Im 1. Timotheusbrief heisst es im Kapitel 2,Verse 8-15:
Männer und Frauen im Gottesdienst
So will ich nun, dass die Männer beten an allen Orten und aufheben heilige Hände ohne Zorn und Zweifel. Desgleichen, dass die Frauen in schicklicher Kleidung sich schmücken mit Anstand und Zucht, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarem Gewand, sondern, wie sich's ziemt für Frauen, die ihre Frömmigkeit bekunden wollen, mit guten Werken. Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still. Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen. Sie wird aber selig werden dadurch, dass sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben mit Besonnenheit im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung. (Luther 1984)
Besonders fällt mir folgender Satz des Paulus auf:
Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, dass sie lehre, auch nicht, dass sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still.
Für mich ist die Bibel nicht das wörtliche Wort Gottes, sondern Gottes Botschaft ist von Menschen niedergeschrieben worden, die es interpretierten vor dem damaligen soziokulturellen Hintergund der Antike im Mittelmeerraum. Es gab Sklaverei und patriachalische Strukturen in der Gesellschaft, die auf die Unterdrückung der Frau abzielten. Von seiner festgefahrenen Meinung Frauen gegenüber konnte sich Paulus nicht lösen. Man kann die Auffassung des Paulus über die Rolle der Frau in der Gesellschaft nicht 1:1 auf heutige Verhältnisse übertragen, sonst wäre z.B. Frau Merkel nicht Bundeskanzlerin geworden. Nach der Auffassung des Paulus hat die Frau Kinder zur Welt zu bringen, in der Küche zu stehen und dem Mann das Essen zu kochen und der Mann verdient das Geld bzw. ist Hauptverdiener und das Oberhaupt der Familie, dem sich die Ehefrau lebenslang unterzuordnen hat. Wenn ich das meiner 20jährigen Tochter erzähle, einer angehenden Naturwissenschaftlerin, dann "wird sie mir den Vogel zeigen". Zu Recht. Sie sieht sich gleichberechtigt den Männern gegenüber.