Homosexualität und Gleichberechtigung

    • Offizieller Beitrag

    Daniela,

    Ich habe vor kurzem das Buch "Wohin steuern wir" vom früheren Präsidenten der Generalkonferenz, Jan Paulsen gelesen. In einem Anfangskapitel berichtet er über seine Erfahrungen mit dem Problem der Vielehe bei seiner Missionstätigkeit in Afrika. Er kommt dabei zu der sehr bemerkenswerten Schlussfolgerung, dass solche Vielehen in der ersten Generation toleriert werden sollten und kein Aufnahmehindernis in die Gemeinde sein sollte.
    WIr sind alle Sünder bei der Taufe, und wir versuchen dann mit der Hilfe Jesu im Glauben unser Leben zu ändern. Daher kann es keine "Sünde" geben, die von der Taufe ausschließt. Wie dann jeder sein Leben gestaltet ist vor allem vom Vertrauen in Gottes Hilfe und Führung abhängig. Geben wir also auch diesen Menschen eine Chance in der Gemeinde aktiv mitzuwirken. Auch sie können, wie alle anderen "Sünder" auch, ein Werkzeug für den Glauben sein.

    Das von Dir zitierte Buch finde ich ausgezeichnet. Deine Schlussfolgerung übersieht allerdings, dass die Vielehe in der Bibel auch bei Gottesmännern (zumindest) toleriert wird. Für Homosexualität gilt das nicht. Also kann ich Paulsens Idee nicht in der von Dir gewünschten Weise ausdehnen.

    • Offizieller Beitrag

    Warum lasst ihr die "Schwätzer" nicht einfach schwatzen? Solange hier in dem STA-Forum (das ja angeblich keines ist, sich aber dennoch so nennt) auch solche Ansichten von STA`s (die anscheinend gar keine sind) geduldet werden, werden sie auch verbreitet werden. Es zeigt uns jedoch deutlich auf, dass es eben auch im STA-Forum (das ja nur den Namen "STA" trägt) STAler gibt, welche Lehren verbreiten, die nicht Gottgewollt sind.


    Weil ein "Forum" keine Verkündigungsplattform für Dogmen, sondern ein Diskussionsraum ist, werden auch Ansichten "geduldet", die den Lehren unserer Kirche nicht entsprechen. DAs Forum ist nicht da um "Lehren zu verbreiten" sondern um Meinungen zur Diskussion zu stellen.

    Dieses Forum zeigt übrigens auch das große Problem unserer Gesellschaft und auch unserer Kirche: die Mitte geht verloren.
    Auf der einen Seite die, die Ernährung und Lebensstil als seligmachend implizieren oder präsentieren,
    auf der anderen Seite die, die grundsätzliche Dinge, wie Gottes Schöpfungsordnung relativieren bis leugnen...

    .

  • @Heimo,

    ich habe nicht beanstandet, dass das "Adventisten Forum" gar keines ist, sondern dies einfach nur festgestellt. Wir können allesamt nicht leugnen, dass ein "Suchender" oder "Interessierter" (zu Recht) vermutet, in einem Adventisten-Forum auch adventistische Lehren (unbehandelt) zu finden. Zumindest von solchen, die sich Adventisten nennen. Ich nehme zur Kenntnis, dass es nicht so ist. Wir irritieren da solche Suchende sehr und stellen unserer Kirche ein noch schlimmeres Zeugnis aus, als sie "verdient".

    Was traurig ist, ist die Tatsache, dass Adventisten selbst die adventistische Lehre verwässern, ungültig machen und sogar Gebote Gottes unter einen "neuen" Gesichtspunkt stellen.

    Dieses Forum zeigt übrigens auch das große Problem unserer Gesellschaft und auch unserer Kirche: die Mitte geht verloren.

    Da hast du Recht! Nicht nur die Mitte geht verloren, sondern auch zusehends die Moral. Das muss man hier im Forum wie auch im Realen zur Kenntnis nehmen. Ich weiß jetzt nicht so recht, bin ich erschüttert, oder kann mich nichts mehr erschüttern, was STA anbelangt.

    Zitat

    Auf der einen Seite die, die Ernährung und Lebensstil als seligmachend implizieren oder präsentieren,
    auf der anderen Seite die, die grundsätzliche Dinge, wie Gottes Schöpfungsordnung relativieren bis leugnen...

    Auch das stimmt! Es wird immer mehr das "richtige" Essen gefordert und zum Anderen wird immer mehr Toleranz fürs Sündigen gefordert. Ungeachtet der "Aussagen Gottes". DAS, was Jesus für uns getan hat um uns wirklich das Heil zu ermöglichen, geht total unter. Es wird nur noch das Menschliche, das fast schon Abnormale gefragt. Ja sogar gefordert.

