Zehnten - Brutto oder Netto?

  • Zitat


    Ich denke, diese Brutto - Netto Berechnung beim Zehnten ist eine persönliche Sache. Wer meint vom Bruttoeinkommen geben zu müssen/wollen, der soll es tun. Wer meint vom Nettoeinkommen geben zu müssen, soll so tun.


    Ich vermute das es dennoch einen richtigen Weg geben wird, somit liegt die Wahl nicht bei uns, sondern Gott legt fest was der richtige Zehnte ist.


    Ich halte den Zehnten für eine Richtgrösse. Einer der einen sehr grossen Lohn hat kann ruhig mehr alsletzten cent ausrechnen können. Wenn ich eine Million im Jahr verdiene und 100'000 abgebe, werde ich das selbst bei einem gehobenen Lebensstil nicht merken. Wenn ich im Jahr 12'000 verdiene, werde ich es wahrscheinlich sehr stark zu spüren bekommen, selbst wenn ich nur 300 abgebe. Es ist alles so relativ, deswegen sehe ich die 10% als Richtgrösse, aber das Herz wird uns sagen, wieviel, dass die richtige Menge ist.

    Liebe Grüsse
    DonDomi

    Ja, der Gedanke von dir ist nicht verkehrt, dass ein Millionär kaum was bemerkt vom Zehnten zahlen, obwohl er ein riesen Betrag zahlt und jemand der nur 300 abzugeben hat, was ja mehr oder weniger ein Minibetrag ist, sehr schmerzlich sein kann.
    Bei aller Rechnerei und aller Geldknappheit sollten wir nicht vergessen, dass uns Gott zugesichert hat, dass er uns beistehen wird.

    Bringt den Zehnten ganz in das Vorratshaus, damit Speise in meinem Haus sei, und prüft mich doch dadurch, spricht der Herr der Heerscharen, ob ich euch nicht die Fenster des Himmels öffnen und euch Segen in überreicher Fülle herabschütten werde!

    Maleachi 3:10


  • Ich vermute das es dennoch einen richtigen Weg geben wird, somit liegt die Wahl nicht bei uns, sondern Gott legt fest was der richtige Zehnte ist.

    Da gebe ich dir schon recht, dass es einen richtigen Weg gibt. Allerdings glaube ich, dass wir den nicht zu 100% kennen. Denn die Bibel kann uns über Brutto und Netto nicht viel sagen. Diese Art Entlohnung gab es nicht.

    Jesus tadelte die Pharisäer, weil sie vorgaben bis ins Kleinste den Zehnten zu geben und sich so der Verantwortung der Nächstenliebe (Eltern) zu entziehen. Was wären das für Christen, die den Zehnten in die Kirche bringen und daneben die Familie hungern lassen? Das mag sich übertrieben anhören. Aber wie viele Familien können sich in unserem Wohlstandsland nicht mehr täglich eine warme Mahlzeit leisten? Von einem warmen Zimmer träumen sie nicht mal mehr.

    Wenn wir als Christen mit Haushalter oder Verwalter verglichen werden und uns als solche verstehen, werden wir mit unserm Einkommen nicht sorglos umgehen. Aber auch nicht zu streng. Damit meine ich: Keine Schulden machen um den Zehnten zu zahlen.

    Natürlich liegt es bei Gott festzulegen, was der Zehnte genau ist. Wir sind aber nicht ganz sicher, was genau der Zehnte ist. Das zeigt alleine schon die Diskussion ob Brutto oder Netto... Daher müssen wir uns nach unserem Verständnis und Gewissen richten. Das scheint sehr verschieden zu sein.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Fakt ist: Zehnten und Gaben waren um ein Vielfaches höher (Z in Relation zu den allg. Einkommen und Gaben im Verhältnis zu Zehnten) als unsere Geschwister noch überwiegend "Arm" waren und kein Wohlstand herrschte. Das gilt für USA wie für Europa (wer will, dem kann ich Zahlen liefern).
    Heute finden sich dagegen viele Gründe, warum man nicht "kann"....

    Wenn das nicht traurig ist? :(
    .

