Vatikan AG

    • Offizieller Beitrag

    Wir können uns zwar auf Artikel 5 des Grundgesetzes berufen. Es kann aber böse ins Auge gehen, wenn man seine Meinung in einem Internet-Forum kundtut, es kann einem "das Genick brechen".

    Beispiel:

    KÜNDIGUNG WEGEN KRITIK AM PAPSTTUM

    Stuttgart. Die fristlose Kündigung eines Krankenpflegers durch die CARITAS wegen angeblich "diffamierender" Kommentare über den Papst ist rechtmäßig. Dies entschied das Landessozialgericht Baden-Württemberg. Der Mann aus dem Bodenseekreis hatte im Internet unter einem Pseudonym den Papst "beleidigt". Damit hat er laut Gericht gegen seine Loyalitätspflicht gegenüber dem katholischen Arbeitgeber verstoßen. Quelle: BILD-Zeitung vom 1.11.2011

    ....


    Das ist ein gutes Beispiel für eine zu hinterfragende Information, denn in anderen Medien, z.B. dem Spiegel (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soz…,795032,00.html) oder der Welt (http://www.welt.de/vermischtes/we…gungsgrund.html), wird berichtet, dass sich das Krankenhaus dazu entschlossen hat, einen Aufhebungsvertrag zu schliessen und nicht das rechtlich schärfere aber (wie gerichtlich bestätigt) mögliche Mittel der fristlosen Entlassung zu wählen. Der Krankenpflerger wurde also NICHT, wie oben behauptet "fristlos entlassen". Die Kommentare waren offensichtlich auch nicht "angeblich diffamierend" sondern das Gericht hat sie in der zweiten Instanz als diffamierend beurteilt.

    Zitat


    Nach Bekanntwerden der Autorenschaft hatte der Arbeitgeber eine fristlose, verhaltensbedingte Kündigung angedroht – letztlich aber mit dem Kläger einen Aufhebungsvertrag geschlossen.

    Arbeitslosengeld wurde dem Mann erst nach Ablauf der zwölfwöchigen Sperrzeit bewilligt. Dagegen war der Mann vorgegangen. Die Stuttgarter Richter hoben mit dem Urteil vom 21. Oktober einen gegenteilige Entscheidung des Sozialgerichts Konstanz auf (L 12 AL 2879/09).
    ...
    Das Gericht entschied jetzt: Einrichtungen der katholischen Kirche dürfen Angestellten fristlos und ohne vorherige Abmahnung kündigen, wenn sie den Papst beleidigen. Der Kläger habe sich auch außerdienstlich so zu verhalten, dass kein Widerspruch zu der Grundsätzen des kirchlichen Arbeitgebers entstehe, hieß es in der Mitteilung des Gerichts.
    Mit "polemischen und auf niedrigem Niveau angesiedelten Äußerungen" gegen den Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche habe der Kläger die katholische Kirche selbst angegriffen und seine Loyalität nachhaltig verletzt. Die Verwendung eines Pseudonyms ändere daran nichts, da der Kläger als Autor identifizierbar gewesen sei.

    .

  • Achso ich hab natürlich ganz vergessen dass deine Aussagen auf Fakten beruhen und keinerlei Auslegung sich dahinter verbirgt.

    [...] Wenn du mit deiner Ansicht alles wissend beweisen kannst für dich selbst dann baglückwünsche ich Dich.


    Ich habe nicht behauptet, es objektiv besser zu wissen; ich lehne es aber auch ab, wenn man mich oft so behandelt, als hätte ich ein Verständnisproblem oder sei vermutlich irgendwie fehlgeleitet oder noch verwirrt, bloß weil ich mich nicht vorbehaltlos bestimmten Lehrmeinungen der STA anschließe.

    [...] Mal ernsthaft, zum Thema Sabbat ist in den Augen der Adventisten die Auslegung eben biblisch begründet. Die Aussage dass Auslegung glauben und nicht wissen bedeutet damit kann ich leben. [...]


    Immerhin.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Daniels,

    beachte die Vermischung von zwei Dingen, die nicht vermischt werden sollen (und von den meisten Adventisten mMn auch nicht vermischt werden)

    Ich hatte geschrieben "viele Adventisten", das ist keine Verallgemeinerung als hätte ich geschrieben "die Adventisten" oder "alle Adventisten". Dass viele Adventisten den Papst und die katholische Kirche für ein teuflisches Unternehmen halten, ist mein Eindruck. Ich würde mich wundern, wenn Du andere Erfahrungen gemacht hast.

    Zitat von Daniels

    Genau, sie haben eine Meinung und interpretieren die Bibel, und auf dieser Grundlage verteufeln viele Adventisten gläubige Menschen, welche die Bibel anders auslegen als sie.


    Einmal ist vom Papst und der katholischen Kirche die Rede. Hier ist Kritik und Ablehung, sofern konkret begründet, angebracht.

    Gläubige Menschen zu verteufeln ist jedoch NIEMALS angebracht, weil es einem Urteilen gleichkommt. Siehst du den Unterschied?

    Mir ist klar, dass auf solche Aussagen ein Aufschrei kommt, gerade wenn man es selbst anders erlebt als "viele Adventisten" dargestellt werden. Wie viele sind überhaupt viele? Wer von uns kennt viele Adventisten? 2 Mio? 3 Mio? Mit welcher Berechtigung nimmt man so ein Wort in den Mund? Rein mathematisch betrachtet müsste man von die Wenigsten, eine ganz geringe Menge oder "einige wenige" sprechen, einfach weil man in seiner eigenen Wahrnehmung gegenüber 18 Mio Adventisten weltweit, sehr eingeschränkt ist. Aber das "viele" ist schon irgendwie angenehmer, wenn man etwas klarlegen möchte. Oder gibt es irgendwo im Internet Abstimmungen unter Adventisten zu finden, die deren Meinung nachweislich als messbare Größe anzeigen?


