Heiligtumslehre, Untersuchungsgericht, 1844

  • Lieber "Neo-Apostel", liebe Freunde,

    auch wenn es möglich ist, dass ich für manche hier zu dem Thema schon zu viel geschrieben habe, ist es mir noch ein Anliegen auf ein sehr wichtiges Detail in der AT-Gesetzgebung bezüglich der Handauflegung und der damit zusammenhängenden, traditionellen Erklärung der Sündenübertragung auf Opfertiere hinzuweisen.
     Zunächst erinnere ich nochmal daran, dass es biblisch betrachtet nicht erlaubt ist, eine Vorschrift, die Gott im Umgang mit dem Bock für Asasel ausdrücklich für den H-Priester am GVT gegeben hatte, einfach auf alle Priester und Israeliten im Zusammenhang mit dem täglichen Opferdienst zu übertragen und dann auch bei allen Opfertieren das zu tun, was Gott nur für den Bock für Asasel ausschließlich am GVT angeordnet hat. Wenn Gott tatsächlich wollte, dass ein Sündenbekenntnis und eine Sündenübertragung auf alle Opfertiere gemacht wird, dann hätte er es nicht nur für den Hohepriester sondern auch für alle Priester und alle Israeliten ausdrücklich so anordnen müssen. Wie war das jedoch in Wirklichkeit?  
    Diesbezüglich sollten wir berücksichtigen, dass Gott nicht alle Vorschriften und Regelungen des Heiligtums- und Opferdienstes zur selben an Mose am Berg Sinai gegeben hatte. Die grundsätzlichen Regelungen der Opferzeremonien wurden laut 3. Mose 1,1 bis Kp. 7 erst nach dem Bau und der Aufstellung der Stiftshütte zunächst an Mose von der Stiftshütte ausgehend gegeben.

    Was die genauen Vorschriften und Regelungen für die gesamten Zeremonien am Gr. Versöhnungstag betraf, wurden sie ebenfalls noch nicht am Berg Sinai bei der allgemeinen Gesetzgebung gegeben, wo Gott auch den Auftrag zum Bau des Heiligtums gab (2. Mo. 25), sondern erst nach dem Bau und der Einweihung des Heiligtums und der Priester (s. 2. Mo. 8 – 9). Gleich nach der Einweihungszeremonie kam es dann gleich darauf in Kp. 10 zum tragischen Tod der beiden Söhnen Aarons, die „fremdes Feuer“ dem Herrn darbrachten und damit etwas taten, was der Herr ihnen nicht geboten hatte (s. 2. Mo- 10,1). In 3. Mo.16, 1-3 wird uns dann gesagt, dass Gott durch Mose erst nach dem Tod dieser beiden Söhne Nadab und Abihu die speziellen Anordnungen für die Opferzeremonien des Großen Versöhnungstages für Aaron gegeben hatte.

    Das heißt, dass sowohl Mose als auch Aaron und seine Söhne schon eine geraume Zeit vorher wissen mussten, welche Opfervorschriften sie genau zu beachten und zu vollziehen hatten und was mit den verschiedenen Opfern gemacht werden sollte, wie sie in 3. Mose 1 – 6 beschrieben sind und wie sie dann auch schon bei der Einwehungszeremonie (Kp. 8-9) vollzogen werden sollten. Zu dieser Zeit mussten sie auch schon gewusst haben, ob bei der Handauflegung auf all die unterschiedlichsten Opfertiere ein Sündenbekenntnis zu sprechen war oder nicht.

    Nachdem aber Gott vor dem Tod der beiden Söhne eine solche Anordnung eines Sündenbekenntnisses auf Opfertiere nicht gab, konnte weder Mose noch Aaron noch seine Söhne und so auch noch kein Israelit vor den Opferungen bei der Weihe des Heiligtums und der Priester und vor dem Tod der beiden Söhne noch gar nicht wissen, dass ein solches Sündenbekenntnis über dem Haupte der Opfertiere abgelegt werden sollte. Hätten sie das jedoch getan, wäre das eine ähnliche Sünde gewesen, wie die Sünde, die den beiden Söhnen den Tod im Heiligtum gekostet hat. Sie hätten in dem Fall auch etwas getan, was der Herr ihnen nicht geboten hatte!

    Wenn also Gott wollte, dass Sünden von Menschen bekannt werden, dann können sie nur dem gegenüber bekannt werden, gegen den gesündigt wurde, und das ist immer in erster Linie Gott und dann auch der Mitmensch. Wenn das so ist, dann wäre es auch nicht sinnvoll, seine Sünde auf geheimnisvolle Weise über dem Haupte eines Tieres zu bekennen.

    Ich hoffe, dass damit ein für alle mal geklärt ist, dass es von der Seite Gottes her kein Gebot weder für Mose, noch für die Hohenpriester, noch für die Priester und die Israeliten gab, das ihnen geboten und erlaubt hätte, irgend eine bewusste oder unbewusste Sünde über irgendein Opfertier zu bekennen. Wenn das jedoch bis heute noch von vielen Christen so gesehen und von Theologen so erklärt wird, dann hat das eindeutig nichts mit göttlicher Gesetzgebung sondern offensichtlich mit spätjüdischer Tradition zu tun, die später ungeprüft von christlichen Theologen in der Kirchengeschichte so übernommen worden sein musste. Über die weiteren theologischen Konsequenzen einer solchen unbiblischen Tradition sollten wir dann wohl noch nachdenken.
     Armin  

  • @ Armin:

    Zitat

    Ich hoffe, dass damit ein für alle mal geklärt ist, ----

    eine solche billige Hoffnung mag für dich auf der Ebene einer Forums-Diskussion zufriedenstellend und für dich ausreichend erscheinen------tatsächlich bleibt sie solange eine trügerische, solange Du deineThesen und Schlußfolgerungen z.B. diesen "christlichen Theologen" weder vorgelegt, noch mit diesen besprochen und ggf. deren Einwände von dir nicht biblisch glaubwürdig diskutiert und widerlegt undf entsprechend in der Fachwelt publiziert und dort anerkannt worden sind etc----usw , usw.---

    bevor Du bereits "Über die weiteren theologischen Konsequenzen" basierend auf deinen persönlichen Bibelerkenntnissen nachdenken solltest.

    "ein für alle mal geklärt" ist damit noch gar nichts--------wieso denn auch :?:

    y.

  • Ich denke, das alle unschuldige und fehlerfreie Tiere, die geopfert wurden - ein Symbol für Christus darstellen.
    Wenn Asael ein Symbol für Satan darstellt und er alle nicht bereuten Sünden tragen soll, dann müssten diese Sünden nicht über das Blut der Opfertiere, sondern irgendwie anders in das Heiligtum kommen. Außer Satan trägt nur die Schuld der Opfernden, die es nicht" Wert" wahren, das Opfer richtig anzunehmen.Wenn der unschuldige Bock die bereute Sünde getragen und damit das Allerheiligste gereinigt hat, warum haben dann die vielen anderen unschuldigen Tiere die wegen bereuten Sünden geopfert wurden, die Sünden über das Blut weitergetragen?...

    Sicherlich war ein Sündenbekenntis vor der Opferung des Tieres absolut wichtig, aber das diese Sünden direkt auf das Tier gelegt oder übertragen wurde, dies lese ich nicht. Das das Tier für die Sünde des Opfernden sterben musste, sehe ich auch so, aber Armin hat hier vollkommen Recht. Es heißt nicht, dass die Sünden auf das Tier übertragen wurden. Diese Begebenheit gibt es bei Asael. Das Handauflegen kann auch so verstanden werden, das das Unschuldige auf den Sünder übertragen wurde, wenn für die Sünde Schuld Blut floss.