  • Nein Heimo,

    das finde ich gar nicht traurig. Eher finde ich es traurig, dass in einem "reichen" Land so viel Armut herrscht. Und es soll nicht am Zehnten scheitern, jemanden zu Jesus zu führen.

    Ich finde nämlich, dass man Zeiten "vor" und "nach" nicht vergleichen kann. Weil der Lebensstandard einfach anders war. Alleine das Wohnen war zur damaligen Zeit von Heute ein Geschenk. Außerdem ist es nicht unsere Sache, anderer Finanzen zu bewerten.

    Fakt ist auch, dass es in biblischen Zeiten weder eine Brutto- noch ein Nettoentlohnung im heutigen Sinne gab. Daher finde ich diese Diskussion in der Art unbiblisch. Und da wir alleine Gott verantwortlich sind, sollten wir es dabei belassen. Lassen wir die Bewertung einfach Gott übrig. Arm ist die Adventistenkirche ja grad nicht. Und die Spendenfreudigkeit - zumindest in unserer Gemeinde - ist enorm. Alleine die Spenden in der Gebetswoche waren in unserer relativ kleinen Gemeinde ein absolut positiver Aspekt. Loben wir doch lieber mal das Positive, als immer nur das scheinbar Negative zu verurteilen. Im Negativ bewerten scheinen wir ja Weltmeister zu sein.

    ***

  • Ich gebe den Zehnten auch vom Brutto, schließlich kann Gott nichts dafür, wenn der Staat auch Geld von mir haben will und letztendlich kommen die gezahlten Steuern auch mir zugute(so hoffe ich).

    Matthäus 22
    21 Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!

    Viele Grüße
    Flower.Child

  • Ist zwar nicht meine Sache wohin das Geld fließt wird einer oder anderer sagen ABER

    mir fehlt es schwer den Zehnten zu geben wenn ich so sehe das unsere Prediger 1900 - 2200 NETTO verdienen (manche noch mehr), Auto bzw. Computer zum Teil oder ganz finanziert bekommen und aus meiner Sicht gar nicht SO schwer sich antun ihre Arbeit zu verrichten. Ein Mechaniker oder Dolmetscher stattdessen mit seinen 2300 Brutto bzw. 1500-1600 Netto.. wenn überhaupt mit einer 40-50 Stundenwoche, finde ich ungerecht! Vom Lagerarbeiter, Gärtnereiarbeiter etc. gar nicht zu sprechen...

    Wenn man sich mal ausrechnet, selbst wenn in Deutschland nur 20% den Zehnten geben würden + Spenden und Gabenm, gekaufte Bücher, DVDs etc. was für riesen Summen rauskommen. Wohin fließt das Geld? Friedensau sagt der Gemeinde fehlt es an Finanzen !???!?!?!?!?!?!?

  • Matthäus 22
    21 Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!

    Viele Grüße
    Flower.Child

    Jo, das ist ein gutes Beispiel.


    Zitat

    mir fehlt es schwer den Zehnten zu geben wenn ich so sehe das unsere Prediger 1900 - 2200 NETTO verdienen (manche noch mehr), Auto bzw. Computer zum Teil oder ganz finanziert bekommen und aus meiner Sicht gar nicht SO schwer sich antun ihre Arbeit zu verrichten.


    Prediger bekommen, soweit ich weiß, Lehrergehalt und ich dachte die Prediger bekommen mehr, ist der Netto jetzt als Ledige oder Verheiratete gemeint?
    Man muss auch bedenken, dass man auch einige Jahre studieren musste und wenn man mal vergleicht, wie viel Anwälte bekommen, dann ist das Einkommen von Predigern doch recht klein, oder?

  • mir fehlt es schwer den Zehnten zu geben

    Fällt Dir es schwer und Du gibst Zehnten oder fällt Dir es schwer und du gibst nichts.

    Ich schätze das nicht mal (50%--- mein Gefühl) der Geschwister Zehnten Bezahlen.
    Davon sind die Älteren in der Mehrzahl.

