wissen auch was in der Welt "ab geht" aber sie haben hoffentlich den nötigen Respekt vor Glauben und der Realität dass es eben nicht so ablaufen muss wie in einer normalen weltlichen Schule. Es ist nicht alles Gold was glänzt und nicht alles ist perfekt aber auch Ellen White hat empfohlen Schulen zu gründen und diese in der Gemeinschaft zu nutzen, das ist gut und richtig so.
    Man lernt dennoch in einer Adventistischen Schule die Welt kennen nur eben evtl. kontrollierter.

    So viele weise Sprüche aber wenn euer 12 Jahre(mir nicht so gegangen aber bei einem Bekannten) altes Kind von der Schule kommt und seine ersten Pornos auf dem Handy hat dann freut man sich gleich doppelt, endlich die Realität.


    Ich kenne auch Adventisten die ihre Kinder zu hause unterrichten (Österreich) , sind diese bösen Geschwister jetzt auch weltfern und sollte man sowas missbilligen?

    Die Realität holt jeden schon früh genug ein!

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Man soll sich selber ein Bild machen, besonders dann, wenn die Medien und die Großkirchen etwas so aufbauschen und Menschen durch den Dreck ziehen.
    Oft hat man das Gefühl da, das ein Fressen ist für die Medien und Sektenbeauftragten, insbesonders dann, wenn Menschen mit ihren Leben ernst machen und Christus nachfolgen und Gotteswort in ihren Leben umsetzen.

  • Ich ahbe mich schon vor Jahren mit "den 12 Stämmen" auseinandergesetzt und bin schon damals zu der Schlußfolgerung gekommen, daß es sich nach allen eruierbaren Informationen mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein geschlossenes mißbrauchendes System handelt, das man üblicherweise als Sekte bezeichnen würde.

    Es gibt so viele Christliche Schulen mit staatlicher Genehmigung und sogar Unterstützung und es ist für eine Gemeinschaft durchaus möglich eine eigene Schule aufzubauen. Wer es also nicht tut und seine Kinder der offiziellen Schulpflicht trotzdem entzieht handelt mindestens ausgesprochen dumm - eher überheblich bis arrogant der staatlichen Ordnung.

  • -) Sex mit 12 ist total normal und wenn "was passiert" dann kann man ja abtreiben gehen


    DAS wird mit Sicherheit an keiner Schule gelehrt, auch nicht an einer staatlichen.

    Ich bin bei der Sache auf Seite der Behörden. Mir sind Eltern, die ihre Kinder aus ideologischen Gründen aus dem staatlichen Schulsystem fernhalten wollen, grundlegend suspekt. Wir leben in der aufgeklärtesten, fairsten Gesellschaft, die es jemals gab, und endlich werden diese Werte und Menschenrechte (auch für Homosexuelle!) auch in der Schule vermittelt. Klar ist dabei nichts perfekt, wir könnten noch aufgeklärter und fairer sein, aber dazu ist die Zeit wohl noch nicht reif. Trotzdem - wer die Werte unserer Gesellschaft und ein bisschen atheistisches Gedankengut im Biounterricht gleich zum Anlass nimmt, sein Kind in eine Parallelwelt entführen zu müssen, macht sich an seinem Kind und an dessen Zukunft schuldig. Wer es in einen Glaskäfig stecken will, begeht Freiheitsberaubung im wahrsten Sinne. Dem muss ein Riegel vorgeschoben werden.

  • Keiner von euch weiß genau was wirklich geschehen ist, die Medien bauschen wenn es um Christen geht die die Bibel hochhalten sehr schnell extrem auf.

    Man sollte aber auch nicht verharmlosen, wenn man genau so wenig weiß. Es besteht der Verdacht auf erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung. Wenn sich der Verdacht nicht bestätigt, umso besser. Kindesmisshandlung hinterlässt bei betroffenen Kindern nachweislich schwere Schäden, der Gesetzgeber ist verpflichtet einzugreifen. Gesetze regeln nicht nur, wie Straftaten geahndet werden müssen, sondern auch alle Verfahrensschritte, die zu einer möglichen Verurteilung führen. Zumindest in Österreich habe ich keinen derartigen Großeinsatz der Exekutive in Erinnerung, der nicht eine fundierte Grundlage gehabt hätte. Ganz im Gegenteil, gibt es immer wieder Fälle, wo man sich sehr gewünscht hätte, dass die Behörden früher eingegriffen hätten.

    Allein welches Gift die Medien gegen Kreationisten (auch die 12 Stämme sind welche) wie uns einsetzen lässt mir übel werden, wir werden so respektlos und niveaulos dargestellt dass ich hier bei diesem Thema auch sehr vorsichtig wäre.

    Der von Atze gepostete Artikel ist meiner Meinung nach nicht unsachlich geschrieben.

    Ich hab meinen Kindern auch schon Watschen bzw. eine Watschen für den Hintern verpasst wenns sein musste.Das ist auch gegen das Gesetz!