    Hallo Elli59,

    wie schon berichtigt wurde, ging es bei dem Text, den Andreasen erklärt um Jeremia 17:1 - ich hatte beim flüchtigen Hinsehen einen anderen zuvor von ihm zitierten Text aus 3. Mose versehentlich angegeben.
    Das Opfer Christi hat zwei Seiten, wie auch die Sünd- und Schuldopfer im zeremoniellen Dienst. Dies habe ich durch das Zitat von Andreasen, wo er den Unterschied erklärt, versucht Dir klarzumachen. Diese Opfer mussten alle ohne Fehler sein und wiesen deshalb auf Jesus hin - das ist richtig. Nur dienten die "täglichen" Sündopfer einem anderen Zweck als der Sündenbock am Großen Versöhnungstag. Das Gesetz verlangt den Tod des Übertreters und so hätte der Sünder für seine eigene Sünde sofort sterben müssen. Dafür sah Gott das stellvertretende Opfer vor, auf das die Sünde des Übertreters bildlich übertragen wurde und dies Opfer an seiner Statt sterben musste, aber nur für die Zeit bis zum Großen Versöhnungstag, galt dieses stellvertretende Opfer. So waren die Sünden erst einmal weg vom Sünder, lagen aber noch im Heiligtum. Genauso wurde Jesus unser Sündenträger und musste deshalb den furchtbaren Tod am Kreuz sterben. Aber dadurch, dass Jesus unsere Sünde auf sich nahm, konnte er uns nicht erretten, sondern musste für diese Sünden sterben. Die zweite Seite Jesu aber, die durch den Sündenbock am Großen Versöhnungstag symbolisiert wurde, ist die, dass uns sein reines, fleckenloses Leben zugerechnet wird (das weiße Kleid der Gerechtigkeit). Nur durch sein sündloses Leben, das auf uns übertragen wird, werden wir rein und brauchen nicht sterben. Während das Sündopfer nur die Schuld als stellvertretendes Opfer auf sich nahm, dafür starb und dessen "sündiges Blut" ins Heiligtum gelangte, war der Sündenbock für Jahwe am Großen Versöhnungstag ganz rein, da kein Sündenbekenntnis auf ihm abgelegt wurde, und dadurch konnte es mit seinem "reinen" Blut die angehäuften Sünden auslöschen. Allerdings musste auch dieser Bock sterben, denn ohne Blutvergießen geschieht keine Versöhnung, auch hier ist der Tod Jesu vorgeschattet, damit wir das Leben haben durch sein gerechtes Leben.

    Zur Übertragung noch ein Zitat von Andreasen (ebd. S. 121) "Das Auflegen der Hand war ein alter Brauch in Israel, ein symbolischer Akt, wobei Eigentum den Besitzer wechselte. In diesem Sinne legte Jakob seine rechte Hand auf Ephraim und seine linke auf Manasse und segnete sie (1. Mose 48, 14.15). In diesem Sinne legte auch jesus den Kindern die Hände auf und segnete sie (Mark. 10,16) und in der gleichen Weise heilte er Kranke (Mark. 6,5). Paulus erhielt durch Händeauflegen sein Augenlicht zurück (Apg. 19,6). Josua wurde so durch Mose für sein Amt eingesegnet (4. Mose 27,18) und Stephanus als Diakon geweiht (Apg. 6,6). In jedem Falle wurde jemand umgewandelt durch das äußere Zeichen des Handauflegens... Wenn wir jetzt betrachten, was der Sünder besitzt und was er einem anderen weitergeben kann, wenn er vor Gott erscheint und seine Hand auf das Opfertier legt, so ist dies nur eines: Sünde, von der er von ganzem Herzen erlöst werden möchte. Und er wird erlöst. Er legt seine Hand auf den Kopf des Tieres und überträgt dadurch Sünde auf das unschuldige Lamm, das nun seine Sünde trägt. Und dann schlachtete die gleiche Hand, die ihm die Sünde auflud, dieses Lamm. Hier beginnt der Dienst des Priesters, der das Blut auf die Hörner des Altars streicht. Das Blut steht für die Übergabe des sündigen Lebens, das geopfert wird, damit dem Gesetz Genüge getan ist. das Gesetz bindet das Blut des Sünders bis an den Großen Versöhnungstag, an dem die Erlösung vollendet wird."

    MfG

  • Hallo Armin Krakolinig,

    es ist doch sehr verwunderlich, wie Du mit geschichtlichen Tatsachen und dem inspirierten Wort von Ellen White umgehst, um Deine persönliche Meinung zu rechtfertigen.
    Die jüdische Tradition, die manche Dinge, die in der Bibel nur ansatzweise zu finden sind, näher erläutert, einfach im Bausch und Bogen abzulehnen, weil dies nicht in der Bibel stehen würde, ist einfach dilettantisch und ignoriert historische Tatsachen. Dies liegt - um das Problem zu verdeutlichen - in etwa auf der gleichen Linie, als wenn ich fest und steif behaupten würde, dass in der Nazizeit kein einziger Jude umgebracht wurde, obwohl die Geschichtsbücher davon nur so strotzen. Wenn die jüdische Tradition vielfältig über Vorgänge des Heiligtumsdienstes berichtet und auch über Opferdienst und Sündenbekenntnisse auf das Opfertier, so mag zwar manches Detail hier und dort angezweifelt werden, aber die großen Hauptlinien - dazu zählt auch die Opferung und das Bekenntnis an sich - können wir nicht einfach leugnen. So kann man sich beispielsweise darüber streiten, ob der Hohepriester das Sündenbekenntnis auf den Stier für sich und sein Haus genauso wörtlich gesprochen hat, aber nicht in Abrede stellen, dass er überhaupt ein Sündenbekenntnis auf das Opfertier ablegte. Die grundsätzlichen Tatsachen, die den biblischen Bericht erhellen und ergänzen, dürfen wir deshalb ohne schwerwiegende Beweise nicht einfach abtun.
    Du stehst also mit Deiner persönlichen Meinung, die die jüdische Tradition ignoriert, auf ganz dünnem Eis, und ernsthafte Bibelforscher und Gelehrte nehmen solche Argumente nicht für voll.
    Du hast aber nicht nur die jüdische Tradition gegen Dich, sondern auch das inspirierte Zeugnis der Prophetin Ellen White. In sehr spitzfindiger Weise kritisierst Du ihre ganz eindeutige Aussage über das Sündenbekenntnis und die Übertragung der Sünde auf das Heiligtum. Bedenke, hier befindest Du Dich auf heiligem Boden, denn diese Aussage macht sie unter Geistesleitung - Du widersprichst hier also letztlich dem Geiste Gottes. Da Du Adventist bist und doch angeblich E. G. White als echte Prophetin anerkennst, steht Deine Argumentation im krassen Gegensatz dazu. Durch Dein spitzfindiges Argument, dass E. G. White nicht alle Details der Sündopfer bespricht, versuchst Du ihre eindeutige Grundaussage - und mehr wollte sie auch gar nicht darüber sagen - in Zweifel zu ziehen - aber das ist doch ein ganz abwegiges Argument.
    Während auch E. G. White mit ihrer Aussage ganz auf dem Boden der jüdischen Tradition steht und unter Geistesleitung argumentiert sowie diesen Teil der Tradition stützt, steht Deine Meinung gegen die jüdische Tradition und gegen das inspirierte Wort Seiner Dienerin.
    Wir werden auch nicht deshalb glaubwürdiger, wenn wir die saubere, adventistische Auffassung, die auf der Bibel, auf gesicherter jüdischer Tradition und auf inspirierte Weissagung gegründet ist, als Fehldeutung abtun. Ein wenig Bescheidenheit und eigene Infragestellung der persönlichen Meinung ist bei so einer Konstellation sicherlich angebracht. Bitte überdenke dies noch einmal in Ruhe. Es wäre schade, wenn wir als ehemalige Diener Gottes eines Tages als solche erfunden werden, die wider Gott streiten und viele andere Gläubige in die Irre führen.
    MfG

  • Es ist sehr bemerkenswert, dass weder in dem alten Buch über die 27 Glaubenspunkte „Was Adventisten glauben“ noch in dem neuesten Handbuch für adventistische Theologie die Rede davon ist, dass durch die Blutübertragung von Opfertieren durch die Priester im täglichen Dienst eine Verunreinigung des Heiligtums stattfand, wie es noch Ellen White sagt, sondern laut folgendem Zitat sogar das Gegenteil erklärt wird:

    „In einem gewissen Sinne gibt es eine Übertragung von Sünde im Zusammenhang mit den täglichen Opfern, die das Opfer, den Priester oder das Heiligtum nicht verunreinigten. Die illegale Verletzung (Violation) der Heiligkeit des Heiligtums war eine Verunreinigung, aber in diesem Falle musste der Sünder getötet werden (3 Mo 15,3; 20, 2.3; 4 Mo 10,39) Sünde wurde auf das Opfer, den Priester und auf das Heiligtum übertragen, aber sie alle blieben heilig.“ (Handbook for 7th Day Adventist Theology“ S. 385)

    Ellen G. White erklärt jedoch in PP 331-332, dass die heiligen Stätten des Heiligtums durch die Sündenübertragung durch das Blut der Opfertiere verunreinigt und entweiht wurden, wie kann also dieser neuste STA- Kommentar sagen, dass das Heiligtum dadurch nicht verunreinigt und somit auch nicht entweiht wurde?

    In dem Kommentar heißt es dann noch bezüglich der Reinigung des Heiligtum weiter:
    Im täglichen Dienst wurde die Sünde/Unreinheit des reuigen Sünders durch ein stellvertretendes Opfer auf das Heiligtum übertragen und die Person blieb im Frieden mit Gott zurück. Einmal im Jahr kam die tägliche Versöhnung durch die Beseitigung der Sünde/Unreinheit aus der Gegenwart Gottes zu seiner Vollendung . So kam die tägliche Reinigung zu seinem Ende.“ (Handbook of 7th Day Adventist Theology“ S. 387)

    Gemäß dieser Erklärung gab es nicht erst am Großen Versöhnungstag eine Reinigung und Beseitigung der Sünden aus der Gegenwart Gottes, sondern auch schon im täglichen Dienst. Diese Reinigung und Beseitigung der Sünde, die schon im täglichen Dienst stattfand, wurde am Großen Versöhnungstag vollendet. Das widerspricht jedoch ganz deutlich dem, was Ellen White noch erklärte und auch dem, wie es bisher in allen anderen mir bekannten STA-Studien und Erklärungen zu finden ist!

    Ist es also möglich, dass STA-Theologen zu erkennen beginnen, dass wir hier trotz gewisser Erklärungen von Ellen G. White eine Ungereimtheit in den Erklärungen vorfinden? 
    Nach den biblischen Texten fängt der Fehler jedoch schon dort an, wo man meint, dass die Sünden bei der Handauflegung auf die Opfertiere bekannt und übertragen werden und dass dann durch die Blutübertragung das Heiligtum verunreinigt und entweiht wird. Stimmen tut jedoch weder, dass die Sünde auf das Opfer bekannt, noch auf den Priester und damit auch auf das Heiligtum übertragen wurde und es so entweiht und verunreinigt und verunreinigt wurde.

    Hier wäre sehr angebracht mal wirklich selbst nach Texten in der Bibel zu suchen, wo deutlich beschrieben wird, wie es tatsächlich zur Verunreinigung des damals irdischen aber auch des himmlischen Heiligtums kam. Bis jetzt scheint es zu genügen, was die jüdische, christliche und auch adventistische Tradition dazu sagt, aber es fehlt eine klare Beweisführung aus klaren und konkreten Bibeltexten.

    Weiter Fortsetzung folgt ....

  • Fortsetzung ..-.

    Bemerkenswert ist auch, dass C.M.Maxwell in seinem Buch„Sag es der ganzen Welt“ au fS.87 nicht mehr von einer Sündenübertragung auf das Heiligtum schrieb, sondern er schrieb: „
    Dadurch trug er eine Aufzeichnung von Sünde , die jemand vor Gott bekannt hatte, in das Heiligtum.“ (C.M.Maxwell, Adventverlag Hamburg)

     1994 stand auch schon ein ähnlicher Gedanke in einer Sabbatschule: 
    " In allen Fällen symbolisiert die Arbeit des amtierenden Priesters die Vergebung und Reinigung der Sünder und das Aufbewahren des Berichtes über die Sündenvergebung im Heiligtum.... Doch obwohl das Blut die Sünder von der Verurteilung befreite, blieb der Bericht über die vergebenen Sünden im Typ bestehen". (S. Sch. Lektion; 16.Okt. 4.Viertel 1994 S. 39)

    Angel M. Rodrigez, als ehemaliger Direktor des BRI, schrieb in einer seiner Studien über das Sündopfer im Heiligtum von einer Übertragung der Verantwortung der Schuld auf das Heiligtum.

    „Die „Chattat-Zeremonie" (Sündopferzeremonie) sühnt den Opfernden und überträgt die Verantwortung für die Sünde und Schuldauf das Heiligtum bzw. den Priester. .... Der tägliche Sündopferdienst ist eine Dokumentation der (vergebenen) Schuld.“ (Sein Skriptum zum Thema Sündopfer)

    Es ist zwar ein Unterschied ob eine soeben begangene Schuld das Heiligtum verunreinigt, oder ob diese vergebene Schuld im Heiligtum aufgezeichnet wurde!

    Auch wenn solche Erklärungen das Problem der Sünden- oder Schuldübertragung auf das Heiligtum auf neue Weise zu erklären suchen, und dem Gedanken der Bibel wesentlich näher kommen, ist das aber nach meinem Verständnis der biblischen Texte noch immer nicht das, wie es die biblischen Schreiber selbst erklären. Grundsätzlich weichen diese neueren Erklärungen aber ebenfalls ganz klar von dem ab, wie es noch unsere Pioniere und Ellen White erklärten.

    Jedenfalls gibt es keinen Text in der Bibel, der es erlaubt zu sagen, dass irgendeine von Gott gebotene Blutanwendung im Heiligtum eine sinnbildliche Verunreinigung bzw. Entweihung des Heiligtums darstellt, sondern genau das Gegenteil!

    Wenn es jedoch stimmen würde, dass das AT Heiligtum tatsächlich durch die Sünden verunreinigt wurde, die die Israeliten (also gläubige Menschen) in tiefer Reue auf die Opfertiere bekannten und übertrugen und diese Sünden dann durch die Blutübertragung durch den Priester auf das Heiligtum übertragen wurden und er sich selbst und zu diesem Zeitpunkt dann auch das Heiligtum verunreinigte, dann würde das auf Jesus und das himmlische Heiligtum übertragen bedeuten, dass das himmlische Heiligtum bis zum Tod und bis zur Himmelfahrt Jesu noch durch keine Sünde der Menschen verunreinigt war, sondern Jesus hätte es in dem Fall erst mit seinem Blut, durch das er erst nach seinem Tod ins himmlische Heiligtum einging, verunreinigt.

    In dem Fall wäre auch nicht der Sünder der Verunreiniger des himmlischen Heiligtums gewesen, sondern Jesus. Das wäre aber auch sehr im Widerspruch zu dem, was wir in Daniel 8 über die Verunreinigung des Heiligtums lesen können. Ein näheres Studium darüber fehlt heir auch noch! Das würde auch bedeuten, dass das himmlische Heiligtum durch das gesamte AT hindurch noch keine Verunreinigung durch irgendeine Sünde erfahren hätte, sondern dass es erst durch das Blut Jesu verunreinigt worden wäre?

    Wo bitte steht es jedoch in der Bibel, dass Jesus durch sein Blut das himmlische Heiligtum verunreinigte, so wie die Priester durch das Blut von reinen Opfertieren das Heiligtum verunreinigt haben sollten? KEINES von Beiden steht in der Bibel, sondern genau das Gegenteil ist der Fall. Vom Blut Jesu steht im NT nur, dass damit Sünde vergeben und gereinigt wird. Wo aber steht, dass er damit vorher noch das himmlische Heiligtum verunreinigen musste?

    Wir haben also schon noch Einiges zu überlegen und in der Bibel zu erforschen, bevor wir sicher sein können, dass unsere Theorien der Verunreinigung und Reinigung des Heiligtums stimmen.

    Damit trotz allem eine gesegnete Sabbatvorbereitung und liebe Grüße,

    Armin

    Einmal editiert, zuletzt von Armin Krakolinig (8. März 2013 um 09:17)

  • Hallo Armin Krakolinig,

    es ist doch sehr verwunderlich, wie Du mit geschichtlichen Tatsachen und dem inspirierten Wort von Ellen White umgehst, um Deine persönliche Meinung zu rechtfertigen.
    Die jüdische Tradition, die manche Dinge, die in der Bibel nur ansatzweise zu finden sind, näher erläutert, einfach im Bausch und Bogen abzulehnen, weil dies nicht in der Bibel stehen würde, ist einfach dilettantisch und ignoriert historische Tatsachen. Dies liegt - um das Problem zu verdeutlichen - in etwa auf der gleichen Linie, als wenn ich fest und steif behaupten würde, dass in der Nazizeit kein einziger Jude umgebracht wurde, obwohl die Geschichtsbücher davon nur so strotzen. Wenn die jüdische Tradition vielfältig über Vorgänge des Heiligtumsdienstes berichtet und auch über Opferdienst und Sündenbekenntnisse auf das Opfertier, so mag zwar manches Detail hier und dort angezweifelt werden, aber die großen Hauptlinien - dazu zählt auch die Opferung und das Bekenntnis an sich - können wir nicht einfach leugnen. So kann man sich beispielsweise darüber streiten, ob der Hohepriester das Sündenbekenntnis auf den Stier für sich und sein Haus genauso wörtlich gesprochen hat, aber nicht in Abrede stellen, dass er überhaupt ein Sündenbekenntnis auf das Opfertier ablegte. Die grundsätzlichen Tatsachen, die den biblischen Bericht erhellen und ergänzen, dürfen wir deshalb ohne schwerwiegende Beweise nicht einfach abtun.
    Du stehst also mit Deiner persönlichen Meinung, die die jüdische Tradition ignoriert, auf ganz dünnem Eis, und ernsthafte Bibelforscher und Gelehrte nehmen solche Argumente nicht für voll.
    Du hast aber nicht nur die jüdische Tradition gegen Dich, sondern auch das inspirierte Zeugnis der Prophetin Ellen White.


    Lieber Neo-Apostel,

    nachdem seit meinen letzten beide Beiträgen sich niemand mehr zu meiner Kritik an der in STA-Theologie üblichen Sündenübertragungslehre gemeldet hat und Du es auch nicht mehr tatest, ist es mir trotzdem noch ein Anliegen, zu Deiner obigen Beurteilung meines Umgangs mit den jüdischen Quellen bezüglich der Sündenübertragung zu schreiben.

    Ich weiß nicht, wie weit Du persönlich all die Erklärungen kennst, die man im Talmund und in der Mishna und in sonstigen aktuellen jüdischen Schriften aus neutestamentlicher Zeit finden kannst, die zu dem Thema existieren. Würdest Du sie kennen, dann nehme ich zumindest an, dass Du meinen Hinweisen darüber sicher etwas zurückhaltender gewesen wärst.
    1997 hatte ich die Gelegenheit an der Andrews Univ. mir etwas die Erklärungen anzusehen, die man im Talmud und in der Mishna über alle möglichen Zeremonien und Opferabläufe sowohl im täglichen als auch am GVT finden kann. Dabei muss man wissen, dass es Erklärungen sind, welche jüdische Rabbis bis etwa 200 Jahre nach der Zerstörung des Tempels zusammenstellten, als niemand mehr recht wusste, wie genau die Opfervorschriften und Zeremonien im AT durchgeführt wurden. 
    Ich habe mir damals nur so einige schnelle Notitzen darüber gemacht, in denen ich unter anderem Folgendes gefunden habe:

    Worüber Rabbis laut Tetxen in der Mischna diskutierten:

    Eine Streitfrage ist, wie oft man Blut im Heiligtum besprengen durfte? 7 x oder 8 x bzw. 1 + 7 x . Der Priester durfte die Nummer 8 nicht zählen, sondern 1, 1+2, 1+3 etc... Wie viel Blut durfte gesprengt werden? 1 x nach oben am Altar und 7 x nach unten!

    Am Altar soll es eine rote Linie gegeben haben! Wenn das Blut unter die Linie kommt und nicht mindestens auch 1 Tropfen über die rote Linie kommt, gibt der Altar keine Versöhnung und Reinigung.

    Die Hörner des Altars bewirken Vergebung oder auch nicht, je nach dem, wie die Blutstropfen fallen! In dem Fall war also nicht so sehr die Herzendhaltung des Sünders entscheidend, sondern wohin das Blut gespritzt wird!

    Diskussion auch: Musste Blut auf die Bundeslade gesprengt werden oder nicht? Ist damit auf die Lade oder vor die Lade gemeint?Auf welche Seite am Altar soll zuerst das Blut bespritzt und dann geleert werden? 

    Streit auch darüber, ob das Blut vom Stier des Priesters am GVT mit dem Blut des Sündenbockes für die Gemeinde vermischt werden konnte oder nicht.

    Fortsetzung folgt ....

  • Fortsetzung...

    Warum die Rabbis meinten, dass auf den Kopf des Bockes für Asasel kein Sündenbekenntnis abgelegt wurde:

    Über ihn wurde eindeutig von Gott befohlen, bei der Handauflegung ein Sündenbekenntnis zu sprechen. Das ist der Grund,warum der Talmud meint, dass es deshalb kein Bekenntnis auf den Bock für den Herrn bedurfte!
    (Wo aber steht das so in der Bibel? Laut den Opfergesetzen in 3. Mose 1-6 gab es kein Schlachten irgend eines Opfertieres, auf das nicht Gott befohlen hatte, vor dem Schlachten die Hand (Einzhl) auf das Tier zu legen! Egal welches Opfer es war und wann es Gott dargebracht wurde!

    Es gab unter den Rabbis einen Streit darüber, ob der Bock für den Herrn überhaupt als Sündopfer gesehen werden kann! Einige waren und sind auch heute noch der Meinung, dass er kein Sündopfer, sondern ein Reinigungs- und Versöhnungsopfer war, weil sie meinten, dass auf diesen Bock keine Handauflegung und somit auch kein Sündenbekenntnis gesprochen wurde. Diese Diskussion gibt inzwischen besonders seit Desmond Ford auch in heutiger STA- Theologie. (Welch ein Widerspruch zur Bibel!)

    Einige Rabbis vertraten sogar die Ansicht, dass der Hohepriester am GVT nicht sagen durfte „ein Sündopfer“ sondern nur „für den Herrn“ nicht aber "ein Sündopfer für den Herrn“

    Beim Bekenntnisgebt über Asasel wird das einzige Mal der Name Jahwes ausgesprochen! Da fiel das Volk nieder und betete an.