    Den Beruf des Predigers am Handwerker zur vergleichen ist sehr Fraglich.
    An der Stellung des Lehrers allemal. Ich vermute das Lehrer mehr bekommen, Beamte sind und eine gute Rente bekommen.

    Deine Bedenken werden Dir nicht weiterhelfen was Gott zusagt: Bringt den Zehnten in meine Scheune und ihr werdet gesegnet.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Gebt den Kaiser was dem Kaiser gebührt und Gott was Gott gebührt.

    Jesus macht da einen klaren Strich, wir zahlen die Steuern die dem Staat gebühren und geben Gott was Gott gebührt.

  • Hallo,
    nachdem ich alle Einträge zum Thema gelesen habe, möchte ich auch meine Sicht schreiben.
    ich sehe es so:
    Brutto ist das, was ich verdiene und damit ist Brutto für mich die Grundlage des Zehnten. Vom Brutto bekommt der Staat, die KK usw. ihre entsprechenden Prozente (auch, wenn das "zwangsweise" geschieht)
    Warum sollte ich bei Gott eine andere Grundlage wählen?
    Die Frage, wieviel MUSS ich geben, geht für mich etwas am Thema des Zehnten vorbei. Für wen ist er? Ich gebe ihn eigentlich Gott, der es von mir nicht nötig hätte, es aber so gewollt hat. Damit entfällt für mich auch die konkrete Verantwortung für die anschließende Verwendung meines Zehnten. Diese Verantwortung vor Gott haben eben die entspr. Empfängerstellen, im Fall von STA die Vereinigungsdienststelle, die einen Teil weiterleitet an den Verband und so gehts weiter.
    Die Frage nach dem "Muss" kann bei mir ein Ausloten der Mindestforderung sein, die ich erfüllen soll, wieviel muss ich geben, wovon oder was muss ich nicht mehr geben. Darüber hinaus nichts, was nicht "vorgeschrieben" ist von Gott. Liebe fragt aber nicht nach dem Mindestmaß.
    Und auch den Zehnten möchte ich aus Liebe zu Gott geben, der mich segnet und hier sogar seinen besonderen Segen verheißen hat jedem, der es "ausprobieren" will (So verstehe ich Maleachi 3)
    Von daher ist es (wieder für mich, ohne Druck, dass Andere das genauso sehen müssen) keine Frage, wieviel oder wie wenig verdiene ich, um danach z.B. den Zehnten bei zu geringem Einkommen von mir aus zu "kürzen", um leben und die Fam. unterhalten zu können. Gerade hier ließen sich viele Erfahrungen mit treuem Zehntengeben (auch bei eigentlich zu wenig Verdienst) anführen, die davon berichten, wie Gott gerade da gesegnet hat.
    Rein rechnerisch ist es doch klar, 90% sind eben weniger als 100%. Das Argument ist mir schon oft von z.B. Kollegen gesagt worden, die die "göttliche Mathematik" nicht verstanden.

    Noch ein Satz zum Zehnten bei Rentnern (ich bin so einer )
    Weiß ich denn, wieviel Rente ich beziehen kann, was ja von meiner Lebenszeit abhängt, und ob ich in der Zeit mein "Zehntensoll" erfüllen kann, wenn ich vorher lediglich vom Netto gegeben habe?
    Ich gebe als früherer "Bruttozehntenzahler" heute als Rentner auch von meiner "Bruttorente" den Zehnten und freue mich, das Wek Gottes so auch etwas unterstützen zu können. Geschadet hat mir das bisher in keinem Fall

    Beste Erfahrungen wünscht
    Ludwig

  • Brutto ist das, was ich verdiene und damit ist Brutto für mich die Grundlage des Zehnten. Vom Brutto bekommt der Staat, die KK usw. ihre entsprechenden Prozente (auch, wenn das "zwangsweise" geschieht)
    Warum sollte ich bei Gott eine andere Grundlage wählen?

    Genauso lernte ich das auch! Auch von Sparzinsen und Geldgeschenken wurde der Zehnte gegeben. Bei materiellen Geschenken allerdings nicht.

