Aufnahme von Flüchtlingen - Christen bevorzugen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    angesichts der Lage in Syrien hat sich Österreich bereiterklärt 500 Flüchtlinge aus dem Krisengebiet aufzunehmen. Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Trotzdem eine gute Sache, wie ich meine. Diskussionen löst allerdings die Debatte aus, dass eine politische Partei möchte, dass bevorzugt Christen unter den Flüchtlingen aufgenommen werden. Syrische Christen sollen also bevorzugt behandelt werden:

    http://derstandard.at/1378248079282/…ischen-Christen

    Was meint ihr dazu? Ist es ok, wenn ein christlicher Staat sich aus den Flüchtlingen diejenigen herauspickt, die ihm "gefallen"? Oder vielleicht besser gefragt, ist es ok, wenn man sich die Flüchtlinge aussucht, die noch am ehesten zum christlichen Kulturkreis eines Landes passen?

    Wäre das für Deutschland auch eine Lösung, dass man bei Flüchtlingen aus Krisengebieten die Christen bevorzugt?


    würde mich eure Meinung dazu interessieren...

    viele Grüße

    Tricky

  • Ich glaub Hilfe sollte jedem gewährt werden egal wie.
    Wenn man Folgeproblemen da aus dem Weg gehen kann dann kann man das so machen (wenn es irgendwie machbar ist).
    Natürlich wäre es für Islamische Menschen hilfreich evtl. in ein islamisches Land zu kommen (z.B. Türkei) und Christlich oder andersgeprägte evtl dann eher in den Kern der EU.
    Aber es kann ja nicht das Ziel sein das Syrische Volk umzusiedeln, es muss eine Lösung für Syrien gefunden werden dass die Menschen nicht vertrieben werden.

    Von wem Bomben kommen ist den Syrern ja egal, wichtig ist dass keine Bomben und kein Schuss mehr fällt (utopische Idee meinerseits).

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Na,, Tricky, der "Standard". Na ja, und Wahlkampf ist es.


    Aber in der heutigen "Presse" (und auch noch in einer anderen Tageszeitung) kamen Leser zu Wort mit ihrem Hinweis, dass die Christen im Syrien besonders exponiert für Verfolgung besonders im Zusammenhang mit Bürgerkrieg und im Raun stehendem Angriff der USA und Verbündeter stehen - dies kann ich irgendwie nachvollziehen, kann man dieser religiösen Minderheit wie schon anderen religiösen Minderheiten in der Geschichte die Schuld an diesem und jenem zuweisen und sie werden als Überlebende Opfer des Volkszornes.

    Die Aufregung von Chef des Roten Kreuzes, "Standard", einigen Linken halte ich für nicht ganz passend. Die Motivation Spindeleggers - welcher die "anstössige" Aussage machte - scheint mir korrekt und nachvollziehbar. Derzeit sollen die Christen weltweit die meisten Märtyrer stellen. Dies hören Linke allerdings nicht allzu gerne.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (5. September 2013 um 21:35)

    • Offizieller Beitrag

    Aber in der heutigen "Presse" (und auch noch in einer anderen Tageszeitung) kamen Leser zu Wort mit ihrem Hinweis, dass die Christen im Syrien besonders exponiert für Verfolgung besonders im Zusammenhang mit Bürgerkrieg und im Raun stehendem Angriff der USA und Verbündeter stehen - dies kann ich irgendwie nachvollziehen, kann man dieser religiösen Minderheit wie schon anderen religiösen Minderheiten in der Geschichte die Schuld an diesem und jenem zuweisen und sie werden als Überlebende Opfer des Volkszornes.

    Natürlich ist Wahlkampf und die Presse ist, wie wir wissen, halt eher wertkonservativ und dem konservativen Lager ergeben.

    Ich habe zu dem Thema eigentlich schon die Meinung, dass Flüchtlinge in Ländern untergebracht werden sollten, die ihrem gewohnten Kulturkreis und ihrem Glauben am wenigsten widersprechen. Wenn also westliche Länder wie Deutschland, Österreich oder Frankreich Flüchtlinge aufnehmen sollen, dann würden doch die syrischen Christen da am besten dazupassen. Wenn also ein Land sagt: Wir nehmen 1.000 Flüchtlinge auf und nehmen bevorzugt Christen, dann finde ich das total ok. Schwierig wird es, wenn man sagt: "Wir nehmen NUR Christen, sonst niemanden". Das würde aus meiner Sicht auch gegen die Flüchtlingskonvention verstoßen.

    Eine harte hypothetische Rechnung, weil Menschenleben dahinterstehen, aber ich mach sie trotzdem: Angenommen aus einem Land wollen 100.000 Menschen flüchten, weil Krieg, Verfolgung, oder was auch immer ist. Davon sind 10.000 Christen und 90.000 Moslems. Sollte man nicht die Christen vorzugsweise in christliche Länder schicken und die Moslems (möglicherweise noch unterteilt in Schiiten und Sunniten) in entsprechende Länder (Türkei, Jordanien, Ägypten, Katar, Oman, Jemen, ...)? Natürlich kann sich kein Land vor der generellen Problematik verschließen, dass es auch Flüchtlinge gibt die von der Religion nicht zu einem passen. Hilfe muss in erster Linie am Menschen und seinem Schutz orientiert sein, das steht für mich außer Frage.
    Es wäre doch aber komisch, wenn die 10.000 christlichen Flüchtlinge in der Türkei untergebracht wären und dafür 10.000 moslemische Flüchtlinge nach Deutschland kämen. Außer die Flüchtlinge wollen das selbst "lieber" so.


    Ganz abgesehen davon sind Christen in den islamischen Ländern besonders schützenswerte Minderheiten. Deshalb sollten sie bevorzugt aufgenommen werden von christlichen Ländern.

  • Ja, Tricky, im konkreten Fall Syriens wird doch bezüglich der Christen mit Sicherheit sein, dass sie nicht - wie alle Syrer - von Giftgas und Raketen und Kalaschnikows bedroht sind, sondern dass sie am Leben bedroht sind, weil sie Christen sind. Darauf hat auch heute Ministerin Mikl - Leitner hingewiesen.

    Dies scheint die recht lautstarke Kritik der Politik und Presse doch in Wesentlichem doch zu relativieren.


    - - - zu den ja fast alltäglichen Meldungen von Kampf und Tod fällt mir immer wieder der Orakelspruch der zum Ausgang der bevorstehenden Seeschlacht bei Salamis (480 v. Chr., Griechen gegen Perser) befragten Pythia in Delphi ein :

    "O göttliches Salamis, du wirst Kinder von Frauen vernichten, , wird Demeter ( Göttin des Getreides) ausgesät, wird sie geernted." Schlacht, wenn immer auch, vernichtet Menschen.

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