    Gott hat für die heutige Zeit das Fleischessen verboten. Gleichberechtigung für das, was Gott für den Menschen vorgesehen hat und was der Mensch (immer mehr) haben will wird penetrant gefordert. Nicht von irgendwem. Nein, von Adventisten, oder solche, die sich für Adventisten ausgeben. Wo soll das hinsteueren?

    ***

  • Wo soll das hinsteueren?

    wurde doch schon beantwortet.

    Zitat

    Zitat von kleinstein
    Ich habs mir anders überlegt. Ich glaub, es ist doch besser, mit anderen Gleichgesinnten die Gemeinde von innen heraus zu verändern. Wenn es deine Angst vor der Veränderung ist, die dich und andere ausfällig werden lässt, dann tut mir das leid, aber so ist das Leben. Es geht weiter :)

    Veränderungen von innen. Genauso wie es die Ultra Rechten auch versuchen wenn sie auf Konferenzen ihre Zettel an die Autos hängen.
    Ob Ultra rechts oder links, das Ziel ist die Zersetzung vom Worte Gottes. Ist ja auch klar gesagt worden dass der Buchstabe tötet der Geist aber lebendig macht.
    Die Bibel ist veraltet, nichtmehr aktuell aber der Geist,mein Gewissen ist das wonach gerichtet wird.

    Soweit zu den Thesen die in den Ohren jucken.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • wurde doch schon beantwortet.

    Du meinst damit das Wunschdenken? Oder die traurige unausweichliche Tatsache, wenn wir den "neuen" Weg einschlagen? Wirkliche bibelfeste/treue Antwort habe ich keine gefunden.

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (31. März 2013 um 21:54)

  • Ich habe mit Arbeitskollegen, die homosexuell waren oder lesbisch, nie Probleme gehabt, sondern mich mit ihnen immer gut verstanden. Ihr Privatleben ist ihr Privatleben. Im übrigen halte ich es für Blödsinn, wenn Leute glauben, Homosexualität sei erziehungsbedingt; die Genetik oder hormonelle Probleme in prägenden Phasen dürften für die sexuelle Orientierung auf eines der Geschlechter nahezu allein entscheidend sein.

    Mich nervt allerdings das heute übliche politisch korrekte Gerede. Eben habe ich mir die Tatort-Folge "Mord in der ersten Liga" angesehen, darin geht es unter anderen um einen Profifussballer, der sich schließlich als Homosexueller outet. Ich muss sagen, dass mich solche Filme mit Erziehungsabsicht gegen das Publikum extrem ankotzen; ich möchte als Zuschauer nicht behandelt werden wie ein Kind im Sozialkundeunterricht einer Förderschule. Ich brauche keine Werbung für Homosexualität in einem Krimi, ich brauche auch keine Bettszenen mit zwei knutschenden Männern, damit ich langsam anfange, das für einen durchschnittlichen Normalfall zu halten. Ich finde solche Filme nicht aufgeklärt, sondern überangepasst an den Zeitgeist. Ach wie fortschrittlich und aufgeschlossen. Will der Drehbuchautor mich zu Tode langweilen?

    Ich habe mich mit homosexuellen Arbeitskollegen, wie geschrieben, immer hervorragend verstanden, meist waren es sehr kultivierte und gebildete Menschen; aber wenn man mich noch oft mit solchen Gesinnungserziehungsfilmen nervt, werde sogar ich noch zum Schwulenhasser.

    Diese ganze politisch korrekte Scheiße, egal welchen Themas, finde ich zunehmend unerträglich und ätzend.