    Zitat von Daniels

    das heißt etwas glauben, aber es eben nicht wissen.


    und auch noch stolz darauf sind:
    Heb. 11/1 Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführtsein von Dingen, die man nicht sieht.
    = adventistische Auslegung, klar!

    viele Grüße

    tricky

    • Offizieller Beitrag

    Daniels

    Die Adventisten definieren ihre Glaubenspunkte ganz klar unter der Überschrift "was wir glauben". Wenn ein Adventist kommt und sagt "dies und das ist eine Tatsache, ich weiß es..", dann ist das nach offiziellem Auftritt der Kirche keine richtige Haltung. Nicht nur du als Außenstehender hast oft mit Unterstellungen zu kämpfen, die von Adventisten kommen. Auch Adventisten intern werden da von eigenen Mitgliedern angegriffen, insbesondere von Konservativen. Wenn ich das ganze bewerte, kann ich nur sagen, dass die Menschen eben menschlich sind. Egal welcher Konfession, es gibt liebevolle Menschen, die vor allem das Menschliche schätzen und überall das Gute zu sehen versuchen, und es gibt harte Menschen, die gesetzlich geprägt sind, wenig Toleranz zeigen und bei gegenüber ihren Vorstellungen kleinsten Abweichungen nur mitm Finger drohen.

  • Mit Hitler´s Tagebüchern hat das Ganze hier gar nichts zu tun. Das ist extrem übertrieben. Wir sind keine Faschisten und keine Nationalsozialisten und wir verurteilen auch niemand durch den Volksgerichtshof zu Tode.

    Aber man muß natürlich höllisch aufpassen, was man im Internet schreibt, z.B. Blogs in Foren usw. Die Menschen sind schlecht, sie sind hinterhältig und suche nur einen Grund Dich in die Pfanne zu hauen. Insofern würde ich auch niemals angeben, wo ich arbeite, damit mein Arbeitgeber nicht informiert wird über das, was ich hier schreibe. Im Internet muss man sehr vorsichtig sein mit persönlichen Daten.

    Die Verwendung eines Pseudonyms ändere daran nichts, da der Autor identifizierbar ist durch die IP-Adresse im Netz. Es wäre zu überlegen mit einem Anonymisierungsdienst zu surfen, z.B. Cyber Ghost

    Einmal editiert, zuletzt von 10Veith2010 (24. November 2011 um 19:37)

  • Das mit den Schweinefleischessern der EKD habe ich erwähnt, weil ich einmal einen längeren Bibelkurs in einer deutschen Universitätsstadt bei einem engagierten promovierten Theologen per Abendschule belegt hatte. Wir sind die ganze Bibel durchgegangen. Es wurde aber von Anfang an klar gestellt, dass die These der Theistischen Evolutionstheorie vertreten wird. Kritik war nicht erwünscht. Es würde auch bzwei getrennte Schöpfungsberichte geben, außerdem wären das alles Mythen, sogenannte Schöpfungsmythen. Es gab regelmässig einmal im Monat auch ein gemeinsames Abendessen zum gegenseitigen Kennenlernen. Es wurde Schweinefelisch serviert, jedes Mal. Der Theologe biß in seine Schweinewurst und sagte, was im Alten Testament steht über Empfehlungen zum Verzehr (3. Mose Kapitel 11 ) galt damals, aber keineswegs heute mehr, denn wir leben im 21. Jahrhundert. Nur die Muslime würden sich nich an das Schweinefleischverbot des Koran halten.

  • Ich finde es aber trotzdem total übertrieben, einen Krankenpfleger, der bisher immer gute Arbeit gemacht hat und der ja in Zeiten des Fachkräftemangels auch gebraucht wird, fristlos zu feuern, nur weil er eine Meinung über das Papsttum hat. Wenn die CARITAS Gedanken lesen könnte, wäre diese in kurzer Zeit das gesamte Personal los und der Papst würde irgendwann allein da in Rom sitzen. Gut dass sie keine Gedanken lesen können. Aber Blogs und Statements und Meinungen im Internet wie ein Fischer herauszufischen, um Gedankenkontrolle zu betreiben gemäß "Big Brother is watching you" (George Orwell 1984) und bei Nichtgefallen hart zu sanktionieren, finde ich maßlos übertrieben und krank. Es wäre besser gewesen, man hätte den Krankenpfleger zu einem persönlichen Gespräch gebeten und mit ihm über alles gesprochen. Vielleicht hätte sich alle aufgeklärt, er hätte eine Ermahnung bekommen, schlimmstenfalls eine Abmahnung in die Personalakte und dann hätte er weiter arbeiten können. So aber hat sich seine negative Meinung gegenüber dem Papsttum noch wesentlich verschärft, möglicherweise gegenüber der ganzen Kirche und dem christlichen Glauben. Haben wir denn in Deutschland schon so eine Art "Großinquisition" im Zeitalter von Facebook und Twitter, um "Gedankenverbrecher" zu sanktionieren ? Noch besser wäre es ja, jedem Bürger einen Computerchip ins Hirn einzupflanzen, um ständig seine Gedankengänge zu kontrollieren und bei Nichtgefallen steht dann eben die "Gedanken-Gestapo" vor der Haustür zwecks Verhaftung. Ich denke, das wird kommen. Das 21. Jahrhundert hat ja erst angefangen.