Aktive Sterbehilfe als Suizidbeihilfe

  • sorry Aaaron wenn du mich falsch verstanden hast ,ich schrieb auch
    Keinesfalls sollten Angehörige diesem Verlangen nachkommen.
    Ich bin auch gegen Sterbehilfe !

    Zitat von Kristin


    Eine aktive Sterbehilfe und Sterbehilfe auf Verlangen ohne Einverständnis des Betroffenen, sind abzulehnen und nur dann zulässig, wenn mehrere Ärzte in Abwägung aller Faktoren ein solches Vorgehen rechtfertigen würden.

    Sorry, aber ich bin der Meinung, dass man niemanden Sterbehilfe leisten sollte. Auch dann nicht, wenn er sein Einverständnis dafür gibt. Denn, wie schriebst du schon richtig?

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (4. Februar 2013 um 10:01)

  • Also ich sehe auf meiner Arbeit jeden Tag Menschen, die sich von Herzen wünschen, nicht mehr leben zu müssen. Sei es ob sie aufgrund von Karzinomen durchmetastasiert sind, chronische Schmerzen haben oder bei vollem Bewusstsein MS/ Parkinson im Spätstadium erleben müssen- selbst stark demente Patienten äußern in ihren wenigen lichten Momenten den Sterbewunsch.

    Wer bin ich dann als außenstehender Mensch, ihnen dieses Recht abzusprechen? Beziehungsweise den Menschen, die sich entschlossen haben diesem Wunsch nachzuhelfen? Natürlich sollte es jedoch eine gesetzliche Grundlage dafür geben.

    Ich selber würde einem Menschen (so zumindest meine momentane Einstellung) nicht helfen, sein Leben zu beenden. Ich tendiere auch noch eher zu der Meinung, das Gott das Leben gegeben hat und es wieder zu nehmen hat. Auch wenn ich zur Zeit ziemlich über diese Frage nachdenke- aufgrund der oben genannten Patienten. Klar orientiert, ans Bett gefesselt, müssen alle 2h gewendet werden, inkontinent, Nahrung läuft nur noch flüssig über eine künstliche Sonde, die Beine und arme komplett kontraktiert- keine Hoffnung auf Besserung. Ich denke, da wäre ein Suizid oder die aktive Sterbehilfe- sofern vorher zweifelsfrei im Beisein von Zeugen und einem Anwalt geäußert und schriftlich festgehalten, eine gute Lösung. Die man aktzeptieren muss, auch wenn man selbst nicht aktiv daran teilnimmt.

    Schweigen- manchmal der lauteste Schrei...

  • Ich selber würde einem Menschen (so zumindest meine momentane Einstellung) nicht helfen, sein Leben zu beenden. Ich tendiere auch noch eher zu der Meinung, das Gott das Leben gegeben hat und es wieder zu nehmen hat. Auch wenn ich zur Zeit ziemlich über diese Frage nachdenke- aufgrund der oben genannten Patienten. Klar orientiert, ans Bett gefesselt, müssen alle 2h gewendet werden, inkontinent, Nahrung läuft nur noch flüssig über eine künstliche Sonde, die Beine und arme komplett kontraktiert- keine Hoffnung auf Besserung. Ich denke, da wäre ein Suizid oder die aktive Sterbehilfe- sofern vorher zweifelsfrei im Beisein von Zeugen und einem Anwalt geäußert und schriftlich festgehalten, eine gute Lösung. Die man aktzeptieren muss, auch wenn man selbst nicht aktiv daran teilnimmt.

    Wenn man davon überzeugt ist, dass Gott leben nimmt, wieweit ist es dann OK, wenn man mit Technik das Leben eines Menschen aufrecht erhält, das Gott ja eigentlich schon nehmen will? Ich bin nämlich überzeugt, dass Patienten, wie sie AlarchIII hier beschreibt, gar keine Sterbehilfe brauchen, wenn man das Leben nicht künstlich zu verlängern versucht. Menschenwürdig ist so ein "an Maschinen hängen" auch grad nicht. Wenn ich ohne Maschine nicht mehr leben kann, sollte mein Wunsch nach Maschinen abschalten nicht als Sterbehilfe verstanden werden, sondern ein dem "natürlichen" Lauf statt geben und ein menschenwürdiges Sterben ermöglichen.

