Das Jahr 1844

  • Hi,

    Adventisten glauben, dass das der Zeitpunkt ist, an dem das Gericht im Himmel begonnen hat. Diese Datierung ergibt sich aus einer Prophetie die im Buch Daniel steht. Wenn man diese Prophetie genau "ausrechnet" (es handelt sich hier um eine Zeitweissagung, die längste in der Bibel überhaupt soweit ich weiß), dann kommt man ins Jahr 1844.
    Eigentlich entstand ja die Adventbewegung erst aufgrund dieser Prophetie, zunächst wurde aber die Bedeutung dieser Jahreszahl falsch interpretiert und es wurde auf das Kommen Jesu geschlossen. Als das ausblieb, war die Enttäuschung zwar groß - jedoch waren die Menschen die sich mit der Prophetie befasst haben, sicher richtig gerechnet zu haben. Das Jahr stand also nach wie vor fest. Nach intensivem Bibelstudium wurde klar, dass das dieses Datum eine andere Bedeutung haben musste - und so wird es heute als Beginn des Untersuchungsgerichts im Himmel interpretiert.
    Ich kann das jetzt nur ganz oberflächlich wiedergeben, wenn Du das noch genauer möchtest, sag Bescheid.

    lg

  • Ich finde diese Berehnung einen völligen Unsinn. Sie hinkt an so vielen Ecken und Enden, dass es einfach nicht aufgeht. Ich habe sie jetzt nicht im Detail im Kopf, aber ich habe mir mal die Mühe gemacht und einige der Daten überprüft und keines der Daten hat gestimmt. Auch das Jahr 1798 ist falsch, erst 1804 oder 1806 (ich weiss die Zahl nicht auswendig) wurde das heilige römische Reich beendet. In der Geschichte passiert so viel, dass man immer irgend etwas findet, woraus man interpretieren kann, dass sei nun in der Bibel gemeint. Diese Rechnerei beruht zudem auf soviel Interpretation, dass es unwahrscheinlich ist, dass sie richtig ist, gerade aus dem Grund, weil man nichts davon mitbekommen hat.

  • ...wenn das alles Unsinn ist, dann stellt sich für mich die Frage, warum Gott Daniel überhaupt eine Prophezeiung mit zeitlichem Ablauf gegeben hat....ja...warum es dann überhaupt dieses Jahr/Tag Prinzip gibt, warum immer wieder, auch in der Offenbarung solche Vorhersagen auftauchen...Weil es uns dann doch nicht interessieren soll und wir es einfach stehen lassen müssen?

    Dass man sicherlich nicht vorschnell in bestimmte Jahreszahlen Bedeutungen legen sollte um bestimmte Dinge passend zu machen, da gebe ich Dir vollkommen recht. Auf der anderen Seite sollte das doch meiner Meinung nach keine Legitimation das Wort Gottes in diesem Punkt zu beschneiden und Christen, die auf der Suche nach der Bedeutung dieser Prophetien sind, hier etwas abzusprechen. Schließlich bist Du ja nicht der einzige, der sich die Mühe gemacht hat, die Zahlen zu überprüfen.

    Man sollte hier also mit Bedacht vorgehen, und nicht gleich alles verwerfen. Wenn es Unstimmigkeiten gibt, die Du siehst, dann äußere Sie konkret bitte.

    Einmal editiert, zuletzt von ladylockenlicht777 (19. Dezember 2010 um 22:52)

  • Hi

    Ich habe nichts gegen die Worte in Daniel, aber diese daraus entstehende Unsinnige Rechnerei, welche in vielen Punkten nicht aufgeht und mir reichlich hingebogen scheint, das finde ich schlecht. Sag mir mal woran ich als Normalo merken sollte, dass im Jahr 1844 etwas besonderes geschehen ist?

