Offenbarung 17-18: Wer oder Was ist die Hure Babylon?

  • Weil Offb. 17 ALLE Weltmächte seit Ägypten umfasst, siehe Hesekiel.

    Die Bibel legt sich selbst aus, Adventpioniere waren nur "kleine" Lichter.

    Vermutlich beziehst Du Dich mit Alle Weltmächte seit Ägypten auf die 7 Häupter des Tieres, die gemäß Erklärung des Engels 7 Könige sind.
    Wir diskutieren hier aber über die Hure und nicht über das Tier.
    Dabei sitzt die Hure auf der endzeitlichen Ausprägung des Tieres.

    Insgesamt fände ich es förderlich, wenn Du nicht nur Behauptungen schreiben würdest, sondern wenigstens grundlegende Begründungen/ Informationen mitliefern würdest.

    Die Bemerkung zu den Adventpionieren nenne ich mal nicht sehr konstruktiv.
    Es sei der Hinweis erlaubt, dass das Verständnis der Offenbarung innerhalb der STA sich keinesfalls starr an den Erkenntnisse der Pioniere orientiert, wobei die Erkenntnisse der Pioniere ohnehin nicht einheitlich waren.
    James White war es z.B,. der als Erster das oben genannte symbolische Verständnis der 6. Plage formulierte. Damals herrschte noch ein buchstäbliches Verständnis vor. Heute hat sich das symbolische Verständnis allgemein durchgesetzt.
    Aus meiner Sicht verständlich, da es schlüssig und christozentrisch ist.
    Anderes, was der Überprüfung über die Jahre Stand gehalten hat, war mehrheitlich keiner Veränderung unterworfen, eher einer gründlicheren Ausformulierung, wie z.B. das Verständnis des Malzeichen des Tieres.

    2 Mal editiert, zuletzt von Discipulus (22. April 2019 um 19:51)

  • Anderes, was der Überprüfung über die Jahre Stand gehalten hat, war mehrheitlich keiner Veränderung unterworfen, eher einer gründlicheren Ausformulierung, wie z.B. das Verständnis des Malzeichen des Tieres.

    Was hat „standgehalten”?

    • Dass das Papsttum immer noch „das erste Tier aus dem Meer” und damit der Antichrist ist - auch heute noch?
    • Dass die USA - und gemäß Offb.17,10 das 7. und letzte Tier der Weltgeschichte - das „zweite Tier aus der Erde” ist?
    • Dass das „Malzeichen des Tieres” immer noch die Sonntagsfeier der anderen Christen ist?
    • Dass sämtliche protestantischen Kirchen auch heute noch „die Töchter(kirchen)” der katholischen „Hurenkirche” sind?
    • Dass entgegen Jesu klaren Worten man nach dem Tode keinerlei Bewusstsein hat und es keine Geistseele gibt?
    • Dass die Sabbatfeier das „ewige Siegel Gottes” ist?
    • Dass Ellen Gould White „die einzigste und wahr(st)e Gottesprophetin der Endzeit” war und ist und sie somit ein direktes Sprachrohr Gottes ist und alle ihre Worte göttliche Autorität haben?
  • Die grundlegenden Dinge haben standgehalten:


    - Die Offenbarung wird innerhalb der STA nach wie vor historisch ausgelegt (nicht präteristisch oder futuristisch), d. h. in der Offenbarung werden Geschehnisse von der Erstehung des Buches bis zur neuen Erde beschrieben

    -Der grundsätzliche Ablauf dieser Geschehnisse

    -Christozentrische Auslegung

    Die AT- Anspielungen in der Offenbarung werden auf Christus und seine Nachfolger hin gedeutet (Typos- Antitypos).

    Keine vorgezogene Entrückung der Gemeinde um Israel nach dem Fleisch Platz zu machen. Kein Dispensationalismus

    Die Gemeinde ist das geistige Israel.

