Redest Du noch oder fischst Du schon?

  • Hallo,

    mal ganz einfach, kurz und knapp, ohne Kommentar zum drüber nachdenken.Schreibt gerne eure Meinung dazu in die Antworten. ich bin gespannt.

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    Liebe Grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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    Einmal editiert, zuletzt von sanfterengel (1. September 2013 um 14:39)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kathrin,

    das Video hat mir gefallen. Ich habe es mir ohne Sound angesehen (gibt es da eigentlich Sound im Video?).

    Wenn wir uns umsehen, gibt es viele Hunderte von Kirchen, die fischen. Und einige sogar erfolgreich, Beispiel: Pfingstler, Zeugen Jehovas. Kommt es nur darauf an, dass die Menschen den Weg zu irgendeiner Kirche finden? Oder will man sie auch zu der möglichst richtigen Kirche führen? Aus psychologischen und physiologischen Gründen ist es einem Menschen sehr schwer, sich von seiner erster Kirche zu verabschieden und in eine andere zu gehen. Es ist leichter, etwas Neues zu lernen, als das Gelernte umzulernen. Aus diesen Gründen ist es besser, den Menschen möglichst richtige Lehren schon am Anfang beizubringen.

    Wenn ich jemandem über etwas erzähle, muss ich auch selber darin überzeugt sein, was ich erzähle. In unserer sekulären Welt haben die Menschen "alles" im Leben, sie sind zufrieden. Sie brauchen Gott nicht. Und weil sie Ihn nicht brauchen, suchen sie nach Ihm auch nicht. Und weil sie nach Gott nicht suchen, so macht es ihnen ziemlich schwer, an Gott zu glauben. Die erste Frage: woher weißt du, dass es Gott wirklich gibt, sodass man an Ihn glauben soll? Kannst du diese Frage jedem Fisch beantworten? Kannst du ohne zu reden erfolgreich fischen? In einem armen Land kannst du mit deiner Hilfe auch ohne Wort die Menschen zu Gott führen, aber in einem finanziell starken Land wollen nur die wenigsten deine Hilfe und dein Mitgefühl haben.

    Auch erschwert es die Evangelisationsarbeit und die Mission, wenn es viele Kirchen mit unterschiedlichen Lehren gibt. Vielmehr haben wir den Auftrag, die Menschen aus falschen Kirchen herauszuführen, damit sie Gottes Willen in ihrem vollen Umfang lernen und danach leben.

    Meine Schlussfolgerung daraus:

    1) Lerne zuerst "du" "deinen" Glauben kennen, sei darin völlig überzeugt was du glaubst. Dann weißt du auch, wie man die Menschen überzeugen kann.

    2) Reden muss man, sonst kannst du nicht (so effektiv) zu neuen Erkenntnissen kommen. Miteinander in Gemeinschaft reden - das ist die beste Methode, um die Bibel kennenzulernen.

    3) Dein Handeln soll deinem Reden entsprechen. Bitte Gott, dass er dich verändert. Du sollst deinen Nächsten lieben. Wenn du das nicht tust, kannst du kein erfolgreicher Fischer sein.

    4) Reden und Handeln sind keine Gegensätze, sie gehen Hand in Hand beim Missionieren. Unser Forum ist eine Möglichkeit, ortunabhängig eine Gemeinschaft zu bilden, um nach neuen Erkenntnissen zu suchen. Aber es ist natürlich kein Ersatz für das Handeln. Jeder sollte auch praktisch ein Licht für die Menschen sein.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Hi Jacob,

    ohne Ton ergibt das Video doch gar keinen Sinn!? :kichern: Du solltest es unbedingt nochmal mit anhören, das ist eine Geschichte, die erzählt wird.

    Liebe Grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kathrin,

    ich habe mir nun das Video mit Sound angesehen. Wie ich feststelle, habe ich zuvor das Video - im Kern - richtig verstanden. Mein Beitrag bleibt in Kraft. Du hast den Thread genannt: "Redest... oder fischst...". Meine Antwort: beides ist notwendig.

  • Wenn ich jemandem über etwas erzähle, muss ich auch selber darin überzeugt sein, was ich erzähle. In unserer sekulären Welt haben die Menschen "alles" im Leben, sie sind zufrieden. Sie brauchen Gott nicht. Und weil sie Ihn nicht brauchen, suchen sie nach Ihm auch nicht. Und weil sie nach Gott nicht suchen, so macht es ihnen ziemlich schwer, an Gott zu glauben. Die erste Frage: woher weißt du, dass es Gott wirklich gibt, sodass man an Ihn glauben soll? Kannst du diese Frage jedem Fisch beantworten? Kannst du ohne zu reden erfolgreich fischen? In einem armen Land kannst du mit deiner Hilfe auch ohne Wort die Menschen zu Gott führen, aber in einem finanziell starken Land wollen nur die wenigsten deine Hilfe und dein Mitgefühl haben.

