Jehovas Zeugen und die Schöpfung

  • ich musste gerade herzhaft lachen als ich folgendes gelesen habe.

    Zitat

    Viele behaupten, der biblische Schöpfungsbericht sei mit wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht zu vereinbaren. Doch der eigentliche Konflikt besteht nicht zwischen der Wissenschaft und der Bibel, sondern zwischen der Wissenschaft und dem christlichen Fundamentalismus. Einige Fundamentalisten legen die Bibel so aus, als sei die gesamte materielle Schöpfung erst rund 10 000 Jahre alt. Ihrer Meinung nach wurde alles in sechs buchstäblichen 24-Stunden-Tagen erschaffen.


    [quelle]http://wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/1102010234[/quelle]
    Nennen die uns doch tatsächlich christliche Fundamentalisten. :*g*:
    :Laola::Laola::Laola::Laola:

    Auf deren Internetseite wird dann dargelegt wieso das garnicht so sein kann.
    Allerdings lehnen die sich weit aus dem Fenster wenn es um ihre Schöpfungsperioden geht.

    Zitat

    Wie viel Zeit umfassten die einzelnen Schöpfungstage dann? Das sagt die Bibel nicht. Doch der Wortlaut in 1. Mose, Kapitel 1 und 2 lässt zu, dass es sich um ziemlich lange Zeitabschnitte handelte.


    jetzt haben sich die Zeugen Jehovas schon wieder geändert in ihrem "Bibeltreuen Glauben". Ich habe noch ein Büchlein wo drin steht dass die Schöpfungstage 1000 Jahre lang waren.

    Der Wachturm hat eine Fahne die nach dem Wind der Welt geht. Schwaches Fundament und sich der Welt anpassende Positionen.
    Mich wunderts eigentlich nicht denn die Wachturmorganisation hat sich in der Vergangenheit so wechselhaft gezeigt wie ein Tintenfisch. Aalglat und nicht greifbar zeigt es jedem die Farbe die es sehen soll.
    :panik:

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Aalglat und nicht greifbar zeigt es jedem die Farbe die es sehen soll.

    Und was sagt uns das?

    Jesus und sein Kommen ist das Zentrum unserer Verkündigung!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • IM "Paradiesbuch" hatten sie vor etlichen Jahren dar gelegt, dass vor Gott ein Tag wie tausend Jahre sei (das war leider nur der halbe Bibeltext) Und weil die Schöpfung vor 6000 Jahren beendet war und wir noch das 1000-j. reich vor uns hätten, könne man von einer Dauer von 7000 Jahren für den 7. Schöpfungstag ausgehen. Logisch sei dann, dass auch die anderen Tage so lange gedauert hätten.

    So kam man auf ein Gesamtalter der Schöpfung von 48000 Jahren plus 1000-j. Friedensreich, in dem Abraham, Isaak und Jakob die Erde regieren werden.

    benSalomo

  • IM "Paradiesbuch" hatten sie vor etlichen Jahren dar gelegt, dass vor Gott ein Tag wie tausend Jahre sei (das war leider nur der halbe Bibeltext) Und weil die Schöpfung vor 6000 Jahren beendet war und wir noch das 1000-j. reich vor uns hätten, könne man von einer Dauer von 7000 Jahren für den 7. Schöpfungstag ausgehen. Logisch sei dann, dass auch die anderen Tage so lange gedauert hätten.

    So kam man auf ein Gesamtalter der Schöpfung von 48000 Jahren plus 1000-j. Friedensreich, in dem Abraham, Isaak und Jakob die Erde regieren werden.

    benSalomo

    Das habe ich im "Paradiesbuch" grad nicht gefunden.

  • Wenn jeweils ein Schöpfungstag 1000 Jahre betragen hätte, dann hätte Adam -----1. Mos.5/5 Gesamtalter 930 Jahre--nicht mal seinen eigenen Erschaffungstag überlebt und auch den 7. Tag, den Ruhetag nicht mehr erlebt---oder das Geschlechtsregister wäre zu korrigieren. ?(
    y.

  • Hallo Baptist,
    jetzt bin ich aber richtig froh. Das die Zeugen uns Fundamentalisten bezeichnen ist doch ein sehr großes Kompliment. Was heißt Fundamentalismus ? Eigentlich doch nichts anderes als das unser glauben auf den Wurzeln der Bibel beruht. Unser Glauben hat also ein Fundament. Da bin ich doch gerne Fundamentalist.
    LG
    Hardy :tanz:

    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
    Matthäus 28 / 20

  • Fundamentalist wird aber im Sinne von "unbelehrbarer Fanatiker" verwendet. Und die STA haben sie ja bei "Fundamentalisten" nicht genannt..

    Nachtperle:
    Ich habe das aus dem Buch "Vom verlorenen Paradies zum wiederewrlangten Paradies", welches in den 60er Jahren in deren Versammlung auch für den Kinderunterricht verwendet wurde. Es kann sein, dass man dieses, wie so Manches, in späteren Ausgaben korrigiert hat.

    benSalomo

  • Fundamentalist wird aber im Sinne von "unbelehrbarer Fanatiker" verwendet. Und die STA haben sie ja bei "Fundamentalisten" nicht genannt..

    So ist es! Das wurde nur so heraus gelesen. Und natürlich wurden wieder mal verdrehte Aussagen gemacht!


    Zitat

    Nachtperle:
    Ich habe das aus dem Buch "Vom verlorenen Paradies zum wiederewrlangten Paradies", welches in den 60er Jahren in deren Versammlung auch für den Kinderunterricht verwendet wurde. Es kann sein, dass man dieses, wie so Manches, in späteren Ausgaben korrigiert hat.

    Ach so! ich dachte, du meinst das Buch: "Du kannst für immer im Paradies auf Erden leben".

    Das mit den 48000 Jahren habe ich nicht verstanden. Deshalb wollte ich nachschauen. Aber in diesem Paradiesbuch werden die Schöpfungstage gar nicht erwähnt.

    ***

  • Es ist schon einigermaßen seltsam, wie negativ das wort Fundamentalist belastet ist. Es klingt doch mittlerweile wie "Ketzer". Dabei bezeichnet es ja im ursprünglichem Sinne nur einen Menschen der fest auf den Fundamenten seiner Religion steht. Also eigentlich doch ein positives Wort. Vielleicht liegt es an gewissen Religionen, deren Fundamentalisten sich doch oft stark danebenbenehmen. Das hat dieses Wort offensichtlich so in Verruf gebracht.

  • Vielleicht liegt es an gewissen Religionen, deren Fundamentalisten sich doch oft stark danebenbenehmen.

    Das kommt bei jeder Christlichen Religion vor die mehr die Gesetzestreue betonen als die Liebe Jesus zu uns! Hat schon EGW beklagt.

    Leider haben wir diese Leute auch heute in unseren Reihen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Baptist


    Zitat

    jetzt haben sich die Zeugen Jehovas schon wieder geändert in ihrem "Bibeltreuen Glauben". Ich habe noch ein Büchlein wo drin steht dass die Schöpfungstage 1000 Jahre lang waren.

    Was wäre aus deiner Sicht der Unterschied zur adventistischen "gegenwärtigen Wahrheit", die sich zeitlich ändert bzw. ändern kann?

    Zitat

    Der Wachturm hat eine Fahne die nach dem Wind der Welt geht. Schwaches Fundament und sich der Welt anpassende Positionen.
    Mich wunderts eigentlich nicht denn die Wachturmorganisation hat sich in der Vergangenheit so wechselhaft gezeigt wie ein Tintenfisch. Aalglat und nicht greifbar zeigt es jedem die Farbe die es sehen soll.

    Ich finde, wir sollten in diesem Thread beim Thema Schöpfung bleiben. Allgemeine negative Aussagen haben hier nichts zu suchen. Es ist wenig nützlich, über eine Organisation schlecht zu reden, wenn wir nicht alles vorher sehr genau untersuchen und dann mit entsprechenden Belegen nachweisen.

    Zitat

    Allerdings lehnen die sich weit aus dem Fenster wenn es um ihre Schöpfungsperioden geht.

    Hast du dich mit ihrer Theologie zum Thema Schöpfung ausführlich befasst? Kannst du begründen, mit welchen konkreten Aussagen sie sich irren? Hier nützen die Forumsbeiträge der Zeugen wenig, sondern hauptsächlich ihre offiziellen Publikationen.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

  • Also rein informationsmäßig kann ich bis jetzt alle hier genannten Fakten bestätigen.

    -) Früher glaubte man, dass ein Schöpfungstag 1000 Jahre gedauert hätte.
    -) Davor glaubte man, dass ein Schöpfungstag 7000 Jahre gedauert hätte. Das war übrigens ein wesentlicher Bestandpunkt ihres Glaubens in den 70er Jahren, weil sie glaubten, dass Harmageddon im Jahre 1975 stattfinden würde, weil da 6000 Jahre Menschheitsgeschichte seit Adam an vorbei gewesen wären und deshalb das Millenium im letzten Abschnitt des 7000 Ruhesabbats seit der Schöpfung beginnen würden. Für sie ist die jetzige Zeit nämlich, die Ruhephase Gottes, weil er nichts mehr schafft seit der Schöpfung.
    (6000 Jahre + 1000 Jahre [Millenium] = 7000 Jahre = die Sabbatruhephase im Schöpfungsbericht) --> Nach dem Ruhesabbat schöpft Gott wieder neue Himmel und eine neue Erde sowie es in Offenbarung 21 steht.
    -) Heute dagegen sagt man einfach, dass man nicht weiß, wie lange ein Schöpfungstag gedauert hätte. Zumindest wird jedoch gesagt, dass solch ein Tag im Bereich von 1000 Jahren sich abgespielt haben müsste.

    Ich habe selber mit Zeugen Jehovas geredet und die haben mir das genauso erklärt und ich konnte das auch aus ihrer Lektüre herauslesen.

    Das Problem ist einfach bei Zeugen Jehovas (ZJ), dass sie so einen hohen Wahrheitsanspruch für sich in Anspruch nehmen und jeder knallhart ausgeschlossen wird mit verheerenden Folgen, wenn er nicht mit 99%iger Überzeugung an genau das glaubt was die Leitung vorschreibt; diese Leitung selber jedoch nach einem Jahrzehnt ihre Meinung diesbezüglich verändert.

    Das machen nur sehr wenig andere Gemeinschaften genauso wie sie. Und ich denke, genau das ist der Knackpunkt, warum man bei ZJ nicht nur rational sondern auch mit einer gewissen Emotionalität an ihre Lehrmeinungen herangeht.

  • Ich frag mich, wie lange bei den ZJ ein Morgen und ein Abend dauert ?? Und die Sonne, die ein Licht für den Tag und der andere Himmelskörper das Licht für die Nacht ? :hmm:

    Ich kann dir nur empfehlen, in einen Königreichsaal zu gehen und dort vor Ort - so zu sagen an der Quelle - nachzufragen. Hier im Forum wirst du großteils auf "Vermutungen" stoßen.

    Hier aus ihrer Quelle dem "Schöpfungsbuch":

    Das hebräische Wort jōm, das mit „Tag“ übersetzt wird, kann verschieden lange Zeitabschnitte bedeuten. Zu den möglichen Bedeutungen gehören gemäß William Wilsons Old Testament Word Studies die folgenden: „Ein Tag; häufig hat das Wort die Bedeutung von Zeit im allgemeinen oder einer langen Zeit; einer ganzen Zeitperiode, die zur Betrachtung steht . . . Tag wird auch für eine besondere Jahreszeit oder eine Zeit gebraucht, in der etwas Außergewöhnliches geschieht.“1 Der letzte Satz scheint auf die Schöpfungs„tage“ zuzutreffen, denn bei diesen Tagen handelte es sich sicher um Zeitperioden, in denen außergewöhnliche Ereignisse stattfanden. Zudem läßt die letztere Definition längere Zeiträume zu als 24 Stunden.

    In 1. Mose, Kapitel 1 werden in bezug auf die Schöpfungsperioden die Ausdrücke „Abend“ und „Morgen“ gebraucht. Deutet das nicht auf eine Dauer von 24 Stunden hin? Nicht unbedingt. Im deutschen Sprachgebrauch bezieht sich zum Beispiel das Wort „Lebtag“ auf die gesamte Lebenszeit eines Menschen; auch mit dem Ausdruck „Lebensabend“ ist ein größerer Zeitabschnitt gemeint. Daher wird durch die Verwendung der Ausdrücke „Abend“ und „Morgen“ ein „Tag“ nicht auf 24 Stunden begrenzt.

    Das Wort „Tag“, wie es in der Bibel gebraucht wird, kann den Ablauf der Jahreszeiten wie Sommer und Winter einschließen (Sacharja 14:8). Der „Erntetag“ umfaßt viele Tage. (Vergleiche Sprüche 25:13 und 1. Mose 30:14.) Tausend Jahre werden mit einem Tag verglichen (Psalm 90:4; 2. Petrus 3:8, 10). Der „Gerichtstag“ erstreckt sich über viele Jahre (Matthäus 10:15; 11:22-24). Die Schlußfolgerung scheint vernünftig zu sein, daß die Schöpfungs„tage“ ebenfalls lange Zeitabschnitte umfaßten — Millennien. Was ereignete sich während jener Schöpfungsperioden? Ist der Bibelbericht darüber wissenschaftlich zu begründen? Nachstehend wird ein Überblick über die „Tage“ gegeben, von denen im ersten Buch Mose die Rede ist.

    Der genaue Titel von dem Buch:
    Das Leben — Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung?

    ***

  • Liebe Stofi.

    Schon in den 30er Jahren hat die WT-Gesellschaft fest gelegt, dass sie der alleinige Kanal Gottes ist, durch den Gott die Menschheit "regiert". Bibelstelle dazu Röm. 13:1.

    Alle ZJ sind verpflichtet, die Bibel so zu verstehen und aus zu legen, wie dies die WT-Gesellschaft vorgibt. Diese ändert aber von Zeit zu Zeit ihre Auslegung (in den letzten 140 Jahren über 180 mal, hat mal ein Kenner aus gerechnet), und so kann Dir der einzelne ZJ immer nur Auskunft über das gegenwärtige Verständnis geben. Das kann sich aber schon bald wider ändern oder sich (schon geschehen) ins genaue Gegenteil verkehren.
    Dies wird ja deutlich am Verständnis des Schöpfungsberichtes.
    benSalomo.

  • Hallo.

    Ich finde es irgendwie bedauerlich, dass hier der Reformgedanke einer Konfession als so lächerlich behandelt wird. Ist es nicht positiv, wenn man die neuen Erkenntnisse, die man für sich gewonnen hat, auch akzeptiert und sich danach ausrichtet?
    Natürlich braucht eine Gemeinde ein Fundament. Jedoch glaube ich nicht, dass mit diesen Aussagen der Zeugen sehr stark an dem ihrigen gerüttelt wurde. Natürlich relativieren die Aussagen von jonajim88 und der letzte Beitrag von benSalomo den Bezug beträchtlich.

    Dennoch kam es mir zu kurz (bzw. es kam gar nicht), dass es nicht unbedingt negativ ist, sich zu korrigieren. Wollte das nur mal anmerken.


    Nun noch eine (ernst gemeinte) Frage: Was bezwecken die Zeugen Jehovas mit Aussagen, die Erde sei 48.000 Jahre alt oder wie auch immer? Egal, ob 7.000, 48.000 oder 100.000 - darauf wird sich doch auch kein Evolutionist einlassen.

    Signaturen
    nehmen
    nur
    Platz
    weg.
    Deshalb
    habe
    ich
    keine.

  • Nun noch eine (ernst gemeinte) Frage: Was bezwecken die Zeugen Jehovas mit Aussagen, die Erde sei 48.000 Jahre alt oder wie auch immer? Egal, ob 7.000, 48.000 oder 100.000 - darauf wird sich doch auch kein Evolutionist einlassen.

    Ich denke, dass Zeugen Jehovas mit dieser Aussage auch nicht erreichen wollten, dass sich wer darauf einlässt. Es ist oder war einfach ihr Verständnis bzgl. der Erde.

    Wobei ich überhaupt nicht verstehe, wie man auf diese 48000 Jahre kommt. Selbst wenn 1975 6000 Jahre Menschheitsgeschichte (seit der Schaffung Adams) vorbei waren verstehe ich nicht, wie man dann auf 48000 Jahre kommt.

    Zitat

    Ich finde es irgendwie bedauerlich, dass hier der Reformgedanke einer Konfession als so lächerlich behandelt wird. Ist es nicht positiv, wenn man die neuen Erkenntnisse, die man für sich gewonnen hat, auch akzeptiert und sich danach ausrichtet?

    Da gebe ich dir recht. Auf der einen Seite heißt es Reform ist notwendig, auf der anderen Seite spotten man über Reform, wenn es eine andere Konfession betrifft. Gerade, was den Irrtum oder das falsche Verständnis betrifft, sollten wir nicht so streng mit anderen sein. Haben wir als Kirche doch auch schon massiv geirrt.


    ***

  • Alle ZJ sind verpflichtet, die Bibel so zu verstehen und aus zu legen, wie dies die WT-Gesellschaft vorgibt. Diese ändert aber von Zeit zu Zeit ihre Auslegung (in den letzten 140 Jahren über 180 mal, hat mal ein Kenner aus gerechnet), und so kann Dir der einzelne ZJ immer nur Auskunft über das gegenwärtige Verständnis geben.

    Und diese 180 Änderungen waren ...?

    ***