Nützlinge und Schädlinge

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    heute habe ich mal wieder ca. 20 - 30 Rosenkäfer im Garten eingesammelt und...ja sagen wir mal so...entsorgt.

    Die Natur ist so ein bisschen ein zweischneidiges Schwert. Man pflanzt, man kümmert sich, und wer macht es einem im wahrsten Sinne des Wortes madig, die Schädlinge. Von Buchsbaumzünsler über Nacktschnecke bis hin zu Kohlweißling. Ich töte sie alle.

    Wie geht es euch mit der Kehrseite der Natur, den Schädlingen, denjenigen Krabbeltierchen, die einem die ganze Laune verderben können?

    Ich muss dazusagen, dass ich in erster Linie versuche die Nützlinge zu fördern, so gibt es bei uns Nützlingshäuser und andere förderliche Maßnahmen im Garten, die Nützlingen die Lust am Einziehen bringen sollen. Aber wenn's nichts bringt, dann wird gemetzelt, ohne Chemie versteht sich.

    viele Grüße

    Tricky

  • Ich bedecke zur Flugzeit der Schädlinge die entsprechenden Pflanzen mit feinen Netzen, sodass die Schädlinge entweder weiter ziehen oder von der gefiederten Garten Polizei in die Schnäbel des Nachwuchses gesteckt werden. Letztes Jahr hatte ich auf meinen 525 qm 16 Untermieter, die zwar keine Miete zahlten, aber arbeiteten. und sangen-.

    Am dritten Adventssonntag hat nun ein neuer, gelehriger, vier beiniger Untermieter sehr höflich um etwas zu essen un eine Schlafstelle nach gefragt. Seine Kletterkünste und sein Wagemut sind grenzenlos, genau so wie seine Liebe für uns. Ihm muss ich noch bei bringen, dass die anderen Untermieter die gleichen rechte wie er haben.

    Die Blattläuse suche ich aber nicht einzeln ab, wenn es keine Marienkäfer gibt.

  • Ich kann die Spatzen, die in unserem Garten (4000qm) rumdüsen garnicht mehr zählen, die Meisen und Bachstelzen schon eher. Die Schwalben fehlen dieses Jahr (noch). Fledermäuse und grünspecht leben auch um die Ecke ...

    Aber Kartoffelkäfer und nacktschnecken oder zecken werden "geplättet", die Engerlinge trage ich allerdings auf den Kompost wo sie gerne "wüten" dürfen :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    im Frühjahr habe ich mir diesmal die Mühe gemacht den Laus-Genozid mittels Fotobeobachtung festzuhalten, es ist sehenswert:


    Die Invasion (2013-05-06)

    Der Hibiskus war VOLL mit Läusen, in der Endstufe war oben an den Astspitzen nur mehr schwarzes Gegrausel:



    Inspektion

    Ein paar Tage später die ersten Inspektoren:



    Zensored (Klicken nur, wenn sie über 18 Jahre alt sind!)


    Ohne Worte:


    Die Brut



    Das Massaker

    Es war kaum mitanzusehen. Eine Larve frißt bis zu 150 Blattläuse....am Tag!


    Metamorphose

    Die Verwandlung


    Der Hibiskus heute (2013-07-15)

    lausfrei!

  • Ich hatte mal vor langer Zeit ein Stück Abflussrohr (ca, 200 mm) in einer Böschung mit leichter Neigung nach vorne vergraben und vergessen. Dieses Jahr haben wir einen Igel im Garten, der das Rohr als Wohnung benutzt. Schnecken habe ich noch keine gesehen. benSalomo.

  • Der Mensch nennt Schädlinde "Schädlinge" , weil diese seinen Willen durchkreuzen .
    Der Mensch sollte besser prüfen ,daß sein Wille nicht schädlich ist !

  • Wenn ein Hindu Schwerverbrecher war, muss er wohl fürchten, in Trickys Garten als Nacktschnecke wiedergeboren zu werden... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ein Hindu Schwerverbrecher war, muss er wohl fürchten, in Trickys Garten als Nacktschnecke wiedergeboren zu werden... ;)

    Das würde ich keinem Hindu wünschen...


    Zur Aufklärung, der Käfer ist ein sogenannter Moschusbockkäfer:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Moschusbock

    Zitat daraus:

    Zitat

    Aufgrund des Rückganges von Erwerbszweigen wie der Korbflechterei ist die Pflege und Bewirtschaftung der Kopfweiden stark zurückgegangen. Durch Entwässerung und intensive forstwirtschaftliche Nutzung verbleiben auch immer weniger Auwälder und Erlenbrüche, in denen sich die Larven entwickeln können. Diese Faktoren haben zu einem merklichen Rückgang des Bestandes geführt. Dem Moschusbock wurde daher gemäß BNatSchG und BArtSchV der Schutzstatus „besonders geschützt“ eingeräumt. Naturschutzorganisationen, wie beispielsweise der NABU oder der BUND, pflegen noch vorhandene Kopfweidenbestände, um unter anderem dem Moschusbock ein Überleben zu sichern. Hilfreich ist auch, wenn auf den sofortigen Einschlag von kränkelnden Bäumen – beispielsweise Pappeln – verzichtet wird und Wälder nicht allzu reinlich vom Totholz befreit werden.

