Eine Frage, gibt es hier irgendjemand der jemand kennt, der tatsächlich zu lebzeiten die Sündlosigkeit zu 100 % erreicht hat? Ich meine jetzt nicht Jesus...
Eine zweite Frage, wenn wir heute schon perfekt sein können ohne verwandelt worden zu sein. bräuchte ich da überhaupt noch Christi Opfer?
Ich möchte nicht die Sünde rechtfertigen, aber ich kann nicht hundertprozent sündlos in dieser Welt sein. Wohl aber kann ich einen Zustand erreichen, in dem die Sünde nur noch ein Betriebsunfall menschlicher Schwäche und keine bewußt gewollte Sache ist. Ich kann dazu kommen, das mir jede getane Sünde wehtut und ich mich meinem Erlöser anvertraue.
Aber, ich glaube nicht das Sündlosigkeit in diesem Leben in Form von Vollkommenheit aus unserer Natur heraus erreichbar ist. Ich kenne jede Menge die zwar genau das als Voraussetzung sehen um errettet zu werden, aber buchstäblich keinen einzigen Menschen der dies auch nur annähernd vollbracht hat. Ich kenne aber recht viele Geschwister die buchstäblich daran leiden, diesen Anspruch, vollkommen sein zu müssen mit ihrer tatsächlichen menschlichen Natur nicht in Einklang zu bekommen. Anders ausgedrückt, die glauben daran irgendwann vor Gott vor dem Tod vollkommen sein zu müssen, erleben aber das genau das sie nicht schaffen. An sowas kann auch der Glaube zerbrechen. Umso tragischer, weil es meiner Meinung nach aus einem falschen Verständnis heraus geschieht.
Hallo Pinoy Klaus
Weißt Du, zwischen Sündlosigkeit und nicht mehr sündigen besteht ein himmelweiter Unterschied.Alle natürlichen Nachkommen Adams sind Sünder ohne zu sündigen. Ihr Fleisch ist der Sünde unterworfen. Dieses Fleisch verlieren sie erst bei der Verwandlung. Gesinnungsmäßig haben sie alle von Geburt an Satan zum Vater.Nicht sündigen heißt, ein Gott wohlgefälliges Leben führen , einen vollkommenen Charakter entwickelt zu haben ( Wie sie das geschafft haben ?) das ist ein anderes Thema. Dafür gibt es wohl Zeugen im Worte Gottes. Nur mal ein par zu nennen: Abel, Henoch, Noah, Abraham, Isaak, Jakob, Josef, Mose, Josua, usw.Nun kann man ja von einigen haarsträubende Geschichten lesen, das stimmt, denn auch sie waren anfangs wohl gläubig aber nicht bekehrt.Abraham , der früher Abram hieß musste erst lernen Gott ganz zu vertrauen. Aus Jakob dem Betrüger wurde Israel der Überwinder. Aus Mose dem Herrscher, wurde der sanftmütigste Mensch. Aus Josef dem verhätschelten jungen Mann, wurde ein Bild für das reine Leben Christi.
Sie alle wurden das nicht durch eigene Anstrengung sondern, sondern durch die Wiedergeburt. Sie übergaben ihr altes Leben ganz ihrem Erlöser, so dass er sie verwandeln konnte.
Die Botin des Herrn schreibt: „Wenn wir Ihm vertrauen und Ihm unsere Wege anbefehlen, wird er unsere Schritte auf dem Weg lenken. Das wird dazu führen, daß wir den Sieg über jede böse Leidenschaft und jeden Charakterzug erlangen, der dem Charakter unseres göttlichen Vorbildes unähnlichist." OHC 316.
„Gott fordert uns auf, den Standard der Vollkommenheit zu erreichen. Den Charakter Christi hat er uns als Vorbild gegeben. In seiner menschlichen Natur, durch ein Leben des beständigen Widerstands gegen das Böse vervollkommnet, bewies der Heiland, daß Menschen durch das Zusammenwirken mit Gott bereits in diesem Leben die Vollkommenheit des Charakters erlangen können." AA 531; WA 529.„
Wie Christus als Mensch vollkommen war, so sollen auch wir vollkommen sein, denn wir müssen Charaktere für die Ewigkeit bilden." TM 156; Z P 146
.„Die charakterliche Vollkommenheit, die Gott von uns fordert, ist die Zubereitung des ganzen Wesens zu einem Tempel, in dem der Heilige Geist wohnen kann. Gott wird nichts außer dem Dienst des gesamten menschlichen Organismus annehmen. ... Gott will ein
Volk zubereiten, das rein und heilig vor ihm steht, so daß er es in die Gesellschaft der himmlischen Engel aufnehmen kann." OHC265.
Wer an Jesus nicht so fest glaubt, dass er Vertrauen in seine Fähigkeit hat, ihn vor dem Sündigen zu bewahren, hat nicht den Glauben, der ihm den Eintritt ins Reich Gottes verschafft.
RH, 10.03.1904