    Hier geht es aber nicht um Watschen, sondern um den Verdacht der Züchtigung mit Weideruten (so die Aussage ehemaliger Mitglieder), diese Ruten wurden bei dem Einsatz auch sichergestellt. Ob sie tatsächlich zur Züchtigung eingesetzt wurden, muss im Rahmen der Erhebungen festgestellt werden.

    Hier wäre ich ernsthaft sehr vorsichtig da sie auch in ihrem Weg mit Christus gehen und keine Scharlatane sind, sie sind in vielen Punkten uns Adventisten ähnlich und in einigen Punkten weiter und konsequenter.

    Kann das ein Schutz davor sein, dass ein Mensch irrt? Dass er Mittel einsetzt, die nicht opportun sind? Wohl kaum, daher kann man aufgrund dessen auch keinen pauschalen Persilschein ausstellen.

    Wir haben doch auch eigene Schulen, wir wünschen uns auch einen Unterricht von und für Adventisten.Adventisten bzw. Adventistische Schulen sind auch in der Welt und die Adventisten wissen auch was in der Welt "ab geht" aber sie haben hoffentlich den nötigen Respekt vor Glauben und der Realität dass es eben nicht so ablaufen muss wie in einer normalen weltlichen Schule. Es ist nicht alles Gold was glänzt und nicht alles ist perfekt aber auch Ellen White hat empfohlen Schulen zu gründen und diese in der Gemeinschaft zu nutzen, das ist gut und richtig so.
    Man lernt dennoch in einer Adventistischen Schule die Welt kennen nur eben evtl. kontrollierter.

    Daran zweifelt doch auch niemand, dass es positiv ist, dass Adventisten eigene Schulen haben. Auch die "zwölf Stämme" hatten sieben Jahre lang eine eigene Schule, eine Genehmigung kann nicht so einfach grundlos entzogen werden. Im Artikel wird angeführt, dass es Probleme gab, qualifizierte Lehrer zu finden. Eine Schule muss aber den Bildungsauftrag erfüllen können, sonst raubt man Kindern eine Zukunft, wenn sie nicht adäquat ausgebildet werden.

    So viele weise Sprüche aber wenn euer 12 Jahre(mir nicht so gegangen aber bei einem Bekannten) altes Kind von der Schule kommt und seine ersten Pornos auf dem Handy hat dann freut man sich gleich doppelt, endlich die Realität.

    Das ist ein Extrembeispiel, aber glaubst du, dass es etwas bringt, wenn man Menschen von der Außenwelt abschottet? Wann soll/muss dieses Abschotten dann aufhören? Reicht es, dass man Kinder vor der Welt da draußen abschottet, sollte man mit dem Loslassen bis zur Volljährigkeit warten, oder wäre es dann nicht am besten, wenn man sich bis ans Lebensende irgendwo einsperrt, damit man von allen Versuchungen ferngehalten wird? Die Welt ist voller Versuchungen, wir alle müssen jeden Tag laut und deutlich "NEIN" sagen. Muss man nicht auch dieses klare "Nein-Sagen" lernen?


    Ich kenne auch Adventisten die ihre Kinder zu hause unterrichten (Österreich) , sind diese bösen Geschwister jetzt auch weltfern und sollte man sowas missbilligen?

    Ich habe die deutsche Regelung kurz überflogen, scheinbar ist das in Deutschland etwas anders geregelt, als in Österreich. Aber auch in Österreich wird das keineswegs locker gehandhabt, es bedarf einer schriftlichen Bewilligung, die Kinder müssen sich jedes Schuljahr als Externisten an einer öffentlichen Schule prüfen lassen, ob sie zu Hause alles gelernt haben, was der Lehrplan für die jeweilige Schulstufe vorgesehen hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Karoline (7. September 2013 um 01:50)

  • Wenn ich höre, wie das Ganze abgelaufen ist, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Offensichtlich haben 100 Polizeibeamte in zwei Einsätzen die Kinder "befreit". Die nun in der Umgebung in Pflegefamilien verteilt wurden. Also, wenn die Kinder nicht traumatisiert sind, dann weiss ich auch nicht...In meinen Augen ist das faschistisch, was da abgelaufen ist. Das war eine Machtdemonstration des Staates, da ging es nicht um das Wohlergehen der Kinder. Gab es keine anderen Möglichkeiten, wenn die Glaubensgemeinschaft schon mehrere Jahre beobachtet wurde? Meiner Meinung nach eine absolut unverhältnismässige Aktion. Und wie geht es jetzt weiter? Bleiben die Kinder nun dauerhaft in den Pflegefamilien, gibt es eine gründliche Untersuchung?