    -Jahr- Tag- Prinzip

    -Keine unendliche Höllenqual und keine Allversöhnung

    - Verständnis von Offb. 11-14 (im Wesentlichen)
    inkl. Tier aus dem Meer = Papsttum als zentrale Macht des Satans zur Verfolgung der Übrigen während der 1260 Jahre
    inkl. Tier aus der Erde= USA als zentrale Macht zur Restoration eines Systems ähnlich dem Papsttum (Bild des Tieres)
    inkl. Malzeichen des Tieres = Sonntag anstelle des Sabbat als Unterscheidungsmerkmal in der Endzeit

    (Natürlich sind Adventisten keine gleichgeschaltete Gruppe. Ich habe verallgemeinert und auf Zusätze wie mehrheitlich, in der Regel etc. verzichtet)

  • Hallo Discipulus!

    1.) -Christozentrische Auslegung

    2.) Die Gemeinde ist das geistige Israel.

    3.) -Keine unendliche Höllenqual und keine Allversöhnung


    Habe mal diese 3 Dinge herausgegriffen:

    • Eine Christozentrische Auslegung ist immer gut und sollte als der rote Faden gesehen werden! ---> siehe meinen Beitrag NR.167 unter Auslegung der Offenbarung auf Seite 9.
    • »Die Gemeinde ist das geistige Israel.« ---> Das ist die verhängnisvolle "Enterbungstheorie" der ich wegen Römer 11 nicht zustimmen kann! Wenn man die Offenbarung unvoreingenommen liest, erkennt man m.E. klar, dass es v.a. ab Kapitel 4 in erster Linie um Israel geht! Das sehe ich auch wegen der ausdrücklichen Erwähnung der 12 Stämme Israels so.
    • Dass es »Keine unendliche Höllenqual« geben kann, ergibt sich schon wegen »der Gerechtigkeit Gottes«! In Sachen »Allversöhnung« verweise ich auf Offenbarung 5,13 der für mich in Richtung der Allversöhnung geht : [bibel] 13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel ist und auf Erden und unter der Erde und auf dem Meer und alles, was darin ist, hörte ich sagen: Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! [/bibel]-----> hier steht: „jedes Geschöpf” lobt Gott! ---> Das kann ein Geschöpf aber nur, wenn es sich vorher zu Gott bekehrt hat, so wie wir es auch im Philipper-Hymnus in Phil. 2,10f. [bibel]10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.[/bibel] lesen können. ---> Damit könnte man Offb.5,13 zusammen mit Phil.2,10f. und mit 1.Kor.15,28 [bibel]Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, auf dass Gott sei alles in allem.[/bibel] als »das Ende der Schrift« ansehen!
  • -Christozentrische Auslegung

    Was bedeutet das nach diesen Aussagen?
    5.Mose 17:10
    Und du sollst tun nach dem, was sie dir sagen an der Stätte, die der HERR erwählen wird, und sollst es halten, daß du tust nach allem, was sie dich lehren werden.
    Roemer 13:1-6
    Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit ohne von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott verordnet.…
    Matth.23
    1 Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern
    2 und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer.
    3 Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht.
    4 Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren.

    Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger, und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
    (Johannes 8,31-32)

    Trefflich hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.
    (Matthäus 15,7-8)

    Einen sektiererischen Menschen weise nach einer ein- und zweimaligen Zurechtweisung ab, da du weißt, dass ein solcher verkehrt ist und sündigt und durch sich selbst verurteilt ist.
    (Titus 3,10-11)

    Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
    (2. Johannes 9-11)

    Wie passt dann diese Auslegung dazu???

    - Verständnis von Offb. 11-14 (im Wesentlichen)
    inkl. Tier aus dem Meer = Papsttum als zentrale Macht des Satans zur Verfolgung der Übrigen während der 1260 Jahre
    inkl. Tier aus der Erde= USA als zentrale Macht zur Restoration eines Systems ähnlich dem Papsttum (Bild des Tieres)
    inkl. Malzeichen des Tieres = Sonntag anstelle des Sabbat als Unterscheidungsmerkmal in der Endzeit

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • PS: Noch ein zweiter Vers der Offenbarung geht in Richtung Allversöhnung:
    Und zwar der Vers in Offenbarung 15,4:
    [bibel]Wer sollte dich, Herr, nicht fürchten und deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig! Ja, alle Völker werden kommen und anbeten vor dir, denn deine Urteile sind offenbar geworden.[/bibel] ----> hier ist analog zu Offb.5,13 davon die Rede, dass „alle Völker” Gott anbeten werden!

