Abtreibung nach Vergewaltigung

  • Ein heikles, für die meisten von uns abstraktes Thema.

    Was mir grundsätzlich missfällt, ist er Hinweis auf die Gene : ein aus Vergewaltigung gezeugtes Kind - ein Knabe (wieso nicht auch eiun Mädchen !) habe die Gene des verbrecherischen Vaters !


    Vergewaltigungen gibt es auch in der aufrechten Ehe (§ 201 ff. StGB). Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich extrem hoch, leider.Und damit sind nicht alle Kinder Wunschkinder oder "Betriebsunfälle" als erinnerung an schöne gemeisame Stunden für das Paar.


    Wer hat schon eine Ahnung, wie es in somanchen geordneten, hochangesehenen Ehen zugeht? Teils auch aus Angst vor erotischen Gefühlen? Eine sehr temperamentvolle Predigersgattin aus längst vergangenen Generationen sagte einmal lächelnd und spontan: "Er hat mich zweii mal vergewaltigt, ich war ganz überrascht, und so kam ich zu meinen zwei prächtigen Kindern!" - - So erfreulich geht (ging) es keineswegs immer:

    Sie (Predigersgattin) zur Nachbarin, weinend, mit einem Spätling schwanger: "Jetzt sagt er, ich bin schuld."

    "Was, sie ist schon wieder schwanger, kann er sich nicht beherrschen!?" (Zweimal Gemeindetratsch bei drei Kindern des Predigers in zweijährigem Abstand.)

    So Illustrationen halt aus einer fernen Vergangenheit. (wirklich ?) Da schwappte noch Katholisches / Puritanisches - Viktorianisches mit herein.Namen sind der Redaktion bekannt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    4 Mal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (13. Juli 2016 um 14:16)

  • Was mir grundsätzlich missfällt, ist er Hinweis auf die Gene : ein aus Vergewaltigung gezeugtes Kind - ein Knabe (wieso nicht auch eiun Mädchen !) habe die Gene des verbrecherischen Vaters !

    Mag vielleicht zuerst falsch rübergekommen sein.
    Es war keine Behauptung von mir, es habe!
    Sondern es könnte möglicherweise sein, weil halt schon so einiges vererbt wird.
    Und die Mutter könnte sowas schwer belasten, wenn sie den Jungen heranwachsen sieht und er seinem Vater vielleicht immer ähnlicher wird. (Deshalb schrieb ich von einem Jungen)
    Und es könnten ihr dann möglicherweise Gedanken kommen, "hat er von seinem Vater auch den miesen Charakter geerbt?"
    Zeigt der sich irgendwann mal?
    Wenn ja, was passiert dann?
    Kann ich irgendwie gegensteuern oder vorbeugen?

    • Offizieller Beitrag

    Was mir grundsätzlich missfällt, ist er Hinweis auf die Gene : ein aus Vergewaltigung gezeugtes Kind - ein Knabe (wieso nicht auch eiun Mädchen !) habe die Gene des verbrecherischen Vaters !

    Wir alle haben Gene und Charaktereigenschaften (Neigungen), die uns prägen. Die einen werden gefördert, die anderen abgemildert, die letzten brechen erst spät aus uns heraus.

    Mir missfällt auch der Gedanke und die Spekulation, ob das Kind genauso wie sein Vater wird oder ob es einen miesen Charakter entwickelt. Taten wie Vergewaltigungen sind aus meiner Sicht die Folge von falscher Erziehung UND vor allem die Folge dessen worauf sich ein Mensch selbst einlässt und womit er sich beschäftigt. Diese Charakterprägungen machen einen in erster Linie zu dem was man ist und nicht die vererbten Gene.

    Ich bin auch der Meinung, dass adoptierende Eltern nicht erfahren müssen, wie das Kind gezeugt wurde. Was sollte das auch bringen? Sätze wie "Ich hab's ja immer schon gewußt - aus dir konnte ja nur ... werden" . Und würde man ein Kind von einem Vergewaltiger wirklich anders erziehen?