    Ich muss da insofern widersprechen, dass meine Erfahrung ist, dass Menschen sehr wohl meine Hilfe und mein Mitgefühl wollen, und dieses auch oft einfordern, aber sie bringen meine Handlungsweisen nicht mit Gott in Verbindung. Viele kommen sich auch sehr schlau vor, wenn sie sich zuerst helfen lassen, um danach den Helfenden als "Gutmenschen" abzuqualifizieren. Besonders im letzten Jahr hatte ich Erlebnisse mit Gott, wo mir die Gänsehaut den Rücken hinuntergerieselt ist. Eines davon erzähle ich exemplarisch.

    Vor vielen Jahren habe ich gemeinsam mit einem anderen Studenten ein Seminar besucht, beide sollten wir jeweils mit einem Studienkollegen eine Seminararbeit verfassen und ein Referat darüber halten, in der letzten Einheit des Seminars hatten wir unseren Termin. Mit meiner Kollegin gab es massive Probleme, und ich musste in der letzten Einheit sagen, dass unsere Seminararbeit nicht abgeschlossen werden konnte, und wir auch kein Referat darüber halten können. Der Student hatte zwar die Seminararbeit mit seiner Kollegin abgegeben, sagte aber in der letzten Einheit dem Professor, dass er nicht in der Lage ist, das Referat zu halten. Die Kollegin hat dann fuchsteufelswild und entnervt ihren Teil alleine gehalten. Er war ganz blass und sah sehr mitgenommen aus, sodass ich ihn in der Pause angesprochen habe. Er war so völlig aus dem Ruder, weil er gehört hatte, dass seine große Liebe einen anderen Mann geheiratet hat. Noch an dem Abend haben wir beschlossen, dass wir im nächsten Semester die Seminararbeit miteinander schreiben werden, was wir dann auch gemacht haben.

    Es blieb aber nicht beim Seminararbeit-Schreiben, wenn wir uns bei mir getroffen haben, habe ich gekocht, und wir haben ganze Tage miteinander verbracht, um ihn zu trösten und wieder aufzubauen. Wir haben uns auch bei der Seminararbeit viel Mühe gemacht, waren an der Technischen Universität zusätzliche Unterlagen besorgen, haben uns Unterlagen von anbietenden Unternehmen automatisierter Lagersysteme besorgt, kurzum viel Action, damit wir möglichst viel zu tun hatten und viel Kontakt zueinander hatten. Irgendwann hatten wir den Turnaround geschafft, und er hat nicht mehr davon gesprochen, dass er sich im Hilton in eine der oberen Etagen einmieten wird, um dort aus dem Fenster zu springen. Nach ungefähr einem Jahr regelmäßiger Kontakte ist unsere Freundschaft langsam abgekühlt, unsere Interessen waren einfach zu verschieden, aber wir haben uns alle paar Jahre mal zu einem Abendessen getroffen, ganz wollten wir den Kontakt doch nicht abbrechen lassen.

    Im Vorjahr, gerade zu der Zeit wo ich gedacht hatte, bei meinen eigenen Problemen den Turnaround geschafft zu haben, um mein Studium noch vor der Deadline abschließen zu können, hat er mich plötzlich nach drei Jahren wieder kontaktiert. Beim Treffen meinte er, dass er sich an mich wendet, weil er nicht weiter weiß, und ich damals mit ihm, dem offensichtlichen Loser, Seminararbeit geschrieben habe und auch sonst für ihn da war, und als einzige die richtigen Worte gefunden hatte. Er bekommt in letzter Zeit seiner Meinung nach Zeichen, dass er nach seiner alten Liebe suchen soll, und alle Freunde, die er darauf anspricht, lachen ihn nur aus und geben ihm den Ratschlag, dass er die "Alte" doch endlich für immer abhaken soll. Für mich war das eine sehr unangenehme Begegnung, weil ich auch das Waterloo meines Lebens erlebt hatte, und in meinen eigenen Wunden wühlen musste.

    Ich habe mich dann dazu bereit erklärt, ihm zu helfen. Dabei ist mir die Erfahrung zugute gekommen, die ich in den Jahren dazwischen bei unserem Therapieangebot sammeln konnte, nämlich keine unrealistischen Hoffnungen machen, genügend Sicherheitsleinen spannen, damit er aufgefangen wird, wenn sich seine Träume doch nicht realisieren lassen etc. Wir sind sehr unangenehme Fragen durchgegangen, nämlich die Möglichkeit, dass er sie findet, sie aber glücklich verheiratet ist/sie zwar alleine ist, aber immer noch nichts von ihm wissen möchte/sie Kinder hat, die er vielleicht nicht akzeptieren kann etc. Und ich habe ihm bestätigt, dass es die Liebe gibt, die alles übersteht, die alles aushält, und die durch nichts auszurotten ist, auch wenn man keine Aussicht auf Erfüllung hat, und dass man erst ab dem Zeitpunkt weiß, was wirkliche Einsamkeit bedeutet, wenn man sein Leben ohne den Menschen verbringen muss, an den man fortwährend denken muss. Er hat dann alles einmal setzen lassen und nach einem Wochenende hat er mich aufgeregt angerufen, dass er auf gut Glück in den Ort gefahren ist, in dem früher ihr Vater gelebt hat, er dort die zweite Frau ihres Vaters angetroffen hat, und dass diese seine Visitenkarte entgegengenommen hat, und sie bei nächster Gelegenheit überreichen wird.