    Fazit: wenn wir Offb.5,13 und Offb.15,4 zusammen mit Phil.2,10f. + 1.Kor.15,28 lesen und dann dazu noch 1.Tim.2,3f. + 1.Tim.4,10f. nehmen, so wird man zumindest sagen können, dass das Konzept der Allversöhnung („Apokatastasis panton”) durchaus auch in der Offenbarung und in der Bibel ersehen und gefunden werden kann.

  • Offenbarung 13:1.ff.

    Das "Meertier" ist NICHT das Papsttum sondern das vorausgegangene heidnische römische Imperium. Das folgt aus dem Vergleich mit Daniel 7-12.
    Erst die geheilte "Todeswunde"="Ersetzen dreier Hörner durch ein "Kleines" bringt das Papsttum ab 508/538. Es herrschte bis 1798. Dann wurde es (Dan. 7) entmachtet.

    Die Auslegung U. Smiths war fehlerhaft.

    Das Tier aus der Einöde sind alle bürgerlichen Revolutionen, nicht nur die amerikanisch.

    Der Katholizismus ist die Gemeinde Pergamon/Thyatira (Offb. 2+3), der Protestantismus ist Sardes/Philadelphia.

    "Babylon" (Bab-Ilani/balal) versinnbildet alle falschen Religionen von Adam an, Sie sind in der Versuchung Jesu (Matth. 4) offenbart und in der Endzeit (Offb. 3) über die ganze Menschheit gekommen.
    Das ewige Evangelium Offb. 14 ist Gottes Antwort auf jene weltweite Versuchung.

    Wo haben sich die Auslegungen der Adventpioniere "unverändert" bewährt? Sie sind genauso fehlerbehaftet wie die Auslegung W. Millers.

  • Dabei sitzt die Hure auf der endzeitlichen Ausprägung des Tieres.

    Und dies lässt sich meines Erachtens gar nicht konfessionell festmachen.

    Wenn ein Luther noch sagte, Rom sei das System und der Papst der Antichrist,
    so hatte er einen festen Gegner. Das war überschaubar; das Gefecht fand nur zwischen diesen beiden statt.
    Heute sieht das anders aus.

    Wenn die Braut die Gemeinschaft der Gläubigen ist (auch dies ist keine Konfession),
    dann ist die Hure die Gemeinschaft jener, die ihrem Bräutigam untreu sind, die viele "Partner" haben und ihren Leib für Geld hergeben.

    Im alten Rom, wo diese Texte geschrieben wurden, hieß das an die christlichen Leser:
    "Du, der du sagst, du liebst den Herrn, und huldigst zugleich dem Kaiser und den Göttern, du bist aus der Hure"

    Heute kehrt die Allgemeinheit zunehmend ins Heidentum zurück.
    Die Religion sind eigentlich gar keine Götter, wie früher, sondern man selbst;
    für´s Spirituelle hilft eine Art Wellness-Pseudo-Buddhismus.

    Das sind keine Katholiken, sondern in der Regel Gegner der Römischen Kirche.
    Ich sehe ein Problem eher darin - historisch gesehen - dass jenes Christentum der Römischen Kirche überhaupt erst mit dazu geführt hat, dass es heute solch eine Abscheu vor Kirche im westlichen Raum gibt.
    Man prüfe es bei sich selbst: wenn das Wort "Kirche" fällt, denkt man eigentlich reflexartig an irgendein großes, katholisches Bauwerk, oder an den Papst oder den Vatikan. Das ist eingebrannt.
    Fast so, wie Leute bei dem Wort "Gott" reflexartig an einen alten Mann mit Bart inmitten lauter Wolken oder Engel denken.

    Manche Sachen sind kulturell ins kollektive Gedächtnis eingespeist und man ändert dies erst dadurch, dass man sich konsequent dazu anhält, Sachen anders zu denken.

  • Es gibt in der Bibel keine "Allversöhnung" sondern eine erste Auferstehung zur Unsterblichkeit und, nach dem Tausendjährigen Gericht, eine zweite Auferstehung zur Verdammnis.

    Allversöhnung gar keine Erlösung durch Christus sondern fernöstliche Philosophie.

  • Allversöhnung gar keine Erlösung durch Christus sondern fernöstliche Philosophie.

    Es gibt in der fernöstlichen Philosophie keine Allversöhnung, da es auch gar kein "Ende" gibt.
    Es geht dort immer wieder mit dem Kreislauf der Natur bzw. nach dem Vegehen dieser Welt geht einfach alles wieder "von vorne" los.

    Der Universalismus ist ein Verständnis, das aus dem Nachdenken über das Gottesbild entstanden ist.
    "Wenn Gott ... wie kann er dann?"; daher rührt es. Es ist letztlich eine Theodizee-Philosophie.
    Dies kennen die fernöstlichen Strömungen so nicht. Die haben keine Theodizee.

  • Jeder, der weitergeht und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht; wer in der Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn nicht ins Haus auf und grüßt ihn nicht! Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.
    (2. Johannes 9-11)

    »Die Lehre des Christus« - was ist das eigentlich? Sind es die Worte und Taten und Verheißungen, die Jesus seinen Jüngern und damit auch uns weitergegeben hat?
    Und gibt es einen Unterschied zwischen der Lehre des Christus und „der christlichen Lehre”? Wobei man sich hier im Klaren sein sollte, dass es .. d i e ..christliche Lehre gar nicht gibt, sondern „verschiedene christliche Lehren” - = Plural!
    Oder ist die christliche Lehre gar die Lehre der Urchristenheit (bis ca. 120 n.Chr.) oder womöglich ist die Lehre des Paulus - im Gegensatz zu der Lehre des Jakobus, der sehr viel Wert auf die Werke legt, während Paulus das »Allein aus Glauben« (Röm.3,28) hochhebt, „die wahre
    christliche Lehre”, auf die dann später Martin Luther Bezug genommen hatte.

    Ist das Apostolische Glaubensbekenntnis oder das Nicänische Glaubensbekenntnis die Grundlage unseres christlichen Glaubens?

    Und was ist mit den Lehren, die später hinzugekommen sind, wie z.B. auch die »Zwei-Naturen-Lehre« Jesu und die »Lehre der Dreieinigkeit«? Sind diese auch alle christlich? Oder sind diese eigentlich kirchliche Lehren? Und kann man sagen, dass (jede) kirchliche Lehre auch christliche Lehre ist?

    Und wenn es heißt : »Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr« (Eph 4,5) - warum gibt es dann heute 40.000 Kirchen? Ist denn unser Herr "geteilt"?
    ---> Alles nicht so einfach...!

  • Und wenn es heißt : »Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr« (Eph 4,5) - warum gibt es dann heute 40.000 Kirchen? Ist denn unser Herr "geteilt"?
    ---> Alles nicht so einfach...!

    Gott will die Einheit. Wer teilt sind die Menschen

    Unsere Kirche ist offen für alle, aber nicht für alles! Christian Führer, ev. Pfarrer 1943-2014

  • Denn seine Kirche, wenn er eine gründete, wäre die 40001.
    Freudenbotens, die 40002. :whistling:

    Kirchen haben wir wahrlich genug/ genügend! :negative:
    Jede/ Jeder sollte in seiner eigenen Kirche „nach dem Besten sehen” - getreu der Parole »Ecclesia Semper Reformando!« = »Die Kirche ist ständig zu reformieren/ zu erneuern!«

    In den großen (evang./kath.) Kirchen haben wir die Auseinandersetzungen zwischen Progressiven und Konservativen , ebenso auch innerhalb der Freikirchen (bei Methodisten aktuell die Frage nach dem Homosex/ bei den Adventisten aktuell die Frage nach Frauenordination und ACK).

    Bei all dem kommt mir Zinzendorfs Lied in den Sinn: „Wenn Dein Wort nicht mehr soll gelten, worauf soll der Glaube ruhn?”

  • Und wenn es heißt : »Ein Glaube, eine Taufe, ein Herr« (Eph 4,5) - warum gibt es dann heute 40.000 Kirchen? Ist denn unser Herr "geteilt"?
    ---> Alles nicht so einfach...!

    Du musst zunächst einmal diese Worte in ihrem Kontext sehen:
    Paulus schrieb das, weil sich da bereits Spaltungen breitmachten; das Problem war also von Anfang an da.
    DIE eine, christliche, wahre Urgemeinde gab es nie.
    Wir lesen in den Briefen die Entwicklung und Entstehen von Gemeinden, ebenso wie die Entwicklung und Entstehung von Theologie (basierend auf dem Tanach und den Zeugnissen von Jesus); das muss man sehen. Das ist keine hermetische Lehre.

    Die Spaltungen sind von Jesus vorhergesagt ("Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern Zwietracht/ das Schwert"),
    was auch Paulus erkennt ("es müssen ja Spaltungen unter euch sein, damit die Rechtschaffenen offenbar werden")

    Luther schrieb davon, dass gewisse Dinge (beispielsweise bezogen auf die römische Kirche) gänzlich verirrt sind,
    andere Dinge aber von Gott geschützt wurden.
    So nennt er das Abendmahl in Rom gänzlich verirrt und abgöttisch,
    die Taufe aber sieht er beispielsweise geschützt vor allzu bösen Verirrungen.

    Wenn es heute heißt "ein Glaube", so können wir das nicht mehr konfessionell feststellen; das Recht, dies zu sagen, ist verwirkt.
    Paulus konnte das noch schreiben, weil er eben verschiedenen Strömungen wehren wollte, aber heute wären solche Worte vollkommen unsinnig. Jeder würde sagen "welche Einheit denn?" bzw. man würde direkt den Verdacht haben, den manche bezüglich der ACK und der "Welteinheitsreligion" haben ...
    Den Maßstab für den "einen Glauben" gibt uns heute Johannes: Ein jeder, der bekennt, dass Christus in das Fleisch gekommen ist, der ist aus Gott. Das ist der Antichrist, der nicht bekennt den Christus im Fleisch ...
    - Damit wird der Gnosis gewehrt und allen Richtungen, die das leugnen. Denn derer gibt es sehr viele.

    "eine Taufe" ist gemeinhin heute weniger das Problem, aber durchaus noch Thema:
    wenn beispielsweise jemand getauft ist, dies aber nicht anerkannt wird und jemand sich nochmal taufen lassen soll, weil man seine Taufe für ungültig erklärt.
    Bis hin zu Verirrungen, wo man siebenmal tauft, weil 7 eine göttliche Zahl sei und dergleichen Ideen (nach siebenmal untertauchen ist man Gott bestimmt etwas näher, das stimmt)

    "ein Herr": die Frage, die man sich immer stellen muss: ist Jesus eigentlich der Herr unserer Kirche, oder wer ist es?!

    Man muss richtig abwägen und gleichsam nüchtern wissen:
    nach hunderten von Jahren ist es vollkommen normal, dass sich kulturell und religiös gewisse Einflüsse mit einbringen.
    Wie furchtbar wäre ein vollkommen steriles, "sauberes" Christentum mit jahrhundertelanger Einheitslehre?
    Wäre das wirklich gesund? Keine Gefechte, kein Ringen um Wahrheit, keine Schriften, keine Auslegungen, sondern alles uniform und total abgeklärt?