    Gruss
    DonDomi

  • Zum Thema hinbiegen: die ersten Menschen, die das berechnet haben, sind völlig unvoreingenommen an die Berechnung gegangen, sie mussten sich nichts hinbiegen, weil sie ja erst auf das Jahr kommen mussten. Es hätte ja genausogut 1845, 46, 47, oder 48 sein können. Aber nach eingehender Prüfung kam man immer wieder auf das Jahr 1844, an dem "das Heiligtum wieder geweiht wird". In Daniel wird genau die Zeitspanne von 2300 Tagen genannt, die Bibel gibt ja mehrere Hinweise über das Tag - Jahr Prinzip, wenn man das umrechnet, dann kommt man (mit den anderen Daten wie das Anfangsdatum der Berechnung: der Befehl Jerusalem wieder aufzubauen) in das Jahr 1844.

    Natürlich - es ist wie Du sagst - als "Normalo" wird einem diese Jahreszahl nichts bedeuten, man erinnert sich an kein besonderes Ereignis (wobei ich schon interessant finde, dass das der Zeitraum war, in dem die Evolutionstheorie die Menschen vor neue Herausforderungen hinsichtlich ihres Glaubens stellte), und es ist ja nicht so, dass wir von diesem Gericht im Himmel etwas mitbekommen.

    Ich kann Dir nur sagen, was ich darüber denke, ob ich das richtig sehe weiß ich nicht, aber eine andere Erklärung und eine andere Bedeutung hat es für mich auch nicht: ich glaube, dass Gott uns damit vor Augen führt, dass wir wirklich in der letzten Zeit dieser Welt leben, und dass uns dieses Jahr einen mehr als drastischen Warn- und Anhaltspunkt gibt. Wir bekommen eine nackte Zahl vor Augen geführt, plötzlich ist das Ende wirklich "nah". Als ich das erste mal von dieser Zahl hörte (da war ich noch nicht getauft und noch nicht in der Gemeinde), da hat mich etwas ergriffen, so als müsste ich mein Leben endlich ordnen, weil da tatsächlich ein Gott ist, der gerecht ist, der tatsächlich etwas "tut" und nicht nur zusieht...so wie man das als "Normalo" oft empfindet...Es ist eben nicht ein Gott, der da irgendwo im Himmel wohnt und gemütlich in seinem Thron sitzt, sondern ein Gott, der für Gerechtigkeit sorgt, und dass die Bibel uns hier eine Berechnungsgrundlage bietet, zeigt dass Gott das den Menschen mit seinem Verstand begreifen lassen möchte.
    Die Zahl ist nichts mystisches, nichts geheimnisvolles, nichts was eine numerologische Bedeutung hat. Es hätte jede andere Jahreszahl sein können, aber sie gibt uns einen entscheidenden Hinweis, nämlich dass Gottes Gerechtigkeit bereits jetzt schon eine aktive Komponente hat, auch wenn wir sie nicht sehen. Für mich ist das ein großer Trost, angesichts dessen, was wir jeden Tag vor Augen haben.

  • Ob man unvoreingenommen an die Sache geht oder nicht spielt nicht immer eine Rolle, man kann sich trotzdem irren. Und ich sehe einfach nichts aussergewöhnliches das in diesem Jahr geschehen ist. Gott arbeitet und wirkt nicht im verborgenen, warum sollte er es also in diesem Fall tun. Dann frage ich mich, warum Jesu sagte niemand weiss den Tag denn Gott allein, wenn man göttliche Dinge so einfach berechnen könnte, wäre diese Aussage ja völlig falsch. Und nun noch ein letzte Frage, was geschah denn nach der Meinung der Adventisten in diesem Jahr genau, und worauf stützt man diese Thesen ab?

  • Gott weiss allein den Tag der Wiederkunft Jesu. Der ist geheim, darüber hinaus wäre diese Aussage Jesu - meiner Meinung nach - etwas überstrapaziert.

  • Was nun genau 1844 passiert sein soll und wie sich das biblisch Begründet konnte mir immer noch niemand sagen. Was bedeutet dass Jesus ins Heiligtum ging und womit will man das belegen.