    Viele Grüße
    Flower.Child

  • Leute mal ganz ehrlich: Wie seht ihr Gott? Als Bankdirektor der einen über die Klinge springen lässt weil er so auf die Knete scharf ist? Wir sollten doch bitte uns drüber Gedanken machen was eigentlich der Sinn des Zehnten ist für einen Gott für den alles Materielle so wertvoll wie Staub ist. Nämlich der, sich drüber Gedanken zu machen wer es ist, der einem das Überleben sichert, einem mit den nötigen Gütern versorgt und einem das gibt was einen am Leben erhält. Die Frage Brutto oder Netto ist völlig zweitrangig. Ja sogar völlig unwichtig. Wichtig ist, das ich die richtige Einstellung über den Sinn des Zehnten habe und ihn brutto oder netto aus Liebe und Dankbarkeit gebe und aus vollem Herzen. Es soll ja schon Leute gegeben haben die aus Angst vor dem zweiten Tod einen Kredit aufgenommen haben um den Zehnten geben zu können. Das ist keine Hingabe oder Zeichen echten Glaubens sondern ein Zeichen von Gebotsperversion und falschem Gottesbild.

  • Genau, ich finde das mit Brutto und Netto auch nicht so wichtig. Ich zahle den Zehnten von dem Geld, was auf mein Konto kommt. Das ist auch das einzig reale Geld, mit dem ich zu tun habe. Alles andere ist bloße Theorie.

    Heiko

  • Ich sehe das mit dem Zehnten ähnlich wie mit dem Sabbat.

    Wer penibel Buch führt, damit er auch von Allem und Jedem genauest den Zehnten gibt, hat den Zehnten genau so wenig verstanden, wie jemand, der an der Frage zerbricht, ob er am Sabbat mit dem Zug zur Gemeinde fahren darf, oder vielleicht doch nicht.

    Da wurde etwas Wesentliches vergessen oder übersehen. Wie ist es mit dem Apfel, den ich geschenkt bekomme? Muss ich den verzehnten? Wie schaut es mit dem Elternhaus aus, das ich geerbt habe. Muss ich es verkaufen um den Zehnten vom Erbe flüssig zu machen?

    Darf ich am Sabbat in ein Taxi steigen? Darf ich am Sabbat einem Bettler 2 Euro in den Hut werfen?

    Herrschaften, wenn wir so denken, scheint mir die Angst vor Gott größer als die Beziehung zu Gott aus Liebe aufgebaut.

  • [bibel] Lukas 16,10: Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht. [/bibel]

    So wie ich das hier erkenne, hat jeder beim "Zehnten" seine persönliche Auffassung. Auch wenn es mir nun so vorkommt, das "Mensch" sich vor der Zahlung des Zehnten ein wenig drücken will und den "Preis" sozusagen rauf- oder runterhandelt, ist es mir persönlich wichtig zu wissen, was GOTT will!

    Gibt es außer diesem Bibelvers
    [bibel]Matthäus, 22, 21: Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist [/bibel]
    weitere Hinweise in der Bibel oder in den Schriften von E.G.White?

    Viele Grüße
    Flower.Child

  • So wie ich das hier erkenne, hat jeder beim "Zehnten" seine persönliche Auffassung. Auch wenn es mir nun so vorkommt, das "Mensch" sich vor der Zahlung des Zehnten ein wenig drücken will und den "Preis" sozusagen rauf- oder runterhandelt, ist es mir persönlich wichtig zu wissen, was GOTT will!

    Natürlich kann nur jeder von seinem Verständnis sprechen. Von seinem persönlichen Verständnis der Bibeltexte. Das "Vorkommen" ist mehr oder weniger ein Beurteilen wollen und die eigene Sicht als DIE Richtige vermitteln zu wollen. Übrigens: Beim "Raufhandeln kann man sich nur schwer vom Zahlen drücken wollen.

  • Übrigens: Beim "Raufhandeln kann man sich nur schwer vom Zahlen drücken wollen.

    :laugh1: Stimmt!

    Dennoch hätte ich gerne Klarheit zum Thema "Zehnten".

    Viele Grüße
    Flower.Child