    Wie kann Versöhnung erlangt werden und wie nicht? Selbst wenn jemand übersieht, dass es der Tag der Versöhnung ist, und sich dessen, was an diesem Tag geschieht nicht voll bewusst ist, erhält trotzdem Vergebung. Er kann ein Sündopfer auch danach bringen! (Begründung: Hes. 36 Ich will euch reinigen!)In diesem Fall wird durch Asasel nicht vollkommen versöhnt, jedoch von Strafe befreit! Sein Sündopfer kann aber der Sünder auch nach dem GVT noch nachbringen.

    Wenn jemand sagt: „ich will keine Versöhnung“, dann bekommt er keine Versöhnung am Yom Kippur.Wenn jemand sagt: „Der Tag der Versöhnung bewirkt keine Versöhnung“, wird er trotzdem versöhnt. Streit darüber unter Rabbis

    Weitere Fortsetzung folgt ...

  • Streit auch darüber:Welche Sünde am Tag der Versöhnung versöhnt wurde, welche nicht. Welche Sünde durch Asasel versöhnt wurde und welche durch das Sündopfer?

    Überzeugt waren Rabbis, dass der Tod des Sünders alle Sünde vom Heiligtum weg wäscht! Der Tod ist demnach die totale Sühne und Versöhnung!Der Tod des Menschen ist wie völlige Buße! Durch den Tod, der als Strafe für die Sünde erteilt wird, werden dem Sünder alle Sünden weggewaschen“ Beweisstelle Jes. 22:14, die so interpretiert wird!Auf diese Weise wird zwar der Sünder durch keine Handlung am Yom Kippur versöhnt, jedoch durch die Ausrottung, den Tod des Sünders wird er versöhnt und ihm wird total vergeben!

    Es gab auch Streit darüber, für welche Sünden am Sabbat ein Opfer nötig war und für welche nicht!Der Bock für den Herrn wurde nach dieser Tradition im Tempel für das Volk getötet. Der Bock für Asasel wurde in der Wüste getötet. Über Felsen geworfen! Streit darüber“ unter den Rabbis.(So in Joma 6)

    Asasel war grundsätzlich auch als Sündopfer angesehen. (Joma 6)Wenn Asasel nach dem Loswerfen jedoch noch vor dem Schlachten stirbt, dann sollte der Sündenbock für den Herrn in die Wüste gesandt werden! Wenn der Bock für den Herrn früher stirbt, dann sollte ASASEL geopfert werden!

    Die Bedeutung des Todes der beiden Söhne Aarons beim Darbringen fremden Feuers im Heiligtum in Lev 10 soll zeigen, daß der Tod der Gerechten Sühne bewirkt!“ Joma p 14

    Ihr Tod wird als Sühnetod gesehen und galt für die Zeit, wo Israel über 70 Jahre keinen Tempel während der babylonischen Gefangenschaft hatte und wo sie keine Opfer im Tempel bringen konnten!

    Es wäre also gut zu überlegen, wie wir mit einer solchen fragwürdigen und spekulativen, jüdischen Überlieferung umgehen sollten, und ob STA-Theologie gut beraten ist, auf der Basis solcher Quellen eine adventistische Sündenübertragungstheologie in der biblischen Heiligtumslehre mitzubegründen!

    Eines aber ist interessant und beachtenswert, dass der Gedanke, dass durch die Blutübertragung von Opfertieren auf das Heiligtum eine Übertragung der Sünden auf das Heiligtum und damit auch eine Verunreinigung des Heiligtums stattfand, in keiner jüdischen Erklärung zu finden ist. Diesbezüglich wird immer nur von Reinigung, Weihe und Versöhnung gesprochen, wie es auch die Bibel ganz deutlich so sagt.

    Über weitere Konsequenzen dieser Tatsachen ist es sicher wert noch nachzudenken!

    Das mal wieder soweit zur weiteren Information zu dem Thema!

    Gehn´ tut es dabei einfach um Bibel oder Tradition, auch in sonst bibeltreuen Gemeinden!

    Mit Grüßen, 
    Armin

  • Hallo,
    ich habe hier ein Link gefunden, der genau das beschreibt, was ich zurzeit über die Lehre des Untersuchungsgerichts denke.
    Ich weiß, das die Sabbatlehre stimmt. Das 4. Gebot steht und wird auch immer bestand haben. Vieles was die STA lehren kann ich annehmen, aber das Untersuchungsgericht
    verfälscht die Rechtfertigungslehre aus dem Glauben.Es beschäftigt mich sehr und ich bin hierüber sehr traurig.
    Die Wahrheit ist Jesus und sein Wort. Jede Sekundärliteratur ist am Wort Gottes zu überprüfen.

    Vielleicht könnt ihr diesen Ausführungen widersprechen


    http://cca.communityhost.de/thread/?thread__mid=436343937


    In diesem Link steht unter anderem

    Aber diese Schlußfolgerung ist nichts
    Neues. Seit vielen Jahren, wie Dr. Cottrell sagt, „sind sich
    Bibelgelehrte der Gemeinschaft durchaus der exegetischen Probleme
    bewußt, auf die unsere traditionelle Auslegung von Daniel 8:14 und
    Hebräer 9 stößt“. Vor etwa 80 Jahren schrieb der einflußreiche
    Siebenten-Tags-Adventist E. J. Waggoner: „Durch die adventistische
    Lehre von dem Heiligtum und seinem ‚Untersuchungsgericht‘ . . .
    wird praktisch die Versöhnung geleugnet“
    (Confession of Faith).
    Vor mehr als 30 Jahren wurden diese Probleme der Generalkonferenz,
    dem obersten Gremium der STA-Gemeinden, vorgelegt.

    Gruß

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

  • Mittlerweile sehe ich es so, dass amgr. Versöhnungstag die eigentliche Versöhnung stattfand.

    An diesem Tag wurde jede Sünde, auch die bewusst begangenen Sünden entsühnt und letztendlich wurde der
    Sünder mit Gott versöhnt.
    Die Entsühnung des Allerheiligsten am großen Versöhnungstag hat aber überhaupt nichts mit einer
    Wiederherstellung seiner selbst zu tun, denn dies ist ja völlig unantastbar. Das Allerheiligste wird entsühnt, aber
    wiederhergestellt dadurch werden die Sünder.

    Nur am gr. Versöhnungstag kam der Hohepriester vor die Bundeslade mit den 10 Geboten. Und an diesem Tag
    wurden die Übertretungen der 10 Gebote mit dem Blut des einen Bockes entsühnt.

    Der Bock Asael kann nicht für Satan stehen
    3 Mose 16,30
    30 Denn an diesem Tage wird für euch Sühne erwirkt, euch zu reinigen; von allen euren Sünden sollt ihr vor dem HERRN gereinigt werden
    „Und Aaron soll den Bock herzubringen, auf den das Los für den HERRN gefallen ist, und ihn opfern als Sündopfer. Und der Bock, auf den das Los für Asasel
    gefallen ist, soll lebend vor den HERRN gestellt werden, um auf ihm Sühnung zu tun, um ihn als Asasel fortzuschicken in die Wüste“
    Asael war Mittel zum Zweck der Sühnung, nicht des Gerichts

    (3.Mose 16, 9-10

    Und wenn er die
    Entsündung des Heiligtums vollbracht hat,der Stiftshütte und des
    Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen.
    Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen,mit denen sie sich
    versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopflegen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht,in die Wüste bringen
    lassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage;und man lasse ihn in der Wüste.

    Die Schrift sagt in keinem Vers, dass die nicht bereuten Sünden Israels auf Asael gelegt werden.

    Außerdem müsste Satan ja auch alle unbereuten Sünden der gesamten Menschheit tragen und somit müsste er die Sünden der Heiden auch
    tragen. Dies gibt der Text nicht her.

    Hier geht es nur um die Wiederherstellung der Beziehung zwischen Gott und den sündigen Menschen durch Sühnung. Das Gericht über Satan und seine Anhänger
    ist nicht das Thema in diesem Text.


    3. Mose 16: 20 - 22

    Und wenn er die Entsündung des Heiligtums vollbracht hat,der Stiftshütte und des Altars, so soll er den lebendigen Bock herzubringen.

    Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen,mit denen sie sich
    versündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopflegen und ihn durch einen Mann, der bereitsteht ,in die Wüste bringenlassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnistrage;und man lasse ihn in derWüste.


    Der Hohepriester legte seine Hände auf den Bock des lebenden Bockes kraft dessen, was durch den Bock sinnbildlich dargestellt wurde, auf den das Los für den HERRN
    gefallen war. Und er bekannte auf ihm alle Ungerechtigkeiten der Kinder Israel und alle ihre Übertretungen. Und er legte symbolischdie Übertretungen auf den Kopf des Bockes und schickte ihn dann durch einen bereit stehenden Mann fort in die Wüste. Auf diese seh rauffällige Art wurde dargestellt, wie vollständig die Sünde
    weggetan wird – rein geworden, niemals soll sie wieder auftauchen.
    Das erinnert an Schriftstellen, die zeigen, wie vollständig Gott mit der Sünde fertig wird. Wir lesen: „so weit der Osten ist vomWesten, hat er von uns entfernt unsere Übertretungen“
    (Ps103,12). ....du wirst all ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen“

    (Micha7,19).....alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen“

    (Jes38,17).„Ihrer Sünden und ihrer Gesetzlosigkeiten werde ich nie mehr
    gedenken“ ebenso in (Heb 10,17).

    Gruß

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    Einmal editiert, zuletzt von Elli59 (19. März 2013 um 20:49)


  • Hier handelt es sich um eine Verwechslung, nicht E.J Waggoner sondern J.H.Waggoner war das. Er lebte von 1820-1889
    Hier findest Du beide im Bild. http://www.imsmedia.org/adventist-pioneers

    Einmal editiert, zuletzt von wach auf (19. März 2013 um 20:57)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von Elli59

    Wenn Asael ein Symbol für Satan darstellt und er alle nicht bereuten Sünden tragen soll, dann müssten diese Sünden nicht über das Blut der Opfertiere, sondern irgendwie anders in das Heiligtum kommen.

    Die Schrift sagt in keinem Vers, dass die nicht bereuten Sünden Israels auf Asael gelegt werden.


    nur eine kleine Frage dazu: Wer hat behauptet, dass die nicht bereuten Sünden Israels auf Asasel gelegt werden? Aus meiner Sicht werden eben gerade die bereuten Sünden auf Asasel gelegt und NUR diese.

    Ich habe in den Posts von Neon-Apostel eine solche Aussage nicht gelesen. Er hat lediglich festgehalten, dass Asasel "die Sünden trägt für die das Opfer Jesus nicht aufkommt". In meiner Sündentheologie muss derjenige, der seine Sünden nicht bereut SELBST dafür aufkommen - und ich denke, dass die Bibel durch zahlreiche Stellen (müsste ich jetzt konkret heraussuchen) diese Theologie stützt.

  • Zitat

    nur
    eine kleine Frage dazu: Wer hat behauptet, dass die nicht bereuten
    Sünden Israels auf Asasel gelegt werden? Aus meiner Sicht werden eben
    gerade die bereuten Sünden auf Asasel gelegt und NUR diese.

    Natürlich hat Asael die bereuten Sünden der Israeliten in die Wüste getragen

    Er hat lediglich festgehalten, dass Asasel "die Sünden trägt für die das Opfer Jesus nicht aufkommt".

    Ja klar bereut und doch nicht von Gott vergeben, dass ist eben die schreckliche Lehre des Untersuchungsgericht.Wie soll ein Christ jemals wissen, der seine Sünden aufrichtig bereut, ob er im Untersuchungsgericht wirkliche Vergebung erlangt?? Somit kann der Gläubige nicht wissen, ob er von Gott angenommen ist. Die Rechtfertigung aus dem Glauben wird hier verhindert oder wenn siesogar einmal bestand, wieder genommen.

    Für mich sagt die Schrift ganz klar und deutlich, wenn wir unsere Sünden aufrichtig unter dem Kreuz Jesus bekennen, so erhalten wir die Vergebung immer(weil ich mich auf das weiße Kleid Jesus berufen kann)Ich lese in keinem Brief der Bibel vom Untersuchungsgericht. Vor allem nicht im Hebräerbrief. Hier müsste es stehen. Und im Römerbrief wird sehr viel über die Rechtfertigung im Glauben geschrieben, so wie Martin Luther es lehrte und nicht wie Ellen White es lehrte.

    Zitat

    Neon - Apostel schrieb

    Er hat lediglich festgehalten, dass Asasel "die Sünden trägt für die das Opfer Jesus nicht aufkommt".

    Dies steht nicht in der Schrift, wenn es heißt: ALLE SÜNDEN
    Es müsste dann doch irgendwo stehen, dass Asael etwas fortträgt, dass die Sühnung nicht erlangte, obwohl der Sünder sie suchte,(Bezahlung der Schuld)....oder nur einen Teil........es steht aber ALLE
    Es steht auch nicht: Nur die versehentlich begangenen Sünden. Nein alle Missetat, alle Übertretungen

    Asael hat alle bereuten Sünden der Israeliten in die Wüste getragen:
    Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen,mit denen sie sichversündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereit steht,in die Wüste bringenlassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man lasse ihn in der Wüste.

    Gruß

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    • Offizieller Beitrag

    Ja klar bereut und doch nicht von Gott vergeben, dass ist eben die schreckliche Lehre des Untersuchungsgericht.Wie soll ein Christ jemals wissen, der seine Sünden aufrichtig bereut, ob er im Untersuchungsgericht wirkliche Vergebung erlangt?? Somit kann der Gläubige nicht wissen, ob er von Gott angenommen ist. Die Rechtfertigung aus dem Glauben wird hier verhindert oder wenn siesogar einmal bestand, wieder genommen.

    Für mich sagt die Schrift ganz klar und deutlich, wenn wir unsere Sünden aufrichtig unter dem Kreuz Jesus bekennen, so erhalten wir die Vergebung immer(weil ich mich auf das weiße Kleid Jesus berufen kann)Ich lese in keinem Brief der Bibel vom Untersuchungsgericht. Vor allem nicht im Hebräerbrief. Hier müsste es stehen. Und im Römerbrief wird sehr viel über die Rechtfertigung im Glauben geschrieben, so wie Martin Luther es lehrte und nicht wie Ellen White es lehrte.


    Ich fürchte, dass du die Lehre vom Untersuchungsgericht falsch einschätzt. Natürlich haben STA Heilsgewißheit, vielleicht nicht alle (ich kann ja nicht für jeden sprechen), aber jeder der von Jesus das Kleid der Gerechtigkeit angezogen bekommen hat, der weiß auch, dass seine Sünden vergeben sind. Wozu würden wir sonst das Abendmahl feiern um uns dem Kleid, das wir tragen immer wieder bewußt zu werden?

    Worauf sich die Lehre vom Untersuchungsgericht stützt ist in diesem Thema aus adventistischer Sicht schon oft dargestellt worden. Im Grunde versucht diese Lehre die Zeitpunkte des Gerichts besser zu verstehen, denn es gibt bei Jesu Wiederkunft Ereignisse, wozu du nur schreibst:

    Zum Thema 1. Thess 4,13-18 hast du mir schon vor einiger Zeit geantwortet:

    Zitat von Elli59

    Ich denke, dass hier die Wiederkunft Jesus gut beschrieben wird. Er holt seine Ernte. Seine Kinder werden mit ihm in den Himmel entrückt.
    Das Gericht für alle, wann soll dies sein?
    Ich habe hier keine feste Meinung. Aber warum nicht nach den 1000 Jahren?, und dann das Ende im Feuersee.