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

    2 Mal editiert, zuletzt von Daniels (31. März 2013 um 22:44)

  • Hi

    Ich bin ja kein Adventist, aber etwas das mich immer wieder überrascht, ist die willkürliche Einteilung von Sünden. Es scheint Sünden zu geben, mit denen man nicht getauft werden kann und dann gibt es andere mit denen kann man problemlos getauft werden. Ich weiss ja nicht, vielleicht seid ihr halt viel bessere Menschen, aber ich zum Beispiel habe so meine Lieblingssünden, wo ich bis heute noch nicht darüber hinweggekommen bin. Das heisst ich falle immer wieder in alte Muster zurück. Wenn man Eure Kriterien streng nimmt, dürfte auch ein normaler Mensch, wie ich nicht getauft werden. Ich glaube sogar, wenn man ehrlich ist, hat fast jeder Mensch irgendeine Sünde oder schlechte Charaktereigenschaft, über die er immer wieder stolpert. Ich persönliche halte es deswegen für falsch, wenn man Menschen nicht zur Taufe zulassen will, weil sie aus Gemeinschaftsicht offensichtliche "Sünden" haben. Wobei wir uns zusätzlich noch anmassen, zu urteilen was eine Sünde ist und was nicht. Wäre es nicht geschickter, wenn man das urteilen Gott überlassen würde und ein jedes aufnehmen würde, egal wie gross und offensichtlich seine Sünden sein sollten. Jesu hat sich auch jedem angenommen, egal ob er Sünder war oder nicht. Ja, er hat nicht einmal einen Judas verstossen, obwohl er wusste, dass er ihn verraten würde. Das zeigt eben die Grösse und Liebe Gottes und Jesu auf und ich finde dem sollten wir nacheifern. Ob nun eine Schwuler Pastor werden soll oder nicht steht für mich auf einem anderen Blatt Papier und ist etwas, das jede kirchliche Organisation für sich regeln sollte, aber bei fundamentalen Dingen wie die Taufe haben wir eigentlich kein Recht jemanden auszuschliessen.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde die Situation wie folgt sehen:

    Wenn jemand etwas lebt, das als Sünde erkannt ist und darin bleibt, dann wird man ihn - falls das bekannt ist - in der Regel nicht taufen. Es gibt da keinen Unterschied in der "Schwere" der Sünde, eher ob man daran festhält.

    Zwei Menschen, die unverheiratet zusammenleben, werden in der Regel nicht getauft. Das hängt mit verschieden- oder gleichgeschlechtlichkeit der Beziehung nicht zusammen. Wenn bekannt wäre, dass jemand andere illegale Dinge tut, wäre das auch ein Taufhindernis. Beziehungssünden sind allerdings häufig offenkundig und daher scheinbar "schlimmer", aber eben nur scheinbar.
    .

  • Ich würde die Situation wie folgt sehen:

    Wenn jemand etwas lebt, das als Sünde erkannt ist und darin bleibt, dann wird man ihn - falls das bekannt ist - in der Regel nicht taufen. Es gibt da keinen Unterschied in der "Schwere" der Sünde, eher ob man daran festhält.

    .

    Verstehe ich das richtig, dass dan ein Homosexueller einfach Pech gehabt hat, dass er eine offensichtliche Sünde hat? Wie ist es mit jemandem der masslos Essen in sich hineinstopft? Wird der auch nicht getauft, oder mit jemandem der gerne mal lügt? Was ist mit jemandem, der Probleme mit den eigenen Eltern hat und diese nicht Ehren kann?
    Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen und wahrscheinlich würden sich Viele in der einen oder andern Sünde wiederfinden. Es ist doch einfach nicht fair, dass der mit einer offensichtlichen "Sünde" (wenn Schwulsein denn eine ist) nicht getauft werden kann, andere mit einer geheimen hingegen schon. Wird eigentlich gefragt, ob man eine Sünde hat, von der man nicht wegkommt?

    Liebe Grüsse
    DonDomi

    P.S. Kann die Taufe eigentlich aberkannt oder ungültig werden?

  • Ich bin ja kein Adventist, aber etwas das mich immer wieder überrascht, ist die willkürliche Einteilung von Sünden.

    Wo wird willkürlich Sünde und Nichtsünde eingeteilt?

    Zitat

    Es scheint Sünden zu geben, mit denen man nicht getauft werden kann und dann gibt es andere mit denen kann man problemlos getauft werden.

    Nach meinem Verständnis geht es nicht um Sünden, mit denen man problemllos getauft werden kann oder auch nicht. Es ist die Einstellung zur Sünde, der offenbar gegen Gottes Gebote gelebte Lebenswandel, der von der Taufe abhalten kann. Das ist nicht die Homosexualität alleine. Wenn jemand offensichtlich gegen Gottes Richtlinien verstoßt und in diesem Wandel verharrt, hat er den Sinn der Taufe einfach nicht verstanden. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft zu werden, bringt auch Verantwortung mit sich. In der Bibel finden wir immer wieder den Gedanken: "Bereut und kehrt um" Reue heißt: Umkehren, seine Lebenseinstellung nach dem Willen Gottes ausrichten.


    Zitat

    Ich weiss ja nicht, vielleicht seid ihr halt viel bessere Menschen, aber ich zum Beispiel habe so meine Lieblingssünden, wo ich bis heute noch nicht darüber hinweggekommen bin. Das heisst ich falle immer wieder in alte Muster zurück. Wenn man Eure Kriterien streng nimmt, dürfte auch ein normaler Mensch, wie ich nicht getauft werden. Ich glaube sogar, wenn man ehrlich ist, hat fast jeder Mensch irgendeine Sünde oder schlechte Charaktereigenschaft, über die er immer wieder stolpert.

    ...Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße (bereut), und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes.“ Apostelgeschichte 2, 38

    In Markus 16, 16 heißt es:
    „Diejenigen, die da glauben und getauft sind, werden gerettet werden.“

    Jemand, er in seinem Lebenswandel, der gegen Gottes Willen verstoßt verharrt, kann auch nicht wirklich glauben. Glaube ist mit dem Willen Gottes eng verbunden.

    Es ist ein Unterschied, ob man über eine Sünde "stolpert" oder sie erst gar nicht lassen will.


    Zitat

    Ich persönliche halte es deswegen für falsch, wenn man Menschen nicht zur Taufe zulassen will, weil sie aus Gemeinschaftsicht offensichtliche "Sünden" haben.

    Das sind keine "Sünden" aus Gemeinschaftssicht, sondern die Bibel zeigt die Kriterien auf, dass man Sünden bereuen und umkehren soll.


    Zitat

    Wobei wir uns zusätzlich noch anmassen, zu urteilen was eine Sünde ist und was nicht.

    Das ist keine Anmaßung, wenn man die Bibel als Richtlinie nimmt. Nicht um den Menschen zu verurteilen, sondern ihm mit Hilfe der biblischen Aussagen zeigt, dass ein Verharren im verkehrten Lebenswandel nicht rettet. Selbst dann nicht, wenn er sich im Wasser untertauchen lässt.


    Zitat

    Wäre es nicht geschickter, wenn man das urteilen Gott überlassen würde und ein jedes aufnehmen würde, egal wie gross und offensichtlich seine Sünden sein sollten.

    Kannst du das biblisch untermauern? Welche Begebenheiten lassen dich das so annehmen?


    Zitat

    Jesu hat sich auch jedem angenommen, egal ob er Sünder war oder nicht.

    Wenn jemand auf Grund seiner verkehrten Lebensweise nicht getauft wird, heißt das doch nicht, dass man sich seiner nicht annimmt! Im Gegenteil, man wird ihm in seinem Bemühen umzukehren auf verschiedene Weise unterstützen.


    Zitat

    Ja, er hat nicht einmal einen Judas verstossen, obwohl er wusste, dass er ihn verraten würde.

    Du vermischt hier zwei verschiedene Dinge. WER verstoßt denn jemanden, wenn dieser nicht getauft wird?

    Zitat

    Das zeigt eben die Grösse und Liebe Gottes und Jesu auf und ich finde dem sollten wir nacheifern.

    Ich denke, genau das ist man eben bemüht, wenn man jemanden Erkennen hilft, was der Wille Gottes ist. Mit einem "Du kannst machen was du willst, Hauptsache du bist getauft, hilft man eigentlich nicht wirklich. Man lullt ihn nur ein und vermittelt ihm eine Sicherheit die nicht gegeben ist.


    Zitat

    Ob nun eine Schwuler Pastor werden soll oder nicht steht für mich auf einem anderen Blatt Papier und ist etwas, das jede kirchliche Organisation für sich regeln sollte, aber bei fundamentalen Dingen wie die Taufe haben wir eigentlich kein Recht jemanden auszuschliessen.

    Das sehe ich anders. Weil mit dem "Macht Jünger" und "lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe" eine richtungsweisende Forderung gegeben wurde. Alles zu bewahren bedeutet nach meinem Verständnis nicht, dass sie erst nach der Taufe belehrt werden sollen, sondern dass sie das, was sie bereits belehrt wurden auch bewahren, daran festhalten, nicht mehr vergessen und so nicht mehr zurück fallen ins "alte Leben".

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Verstehe ich das richtig, dass dan ein Homosexueller einfach Pech gehabt hat, dass er eine offensichtliche Sünde hat? ...
    P.S. Kann die Taufe eigentlich aberkannt oder ungültig werden?

    Nicht wer homosexuell ist, sondern wer homo- oder bisexuell in einer Beziehung lebt, ohne verheiratet zu sein (was bei Homosexuellen nicht möglich ist). Nicht Sünde (getan) hat, sondern darin beharrt - und das gilt für jede (offensichtliche) Sünde.