    Was ich auch noch interessant finde: Dass Gewalt an Kindern offensichtlich zunehmend thematisiert wird. Auf Arte läuft gerade eine Serie: The Slap-nur eine Ohrfeige. Darin geht es um die Ohrfeige bei einem Kind. Die Geschichte wird aus acht Perspektiven erzählt. In einer Episode wird dargestellt, dass der Mann, der das Kind geohrfeigt hat, von der Mutter angezeigt wird. Einerseits finde ich es natürlich gut, dass solche Dinge thematisiert werden. Andererseits ist es geradezu wieder lächerlich, aus einer Ohrfeige solch ein Thema zu machen, wenn wir daran denken, dass Themen, bei denen Gewalt eine weitaus grössere Dimension erreicht, viel zu wenig diskutiert werden bzw. durch gezielte Desinformation verharmlost werden, zumindest in den Staatsmedien: z.B. Waffenexporte in Krisengebiete, Unterstützung von völkerrechtswidrigen kriegerischen Handlungen, wie jetzt z.B. in Syrien. Oder die Bundeswehr in Schulen geht, um für ihren Verein zu werben! Die Schulen, in die gerade auch die "befreiten" Kinder nun wohl gehen sollen. Was hat denn bitteschön die Bundeswehr in Schulen zu suchen? Woher diese Paradoxie? Da liegt doch offensichtlich eine Schieflage vor. Ich kann mir nicht helfen, aber wir werden doch ganz schön Vera...

  • Stellt Euch nur mal vor, das wäre in Russland passiert, wie gross dann das Geschrei in den Medien wäre. Aber soweit ich das überblicke, gibt es kaum kritische Stimmen zu dieser Aktion in den Medien. Dabei gäbe es wahrhaft genügend Ansätze zur Kritik (siehe voriges post).

  • Man sollte aber auch nicht verharmlosen, wenn man genau so wenig weiß. Es besteht der Verdacht auf erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung. Wenn sich der Verdacht nicht bestätigt, umso besser. Kindesmisshandlung hinterlässt bei betroffenen Kindern nachweislich schwere Schäden, der Gesetzgeber ist verpflichtet einzugreifen. Gesetze regeln nicht nur, wie Straftaten geahndet werden müssen, sondern auch alle Verfahrensschritte, die zu einer möglichen Verurteilung führen. Zumindest in Österreich habe ich keinen derartigen Großeinsatz der Exekutive in Erinnerung, der nicht eine fundierte Grundlage gehabt hätte. Ganz im Gegenteil, gibt es immer wieder Fälle, wo man sich sehr gewünscht hätte, dass die Behörden früher eingegriffen hätten.

    Richtig! Man sollte nichts Böses verharmosen. Das ist aber nur dann möglich, wenn etwas auch wirklich geschehen ist. Es besteht der Verdacht ... Folglich muss dem Verdacht nach gegangen werden. Und erst dann sollten die Medien über die WAHRHEIT berichten. Es kann nicht sein, dass zuerst der Ruf ruiniert wird (nicht allein in diesem Fall) und dann erst der Sache nach gegangen wird. Denn auch solche Einsätze - wenn sie nicht auf Wahrheit beruhen - hinterlassen bei den Kindern Schäden. Sie werden in Heime und bei Pflegefamilien untergebracht und wissen gar nicht warum? Obwohl ich selbst das noch akzeptieren könnte. Die Behörden sollen und müssen der Sache nachgehen und eingreifen. Der "Medienrummel" ist dazu nicht nötig und auch nicht förderlich. Weder für die Wahrheitsfindung, noch für die Betroffenen.


    Der von Atze gepostete Artikel ist meiner Meinung nach nicht unsachlich geschrieben.

    Der Artikel sollte eigentlich noch gar nicht geschrieben sein. Denn die Wahrheit weiß man noch nicht. Der Ruf bleibt aber auch angepatzt, wenn sich Unschuld herausstellt. Also wäre richtig: Der Sache auf den Grund gehen und die Medien sollen die Wahrheit berichten.


    Hier geht es aber nicht um Watschen, sondern um den Verdacht der Züchtigung mit Weideruten (so die Aussage ehemaliger Mitglieder), diese Ruten wurden bei dem Einsatz auch sichergestellt. Ob sie tatsächlich zur Züchtigung eingesetzt wurden, muss im Rahmen der Erhebungen festgestellt werden.

    Hier geht es um Verdacht! Um nicht mehr. Was wirklich passiert ist, ist noch gar nicht geklärt.


    Kann das ein Schutz davor sein, dass ein Mensch irrt? Dass er Mittel einsetzt, die nicht opportun sind? Wohl kaum, daher kann man aufgrund dessen auch keinen pauschalen Persilschein ausstellen.

    Natürlich kann ein Mensch irren. Und natürlich kann das verherrende Folgen haben. Darum geht es auch gar nicht. Es geht um einen Bericht, wo hier schon wieder fest geurteilt wird, ohne Fakten zu haben. Denn diese haben anscheinend noch nicht mal die Ermittler.


    Daran zweifelt doch auch niemand, dass es positiv ist, dass Adventisten eigene Schulen haben. Auch die "zwölf Stämme" hatten sieben Jahre lang eine eigene Schule, eine Genehmigung kann nicht so einfach grundlos entzogen werden. Im Artikel wird angeführt, dass es Probleme gab, qualifizierte Lehrer zu finden. Eine Schule muss aber den Bildungsauftrag erfüllen können, sonst raubt man Kindern eine Zukunft, wenn sie nicht adäquat ausgebildet werden.


    Wenn es keine qualifizierten Lehrer gab, liegt es doch an der Schulbehörde, diese Schule erst gar nicht zu genehmigen. Dann liegt doch hier die Schuld eindeutig an der Schulbehörde und sollte auch so von den Medien berichtet werden. Aber hier wird ja auch schon das Lehren in den eigenen Reihen verurteilt. Weil die Kinder in keine staatliche Schule gingen. Und das ist - wie Baptist richtig sagt - doch etwas einseitig. Also raubte die Schuldbehörde den Kindern eine bessere Zukunft auf Grund ihrer Unfähigkeit, Schulen da zu genehmigen oder verbieten, wo es angebracht ist. Nicht richtig finde ich, diese Schuld dann auf diese Gruppe abzuwälzen.


    Das ist ein Extrembeispiel, aber glaubst du, dass es etwas bringt, wenn man Menschen von der Außenwelt abschottet? Wann soll/muss dieses Abschotten dann aufhören? Reicht es, dass man Kinder vor der Welt da draußen abschottet, sollte man mit dem Loslassen bis zur Volljährigkeit warten, oder wäre es dann nicht am besten, wenn man sich bis ans Lebensende irgendwo einsperrt, damit man von allen Versuchungen ferngehalten wird? Die Welt ist voller Versuchungen, wir alle müssen jeden Tag laut und deutlich "NEIN" sagen. Muss man nicht auch dieses klare "Nein-Sagen" lernen?

    Ich will hier auf das Extrembeispiel gar nicht näher eingehen. Aber: Warum sollte es richtig sein, dass z.b. Adventisten (auch andere Kirchen) eigene Schulen haben, wenn doch das - was heute immer mehr in den "normalen" Schulen üblich wird, für das spätere Leben so wichtig ist?


    Ich habe die deutsche Regelung kurz überflogen, scheinbar ist das in Deutschland etwas anders geregelt, als in Österreich. Aber auch in Österreich wird das keineswegs locker gehandhabt, es bedarf einer schriftlichen Bewilligung, die Kinder müssen sich jedes Schuljahr als Externisten an einer öffentlichen Schule prüfen lassen, ob sie zu Hause alles gelernt haben, was der Lehrplan für die jeweilige Schulstufe vorgesehen hat.

    Tatsache scheint zu sein, dass diese Schule ja die Genehmigung der Behörde hatte und daher nichts Verbotenes gemacht hat, was Schulunterricht betrifft. Diese privaten Schulen zu kontrollieren, ist ebenfalls Sache der Behörde.

    Hier geht es mehr darum, dass die Medien etwas berichten, was (noch) gar nicht bewiesen ist.

    ***

  • Es besteht der Verdacht ... Folglich muss dem Verdacht nach gegangen werden. Und erst dann sollten die Medien über die WAHRHEIT berichten. Es kann nicht sein, dass zuerst der Ruf ruiniert wird (nicht allein in diesem Fall) und dann erst der Sache nach gegangen wird. Denn auch solche Einsätze - wenn sie nicht auf Wahrheit beruhen - hinterlassen bei den Kindern Schäden. Sie werden in Heime und bei Pflegefamilien untergebracht und wissen gar nicht warum? Obwohl ich selbst das noch akzeptieren könnte. Die Behörden sollen und müssen der Sache nachgehen und eingreifen. Der "Medienrummel" ist dazu nicht nötig und auch nicht förderlich. Weder für die Wahrheitsfindung, noch für die Betroffenen.

    Vermutlich wäre die Medienberichterstattung eine andere gewesen, wenn die Glaubensgemeinschaft nicht vor Jahren für so ein Aufsehen gesorgt hätte, bis die eigene Schule genehmigt worden ist. Schulplicht von Kindern trifft einem nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel, wären die Eltern proaktiv vorgegangen, hätte vieles vermieden werden können. Der gegenständliche Artikel beschreibt einen Polizeieinsatz, der im Rahmen eines vorläufigen Sorgerechtsentzuges stattgefunden hat. Der Artikel beschreibt, welcher Verdacht dazu geführt hat. Scheinbar lese ich den Artikel mit "einer anderen Brille", da ich keine Vorverurteilung erkennen kann.

    Der Artikel sollte eigentlich noch gar nicht geschrieben sein. Denn die Wahrheit weiß man noch nicht. Der Ruf bleibt aber auch angepatzt, wenn sich Unschuld herausstellt. Also wäre richtig: Der Sache auf den Grund gehen und die Medien sollen die Wahrheit berichten.