    Wir haben zu diesem und anderen Texte eben eine Meinung. Wenn es dir reicht, dazu keine Meinung zu haben, oder eine, die dem Text widerspricht, dann ist das ja kein Problem für uns.

    Du schreibst aber auch weiter als Antwort an mich:

    Zitat von Elli59

    Aber du hast hier schon gute Argumente gebracht, worüber es sich lohn nachzudenken.

    Wenn unser Austausch hier mit dir keine Einigung beim Verständnis der Textstellen brachte, dann zumindest die gute Einigung, dass es sich lohnt über diese Textstellen nachzudenken. Das ist doch eine gute Sache!


    Zitat von Elli59

    Dies steht nicht in der Schrift, wenn es heißt: ALLE SÜNDEN

    Wenn du der Meinung bist, dass der Asasel ALLE Sünden getragen hat, dann sei dir in dem gewiß. Niemand wird dir das hier ausreden wollen. Wenn du also meinst, dass am Großen Versöhnungstag eine ALLVersöhnung für ALLE Sünden stattgefunden hat, dann erledigt sich damit Glaube, Taufe, alles worauf Jesus so viel wert gelegt hat. Denn es werden ja ALLE Sünden vergeben.


    Zitat von Elli59

    Asael hat alle bereuten Sünden der Israeliten in die Wüste getragen:
    Dann soll Aaron seine beiden Hände auf dessen Kopf legen und über ihm bekennen alle Missetat der Israeliten und alle ihre Übertretungen,mit denen sie sichversündigt haben, und soll sie dem Bock auf den Kopf legen und ihn durch einen Mann, der bereit steht,in die Wüste bringenlassen, dass also der Bock alle ihre Missetat auf sich nehme und in die Wildnis trage; und man lasse ihn in der Wüste.

    Also doch nur die bereuten und nicht ALLE? Irgendwie gibt es hier Kommunikationsschwierigkeiten - ich kenn mich manchmal nicht aus bei dem was du schreibst, weil du dir aus meiner Sicht (und das ist nur eine persönliche Bewertung von mir!) manchmal widersprichst.


    in Summe: Wir kommen mit dir wahrscheinlich nicht auf einen grünen Zweig bezüglich Verständnis des Heiligtumsdienstes. Auch nicht über die Prädestination usw. . Aber das müssen wir ja auch nicht - wer zwingt uns hier einer Meinung zu sein? Wichtig ist, dass wir dran bleiben, die Texte unter Gebet und Führung des hl. Geistes lesen und anwenden. Dann sehe ich kein Problem. Was ich nicht gut finde ist, wenn du uns (und so erscheint es mir) absprichst, dass wir die Gerechtigkeit bzw. das ewige Leben ALLEIN aus dem Glauben verkündigen. Diese Lehre ist bei Ellen White ebenso präsent wie in den verschiedenen Gemeinden. Zitate dazu könnte ich zuhauf anbieten, wenn gewünscht. Ich schlage vor, dass wir ohne solche (ich empfinde sie als) theologischen Abwertungen auskommen.

    • Offizieller Beitrag

    Die nichtbereuten Sünden trägt jeder (Ungläubige) selbst im Endgericht (Offenbarung 20,11-15). Weil diese Menschen kein Opfer haben, werden sie NUR nach ihren Werken gerichtet, und das ist nun mal tödlich.
    Die bereuten Sünden werden - meiner Meinung nach - auf Asasel gelegt. Über den "Umweg" des Opfers, des Priesters und der Reinigung des Allerheiligsten trägt am Ende Satan die Schuld des Sünders und kommt damit in der Wüste um. Je mehr Menschen sich zu Jesus bekehren, desto mehr Sünde (und Strafe?) muss er am Ende tragen - und deswegen will er auch verhindern das sich möglichst viele Menschen zu Jesus bekehren. Jedenfalls sehe ich das als eine mögliche Motiviation Satans weshalb er gegen die Gläubigen und deren Missionsversuche vorgehen möchte.

    ALLE Sünden der Israeliten - Wer ist ein rechter "Israelit"? Der, der sich nur so nennt? Der als Israelit geboren wurde? Oder kann es sein, dass nur alle Sünden der tatsächlichen "Überwinder" (=Israel) gemeint sind?

    Ich denke, man sollte beachten, dass der große Versöhnungstag im 3. Mose 16 eine Typologie ist, die auch an bestimmte Grenzen kommen kann. Es ist eine zeichenhafte (symbolische) Handlung für das Volk gewesen, in dem leider viele unbekehrt und keine reuigen Sünder waren. Gott schaut auf jeden einzelnen am Ende, und nicht auf die Abstammung oder Organisation, in die er hineingeboren wurde. Daher kann ich mir schlecht vorstellen, dass es damals eine tatsächliche Absolution für das ganze Volk Israel gab - weil es eben nur eine symbolische Handlung war, welche das wahre Opfer vorgeschattet hat.

    Noch eine Frage an dich, Elli59:
    Läuft denn deiner Meinung nach der große "himmlische" Versöhnungstag noch oder ist er schon abgeschlossen?

  • Hi

    Noch eine Frage an dich, Elli59:
    Läuft denn deiner Meinung nach der große "himmlische" Versöhnungstag noch oder ist er schon abgeschlossen?

    Ich studiere erst seit Ende Januar dieses Thema. Ich habe hier noch viel zu lernen, aber in manchen Dingen bin ich mir doch ziemlich sicher.

    Ich wüßte jetzt keine Bibelstelle, die von einem "himmlischen Versöhnungstag" spricht.
    Stattdessen lese ich das bei der Kreutzigung Jesus der Vorhang, der zwischen Heiligtum und Allerheiligsten war von oben nach unten zerriss.
    Der Zugang zum Allerheiligsten, in der direkten Gegenward Gottes, ist seit dieser Zeit durch Jesus, für uns vorbereitet worden.
    Nach der Himmelfahrt Jesus, nahm Jesus das Amt des Hohepriester im Allerheiligsten ein. ER tritt seitdem für uns als Fürsprecher und Vermittler ein. Im Hebräer lese ich kein Wort bzw. einen Hinweis, dass Jesus nach seiner Himmelfahrt zunächst für uns als Priester und zu einem späteren Zeitpunkt dann als Hohepriester für uns einsteht.
    Die täglichen Opfer waren die Opfer die nur für die versehentlich begangenen Sünden, Sühnung bewirkten. Es musste hierbei nicht einmal Blut fließen. Arme Israeliten konnten sogar mit ein paar Löffel Mehl Sühnung erlangen.
    Es gibt nur eine Begebenheit in der Stiftshütte wo alle Sünden des ganzen Volkes, auf ein Tier direkt übertragen wurde und das war auf den Bock für Asael. Deshalb fand die eigentliche Entsühnung und Versöhnung mit Gott, für alle Sünden des Volkes, nur am Jom Kippur( gr. Versöhnungstag) statt. Die Israeliten mussten an diesem Tag für sich selbst kein Tier töten. Die 2 Böcke wurden für alle geopfert und deshalb brauchte David nach seiner gr. Schuld mit der Batzeba auch kein Tier opfern. David wußte, dass seine Schuld am Jom Kippur entsühnt wurde.

    Inwieweit der einzelne Gläubige aufrichtig war oder nicht, das kann letztendlich sowieso nur Gott entscheiden. Dafür braucht Er kein Untersuchungsgericht. Ich denke das wir hier grundsätzlich vorsichtig mit dem Urteilen der Menschen sein sollten. Das Gericht liegt in Gottes Hand, nicht in unserer. Wichtig ist, das wir in diesem Zusammenhang die Zusagen der Schrift bezgl. der unverdienten Gnade Gottes für uns studieren und annehmen sollten.
    Nach meinen jetzigen Wissensstand fand der gr. Versöhnungstag zur Zeit der Kreutzigung Jesus und nach seiner Himmelfahrt statt. Nach der Himmelfahrt Jesus, dann nähmlich als ER als Hohepriester seinen Vermittlerdienst anfing. Zu dieser Zeit wurde Satan aus dem Himmel geworfen.

    Gruß

    Jesus aber sah sie an und sprach zu ihnen: Bei den Menschen ist es unmöglich; aber bei Gott sind alle Dinge möglich
    (Matthäus 19, 26)

    Einmal editiert, zuletzt von Elli59 (20. März 2013 um 18:44)

  • Nach meinen jetzigen Wissensstand fand der gr. Versöhnungstag zur Zeit der Kreutzigung Jesus und nach seiner Himmelfahrt statt. Nach der Himmelfahrt Jesus, dann nähmlich als ER als Hohepriester seinen Vermittlerdienst anfing. Zu dieser Zeit wurde Satan aus dem Himmel geworfen.

    Der große Versönungstag fand immer im Herbst, nämlich am 10. Tage des 7. jüdischen Monats (Tishri, 3. Mos. 23:27) statt, während Jesu Kreuzigung beim Passahfest stattfand (am 14. Tag des 1. jüdischen Monats, 3. Mo. 23:5ff, nämlich im Frühjahr)

    MfG

  • Hallo,
    ich habe hier ein Link gefunden, der genau das beschreibt, was ich zurzeit über die Lehre des Untersuchungsgerichts denke.
    Ich weiß, das die Sabbatlehre stimmt. Das 4. Gebot steht und wird auch immer bestand haben. Vieles was die STA lehren kann ich annehmen, aber das Untersuchungsgericht
    verfälscht die Rechtfertigungslehre aus dem Glauben. Es beschäftigt mich sehr und ich bin hierüber sehr traurig.
    Die Wahrheit ist Jesus und sein Wort. Jede Sekundärliteratur ist am Wort Gottes zu überprüfen.

    Vielleicht könnt ihr diesen Ausführungen widersprechen

    http://cca.communityhost.de/thread/?thread__mid=436343937

    Liebe Elli59,

    das ist ein sehr interessanter Link zu einem Forum, in dem dieser Artikel zu finden ist, aus dem Du zitiert hast. Der Inhalt dieses Beitrages über Adventisten und das Untersuchungsgericht kam mir sehr bekannt vor und ich musste nun einige Tage nachdenken, wo ich den schon mal gelesen habe. Nun kann ich Dir sagen, dass es ein Artikel ist, den ich 1997 als ich von meinem Studienaufenthalt an der Andrews zurückkehrte in einem Wachturm gefunden habe, den mir Zeugen Jehovas im Juli 1997 bei einem ihrer Besuche in die Hand gaben.

    Was ich damals in diesem Artikel laß, konnte ich gar nicht glauben, denn eine solche interne Diskussion unter adventistischen Theologen über Probleme in der Deutung von Daniel 8 mit Dr. Desmond Ford war mir bis dahin noch gar nicht bewusst.

    Ich habe mir daraufhin die Mühe gemacht, der Sache selbst nachzugehen und herauszufinden, ob es solche Diskussionen mit Ford besonders über die Frage der Verunreinigung und Reinigung des Heiligtums im Vergleich zwischen Daniel 8, 10-14 und 3. Mose 4 + 16 tatsächlich gegeben habe. Das Resultat war, dass sich alles genauso bestätigte, wie es dieser Artikel der Zeugen Jehovas dargelegt hat.

    Besonders erstaunten mich die folgenden Erklärungen, die sich mit der Frage beschäftigen, ob es in Daniel 8, 10-14 einen internen Zusammenhang zwischen dem Wirken des Kl. Horns in bezug auf eine Verunreinigung und Reinigung des dortigen Heiligtums und dem adventistischen Konzept der Verunreinigung und Reinigung des alttestamentlichen Heiligtums gibt, wie es üblicher Weise auf der Grundlage von 3.Mose 4 und 16 erklärt wird. Diesbezüglich macht uns der Artikel der ZJ auf folgenden Sachverhalt in der advent. Diskussion mit Dr. Desm. Ford. aufmerksam:

    Zitat

    Sehen wir uns jetzt den Kontext an. Adventisten behaupten, Daniel 8:14 sei „eine Insel im Kontext“ und habe nichts mit den vorangehenden Versen zu tun. Entsteht aber dieser Eindruck, wenn man in dem nebenstehenden Kasten, betitelt „Daniel 8:14 im Kontext“, die Verse 9 bis 14 liest? In Vers 9 wird ein Aggressor erwähnt, ein kleines Horn. Die Verse 10 bis 12 zeigen, daß dieser Aggressor das Heiligtum angreifen wird. In Vers 13 wird die Frage aufgeworfen, wie lange diese Aggression dauern werde. Und in Vers 14 folgt die Antwort: „Bis zu zweitausenddreihundert Abenden und Morgen; und die heilige Stätte wird gewiß in ihren rechten Zustand gebracht werden.“ Offensichtlich wird in Vers 13 eine Frage gestellt, die in Vers 14 beantwortet wird. Der Theologe Desmond Ford sagt: „Daniel 8:14 von diesem Ruf [„Wie lange?“, Vers 13] zu lösen heißt, exegetisch ankerlos auf hoher See zu treiben.

    Warum lösen die Adventisten Vers 14 aus dem Kontext heraus? Um eine unangenehme Schlußfolgerung zu umgehen. Der Kontext schreibt die Verunreinigung des in Vers 14 erwähnten Heiligtums dem Wirken des kleinen Horns zu. Aber gemäß der Lehre vom „Untersuchungsgericht“ hängt die Verunreinigung des Heiligtums mit dem Wirken Christi zusammen. Durch ihn sollen die Sünden der Gläubigen auf das himmlische Heiligtum übertragen werden. Was wäre denn die Folge, wenn die Adventisten sowohl diese Lehre als auch den Kontext akzeptieren würden? Dr. Raymond F. Cottrell, ein Siebenten-Tags-Adventist und früherer Mitherausgeber des SDA Bible Commentary, schreibt: „Uns einzureden, die STA-Auslegung lese Daniel 8:14 im Kontext, würde bedeuten, das kleine Horn als Christus zu identifizieren.“

    Ich bin mir nicht sicher, ob Du und auch andere Diskutanten dieses Themas verstehen, was hier das eigentliche Problem ist. ?(
    Es geht im Kern darum, dass Dr. Desmond Ford den adventistischen Theologen vorwarf, sie würden meinen, dass die Antwort des Engels in Daniel 8,14 nichts mit der Frage in Vers 13 zu tun habe. Das würde bedeuten, dass die Reinigung bzw. die Wiederweihe oder Wiederherstellung oder Rechtfertigung (nitzdaq) des Heiligtums in Daniel 8,14 nichts mit dem zu tun hat, was vorher durch das Kleine Horn mit dem Heiligtum macht. Geht es in Daniel 8, 10-12 um eine Verunreinigung bzw. um eine Entweihung oder eine Art Niederwerfung des Heiligtums, nach der es aber nach 2300 Abenden und Morgen zu einer Reinigung, Wiederweihe und Wiederherstellung des Heiligtums kommen würde? 

    Wenn nein, warum nicht? Und wenn ja, warum schon? Das ist die eigentliche Frage, die es in der gesamten Diskussion um den endzeitlichen Yom Kippur und das U-Gericht zu klären gibt!
    Welche Antwort haben wir also darauf, die wir Zeugen Jehovas und allen anderen Kritikern der advent. Heiligtumslehre aus der Bibel geben können?
    Hoffe, dass ich darauf mehr Antworten bekomme, als auf meine bisherigen Versuche, auf dieses Problem aufmerksam zu machen! :S

    Armin