    Nein, eine Taufe kann nicht "aberkannt" werden - wie denn auch? Allerdings kann jemand aus der Kirche / Gemeinde ausgeschlossen werden.
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  • ich habe nicht beanstandet, dass das "Adventisten Forum" gar keines ist, sondern dies einfach nur festgestellt. Wir können allesamt nicht leugnen, dass ein "Suchender" oder "Interessierter" (zu Recht) vermutet, in einem Adventisten-Forum auch adventistische Lehren (unbehandelt) zu finden. Zumindest von solchen, die sich Adventisten nennen. Ich nehme zur Kenntnis, dass es nicht so ist. Wir irritieren da solche Suchende sehr und stellen unserer Kirche ein noch schlimmeres Zeugnis aus, als sie "verdient".

    Vielleicht ist es hilfreich, wenn ich beantworte, wie es sich für mich darstellt. Ich denke, jeder Diskutant hat andere Anliegen und stellt Dinge ins Forum, auf die er Antworten sucht. Für Suchende/Interessierte wie mich ist es nur wichtig, dass in einer sachlichen Diskussion gut lesbar geschrieben wird, was die derzeitige Position der STA ist bzw. wo Spielraum für eine Änderung dieser Position in der Bibel vorhanden ist, und wo dieser Spielraum aus Ansicht der STA nicht gegeben ist. Dann kann man Diskussionen gut nachvollziehen. Es ist nichts Verwerfliches, dass es wie in jeder Kirche eine akkordierte Position und daneben Glaubensmitglieder gibt, die anderer Meinung sind und für mehr Freiheit eintreten würden. Es nimmt sich außerdem jeder aus einer Diskussion etwas anderes heraus, je nachdem welche Art von Mensch er/sie ist. Manche suchen nach einer Autorität, an der sie sich festhalten können, andere sind so selbstbestimmt, dass sie die Antworten auf alle Fragen selbst in der Bibel finden wollen. Und auf der Suche nach einer Antwort finde ich darf man so oft irren, bis man die Frage für sich selbst zufriedenstellend beantwortet hat, ohne dass man gleich angefallen wird. Jeder kann sich irren/verirren und da wären Antworten, wie "hast du das und das bei der Beantwortung der Frage berücksichtigt, wenn nein, mach das mal, wenn ja, ich denke, dass du irrst, weil..." sehr hilfreich, weil dann jeder Außenstehende die Diskussion nachvollziehen könnte. Wenn nach einer umfassenden Prüfung der eigenen Position eine große Lücke zwischen Lehrmeinung und eigener Meinung klafft, muss man sowieso überlegen, auf welche Art und Weise man diese Lücke bearbeitet, hier wäre eben wichtig, dass in Diskussionen die aktuelle offizielle Position der Kirche auch als solche gekennzeichnet wäre, sonst denkt man, es handelt sich um eigene Meinungen der Mitdiskutanten.

  • Zum Thema selbst: natürlich ist dieser Artikel extrem provokativ geschrieben und er geht in eine Richtung, die auch mir nicht gefällt (Spott über religiösen Fundamentalismus), aber mir fällt ein Aspekt auf, wenn ich übersehen habe, dass dieser hier ohnedies schon behandelt wurde, bitte ich um Entschuldigung, aber ich bin krank und nicht ganz so aufnahmefähig. Eine mögliche Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Personen bzw. dem Recht auf Adoption hat einen zivilrechtlichen Aspekt und einen Glaubensaspekt. Ich befasse mich damit nicht in der Tiefe, weil ich selbst davon nicht betroffen bin, aber vielleicht kommt der Europäische Gerichtshof einmal zur Erkenntnis, dass nicht nur die Verweigerung des Adoptionsrechtes leiblicher Kinder durch den gleichgeschlechtlichen Partner als nicht gesetzeskonform repariert werden muss, sondern dass auch das Adoptionsverbot von fremden Kindern fallen muss. Es kann auch passieren, dass neben der Verpartnerung auch die Ehe durch eine Änderung des Ehe-Gesetzes möglich gemacht wird. Dann sollte man Antworten darauf haben, wie man mit der Situation umgeht. Hier fehlt mir zum Beispiel eine Antwort darauf, wie eine Glaubensgemeinschaft mit der möglichen Situation umgeht, dass gleichgeschlechtliche Paare Kinder haben, die sie religiös erziehen möchten, und auf welche Art und Weise derart suchende Eltern mit ihren Kindern in der Gemeinde willkommen geheißen werden könnten.

    Ich habe auch kein Rezept dafür/keine Antwort darauf, aber diese beiden Fälle beschäftigen mich schon seit längerem.

    Fall 1: Eine ehemalige Schulkollegin von mir, aus strengem katholischen Elternhaus, ist zur Ehe hin erzogen worden, auch durch Besuch einer höheren Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe ("Knödelakademie"), in der sie alles gelernt hat, was für einen Haushalt notwendig ist. Sie ist diesen Weg unterstützt durch ihre Eltern ganz selbstverständlich gegangen und hat dann sehr jung mit 20 Jahren geheiratet. Und dann kam es zur Katastrophe, Sexualität hat in ihrem Leben/in ihren Gedanken bis zu ihrer Heirat keine Rolle gespielt, aber in der Ehe hat sie sich dann damit auseinandersetzen müssen, dass sie ihren Mann nicht ertragen konnte. Ein unglaublicher Leidensweg begann und irgendwann hat sie sich scheiden lassen, woraufhin sie von ihren Eltern verstoßen wurde. Heute lebt sie mit einer Frau zusammen, ist seit es in Deutschland gesetzlich möglich ist, mit dieser verpartnert und ist in ihrem Leben sehr glücklich, wären da nicht die Eltern, die sie nicht mehr sieht und ihr Glaube. Es tut weh, dass (hier) die katholische Kirche zwar ständig Probleme mit Kindesmissbrauch in den eigenen Reihen und damit homosexuellen Priestern hat (also die Neigung aus der Innensicht kennt), sie aber andererseits stigmatisiert und ausgeschlossen ist.

    Fall 2: Der Sohn von Bekannten meiner Eltern hat sehr früh gemerkt, dass er homosexuell ist, hat sich aber sozusagen ein "normales" Leben aufzwingen lassen, durch die Gesellschaft, durch die Familie etc. Er hat wider besseren Wissens geheiratet und mit seiner Frau ein Kind bekommen. Dann konnte er seine Abscheu seiner Frau gegenüber nicht mehr überwinden und hat angefangen sich daneben Freunde zu suchen. Mit einem Mann im Bett hat ihn seine Frau dann auch nach Jahren der Heimlichkeit erwischt, sie hat sich scheiden lassen, das gemeinsam geführte Restaurant ging den Bach hinunter, und der Mann ist später an Aids gestorben, weil er sich bei einem Kontakt damit angesteckt hatte (das war Ende der Achtzigerjahre, wo man sich des Ansteckungsrisikos noch nicht so bewusst war).

    Wenn ich aus dem Stand vier Personen nennen kann, die sich zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen, frage ich mich, wie groß das Problem ist und wieviel früher davon hinter der Fassade eines normalen Lebens verheimlicht wurde, und wieviel Leid damit verursacht wurde, weil auch andere Personen (Ehepartner) da mithineingezogen wurden. Eine umbarmherzige, starre Haltung in der Gesellschaft führt dazu, dass Menschen zum Lügen neigen um sich das Leben zu erleichtern. Wer kann die Frage beantworten, ob wissenschaftliche Untersuchungen nicht doch Recht haben, dass eine Neigung in die Richtung genetische Ursachen haben kann bzw. von der hormonellen Situation der Mutter während der Schwangerschaft abhängt.

    • Offizieller Beitrag

    Karoline:
    Die Grundfrage (für den Christen) ist, ob die Tatsache, dass sich jemand von etwas angezogen (oder abgestossen) fühlt entsprechende Handlungen rechtfertigt.
    Wenn das so wäre, dann wäre auch sexueller Umgang mit Kindern gerechtfertigt, denn es gibt auch Erwachsene, die sich dazu hingezogen fühlen und von anderen Erwachsenen abgestossen.

    Leider gibt es in unserer gefallenen Welt Begehren, die nach den Ordnungen Gottes nicht befriedigt werden dürfen. Das ist zugegebenermassen tragisch für die Betroffenen, aber wer glaubt, vertraut darauf, dass Gott solche Ordnungen aus gutem Grund gegeben hat.
    .

  • Hallo Heimo

    Zitat

    Die Grundfrage (für den Christen) ist, ob die Tatsache, dass sich jemand von etwas angezogen (oder abgestossen) fühlt entsprechende Handlungen rechtfertigt.

    Die Grundfrage--auch für Christen---hast Du seeehr allgemein (und daher für Alles und Nichts anwendbar) formuliert.

    Fall 2 von Karoline: Der junge Mann (war er überhaupt ein gläubiger Mensch ?) hätte also, -------ja was eigentlich?

    Zitat

    -- hat sich aber sozusagen ein "normales" Leben aufzwingen lassen, durch die Gesellschaft, durch die Familie etc.

    Ist für dich nun diese "Handlung" welche er sich "von der Gesellschaft nicht hätte aufzwingen lassen sollen?--nicht wider besseren Wissens heiraten ??

    oder nun--da er sich abgestoßen fühlte---dies ein Leben lang ertragen "Müßen? weil "Christen" meinen die sei "Gerechtfertigt?
    ========================================================================================================================================
    Karoline sprach von

    Zitat

    "Einer umbarmherzigen, starren Haltung in der Gesellschaft"------

    sehr oft praktizieren, Jene, (Christen?) welche meinen "die Wahrheit" gefunden zu haben,sehr kopflastig, auch nur den "unbarmherzigen" Teil davon berücksichtigend,------(obwohl praktisch die näheren Umstände gar nicht kennend)

    bei deinem Statement (Gießkannenprinzip für Alle und Alles) zum "Fall 2" wirkte diese überhebliche Haltung ganz stark in diesem Sinne auf mich.
    y.

  • Karoline sprach von

    sehr oft praktizieren, Jene, (Christen?) welche meinen "die Wahrheit" gefunden zu haben,sehr kopflastig, auch nur den "unbarmherzigen" Teil davon berücksichtigend,------(obwohl praktisch die näheren Umstände gar nicht kennend)

    bei deinem Statement (Gießkannenprinzip für Alle und Alles) zum "Fall 2" wirkte diese überhebliche Haltung ganz stark in diesem Sinne auf mich.
    y.

    Yokurt,

    und welche biblische Lösung hast du nun in diesem bestimmten Fall/Fälle bereit? Es gibt nicht auf alles eine für den speziellen Fall befriedigende Antwort. Ein ungläubiger Mensch macht sich in der Regel ohnehin keine Gedanken, wie Gott zu Homosexualität und Homoehe steht. Ein Christ kann darauf vertrauen, dass Gott von uns nichts Unmögliches verlangt und auch keine Gebote aus Jux und Tollerei gibt. Und ich denke, dass die Medien, die Regierungen, die Gesetzenmacher und sonstige heute das "Abnormale" fast schon verherrlichen und das "Normale" als veraltert, verschroben und als konservativer Sexismus verspottet wird.

    Woher der Drang zum gleichen Geschlecht kommt, ist ja nach wie vor umstritten. Da spielt so viel eine Rolle. Von der Erziehung angefangen, bis über das Umfeld in dem man sich bewegt, Schule, Freunde u.s.w. spielen da eine wesentliche Rolle. Wäre es nicht vernünftiger und gesünder dem Grund auf die Spur zu kommen, als einfach eine "Notlösung" anzunehmen? Dass Homosexualität angeboren ist und ein Genfehler oder ähnliches, glaube ich persönlich nicht. Das sagt natürlich gar nichts. Heute ist es ja mehr als modern, dass man sich als Schwul outet. Vom Politiker bis zum kleinen Unbekannten war es IN, sich als Schwul zu outen und so als Tapfer, Mutig, Modern und besonders als ANDERS dazustehen. So fördert man diese von Gottes Seite gesehen falschen Ansichten.

    Wir müssen nun unterscheiden zwischen Bibeltreu und "Weltlich". Und da können Christen es wenden, wie sie wollen. Man kann solche Partnerschaften nur als In Ordnung akzeptieren, wenn wir Gottes Willen ausschalten. Das ist einem Christen aber nicht möglich. Von daher hat Heimo ganz recht wie er sagt. Ob da nun "etwas" angesprochen oder das Problem jeweils extra angeführt wird, ist doch egal. Entweder es ist mit Gottes Willen vereinbar oder eben nicht.

    WAS wäre nun DEINE Lösung, Yokurt? Ich nehme an, du zählst dich zum gläubigen Christen. Hast du eine Lösung? Dann sag sie doch bitte. Damit, dass du angreifst, ist das Problem nicht gelöst.

    Eines ist klar: Kein Mensch kann alles haben, was ihm so vorschwebt, wonach er sich sehnt und was so die Vorstellungen sind. Wir müssen alle - und immer wieder Abstriche machen. Und viele Menschen ein Leben lang. Nicht nur Homosexuelle, die sich nach dem Willen Gottes ausrichten möchten. Und nicht alles hat man sich selbst eingebrockt.

    Karoline,

    es ist zwar sehr bedauerlich, dass in deinem näheren Umfeld das Problem so geballt auftritt. Und jeder Fall ist einer zu viel. Aber es sagt nicht wirklich etwas über das Problem auf. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass in den meisten Fällen eine professionelle Hilfe beitragen könnte, das Problem in den Griff bzw. weg zu bekommen.

    ***

  • Hallo Nachtperle,

    Zitat

    Homosexualität und Gleichberechtigung

    +) so die ursprüngliche Formulierung gibt eigentlich noch gar kein "Thema/Problematik" vor. Dementsprechend müßten also gem. dieser Überschrift nun erstmal aus der Fülle der unterschiedlichsten "Problematiken" - (siehe die Beiträge in diesem Thread), ein Problem, welches einvernehmlich besprochen werden will, festgelegt werden.