    Ich kann in dem Artikel keine Unwahrheit erkennen. Die Behörde hat sich außerdem große Mühe gegeben, dass die Aktion ohne großen Medienrummel abläuft, es wurde weiträumig abgesperrt. Auch das Landratsamt Donauwörth, wo die Kinder hingebracht wurden, wurde weiträumig abgesperrt.


    Hier geht es um Verdacht! Um nicht mehr. Was wirklich passiert ist, ist noch gar nicht geklärt.



    Ja, der Verdacht wird im Artikel auch korrekt berichtet. Ein vorläufiger Sorgerechtsentzug mit entsprechenden Konsequenzen (Abholung der Kinder) muss begründet sein, als Grund wird der Verdacht auf erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung genannt. Der Artikel beschreibt einen Polizeieinsatz und nennt den Grund, wieso dieser durchgeführt wurde.


    Es geht um einen Bericht, wo hier schon wieder fest geurteilt wird, ohne Fakten zu haben. Denn diese haben anscheinend noch nicht mal die Ermittler.

    Das "hier" bezieht sich aber auf das Forum.

    Wenn es keine qualifizierten Lehrer gab, liegt es doch an der Schulbehörde, diese Schule erst gar nicht zu genehmigen. Dann liegt doch hier die Schuld eindeutig an der Schulbehörde und sollte auch so von den Medien berichtet werden. Aber hier wird ja auch schon das Lehren in den eigenen Reihen verurteilt. Weil die Kinder in keine staatliche Schule gingen. Und das ist - wie Baptist richtig sagt - doch etwas einseitig. Also raubte die Schuldbehörde den Kindern eine bessere Zukunft auf Grund ihrer Unfähigkeit, Schulen da zu genehmigen oder verbieten, wo es angebracht ist. Nicht richtig finde ich, diese Schuld dann auf diese Gruppe abzuwälzen.

    Das musst du doch bitte im zeitlichen Ablauf betrachten. Vor vielen Jahren hat diese Gruppe sich geweigert, ihre Kinder zur Schule zu schicken, nichts konnte sie zum Einlenken bewegen. Weder Bußgeldbescheide in Höhe von 130.000 Euro, noch die zwangsweise Einschulung der Kinder, und nicht einmal eine zweiwöchige Beugehaft der Väter. Das wurde vier Jahre lang auf dem Rücken von Kindern ausgetragen, die in dieser Zeit nicht so lernen konnten, wie anderen Kinder auch. Dann wurde die Schule genehmigt, die aber klarerweise staatlich beaufsichtigt wurde, es muss doch sichergestellt werden, dass der Lehrplan erfüllt wird. Die Behörde kann doch eine Genehmigung nicht davon abhängig machen, ob zum Zeitpunkt der Genehmigung qualifizierte Lehrer vorhanden sind, die könnte man sich doch für so eine Genehmigung extra anstellen. Daher wird eine Genehmigung allgemein erteilt, und dann kontrolliert, ob alle für einen ordentlichen Schulbetrieb erforderlichen Dinge vorhanden sind. Nach sieben Jahren waren die Voraussetzungen scheinbar nicht mehr gegeben.


    Ich will hier auf das Extrembeispiel gar nicht näher eingehen. Aber: Warum sollte es richtig sein, dass z.b. Adventisten (auch andere Kirchen) eigene Schulen haben, wenn doch das - was heute immer mehr in den "normalen" Schulen üblich wird, für das spätere Leben so wichtig ist?



    Wer den Schwerpunkt von kirchlichen Schulen darin sieht, dass man Kinder darin vor der Welt abschirmen kann, unterliegt meiner Meinung nach einem Motivirrtum. Kirchliche Schulen haben den Zweck, dass es im Unterricht eine andere Schwerpunktsetzung gibt, und dass über vorkommende Probleme auf andere Art und Weise diskutiert wird.

    Tatsache scheint zu sein, dass diese Schule ja die Genehmigung der Behörde hatte und daher nichts Verbotenes gemacht hat, was Schulunterricht betrifft. Diese privaten Schulen zu kontrollieren, ist ebenfalls Sache der Behörde.

    Genau, daher wurde "nur" über den Entzug der Genehmigung berichtet.

    Hier geht es mehr darum, dass die Medien etwas berichten, was (noch) gar nicht bewiesen ist.



    Es wurde über einen Polizeieinsatz berichtet, und welcher rechtliche Grund dazu geführt hat.

  • Vermutlich wäre die Medienberichterstattung eine andere gewesen ...

    Vermutlich ... Du sprichst vom Vermutlichen, liebe Karoline, ich spreche vom Fakt. Wenn der Bericht auf ein Vorurteil beruht, weil ja schon mal was nicht so nach Schema F abgelaufen ist, dann ist es so oder so nicht objektiv.