    Beim einzelnen Auftreten dürfte er kein Schädling sein. Außerdem macht er auf den Fotos gute Figur.

  • Ich erinnere mich noch gut an meine Kindheit in den 60er im Garten meiner Großmutter. Sie brauchte nicht viel Geld, weil sie praktisch alles anpflanzte, was irgendwie essbar war. Sie hatte Gurken, Erbsen, Rhabarber, Zwetschgen, Stachelbeeren, Kartoffeln, Kohl usw. Es gab aber auch immer wieder die Raupen, die die Kohlblaetter wegfrassen und deshalb eingesammelt und beseitigt wurden. Es stimmt, die Natur hat genau zwei Seiten wie der Mensch. Man sieht an der Natur einerseits noch die Genialität des Schöpfers. Andererseits ist die Natur samt dem Menschen durch die Trennung von Gott in der Vergangenheit entartet und destruktiv verzerrt. Es gibt Viren wie das tödliche Ebola-Virus. Der Mensch baut Flugmaschinen nach dem Vorbild aus der Natur, die durch menschliches Versagen abstürzen und hunderte Menschen in den Tod reißen können. Wir sind samt Natur gefallene Geschöpfe. Dennoch kann man deutlich noch die Handschrift des Schöpfers in der Natur erkennen.

  • Ich handhabe es in meinem Garten auch eher so, daß ich die Schädlingsbekämpfung den Nützlingen überlasse!

    Soll heißen: Kein Spritzmittel verwenden, auch wenn die Rose durch die Tausende von Blattläusen furchtbar aussieht, es dauert max. 10 Tage, dann sind Marienkäfer und Florfliegen da! Schlimmer noch war vor einigen Jahren meine Reneklode (gelbe Zwetschge) dran: Ich habe noch nie so viele Blattläuse auf einem Haufen gesehen, das waren keine Tausende, das waren Myriaden, die den Baum rauf- und runterkrabbelten ... es saßen locker an die 100 Tiere auf jedem der Blätter ... das Frühjahr war ein wenig naßkalt und kein Nützling in Sicht ... und an dem Tag (3 Wochen war das Elend schon mitanzusehen gewesen), als ich doch ein Spritzmittel kaufen wollte, entdeckte ich die ersten Marienkäfer auf dem Baum ... ich habe natürlich nicht mehr gespritzt ... ein paar Tage später: Florfliegen, Raubfliegen, Wespen und Hornissen - von den Spatzen ganz zu schweigen! Der Baum war innerhalb von einer Woche blattlausfrei :yeah:

    Nacktschnecken habe ich auch kaum noch in meinem Garten, weil ich die Schnirkelschnecken als Kannibalen ihre Arbeit machen lasse ... diese fressen dann meist nur altes Laub, wenn sie kein Fleisch mehr finden ... und erst, wenn sie überhand nehmen, gehen sie auf Pflanzen, tja ... dann bekommen die Guten einen Freiflug über den Gartenzaun, da ist nämlich eine Grünfläche, auf der die Stare und Drosseln (beides Schneckenfresser) schon sitzen und auf die Leckerbissen warten - wenn sie nicht schon vorher meinen Garten durchwühlt hatten :thumbup:


    Was den Rest an "Geziefer" anbelangt: Ich füttere beispielsweise meine kleinen gefiederten Freßmaschinen (in Form von Spatzen, Meisen, Rotschwänzchen, Stare etc.) bis Anfang Juli noch mit Vogelfutter. Erstens bleiben sie bei mir im Garten und zweitens können sie sich - in schlechten Frühjahren - dann um ihren Nachwuchs kümmern und müssen nicht die Brut verhungern lassen, weil sie selbst kaum Nahrung finden. Ich weiß, sogar der Bund Naturschutz empfiehlt das nicht, weil "blablabla" (nachzulesen auf deren Homepage), aber in England wird Ganzjahresfütterung seit Jahrzehnten praktiziert mit der Beobachtung, daß sogar "verlorengeglaubte" Arten wieder in die Gärten zurückgekehrt sind! Und wenn ich hier "meine" Vögelchen so beobachte, stelle ich fest, daß sie das angebotene Futter grundsätzlich selbst fressen und dann wieder auf Insektenjagd für ihren Nachwuchs gehen! Dadurch habe ich kaum Blattläuse, kaum Wiesenschnaken, kaum Gartenlaubkäferlarven ...


    Und die Rosenkäfer und auch die Nashornkäfer bleiben bei mir ganz brav im Kompost ;)


    Einzigen Ärger habe ich mit der Roten Wiesenameise, einer meist unterirdisch von Wurzelläusen (Herdenhaltung wie bei Kühen) lebenden Ameisenart .... sie buddeln mir nicht nur die Stauden aus, wenn sie Nester erweitern, nein sie durchbeißen dann auch noch die Wurzeln, wenn sie im Weg sind ... schnellwüchsigen Pflanzen oder Bäumen und Sträuchern ist das wurscht, aber für manch eine schöne langsamwachsende Pflanze war das - und das Saugen der Läuse - schon das Todesurteil ... naja ... seither gibt's immer wieder gekochte Ameisen ... da bin ich auch rabiat :cursing: