Interessante Umfrage und Analyse

  • Mal theologisch:

    Wieso macht es einen überhaupt zum "guten Christen", wenn man regelmäßig mit Menschen anderen Glaubens und Moralvorstellungen isst? Wer regelmäßig Geschäftsessen hat oder in Vereinen aktiv ist, verhält sich wie Jesus?

    Die Diakone aus Apostelgeschichte 6 schnitten hier sicherlich auch nicht besonders gut ab.

  • Mal theologisch:

    Wieso macht es einen überhaupt zum "guten Christen", wenn man regelmäßig mit Menschen anderen Glaubens und Moralvorstellungen isst? Wer regelmäßig Geschäftsessen hat oder in Vereinen aktiv ist, verhält sich wie Jesus?

    Die Diakone aus Apostelgeschichte 6 schnitten hier sicherlich auch nicht besonders gut ab.

    Das macht ja die Problematik der Umfrage aus!
    Schon die Fragen sind manchmal fragwürdig in Bezug auf das vorgegebene Ziel?
    Möglicherweise muß man in Frage stellen, daß diejenigen, die disen Fragenkatalog erstellten recht undifferenziert oder "blauäugig" gearbeitet haben.

    Um so seltsamer erscheint es mir, daß die US-Christen dabei so auffallend schlecht (pharisäisch) abgeschnitten haben!

  • Die Aussagekraft und Qualität des Tests wollte ich ja gerade mit Euch diskutieren!

    Hallo Stephan wo bleibt mein Heiligenschein? :happy:

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Aber falls der Test "nichts taugt", sind die Ergebnisse doch wenig aussagekräftig (und müssen einem deshalb auch nicht seltsam erscheinen).

  • Aber falls der Test "nichts taugt", sind die Ergebnisse doch wenig aussagekräftig (und müssen einem deshalb auch nicht seltsam erscheinen).


    Doch gerade wenn der Test relativ leicht durchschaubar ist ist das Ergebnis evtl. einfach etwas anders zu bewerten.
    Im schlimmsten Ernstfall eben, daß der Test garnichts taugt, aber das glaube ich nicht, denn aus Statistiken kann mann immer etwas ablesen ...

    Ich denke als ein Ansatz kommt vor allem in Frage, daß die US-Christen tatsächlich pharisäisch sind und das auch noch für unbedingt richtig halten.
    Aus der Auseinandersetzung innerhalb der STA (zwischen EUD/GID und den USA/GK) halte ich diesen Ansatz für durchaus nachvollziehbar!

  • Ich finde manche Fragen auch ungünstig formuliert oder als Beispiel schlecht gewählt. Ich schreibe einfach mal zu den einzelnen Fragen, was mir aufstößt:

    Zitat

    Ich höre anderen zuerst zu, um ihre Geschichte kennenzulernen, bevor ich ihnen von meinem Glauben berichte.

    Hier spielt auch stark rein, ob jemand extro- oder introvertiert ist. Hier schneiden Introvertierte besser ab.

    Zitat

    Ich rede nicht über meine Sünden und Kämpfe. Das bleibt zwischen mir und Gott.

    Auch hier. Hier schneiden aber Extrovertierte besser ab.

    Zitat

    Ich treffe mich regelmäßig mit Menschen zum gemeinsamen Essen, die einen anderen Glauben oder andere moralische Vorstellungen haben wie ich.

    Wie schon gesagt, gemeinsam Essen ist viel zu speziell. Dass Jesus häufig beim Essen Gespräche geführt hat, ist auch kulturell bedingt. Besser als Frage würde ich finden: "Bei der Arbeit oder in einem Verein gebe ich mich am liebsten mit den Menschen ab, die dasselbe glauben und ähnliche moralische Vorstellungen haben wie ich." (Und Bewertung umkehren.)

    Zitat

    Ich versuche lieber die Bedürfnisse von Nichtchristen herauszufinden, als darauf zu warten, dass sie damit zu mir kommen.

    Hat Jesus auch nicht immer getan, siehe die Frau, die ihn berührt hat oder die vier Freunde, die ihren gelähmten Freund durch das Dach herablassen mussten, um zu Jesus zu kommen. Jesus ist nicht von sich aus zu ihnen hinausgegangen. Auch hier spielt wieder Intro- oder Extrovertiertheit eine Rolle.

    Zitat

    Mir fällt es schwer, mit Menschen befreundet zu sein, die anscheinend konstant die falschen Dinge tun.

    Kommt drauf an, wie es gemeint ist. Ob das falsche Dinge tun der Grund oder die Ursache ist: Grund: "Ih, das sind Sünder, mit denen will ich nichts zu tun haben!" Ursache: Es gibt kaum gemeinsame Interessen und übereinstimmende Ansichten, also keine Basis für eine Freundschaft.

    Zitat

    Ich bin dankbar ein Christ zu sein, wenn ich andere Menschen in ihren Fehlern und Schwächen sehe.

    Habe ich verstanden als: "Ich habe da wenigstens jemanden, der mir hilft und mich nie fallen lässt, wo wäre ich wohl ohne ihn? Das Leben muss sehr schwer sein ohne ihn." Gemeint war wohl aber das Gebet des Pharisäers im Tempel.

    Zitat

    Ich glaube, wir sollten gegen solche Menschen sein, die Gottes Werten entgegenstehen.

    Hier ist wohl gemeint: "Wir sollten gegen Handlungen sein, die Gottes Werten entgegenstehen."

    Zitat

    Menschen, die Gottes Geboten folgen, sind besser als solche, die es nicht tun.

    Auch hier ist wohl gemeint: "Gottes Geboten zu folgen ist besser, als es nicht zu tun." Niemand wird wohl bewusst Menschen in besser oder schlechter einteilen. Dass es keine besseren oder schlechteren Menschen gibt, ist ja "Junge Gemeinde / Jugendkreis - jüngste Gruppe - dritte Stunde". Oder jemand kann sich so kritisch reflektieren, dass ihm bewusst wird, dass er (wie jeder) es unbewusst doch immer wieder tut und da große Defizite hat. Das wäre dann aber gerade nicht pharisäisch.

  • Die Fragen wurden in den USA in einer Telefon-Umfrage gestellt und für uns von Charly l. übersetzt.
    Die Fragen aller - auch der Guten Umfragen! - sind immer mißverstahbar.
    Darum müssen wir jetzt nicht alles einzeln "zerlegen".
    Mich interessiert viel mehr warum die US-Christen so schlecht abgeschnitten haben.

    Sind die Evangelikalen so unaufrichtig und die anderen so selbstkritisch?


  • Sind die Evangelikalen so unaufrichtig und die anderen so selbstkritisch?

    So viel nehmen die Gruppen sich gegenseitig doch nicht:

    http://katalyma.files.wordpress.com/2013/05/barnas…jpg?w=500&h=538

    Und ob es in Deutschland so viel besser wäre? Wie oft gebrauchen Christen das Wort "Gutmensch", das aktuelle Gehetze gegen die südeuropäischen Länder, jetzt sogar schon gegen Frankreich, die weit verbreitete Was-ich-besitze-ist-doch-mein-eigenes-Verdienst-Haltung...

  • Die Aussagekraft und Qualität des Tests wollte ich ja gerade mit Euch diskutieren!

    1. Sind die Fragen relativ leicht durchschaubar und damit wird teilweise schon unbewußt das Ergebnis beeinflußt.
    2. Der Test wurde telefonisch durchgeführt was die Durchshaubarkeit nur geringfügig mindert.

    Ich kann die Aussagekraft und Qualität des Tests nicht beurteilen. Ich frage mich, ob die Fragen für einen durchschnittlich gebildeten Amerikaner tatsächlich leicht durchschaubar sind. Ich habe mir gerade angeschaut, was die Barna Group, die diese Umfrage durchgeführt hat, macht. Ein kleiner Auszug daraus:

    Zitat

    Barna Group offers a range of customized research, resources and training to serve churches, non-profits, businesses and leaders.

    The company has worked with thousands of non-profit organizations and churches across the country, including many Protestant and Catholic congregations, denominations, and faith leaders.

    Es scheint sich daher um ein spezialisiertes Unternehmen zu handeln. Ich denke mit Graus daran, dass ich mich während meines Studiums prüfungsimmanent mit einem Buch über "Methoden der empirischen Sozialforschung" auseinandersetzen musste. Normalerweise haben Unternehmen, die sich mit solchen Dingen professionell befassen, die dafür nötigen Fachleute zur Hand. In der Vorbereitung der Umfrage hat man sich daher (hoffentlich) mit allen möglichen Fehlern auseinandergesetzt und diese eliminiert.

    Die Umfrage führt ja auch nicht zu einem absoluten Ergebnis, wie das keine Umfrage vermag. Ich würde das eher so lesen: Unter den gegebenen Umständen der Umfrage haben wir folgendes Ergebnis erhalten.

  • Und ob es in Deutschland so viel besser wäre?

    1. Das war eine provokative Frage nach möglichen oder sinnvollen Rückschlüssen.

    2. Auch wenn unsere Mini-Umfrage hier statistisch nicht sehr belastbar sein dürfte sind die Ergebnisse zu denen in den USA ein extremer Unterschied!

    3. Es ist schon ein Unterschied von 53 zu 38 Prozent zwischen den "notionalen" und den evangelikalen Christen zu sehen.

    4. Was mich aber viel mehr erschreckt ist der Unrterschied zwischen den Prozentzahlen des II.-Quadranten zu den anderen. Wenn das Christentum in den USA auch nur die Grundlagen der Botschaft Jesu verstanden hätte und lehren würde, dann müßte man erwarten, daß eine Tendenz in Richtung zum I.-Quadranten vorliegt. Aber es ist gerade das Gegenteil der Fall.

  • Stimmt, die Evangelikalen stehen sogar am besten da (hatte ich erst nicht gesehen, mein Monitor bringt die Farben nicht mehr so richtig). Gegen alle Klischees von den Rechtsevangelikalen, nach denen für sie freier Waffenbesitz und Kapitalverkehr und Ächtung von Homosexualität die Grundlagen des Christentums zu sein scheinen.

  • In der Vorbereitung der Umfrage hat man sich daher (hoffentlich) mit allen möglichen Fehlern auseinandergesetzt und diese eliminiert.


    Vertraue keiner Statistik, die Du niicht selbst "gefälscht" hast!
    Dieser Satz kann auch anders interpretiert werden: Statistiken ohne Dokumentation des Weges auf dem sie erstellt wurden sind ohne zuverlässige Aussage!

    Zitat

    Die Umfrage führt ja auch nicht zu einem absoluten Ergebnis, wie das keine Umfrage vermag. Ich würde das eher so lesen: Unter den gegebenen Umständen der Umfrage haben wir folgendes Ergebnis erhalten.


    Wobei die Umstände genauso zu einer sorgfältigen Dokumentation gehören. Außerdem sollte man selber schon beurteilen könen wie dei Aussagekraft eingeschätzt werden kann - vorausgesetzt man hat die Daten ausführlich vorliegen.

    Ich habe selbst in meiner Ausbildung gelernt wie man sinnvolle User-Befragungen erstellt um in Software-Projekten anwenderfreundliche Oberflächen / BenutzerFührung zu kontrollieren. Das ist zwar nur ein Spezialgebiet aber hilft trotzdem zusammen mit den mathematisch-statistischen Grundlagen aus den Einzeldaten die Aussagekraft zu entwickeln.

    Das schwierigste ist natürlich der aussagekräftige Fragenkatalog und dazu habe ich bei dieser Umfrage zu wenig Informationen über die Entstehung und Verifizierung des Fragenkataloges. Möglicherweise sind die anscheinend leicht durchschaubaren Fragen (wenn man sie schriftlich vorliegen hat) genau die Fragen, die die höchste Relevanz zu der Intention aufweisen weil die Ausführenden ihr Geschäft gut verstehen.

    Wenn ich ganau davon ausgehe, daß das so ist dann ist das Ergebnis schlicht schockierend, aber war gleichermaßen ganz genau so zu erwarten. Ich bin mir nicht ganz sicher ob die Ergebnisse in unserer Minni-Umfrage in schriftlicher Form mit der telefonumfrage wirklich vergelichbar sind. Außerdem dürften die "Probanden" hier ausschließlich oder dominant aus dem freikirchlichen Bereich kommen. Wodurch eine Vergleichbarkeit nocheinmal leidet.

  • Vertraue keiner Statistik, die Du niicht selbst "gefälscht" hast!
    Dieser Satz kann auch anders interpretiert werden: Statistiken ohne Dokumentation des Weges auf dem sie erstellt wurden sind ohne zuverlässige Aussage!.

    Daher habe ich geschrieben: "Ich kann die Aussagekraft und Qualität des Tests nicht beurteilen." ;)

    Wobei die Umstände genauso zu einer sorgfältigen Dokumentation gehören. Außerdem sollte man selber schon beurteilen könen wie dei Aussagekraft eingeschätzt werden kann - vorausgesetzt man hat die Daten ausführlich vorliegen.

    Ich glaube, wir schreiben aneinander vorbei. Du hast dazu eingeladen, dass wir die Aussagekraft und Qualität des Tests diskutieren. Ich hab geschrieben, dass ich das nicht kann und auch Vorbehalte hätte, dass ich eine Einschätzung abgebe, weil ich gelernt habe, dass es von so vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist, die ich nicht kenne.

    Das schwierigste ist natürlich der aussagekräftige Fragenkatalog und dazu habe ich bei dieser Umfrage zu wenig Informationen über die Entstehung und Verifizierung des Fragenkataloges. Möglicherweise sind die anscheinend leicht durchschaubaren Fragen (wenn man sie schriftlich vorliegen hat) genau die Fragen, die die höchste Relevanz zu der Intention aufweisen weil die Ausführenden ihr Geschäft gut verstehen.

    Welche Intention glaubst du, dass dahintersteht?

    [

  • Grammatikfehler in der Datei.

    "Ich treffe mich regelmäßig mit Menschen zum gemeinsamen Essen, die einen anderen Glauben oder andere moralische Vorstellungen haben wie ich." - es muss "als" heißen.

    Frage 6 kann ich nicht beantworten - kenne keine Homos.

    Was meint Frage 8 mit "herausstellen"? Bloßstellen?


    Mit den beiden ausgelassenen Fragen 1/2 - schon lustig zu beobachten, wie von eienr Antwort sich der Wert extrem verändern kann. :D


    Zitat

    Ich werde noch ein wenig warten bevor ich die "Auflösung" und Auswertung präsentiere, denn je mehr Daten wir zum Vergleich ahben um so konkreter können wir uns anschließend darüber unterhalten.

    Auf FB gibt es biele christl. und STA-Gruppen, in denen Du noch Daten sammeln könntest.

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • Ich treffe mich zum Essen überhaupt noch mit anderen Menschen ... weil ich es mir entweder nicht leisten kann oder weil ich hier nach dem Umzug noch viel zu wenig Leute kenne.

    Zum Essen treffen braucht man nicht viel Geld. Einfach in der Gemeinde Potluck, oer einer bereitet was vor. Zu hause einladen, bei anderne zu Hause, ....

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • 2. Auch wenn unsere Mini-Umfrage hier statistisch nicht sehr belastbar sein dürfte sind die Ergebnisse zu denen in den USA ein extremer Unterschied!


    Gibts ne Auswertung/Diagramm im Vergleich?

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • Das Ergebnis bei uns ist also praktisch genau umgekehrt wie in den USA.

    Was sagt uns das auf Bezug zur Weltfeldbetrachtung...?

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16