    Mag sein, dass du eine andere Brille hast. Aber alleine die Tatsache, dass auf eine Vermutung hin etwas berichtet wird, lässt mich, nicht unbedingt eine Vorveruteilung aber dennoch eine subjektive und eine eventuell schädigende Berichterstattung erkennen. Nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass es gar nicht so ist, wie vermutet wurde. Und ganau und nur das beanstande ich. Dass Medien sensationsgeil mitunter Meldungen bringen, die von der Wahrheit weit entfernt sind, aber eben die Sensationsgier der Leute befriedigt. Auf Kosten einiger wenigen.


    Ich kann in dem Artikel keine Unwahrheit erkennen. Die Behörde hat sich außerdem große Mühe gegeben, dass die Aktion ohne großen Medienrummel abläuft, es wurde weiträumig abgesperrt. Auch das Landratsamt Donauwörth, wo die Kinder hingebracht wurden, wurde weiträumig abgesperrt.

    Dann kennst du wahrscheinlich die Tatsachen, die nicht mal die Medien kennen. Die sprechen nämlich vom Verdacht.


    Ja, der Verdacht wird im Artikel auch korrekt berichtet. Ein vorläufiger Sorgerechtsentzug mit entsprechenden Konsequenzen (Abholung der Kinder) muss begründet sein, als Grund wird der Verdacht auf erhebliche und dauerhafte Kindesmisshandlung genannt. Der Artikel beschreibt einen Polizeieinsatz und nennt den Grund, wieso dieser durchgeführt wurde.

    Und genau darum geht es mir. Es wird Wind gemacht die Fakten kommen später oder nie. Stell dir mal vor, du wirst wegen Mordverdacht verhaftet und alle Medien schreiben darüber in der Art, wie bei dem Artikel. Dass sich der Leser fast nicht vorstellen kann, dass du kein Mörder bist. Nach einiger Zeit nimmt man das Verfahren wieder auf, weil man meint, jetzt genug Beweise für deine Schuld zu haben. Trotz deiner wahren Unschuld. Du wirst bei aller Unschuld diesen Stempel Mörder nicht mehr los. Denn: "Irgend was Wahres wird schon dran sein. Würde mich interessieren, wie du dann reagieren würdest. Und das meine ich mit "Der Bericht dürfte (noch) gar nicht geschrieben sein. Denn die Fakten fehlen. Dass die Behörden eingreifen ist voll OK. Ob es die beste Lösung war, die Kinder einfach den Eltern wegzunehmen, darüber ließe sich diskutieren. Denn auch das kann, besonders wenn die Vermutung nicht bestätigt werden kann, zum Dauerschaden - nicht nur der Kinder - führen.

    Ich lese z.b. dies in den Medien:
    Schon einmal hatte die Staatsanwaltschaft Augsburg gegen Mitglieder der Glaubensgemeinschaft Zwölf Stämme ermittelt. Erst vergangenen Monat beendete sie das Verfahren, weil sich keine Details zur Misshandlung von Kindern nachweisen ließen. Nach dem gestrigen Großeinsatz der Polizei hat die Staatsanwaltschaft nun neue Ermittlungen aufgenommen.


    Das musst du doch bitte im zeitlichen Ablauf betrachten. Vor vielen Jahren hat diese Gruppe sich geweigert ...

    Du hast anscheinend auch gegoogelt. Der Bericht schaut nach Wikipedia aus. Wenn das so war, verstehe ich nicht, warum dann nicht schon damals die Kinder in die Obhut des Jugendamtes kamen. Denn Verweigerung von Bildung ist ja keine Kleinigkeit. Ob und wie gut die Kinder unterrichtet wurden, schreibt interessanter Weise niemand. Anscheinend war es zu wenig Sensationsgeil. Und wenn es bis dahin mit der eigenen Schule passte, sollten sich die Medien nicht scheuen, dies auch zu schreiben.


    Wer den Schwerpunkt von kirchlichen Schulen darin sieht, dass man Kinder darin vor der Welt abschirmen kann, unterliegt meiner Meinung nach einem Motivirrtum. Kirchliche Schulen haben den Zweck, dass es im Unterricht eine andere Schwerpunktsetzung gibt, und dass über vorkommende Probleme auf andere Art und Weise diskutiert wird.

    Nein! Der Sinn solcher Schulen ist nicht das Isolieren, sondern das Immunisieren. Das scheint ja auch in dieser Schule so gewesen zu sein. Denn immerhin gab es 7 Jahre keine Beanstandungen. Die Schüler dürften doch "etwas" gelernt haben.


    Genau, daher wurde "nur" über den Entzug der Genehmigung berichtet.

    Nicht nur... Die Berichte empfinde ICH schon als sehr Manipulativ.


    Es wurde über einen Polizeieinsatz berichtet, und welcher rechtliche Grund dazu geführt hat.

    Ja, das wäre dann auch bei dem Mordverdacht so. Die Medien berichten ja nur. Nur, dass der Stempel bleibt und der Betroffenen damit eventuell den Rest seines Lebens damit leben muss, scheint niemanden zu interessieren.
    Ich warte gespannt auf weitere Medienberichte. Wenn nichts mehr nachkommt, ist anzunehmen, dass der jetzige Bericht nicht nur aus Fakten und Tatsachen besteht. Einseitig ist die Information so oder so. Aber ich respektiere natürlich, wenn du und andere es anders sehen (wollen). ICH wäre halt eher dafür, lieber weniger, dafür Fakten zu Berichten. Da schadet man nicht so, wie es bei Vermutungsberichten sein kann.

    ***

  • Vermutlich ... Du sprichst vom Vermutlichen, liebe Karoline, ich spreche vom Fakt. Wenn der Bericht auf ein Vorurteil beruht, weil ja schon mal was nicht so nach Schema F abgelaufen ist, dann ist es so oder so nicht objektiv.

    Darf ich dich höflich darauf aufmerksam machen, dass du mich missverstehst. Ich habe davon gesprochen, dass diese Glaubensgemeinschaft schon einmal eine große Medienberichterstattung hervorgerufen hat, weil sie sich nicht proaktiv darum gekümmert hat, dass in einem Rechtsstaat wie Deutschland ihre Kinder eine ordentlich genehmigte Schule bekommen. Damals hat die Gemeinschaft provoziert, dass ihre Kinder abgeholt wurden, weil sie der Schulpflicht zugeführt wurden, das hätte aber vermieden werden können. Dass nun erhöhte Aufmerksamkeit besteht, haben sie sich also selbst zuzuschreiben.

    Nachtperle, der von mir fett markierte Satz ist aber jetzt weit hergeholt, findest du nicht? In dem Artikel wird möglichst wertfrei über einen Polizeieinsatz berichtet, dabei wird der Grund angegeben, ein Verdacht.

    Mag sein, dass du eine andere Brille hast. Aber alleine die Tatsache, dass auf eine Vermutung hin etwas berichtet wird, lässt mich, nicht unbedingt eine Vorveruteilung aber dennoch eine subjektive und eine eventuell schädigende Berichterstattung erkennen. Nämlich dann, wenn sich herausstellt, dass es gar nicht so ist, wie vermutet wurde. Und ganau und nur das beanstande ich. Dass Medien sensationsgeil mitunter Meldungen bringen, die von der Wahrheit weit entfernt sind, aber eben die Sensationsgier der Leute befriedigt. Auf Kosten einiger wenigen.

    Der Artikel ist aber dafür ein meiner Meinung nach schlechter Aufhänger, weil wirklich nichts hinzugefügt wurde. Auch ich durchsuche das Internet, wenn die Polizei oder die Feuerwehr durch meinen Bezirk fährt, weil ich wissen möchte, was passiert ist. Der Artikel berichtet über einen Polizeieinsatz, und liefert der Bevölkerung damit auch eine Erklärung dafür, was passiert ist.


    Dann kennst du wahrscheinlich die Tatsachen, die nicht mal die Medien kennen. Die sprechen nämlich vom Verdacht.

    Was missverstehst du hier wieder? Ich habe den Polizeieinsatz beschrieben, der es Medienvertretern nicht ermöglicht hat, auch nur in die Nähe des Einsatzortes zu kommen, um beispielsweise Fotos zu schießen. Es bleibt doch dabei, dass der Einsatz erfolgt ist, weil ein Verdacht... Was denn sonst?

    Und das meine ich mit "Der Bericht dürfte (noch) gar nicht geschrieben sein. Denn die Fakten fehlen. Dass die Behörden eingreifen ist voll OK. Ob es die beste Lösung war, die Kinder einfach den Eltern wegzunehmen, darüber ließe sich diskutieren. Denn auch das kann, besonders wenn die Vermutung nicht bestätigt werden kann, zum Dauerschaden - nicht nur der Kinder - führen..

    Aber über Fakten wird doch ohnedies nicht berichtet, sondern über einen Polizeieinsatz, der aus dem angeführten Grund erfolgt ist. Hatte die Glaubensgemeinschaft diese Bedenken damals, als ihre Kinder vier Jahre lang als Spielball gedient haben, weil Erwachsene nicht in der Lage waren, alle notwendigen Dinge zu veranlassen, damit eine genehmigte Schule bereitgestanden ist? Wir sollten uns um Opferschutz kümmern, nicht um Täterschutz.


    Du hast anscheinend auch gegoogelt. Der Bericht schaut nach Wikipedia aus. Wenn das so war, verstehe ich nicht, warum dann nicht schon damals die Kinder in die Obhut des Jugendamtes kamen. Denn Verweigerung von Bildung ist ja keine Kleinigkeit. Ob und wie gut die Kinder unterrichtet wurden, schreibt interessanter Weise niemand. Anscheinend war es zu wenig Sensationsgeil. Und wenn es bis dahin mit der eigenen Schule passte, sollten sich die Medien nicht scheuen, dies auch zu schreiben.