  • .
    Ich werfe nur folgende Info vorweg einmal ein:

    Die historische Genauigkeit von Daten in der Bibel (z.B.im Sinne von Jahresangaben, Personen, Herrschern, Orten, geschichtlichen Begebenheiten - wie Krieg, etc.) berifft ist schon sehr oft archäologisch bezeugt worden.

    Immer wieder geschah es, dass Archäologen zB. in den Berichten des Lukasevangeliums Kap. 3 auf Fakten stießen. Allein im 1. Vers des 3. Kapitels seines Evangeliums nennt Lukas 15 historische Fakten, die allesamt als echt nachgewiesen wurden:

    Zitat

    Lukas 3,1+2:
    >>(1) Im 15. Jahr [Fakt Nr.1] der Herrschaft des Kaisers/Caesar Tiberius [Nr. 2]; als Pontius Pilatus [Nr. 3] Statthalter/Präfekt [Nr. 4] in Judäa [Nr. 5] war und Herodes (=Herodes Antipas) [Nr. 6] Landesfürst [Nr. 7] von Galiläa [Nr. 8] und sein Bruder Philippus [Nr. 9] Landesfürst [Nr. 10] von Ituräa und der Landschaft Trachonitis [Nr. 11/12] und Lysanias [Nr. 13] Landesfürst [Nr. 14] von Abilene [Nr. 15] ...
    (2) unter den Hohenpriestern Hannas und Kaiphas, da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste. <<<


    Dieses 15. Jahr des Kaiser/Caesar Tiberius ist der Beginn des Wirkens Johannes des Täufers (Luk. Kap. 3) und das Jahr der Taufe Jesu und weiters der Beginn des Wirkens Jesu (Luk. 3,23: "Jesus, ... etwa dreißig Jahre alt"). Ausleger Datieren es zwischen 27-29 n.Chr.
    Ich persönlich lege mich mit (durch Abgleich des Unterschiedlichen Jahresbeginns von jüdischen und römischen Kalender) auf 27 n.Chr. fest.
    [Caesar Augustus ab Sept. 14 n Chr. + 14 Jahre (="im 15. Jahr") - 1 Jahr "Abgleich Jahresbeginn Herbst - Frühling" = 27 n.Chr.]

    Für Jesu Geburt könnten wir somit auf ca. 7-4 v Chr. (meine Meinung um 5 v. Chr.) datieren.
    [Anmerk.: Jesus etwa/ungefähr 30 im Jahre 27 n.Chr. Das Jahr "0" gibt es nicht. Herodes der Große ("Kindermörder") starb 4 v.Chr. --> Rückkehr aus Ägypten.]
    .

    »Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei!« (Johannes 8:36)

    »Ich (Jesus) bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge!« (Johannes 10:10b)

  • Hi

    Es geht bei meiner Frage nicht darum, wie man auf das Jahr 1844 kommt, das wurde mir von Adventisten schon genügend vorgerechnet. Ich halte es trotzdem für eine Fehlinterpretation. Aber lassen wir das mal. Tatsache ist dass im 19.Jahrhundert behauptet wurde dass die Wiederkunft Jesu im Jahre 1844 stattfinden soll. Es geschah jedoch wie wir wissen, nichts dergleichen. Wenn ich es richtig im Kopf habe, wurde daraufhin unter anderem von Frau White propagiert Jesu sei 1844 ins Heiligtum eingezogen. Und genau das ist es, nach dem ich hier nun schon zweimal gefragt habe und keine Antwort bekommen habe. Ich möchte einerseits wissen, was damit überhaupt gemeint ist, und worauf sich das abstützt, der Daniel ist mir da zu wenig.