    Sowas sucht man in Sekten zu erreichen. Also ich möchte das nicht haben.

  • Wenn die Braut die Gemeinschaft der Gläubigen ist (auch dies ist keine Konfession),
    dann ist die Hure die Gemeinschaft jener, die ihrem Bräutigam untreu sind, die viele "Partner" haben und ihren Leib für Geld hergeben.

    Im alten Rom, wo diese Texte geschrieben wurden, hieß das an die christlichen Leser:
    "Du, der du sagst, du liebst den Herrn, und huldigst zugleich dem Kaiser und den Göttern, du bist aus der Hure"

    Dein von mir fettmarkierte Satz ist gut und richtig! ---> Die Gemeinschaft der Gläubigen oder wie es im Apostolischen Glaubensbekenntnis heisst „Gemeinschaft der Heiligen" in der "heiligen christlichen Kirche" ist unabhängig von der Konfession! Jeder der an den Herrn Jesus Christus glaubt, gehört m.E. dazu! Und somit gibt es auch nur »einen Leib Jesu« in der „einen, heiligen, allgemeinen = katholischen und apostolischen Kirche.” (so im »CREDO« des Nicänischen Glaubensbekenntnisses!)

    Wenn es im 'alten Rom' um Kaiser-Kult und/oder Gottes-Glauben ging, so geht es heute im 'alten Europa' um Gott und/oder um den 'Mammon'! (Mt 6,24)

  • Der Ansatz (Offb. 12/reine Frau), sei die "neutestamentliche" Gemeinde, ist HISTORISCH falsch, auch wenn dies von der kath. Kirche so gesehen wurde (auch: "Maria, Mutter Gottes")

    Protestanten machten aus ihr die "gefallene Frau", d. i. die orthodoxe und katholische Kirche.

    Mose ist die Grundlage der "Gemeinde des HErrn" /JHWHs, auch der Apostelgemeinde (Apg. 15:21.).

    Somit ist das "schwangere Weib" Offb. 12 auch VORCHRISTLICH.

    Daher muss auch "Babylon, die Hure, Mutter aller Hurerei/Götzenreligionen" (Offb. 17) VORCHRISTLICH und nachchristlich sein.

    Übrigens basiert die ganze Offenbarung Jesu Christi nicht erst auf der "Urgemeinde" von Jerusalem sondern auf der "Gemeinde des HERRN" vom Exodus, bzw. dem Bund Adams/Evas (Genesis 3).

    Somit existierte die "falsche" Religion schon von Kain an, auch in Ägypten u. a., Assyrien, Babylon, Persien, Griechenreich, Römerreich (Johannes Zeit), Papsttum, Bürgertum, bis zur Wiederkunft Christi.

  • Der Ansatz (Offb. 12/reine Frau), sei die "neutestamentliche" Gemeinde, ist HISTORISCH falsch, auch wenn dies von der kath. Kirche so gesehen wurde (auch: "Maria, Mutter Gottes")


    Die Frau ist ein Bild für Gottes Volk, mit dem er einen Bund geschlossen hat.
    Die schwangere Frau in Offb. 12,1-5, die einen Sohn (Jesus) gebar, ist natürlich Gottes Volk im Alten Bund.
    Aber nachdem Jesus seinen Dienst auf der Erde vollendet hatte, richtete er den neuen Bund auf.
    Also ist die Frau nach der Entrückung des Knaben zu Gott Gottes Volk im Neuen Bund= Israel im Geist= Gemeinde.
    Die Gemeinde ist Gegenstand der Offenbarung.

    Zitat von Freudenboten

    Protestanten machten aus ihr die "gefallene Frau", d. i. die orthodoxe und katholische Kirche.

    Im AT hat Gott das ihm untreue Volk sehr oft als Hure bezeichnet. Aber Gott hatte zu allen Zeiten auch einen Rest, der Ihm treu blieb.
    Gottes Volk im Neuen Bund macht ähnliche Erfahrungen. Es kommt auch zu einem Abfall, so dass auch hier das untreue Volk als Hure bezeichnet wird.
    Auf die deutlichen Verbindungen zwischen Offb. 12 und Offb. 17 habe ich hingewiesen. Der Abfall geht sogar soweit, dass die Hure sich schuldig macht am Blut der Heiligen.