    Ich habe mir verschiedene Zeitungsartikel durchgelesen, auch von damals (einer davon kann direkt aus dem Artikel heraus geöffnet werden, den Atze bereitgestellt hat). Nach vierjährigen Bemühungen wurde eine eigene Schule genehmigt, wo eben nun die Genehmigung zurückgezogen wurde. Wieso machst du gleich eine subjektive Interpretation von wegen "sensationsgeil"? Beim Artikel von Atze kann man gut sehen, dass die Causa mit der Schule als Ergänzung/Erläuterung gebracht wurde. Wenn die Medien nun an der Sache dranbleiben, wird sicher detaillierter darüber berichtet werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Karoline (7. September 2013 um 16:17)

  • Nein! Der Sinn solcher Schulen ist nicht das Isolieren, sondern das Immunisieren. Das scheint ja auch in dieser Schule so gewesen zu sein. Denn immerhin gab es 7 Jahre keine Beanstandungen. Die Schüler dürften doch "etwas" gelernt haben.

    Wieso schreibst du "Nein!" mit Rufzeichen, wenn wir uns doch in unserer Meinung sehr ähnlich sind. Sag ich doch, dass Leute einem Motivirrtum unterliegen, wenn sie isolieren möchten. Durch die unterschiedliche Schwerpunktsetzung und eine andere Form von Problembewältigung wird doch immunisiert.

    Ich warte gespannt auf weitere Medienberichte. Wenn nichts mehr nachkommt, ist anzunehmen, dass der jetzige Bericht nicht nur aus Fakten und Tatsachen besteht. Einseitig ist die Information so oder so. Aber ich respektiere natürlich, wenn du und andere es anders sehen (wollen). ICH wäre halt eher dafür, lieber weniger, dafür Fakten zu Berichten. Da schadet man nicht so, wie es bei Vermutungsberichten sein kann.

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    Du musst das bitte von der juristischen Seite betrachten. Es gab einen Polizeieinsatz, es wird eine Begründung dafür geliefert. Wenn der Staatsanwalt seine Ermittlungen beendet hat, gibt es eine Entscheidung darüber, ob Anklage erhoben werden kann, oder nicht. Wo ortest du, dass der Bericht nicht aus Fakten und Tatsachen besteht? Es wird korrekt geschrieben, dass es den Verdacht auf... gibt.

  • Karoline,

    ich habe weder die Absicht, mit dir darüber zu diskutieren, ob etwas weit her geholt ist, ob etwas so oder so zu verstehen ist. Ich habe meine Ansicht gesagt zur Berichterstattung. Du hast auch deine Ansicht kund getan. Gut so. Dass wir nicht gleicher Meinung sind, soll kein Problem sein.

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  • Karoline,

    ich habe weder die Absicht, mit dir darüber zu diskutieren, ob etwas weit her geholt ist, ob etwas so oder so zu verstehen ist. Ich habe meine Ansicht gesagt zur Berichterstattung. Du hast auch deine Ansicht kund getan. Gut so. Dass wir nicht gleicher Meinung sind, soll kein Problem sein.

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    Ich habe es hinterfragt, weil ich deine Gedankenwelt verstehen möchte, weil du scheinbar andere Dinge aus einem Artikel herausliest als ich. Generell kann ich deine Bedenken nämlich sehr gut verstehen, aber auf den Fall bezogen sehe ich sie derzeit eben anders. Dass wir unterschiedlicher Meinung sind, sollte tatsächlich kein Problem sein. Unser europäisches Rechtssystem geht von der Unschuldsvermutung aus (in dubio pro reo), diese Unschuldsvermutung endet erst mit der Rechtskraft der Verurteilung. Das würde ich beispielsweise immer einwenden, wenn jemand eine Vorverurteilung vornimmt. Andererseits wissen wir aber, dass diese Unschuldsvermutung dazu führen kann, dass freigesprochen werden muss, weil nicht zweifelsfrei eine Schuld bewiesen werden kann.

    Wenn ich das Gefühl habe, dass du meine Antwort missverstehst, oder in eine Richtung interpretierst, die von mir nicht beabsichtigt war, werde ich dich auch in Zukunft darauf aufmerksam machen.

  • Wenn ich das Gefühl habe, dass du meine Antwort missverstehst, oder in eine Richtung interpretierst, die von mir nicht beabsichtigt war, werde ich dich auch in Zukunft darauf aufmerksam machen.

    Freut mich! Besonders, dass wir die andere Ansicht auch ohne Häme stehen lassen können. Dann sind wir ja wieder einer Meinung. Denn ich halte es ebenso, dass ich reagiere, wenn ich mit etwas nicht konform gehen kann/will.

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