    Kinderlose Paare sind meistens sehr froh, dass sie überhaupt eine Adoption durchführen können (die Anforderungen und Wartelisten sind bei uns sehr lang) und sie kümmert es meist wenig woher das Kind kommt. Das Kind selbst bzw. der junge Erwachsene wird sich diese Frage schon stellen und sollte es auch erfahren können.

  • Wir alle haben Gene und Charaktereigenschaften (Neigungen), die uns prägen. Die einen werden gefördert, die anderen abgemildert, die letzten brechen erst spät aus uns heraus.
    Mir missfällt auch der Gedanke und die Spekulation, ob das Kind genauso wie sein Vater wird oder ob es einen miesen Charakter entwickelt. Taten wie Vergewaltigungen sind aus meiner Sicht die Folge von falscher Erziehung UND vor allem die Folge dessen worauf sich ein Mensch selbst einlässt und womit er sich beschäftigt. Diese Charakterprägungen machen einen in erster Linie zu dem was man ist und nicht die vererbten Gene.

    Ich bin auch der Meinung, dass adoptierende Eltern nicht erfahren müssen, wie das Kind gezeugt wurde. Was sollte das auch bringen? Sätze wie "Ich hab's ja immer schon gewußt - aus dir konnte ja nur ... werden" . Und würde man ein Kind von einem Vergewaltiger wirklich anders erziehen?

    Kinderlose Paare sind meistens sehr froh, dass sie überhaupt eine Adoption durchführen können (die Anforderungen und Wartelisten sind bei uns sehr lang) und sie kümmert es meist wenig woher das Kind kommt. Das Kind selbst bzw. der junge Erwachsene wird sich diese Frage schon stellen und sollte es auch erfahren können.

    Deshalb habe ich ja die Vergewaltigung in der Ehe hereingebracht: Wieviele von uns sind derarrt gezeugt? Und wo ist der Fehler in der Elterngeneration? - - Warum kein Zusammenkommen in Liebe und Zärtlichkeit und Freude an der Lust des anderen , sondern bestenfalls das Berufen auf die "ehelichen Pflichten" - wenn überhaupt ? Hat Isaak Rebekka vergewaltigt? Wieso gibt es einige X - Rating Affären in der Bibel, aber nur eine kokrete Vergewaltigung? Warum müssen sich bei uns - anderswo noch mehr - Männer als Machos, Gewaltmenschen, gefühllose Rabiatschädel geben?

    Das alöles wären Fragen einer künftigen Erziehung und somit der Prophylaxe, als o nicht ganz off topics.

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  • Hat Isaak Rebekka vergewaltigt ?

    Wie kann man nur auf eine derartige - abwegige - Fragestellung kommen???????????????????????????????
    Davon steht meines Wissens nichts in der Bibel!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    ====> siehe: AT - Buch Genesis - ab Kapitel 24: [bibel]" Da führte sie [=Rebekka] Isaak in das Zelt seiner Mutter Sarah und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. ..."(Gen.24,67) [/bibel] ====> "und er gewann sie lieb." ====> Das spricht nicht für eine Vergewaltigung - ganz im Gegenteil!!!

  • Lieber Norbert Chmelar,

    lies einmal nach :

    Derr Knecht sprach : Das ist mein Herr. Da nahm sie den Mantel und verhüllte sich - - Da führte sie Isaak indie Hütte seiner Mutter Sarah und nahm die Rebekka, und sie wurde sein Weib, und er gewann sie lieb . Also ward getröstet Jakob ob seiner Mutter. (1. Mose 25).

    - - den sie war schömn von Angesicht. . Als er nun eine Zeitlang dfawar, sah Abimelech, der Philister König, , aus dem Fester und ward gewahr, dass Isaak scherzte mit seinem Weibe Rebekka - - ( 1. Mose 26) Da rief Abimelech Isaak und sprach : Siehe, es ist dein Weib, wie hast du den gesagt, sie sei deine Schwester ?

    Verzeih, Dein Vorwurf einer "abwegigen Fragestellung" ist - wenn man eine zu gewissen Gedanken provozierende Rede nicht versteht - eine Blamage für den, der solchen Vorwurf artikuliert.