    +) Festgelegt auch im Sinne der einvernehmlich zugrunde gelegten Sichtweise (aus dem Blickwinkel der Gesellschaftlich anerkannten Werte/ jeweilige Gesetzeslage/ Menschenwürde/Humanistisches Weltbild etc/biblische Grundlagen aus der Sicht welcher Denomination/etc, etc.

    +) weiters wäre wohl auch vorher Einvernehmen für ein sinnvolles gegenseitiges Verstehen in Bezug auf das Verständnis von "Gleichberechtigung" nötig.

    Zitat

    --und welche biblische Lösung hast du nun in diesem bestimmten Fall/Fälle bereit?

    Dieser "bestimmte Fall" ist derzeit derart "unvollständig" im Sinne obiger Voraussetzungen, daß meine derzeitige biblische Lösung lediglich in dem "biblischen Hinweis" bestand nicht "allgemeine nichtssagende Lösungen" dafür zu (er)finden, welche "den Fall" nicht wirklich (be)treffen.

    +) Im Gegenteil----- "Betroffenen" SO lediglich ein "unbarmherziges" liebloses Gottesbild samt unbarmherzigen Nachfolgern suggeriert wird----------
    y.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nachtperle,


    +) so die ursprüngliche Formulierung gibt eigentlich noch gar kein "Thema/Problematik" vor.


    Du hast scheinbar hier nicht mitgelesen.
    Die Vorgabe war klar: hat der zitierte Artikel einen Inhalt, den wir uns als Handlungsanleitung nehmen sollten?

    Und genau darauf habe ich und haben auch andere mit einem klaren NEIN geantwortet.

    Warum Du das Eintreten für biblische Prinzipien, im Gegensatz zu säkularen blasphemischen Aufforderungen, als "hartherzig" aburteilst, erschließt sich mir daher in keiner Weise.
    .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heimo,

    Wir wissen aus der Bibel, dass die Vielehe biblisch nicht möglich/erlaubt ist. Man kann biblisch gesehen zwei Frauen nicht heiraten. Laut 1Mo 2.24 wird EIN Mann EINER Frau anhangen, und diese ZWEI ein Fleisch werden. Wo ein(e) "Dritte(r)" dazwischen kommt, sprechen wir aus biblischer Sicht vom Ehebruch oder von Unzucht. Wie soll das Taufe-Problem gelöst werden, wenn ein Mann bereits mehrere Frauen hat(te)? Entlassen kann er sie aus gewissen Gründen nicht. Darf dieser Mann oder seine Frauen gar nicht getauft werden? Adventisten beachten in diesem Fall die Situation und mögliche Auswege daraus und räumen die Möglichkeit der Taufe in diesem Fall ein.

    Dieses Beispiel verdeutlicht die Schwierigkeit mancher Entscheidungen: es ist nicht immer JA oder NEIN, sondern die Frage wird kontextabhängig beantwortet. Yokurt hat daraufhin verwiesen, dass auch der Fall mit Homosexuellen verschiedene Facetten haben kann, wo die Beantwortung mit nur JA / NEIN nicht ausreichend ist. Laut den Beiträgen in diesem Thread werden diese situationsabhängigen Fälle allerdings nicht genauer in Betracht gezogen.

    Glaubenspunkt 23 beschreibt den "Idealfall" einer Ehe:

    Zitat

    Die Ehe, von Gott im Garten Eden eingesetzt und von Jesus Christus bestätigt, soll eine lebenslange Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau in einer von Liebe erfüllten Gemeinschaft sein. Für den Christen gilt das Eheversprechen sowohl Gott als auch dem Ehepartner gegenüber. Eine Ehe sollte nur zwischen Partnern gemeinsamen Glaubens geschlossen werden.

    Aber nicht immer haben wir mit Idealfällen zu tun. Deshalb machen Adventisten je nach Situation auch Ausnahmen. Im Idealfall haben die Adventisten eine ablehnende Haltung gegenüber der Homosexuellen. Wie sieht aber die Lösung in einem "Problemfall" aus? Solche Fälle sollten ebenso betrachtet werden.

    Wir sollten untersuchen, welche Problemfälle auf der Welt gibt und ob diese irgendwie auf idealem Weg gelöst werden können. Welche Fälle kann es geben? Beispiele: eine homosexuelle Familie mit einem adoptierten, großgezogenen Kind, die schon lange staatlich verheiratet sind. Lautet unsere Antwort zu der Taufe in diesem Fall einfach: NEIN ??