    Was ist daran fragwürdig? Die historische Erfüllung ist doch deutlich sichtbar.


    Zitat von Freudenboten

    Mose ist die Grundlage der "Gemeinde des HErrn" /JHWHs, auch der Apostelgemeinde (Apg. 15:21.).


    Ja, aber nicht nur Mose, sondern alle Propheten und Apostel

    [bibel]Eph. 2,20 erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist,[/bibel]

    Aber Jesus Christus ist der Eckstein.
    Jesus ist der neue Mose:
    Wie bei Mose war Jesu Leben als Kleinkind von einem Herrscher bedroht, der alle Jungen im passenden Alter umbringen ließ, aber beide wurden gerettet- und zwar in Ägypten
    Mose fastete 40 Tage auf einem Berg und verkündigte dann das Gesetz, Jesus fastete 40 Tage in der Wüste und verkündigte dann die Bergpredigt.
    Beide wurden verherrlicht auf einem Berg
    Mose setzte 70 Älteste ein, Jesus sandte 70 Jünger aus
    Mose starb, wurde aufgeweckt und in den Himmel genommen, ebenso Jesus. usw.
    Aber Jesus führte nicht nur ein ethnisch begrenztes Volk aus irdischer Knechtschaft in das irdische versprochene Land, sondern er hat sein Volk aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen von der Knechtschaft der Sünde befreit und wird es auf die versprochene neue Erde bringen.

    Zitat von Freudenboten

    Daher muss auch "Babylon, die Hure, Mutter aller Hurerei/Götzenreligionen" (Offb. 17) VORCHRISTLICH und nachchristlich sein.

    Die Hure in Offb. 17 beschriebt das abgefallene Volk Gottes in der letzten Zeit.

    Zitat von Freudenboten

    Übrigens basiert die ganze Offenbarung Jesu Christi nicht erst auf der "Urgemeinde" von Jerusalem sondern auf der "Gemeinde des HERRN" vom Exodus, bzw. dem Bund Adams/Evas (Genesis 3).

    Gewissermaßen schon.
    Die Offenbarung ist voll mit Anspielungen aus dem AT. Die Erfahrungen des Volkes im Alten Bund werden als Bild für die Erfahrungen von Gottes Volk im neuen Bund genommen.
    Die Gemeinde ist in Babylon gefangen wie das Volk Israel und soll aus Babylon ausgehen, aber Babylon ist keine buchstäbliche Stadt (oder ein Weltreich). Es handelt sich um ein von Gott abgefallenes religiöses +System+, das die Gläubigen gefangen hält und verführt und aus dem die wahren Gläubigen deshalb ausziehen sollen. Das Ziel des Auszuges ist auch in der Off. Jerusalem, jedoch nicht das irdische Jerusalem, sondern das Jerusalem aus dem Himmel. Und wer wird in das himmlische Jerusalem einziehen? Das nationale Israel wie damals in das irdische Jerusalem? Nein, es ist die Gemeinde, das geistige Israel, Gläubige aus allen Völkern, Stämmen, Sprachen und Nationen.

    Wir lesen in der Offb. von 10 Plagen, wie beim Auszug aus Ägypten. Die Gläubigen werden auch versiegelt. Sie feiern das Laubhüttenfest usw. usf.
    Alle diese Erfahrungen Israels werden auf die Gemeinde bezogen und erfüllen sich hier in einem umfassenderen Sinn.

    Zitat von Freudenboten

    Somit existierte die "falsche" Religion schon von Kain an, auch in Ägypten u. a., Assyrien, Babylon, Persien, Griechenreich, Römerreich (Johannes Zeit), Papsttum, Bürgertum, bis zur Wiederkunft Christi.

    Einverstanden