    Gruss
    DonDomi

  • ok, ich versuch mich mal daran.
    Also die Jahreszahl 1844 resultiert aus einer Prophezeiung aus dem Buch Daniel, und zwar in Kapitel 9.23ff . Hier wird Daniel aufgefordert, auf das "Wort zu merken, damit er das Gesicht versteht". Das heißt schon mal, dass es wichtig ist, und Gott sich dabei was gedacht hat.
    Dann heißt es weiter: 70 Wochen sind vehängt über dein Volk und Deine heilige Stadt, dann wird dem Frevel ein Ende gemacht, und die Sünde abgetan und die Schuld gesühnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfüllt und das Allerheiligste gesalbt werden"

    Gabriel, der Daniel diese Prophezeiung brachte, bezog sich hier auf Daniel 8. 13 und 14, wo von 2300 Abende und Morgende die Rede ist, an dem das Heiligtum wieder geweiht wird.

    Verhängt kann man mit abgeschnitten übersetzen.
    Nach dem Jahr - Tag - Prinzip ergeben sich aus 70 Wochen 490 Jahre
    Sünde abgetan und Schuld gesühnt weist auf die Kreuzigung Jesu hin.
    Nach 490 Jahren wird als Jesus gekreuzigt, die Frage ist, wo ist der Startpunkt für diese Berechnung

    Den erfahren wir in Vers 25. Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wieder aufgebaut wreden, bis ein Gesalbter, ein Fürst kommt, sind es sieben Wochen, und zweiundsechzig Wochen wird es wieder aufgebaut sein mit Plätzen und Gräben, wiewohl in kummervoller Zeit. Und nach den zweiundsechzig Wochen wird eine Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein.

    Der Erlass von Artaxerxes I kennzeichnet den historischen Beginn. Innerhalb 7 Wochen, also 49 Jahren wird als Jerusalem wieder aufgebaut werden. Aus anderen Büchern der Bibel (z.B. Nehemia) können wir entnehmen, dass das tatsächlich eine kummervolle Zeit war.
    Die weiteren 62 Wochen, die beschrieben sind, entsprechen 434 Jahre.
    Das bedeutet also für die Berechnung: 457 v. Chr. (Erlass) + 49 Jahre + 434 Jahre.
    Wir kommen ins Jahr 27. n. Chr. Hier soll der Gesalbte auftreten. Wann wurde Jesus gesalbt? Bei seiner Taufe!
    Danach soll er ausgerottet werden. Die Zeitspanne, die zwischen Salbung und Ausrottung liegt, finden wir in Vers 27.
    "Er wird vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen."
    1 Woche sind 7 Jahre, die Mitte der Woche markiert also 3,5 Jahre. Hier wir der Opferdienst überflüssig durch seinen Tod am Kreuz.
    Weitere 3,5 Jahre später wurde Stephanus gesteinigt, und Saulus wurde zum Paulus - was den Beginn der Evangeliumsverkündung an die Heiden markierte.

    Wenn wir nun zurückkehren zu den 2300 Jahren aus Daniel 8, können wir nun die Prophezeiung zu Ende rechnen.
    457 v. Chr. + 2300 Jahre = 1844 n. Chr

    Was bedeutet nun "das Heiligtum wird geweiht". Geweiht lässt sich mit gerecht sein, Recht tun übersetzen.
    Die Bibel spricht immer wieder von einem himmlischen Heiligtum, das irdische Heiligtum war immer nur ein Abbild davon. Die Weihung oder Reinigung des himmlischen Heiligtums hatte seinen Schattendienst beim großen Versöhnungstag, welcher das Gericht für das Volk Gottes war.
    Wir können deshalb daraus schließen, dass am Ende der 2300 Abende und Morgen das Gericht am Hause Gottes begonnen hat.
    Das bedeutet also auch, dass man erst mal den Opferdienst des AT verstanden haben muss um auch mit der Vision was anfangen zu können!

    gruß, Caro

    Einmal editiert, zuletzt von ladylockenlicht777 (16. Januar 2011 um 12:05)

  • hab deinen Beitrag erst gesehen, nachdem ich meinen reingestellt habe, da ich so lange geschrieben habe. Ich weiß jetzt nicht, ob das Deine Frage befriedigend beantwortet. Was genau ist Dir in Daniel zu wenig? Da steht ja schließlich die Vision...

  • Hi

    Ihr sagt ja 1844 hätte ein Gericht begonnen. Welches Gericht soll das sein? Gott tut nichts im verborgenen, warum sollte ausgerechnet dies im verborgenen stattfinden. Und wenn gerichtet wird, wer wir gerichtet und was wird gerichtet? Also ehrlich gesagt ist mir dies alles recht suspekt, und teilweise an den Haaren herbeigezogen. Aus Daniel kommt ja hauptsächlich diese Berechnung, aber wenn diese stimmen sollte, müsste man doch auch noch mehr finden, das exaktere Auskunft über dieses Gericht gibt.

  • Gott macht es ja auch nicht im Verborgenen, drum steht es ja da, damit es uns offenbar wird! Eben weil wir es wissen dürfen.

    Ich verstehe Dich aber gut, dass das alles sehr strange klingt auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick zeigt es für mich aber auch, dass
    da ein Prozess (im wahrsten Sinne des Wortes) stattfindet, dass auch der Himmel sich auf uns vorbereitet, nicht nur wir auf ihn. Jesus sagt
    ja auch, dass er uns Wohnungen bereitet! Aber auch die Bibel ist eben Stückwerk, wir können nicht alles erkennen, die Sprache ist eine unvollkommene, menschliche Sprache - sie ist so gewählt, dass wir es mit unserem Verstand begreifen können, und es uns besser vorstellen können.

    Adventisten glauben, dass jetzt Gericht über alle Gläubigen gehalten wird, was auch logisch ist, da diese ja nicht ins Gericht kommen. Jesus ist ihr Mittler und tritt jetzt für sie ein. Bei der Wiederkunft Jesu steht bereits fest, wer erlöst ist.

    Übrigens gibt Daniel auch chronologisch wieder, dass ein Gericht beginnt, und zwar nach Ende der päpstlichen Vorherrschaft (Daniel 7. 25 - 27 ).

  • Gott macht es ja auch nicht im Verborgenen, drum steht es ja da, damit es uns offenbar wird! Eben weil wir es wissen dürfen.

    Ich verstehe Dich aber gut, dass das alles sehr strange klingt auf den ersten Blick. Auf den zweiten Blick zeigt es für mich aber auch, dass
    da ein Prozess (im wahrsten Sinne des Wortes) stattfindet, dass auch der Himmel sich auf uns vorbereitet, nicht nur wir auf ihn. Jesus sagt
    ja auch, dass er uns Wohnungen bereitet! Aber auch die Bibel ist eben Stückwerk, wir können nicht alles erkennen, die Sprache ist eine unvollkommene, menschliche Sprache - sie ist so gewählt, dass wir es mit unserem Verstand begreifen können, und es uns besser vorstellen können.

    Adventisten glauben, dass jetzt Gericht über alle Gläubigen gehalten wird, was auch logisch ist, da diese ja nicht ins Gericht kommen. Jesus ist ihr Mittler und tritt jetzt für sie ein. Bei der Wiederkunft Jesu steht bereits fest, wer erlöst ist.

    Übrigens gibt Daniel auch chronologisch wieder, dass ein Gericht beginnt, und zwar nach Ende der päpstlichen Vorherrschaft (Daniel 7. 25 - 27 ).


    Also sehe ich das richtig. Ihr stütz euch einzig und allein auf Daniel und eure Rechenkünste ab. Sorry, das ist für mich einfach zu wenig, gerade wenn man derart viel annehmen muss, wie in diesem Fall. Ein Gericht kann zudem nur über begannene Taten oder Planungen urteilen. Daher ist es doch gar nicht möglich, dass seit 1844 Gericht gehalten wird. Wenn dem so wäre und niemand etwas davon merkt, wozu soll das denn gut sein. Entschieden wird, wenn Jesus wiederkommt, wer dann dabei ist, der hat es geschafft wer nicht, der kann nur noch darauf hoffen, dass er als "Märtyrer" an der ersten Auferstehung teilnimmt oder das er beim jüngsten Gericht gut genug wegkommt. Es ist eben so wie das Gleichnis von den arbeitern im Weinberg zeigt, selbst die, die erst kurz vor Schluss kommen, empfangen den vollen Lohn. Wenn seit 1844 Gericht herrschen würde, wäre dies eben nicht mehr möglich. Aber vielleicht könnt ihr mir ja erklären, wie das vonstatten gehen soll, ihr sagt ja selbst, es geschieht nicht im verborgenen.

    Gruss
    DonDomi

  • nein, das hast Du jetzt falsch verstanden glaub ich. Wir stützen uns nicht einzig allein auf Daniel ab. Gegenfrage: Welche Bedeutung hat es denn für Dich dass es ein himmlisches Heiligtum gibt, von dem ja faktisch auch in anderen Teilen der Bibel berichtet wird?

    Zu den zeitlichen Überlegungen die Du noch hattest möchte ich noch sagen, dass es ja bei Gott gar keine Zeit gibt wie wir sie kennen. Gott lebt in der Ewigkeit, seine "Uhren" ticken ganz anders... Aber diese Dimension kennen wir nicht, unser Gehirn ist jetzt noch nicht in der Lage das zu erfassen. Darum gibt es natürlich für jeden die gleiche Chance jederzeit zu Jesus zu kommen.

    Wenn wir prophetische Dinge berechnen dürfen, ist das einfach nur eine Stütze um Gottes Wirken besser zu verstehen und einen minimalen Einblick hinter die Kulissen zu bekommen. Es lässt sich halt einfach nicht von der Hand weisen, dass in Daniel die Prophetie über die 2300 Tage steht, und dass Gott durch Gabriel das genauestens aufgeschlüsselt hat...Das bedeutet ja was, das soll man doch nicht ignorieren?? Wir machen ja davon nicht unsere Erlösung abhängig, ob wir das wissen oder nicht, aber es ist doch schön forschen zu dürfen und zu erkennen wie nah uns Gott an dem Geschehen teil haben lassen möchte.

    Aber wiegesagt, es ist nicht nur in Daniel beschrieben, der ganze alttestamentliche Opferdienst ist nach unserer Auffassung ein Hinweis auf das, was gerade im Himmel abläuft.

    Und das war wirklich nichts verborgenes, Gott hat das ja den Menschen im Alten Testament ganz anschaulich gezeigt, sie haben den Dienst verstanden, vielleicht aber die Symboliken noch nicht so. Wir können heute durch Jesu Wirken auf diese Symboliken zurückgreifen und sehen, wie sehr das alles ein Hinweis auf Jesus war, was damals passiert ist und was eben jetzt gerade auch passiert: "Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch die größere und vollkommenere Stiftshütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist: die nicht von dieser Schöpfung gemacht ist. Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sonder durch sein eigenes Blut ein für allemal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben"....."Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene Erbe empfangen" (Hebräer 9.11 ff)

    Hier steht doch klar, dass er im Himmel als unser Mittler und Hohepriester wirkt. Das was hier beschrieben ist, entspricht der ersten Phase des Heiligtumsdienstes, wie er zu alttestamentlicher Zeit geschah - die Übertragung der Sünden auf das Heiligtum selbst. Im Alten Testament wird aber noch eine zweite Phase beschrieben: der große Versöhnungstag, der 1 mal im Jahr stattfand. Hier ging der Priester in die 2. Abteilung des irdischen Heiligtums um das Heiligtum zu reinigen.