    Gerade die Geschichte von Rebekka und isaak zeigt uns seine (zunächst) zärtliche, romantische, liebevolle, sich auch in gegenseitigem "Scherzen" erweisende Lebensgemeinschaft des gegenseitigen Gebens und mpfangens - der Lust.

    Wäre leider eine Lehrgeschichte für somanche fromme Ehen mit Ihm als Herrscher und Gebieter, der nur sei "Eherecht recht zu nutzen weiss" (Richard Strauss , "Rosenkavalier")

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    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (14. Juli 2016 um 17:22)

  • ====> "und er gewann sie lieb." ====> Das spricht nicht für eine Vergewaltigung - ganz im Gegenteil!!!

    ... jetzt aber mal ganz langsam,
    hier geht es keineswegs darum, ob er sie lieb gewann, und mit ihr scherzte ,
    sondern allein darum, wie sie den 'Vorgang' erfahren hat ...


    nachtrag:
    dieses Zitat spricht Bände:

    Da nahm sie den Mantel und verhüllte sich

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Nachtrag:
    dieses Zitat spricht Bände:

    Welche Bände? Zunächst einmal Scheue, Respekt, Ehrfurcht, Scham (zuvor keineswegs Elieser gegenüber!), vielleicht auch etwas Angst vor dem einen großen Unbekannten, Neuen.

    (p.s. : Schon einmal über das Märchen "Froschkönig" nachgedacht - die (notwendige) Überschreitung der Scham- und Ekelschranke ?)

    Die kannten nämlich noch nicht das "Bravo", sondern lebten noch in der Schöpfungsordnung

    Aber zum Scherzen, Schäkern, Flirten, Tändeln - das Abimelech für dich eindeutig auf ein Eheverhältnis zurückführte - gehören zwei, die besonders, locker, vertraulich und sich aneinander erfreuend harmonieren. Da brauche ich keine explizite biblische Aussage wie: " - und Rebekka jubelte ob des Geschehenen in ihrem Herzen"

    Aber wozu diese Überlegungen hier ? Wir müssen uns bewusst sein, dass die Vergewaltigung einen unfassbaren Gewaltakt, eine Erniedrigung, einen Racheakt an den Frauen der Besiegten darstellt und die ernste, heikle Frage zum Abbruch einer so entstandenen Schwangerschaft zu einem Abwägen zwingt: Rechtfertigt ein Unrecht ein anderes ? Dazu Historisches : Im Jahr 1945 war man - auch seitens der Justiz - sehr großzügig im Hinwegsehen über Schwangerschaftsabbrüche. Und auch bei diversen Stammeskriegen in Afrika soll die kirchliche Hierarchie bei vergewaltigten Nonnen mit ihren Grundsätzen es nicht so genau genommen haben - dies sei in die Diskussion eingebracht.

    Ergänzung : Bei "Abtreibung nach Vergewaltigung" denken wir an Teenager Lieschen Müller. Die Zahl der ehedem illegalen Abtreibungen ausgemergelter Ehefrauen nch Vergewaltigung in der Ehe , mit der Stricknadel am Küchentisch der Eneglmacherin, ist gar nicht abschätzbar. Da durfte der Eheherr (" Da gehst her, sonst kriagst ane !") garnichts davon erfahren (" - bist ganz deppert, hä`st net aufpasssen können !?"), ansonsten es noch dazu Prügel gegeben hätte

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    3 Mal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (15. Juli 2016 um 09:33)

  • ====> Das spricht nicht für eine Vergewaltigung - ganz im Gegenteil!!!

    Darauf wollte ich provokant durch meine Frage ( ! ) hinweisen. Satiren, die der Zensor versteht, gehören mit Recht verboten (Karl Kraus) - nur, dass ich hier keineswegs satirisch nach etwas fragte, das aus dem biblischen Bericht klar auszuschliessen ist - nicht aber aus so mancher christlicher Ehe. Über die "Welt" wollen wir nicht urteilen ( 1. Korinther 5, 12., 1^3. )

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    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Aber es wird doch hoffentlich keine Frau aus der STA ausgeschlossen wenn sie sich nach einer Vergewaltigung für eine Abtreibung entscheidet?