    Teil 2 folgt.

    Einmal editiert, zuletzt von Karoline (2. September 2013 um 23:34)

  • Während der ganzen Zeit habe ich für die beiden gebetet, dass er E. findet, dass sie gemeinsam eine Lösung finden, mit der mein Freund B. leben kann, sodass er endlich seinen Seelenfrieden finden kann. Es hat nicht lange gedauert, hat ihn seine E. angerufen, eine halbe Woche später ist er zu ihr gefahren. Dann ging es Schlag auf Schlag, mittlerweile wohnen beide mit ihren drei Kindern aus früheren Beziehungen in einer Wohnung und sind sehr glücklich miteinander geworden (ich weiß, das ist nicht ideal, aber beide sind aus der Kirche ausgetreten, und es ist für sie die normalste Sache der Welt).

    Bei ihrem ersten Zusammentreffen wusste E. sofort, worum es ging, obwohl es sich auch nur um ein Klassentreffen hätte handeln können (die beiden sind miteinander zur Schule gegangen). Sie hat ihn mit den Worten begrüßt, dass sie in letzter Zeit auch ständig an ihn denken hat müssen, und dass sie nun so unendlich froh ist, dass er da ist, weil sie nicht die Kraft gehabt hätte um nach ihm zu suchen.

    Ich war zu dem Zeitpunkt in jeden Schritt der beiden eingebunden, habe mich ehrlich mit den beiden mitgefreut. Niemand kann sich vorstellen, welche Emotionen da in mir hochgestiegen sind. Ich habe die dunklen Zeiten erlebt, wo das Thema Selbstmord ständig präsent war, die Jahre, wo mein Freund – wie er selbst auch sagt – nur dahinvegetiert ist, und habe dann das ganz große Glück der beiden aus nächster Nähe erleben dürfen, wie es langsam Gestalt angenommen hat. Und dann habe ich etwas sehr Erstaunliches erlebt, während ich damit beschäftigt war, Gott zu preisen, wie wunderbar sich alles im Leben der beiden gefügt hat, haben die beiden die Tatsache, dass sie sich auf so unglaubliche Art und Weise wiedergefunden haben, damit erklärt, dass es sich in ihrem Fall wohl um eine karmische Verbindung handelt, und es sich nicht aufhalten hat lassen, dass sie zueinander gefunden haben.

    Was tut man in so einem Fall? Wie soll man Menschen Gott näher bringen, die so unglaubliche Dinge erlebt haben, die niemand für möglich gehalten hätte, und trotzdem wollen sie von Gott nichts wissen? Meine Leistung als Mensch wurde nicht geschmälert, beide waren mir sehr dankbar, dass ich da war, B. hat oft erwähnt, dass er sich nicht auf den Weg gemacht hätte, wäre ich nicht dagewesen. Aber meine Gebete zu Gott und dass ich der Meinung bin, dass diese etwas bewirkt haben, davon will man nichts wissen. Oder liegt es daran, dass man viele Dinge aufarbeiten müsste, wenn sich die beiden Gott zuwenden würden und es deshalb unterbleibt? Immerhin war sie verheiratet, hat dann mit einem anderen Mann noch Zwillinge bekommen, lebte zu dem Zeitpunkt, wie er sie gefunden hat, schon wieder mit einem anderen Mann zusammen. Ist es die Bequemlichkeit, sich nicht mit seinen Sünden konfrontieren zu müssen, die Menschen so eine abwehrende Haltung Gott gegenüber einnehmen lassen?

  • @Katrin: Ein Video, das die von mir und wahrscheinlich auch vielen anderen erlebte Realität leider deutlich widerspiegelt.

    Danke, dass Du es hierher gestellt hast. Ich habe den Link kopiert und ihn an Freunde weitergeleitet.

    Viele Grüße & bis bald,

    "Highwayman" :)

    Ausführlicher Beitrag folgt demnächst.

    "Der Unterschied zwischen dem, was wir tun,
    und dem, wozu wir fähig sind,
    würde die meisten Probleme dieser Welt lösen."

    Ghandi

  • Finde den Film recht gut, nur etwas langatmig, weil ich die Stoßrichtung und Grundbotschaft vermutlich schon geahnt und verstanden hatte, bevor der Film lief oder spätestens nach wenigen Momenten. Ein Schwachpunkt der Botschaft des Films ist, dass er genau das tut, was er kritisiert: Er bleibt in der Zustandsbeschreibung stecken und es fehlt ihm, wenn ich mich richtig erinnere, ein positiver Appell. Man kann sich als Zuschauer also auch bequem zurücklehnen, dabei "Wie wahr! seufzen sowie den Film zig Leuten aufs Auge und sich selber weiter drücken. Möglicherweise.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19