    Wir glauben also an eine wunderbare, große Versöhnung, die gerade zwischen Gott und den Menschen durch den Mittler Jesus Christus stattfindet...Eigentlich ist das doch eine schöne Vorstellung??!

    gruß Caro

  • Ich zitiere aus Hebräer 9,11-16:

    Zitat

    11 Christus aber ist gekommen als ein Hoherpriester der zukünftigen Güter durch die größere und vollkommenere Stiftshütte, die nicht mit Händen gemacht ist, das ist: die nicht von dieser Schöpfung ist.
    12 Er ist auch nicht durch das Blut von Böcken oder Kälbern, sondern durch sein eigenes Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erworben.
    13 Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche von der Kuh durch Besprengung die Unreinen heiligt, sodass sie äußerlich rein sind, (14 um wie viel mehr wird dann das Blut Christi, der sich selbst als Opfer ohne Fehl durch den ewigen Geist Gott dargebracht hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! (15 Und darum ist er auch der Mittler des neuen Bundes, damit durch seinen Tod, der geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen. (16 Denn wo ein Testament1 ist, da muss der Tod dessen geschehen sein, der das Testament gemacht hat.

    Wenn Christus nach seiner Himmelfahrt ein für allemal in das Heiligtum eingegangen ist und dort Versöhungsdiesnt leistet, dann stimmt evtl . die Deutung, was denn nun 1844 geschehen ist, nicht. Nach dem Sola Scriptura Prinzip sollte man da schon genauer hinsehen....

  • profiler: Das verstehe ich jetzt nicht. Da ist doch kein Widerspruch? Ja, er ist ein für alle mal ins Heiligtum eingegangen, aber eben erst 1844 ins Allerheiligste... Das eine schließt ja das andere nicht aus, da das Allerheiligste Teil des Heiligtums ist, aber eine abgetrennte Abteilung.

    Einmal editiert, zuletzt von ladylockenlicht777 (17. Januar 2011 um 13:44)

  • Sorry

    Irgnendwie wird da einfach alles durcheinander gemischt, als einen Sinn und zusammenhang kann ich darin beim besten Willen nicht erkennen. Gemäss Elberfeldübersetzung kommt das Wort allerheiligstes genau 15 mal vor. 14 mal im Zusammenhang mit dem damaligen Tempel und genau einmal sonst. Nömlich in Daniel im Zusammenhang mit den 70Wochen, also mit dem, was ihr als Jesu, ihr sagt ja, das sei bis zum Tode Jesu oder so ähnlich, einen Zusammenhang mit den 2300 Tagen ergibt sich schon mal nicht. Alle andern Aufzählungen haben mit dem irdischen Tempel zu tun, also wie man daraus schliessen kann, dass Jesu erst 1844 in das Allerheiligste eingegangen ist, ist mir schleierhaft. Jesus ist ja bei Gott, und ich glaube kaum, dass der sich nicht auch im allerheilisten aufhält. Generell befinden wir uns hier mit der Abgrenzung zwischen Heiligtum und Allerheiligsten auf einemm Gebiet der Spekulationen. Es ist nämlich genau so gut möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlicher, dass damit in der Bibel das selbe gemeint ist. Wir sollten gerade in dem Zusammenhang von unserem irdischen Denken wegkommen. Dort herrschen andere Dimensionen, die wir gar nicht erfassen können. Und gerade der Hinweis mit der Zeitrelation von Gott, müsste uns doch sagen, dass Gott weder rechnet noch würfelt. Die Adventisten meinen aber, sie könnten irgendwelche Dinge berechnen, bei denen es nichts zu berechnen gibt. Es wurde schon dutzende Male versucht und noch nie hat es funktioniert. Bei dem 1844 beschleicht mich immer wieder das Gefühl, dass man nicht zugeben will, dass man sich geirrt hat und deswegen zu einer derart abstrusen Lösung findet. Ihr beruht euch nämlich wirklich nur auf Daniel und Eure Rechenkünste. Bisher konnte mir auf jeden Fall noch keine andere Bibelstelle gezeigt werden, die das selbe sagt. Das mit dem Opferdienst hat nun wirklichen keinen Zusammenhang mit den 2300 Tagen...