    ... also nach dem, was ich hier so gelesen habe, bin ich mir da gar nicht mal so sicher...

    ich denke, dass in diesem Falle eine Frau lieber den Mund hält und 'ihren Weg' geht,
    weil sie es in dieser Situation einfach nicht erträgt, mit Bibelstellen traktiert zu werden,
    in denen selbst der Tatbestand der Vergewaltigung nicht einmal eindeutig strafwürdig scheint ...
    wen sollen sie dann in ihrer Gewissensnot um Rat bitten?

    nachtrag 1):
    und dann gibt es eben immer noch die 'Schlaumeier', die behaupten, die Frau sei selbst dran schuld,
    und ja, die kann man insbesondere in bibeltreuen Kreisen finden ...

    nachtrag 2):
    ach ja, und dann gibt es da noch die Gesellschaften, in denen uneheliche Kinder ein solcher Makel sind,
    dass Frauen auch das manchmal nicht aushalten können ...

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von Ghasel (25. August 2016 um 18:22)

  • nachtrag 1):
    und dann gibt es eben immer noch die 'Schlaumeier', die behaupten, die Frau sei selbst dran schuld,
    und ja, die kann man insbesondere in bibeltreuen Kreisen finden ...


    Echt jetzt?

    Solche Gedanken, also daß eine Frau selbst schuld sei, können aber nur Typen kommen, die sich selbst vorstellen könnten, eine Frau zu vergewaltigen.
    Anders kann ich mir´s nicht vorstellen.

  • Echt jetzt?

    Solche Gedanken, also daß eine Frau selbst schuld sei, können aber nur Typen kommen, die sich selbst vorstellen könnten, eine Frau zu vergewaltigen.
    Anders kann ich mir´s nicht vorstellen.

    Das Argument "Ihr Rock war zu kurz" usw. gilt leider immer noch besonders in konservativen Kreisen.

  • Das Argument "Ihr Rock war zu kurz" usw. gilt leider immer noch besonders in konservativen Kreisen.

    Ist das nicht nur ein Gerücht? Ich glaube niemand würde einen Vergewaltiger, wegen eines kurzen Rocks, abolieren.

    Josua 24,15:
    Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

    Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

  • Nein, vor ein paar Jahren wurde hier in München eine junge Frau in der S - Bahn belästigt und als sie andere Passagiere um Hilfe bat sagte eine ältere Frau sie sei selbst Schuld wenn sie so einen kurzen Rock trägt.

  • Ist das nicht nur ein Gerücht? Ich glaube niemand würde einen Vergewaltiger, wegen eines kurzen Rocks, abolieren.

    Es war keineswegs euine Vergewaltigung, nur eindeutiges sexuelles Bedrängen, wie neuerdings bei uins strafrechtlich relevant. Der Pascha mit einer gewissen Weltanschauung von vorgestern redete sich aus auf die kurzen Rockerln der jungen Mädels - attackiert hat er Mitvierzigerinnen..
    Ich habe klar und deutlich antwortend gesagt, er soll mit dem Lavendelschmäh an "Verantwortung" aufhören - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    Einmal editiert, zuletzt von philoalexandrinus (27. August 2016 um 14:53)

  • Das Argument "Ihr Rock war zu kurz" usw. gilt leider immer noch besonders in konservativen Kreisen.

    Ja, leider. Und statt einer Erziehung - Massregelung - einem Begegnen der Ursachen bei diesen Machos liebäugelt man mit einem Dresscode.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Solche Gedanken, also daß eine Frau selbst schuld sei, können aber nur Typen kommen, die sich selbst vorstellen könnten, eine Frau zu vergewaltigen.
    Anders kann ich mir´s nicht vorstellen.

    Klar, aber die nennen das nicht so,
    die halten sich an Bibelstellen schadlos, in denen sie die 'Rechtmäßigkeit' ihres Tuns und Denkens 'entdecken' können ...

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)