    Gerade als Gottesfürchtiger Mensch sollte man sich die Frage stellen, wie weit der Mensch das Recht hat, über Leben und Tod anderer Menschen zu entscheiden. Dazu gehört nicht nur die Sterbehilfe, sondern auch das künstliche Leben verlängern. Ohne Rücksicht auf die Würde des Menschen.

    Als eine meiner Freundinen mit 38 Jahren an Krebs erkrankt im Sterben lag hat man sie in regelmäßigen Abständen geweckt und zum Trinken gezwungen, damit die Nieren nicht versagen. Es war ein Elend das mit anzusehen. Durch diese Methode hat man ca zwei Wochen dem Leben zugefügt. Ohne Trinken wäre sie nach drei Tagen gestorben. Für mich war das ein Experimentieren an Sterbenden. Grauenhaft. Also neben der Sterbehilfe auch mal einige Gedanken an "künstlich am Leben erhalten wollen" verschwenden. Ob das Gott wohlgefällig ist?

    ***

  • Ironie der Sache- lasse ich einen solchen Patienten sterben, ohne lebensverlängernde Maßnahmen, komme ich ins Gefängnis. Aber das ist ein anderes Thema.
    So auch die Sache mit deiner Freundin.
    Von daher nebenbei mein Tipp: Macht euch jeder eine Patientenverfügung und lasst sie notariell prüfen und beglaubigen!!

    Außerdem hast du mich falsch verstanden, ich schrieb das der Wunsch vom Patienten ausgehen muss. Somit ist ist es keine Fremdentscheidung mehr.

    Schweigen- manchmal der lauteste Schrei...

  • Außerdem hast du mich falsch verstanden, ich schrieb das der Wunsch vom Patienten ausgehen muss. Somit ist ist es keine Fremdentscheidung mehr.

    Ich habe dich schon richtig verstanden, nur den ersten Satz falscher Weise zu deinem Kommentar geschrieben. Von Fremdentscheidung habe ich gar nichts geschrieben.

    Dass ich dich richtig verstanden habe, müsste diese Aussage von mir bestätigen:
    Wenn ich ohne Maschine nicht mehr leben kann, sollte mein Wunsch nach Maschinen abschalten nicht als Sterbehilfe verstanden werden, sondern ein dem "natürlichen" Lauf statt geben und ein menschenwürdiges Sterben ermöglichen.

  • 1. Wenn ich ohne Maschine nicht mehr leben kann, sollte mein Wunsch nach Maschinen abschalten nicht als Sterbehilfe verstanden werden, sondern ein dem "natürlichen" Lauf statt geben und ein menschenwürdiges Sterben ermöglichen.

    2. Gerade als Gottesfürchtiger Mensch sollte man sich die Frage stellen, wie weit der Mensch das Recht hat, über Leben und Tod anderer Menschen zu entscheiden.

    3. Als eine meiner Freundinen mit 38 Jahren an Krebs erkrankt im Sterben lag hat man sie in regelmäßigen Abständen geweckt und zum Trinken gezwungen, damit die Nieren nicht versagen. Es war ein Elend das mit anzusehen. Durch diese Methode hat man ca zwei Wochen dem Leben zugefügt. Ohne Trinken wäre sie nach drei Tagen gestorben.

    Zu 1.) Das wäre auch mein persönlicher Wunsch.
    Zu 2.) Deshalb ist eine notariell beglaubigte Patientenverfügung (wie bereits von Alarichlll erwähnt wurde) mehr als sinnvoll.
    Zu 3.) Tut mir echt leid! Meine Großmutter, erkrankt an Alzheimer im Endstadium und gefesselt im Alten-/Pflegeheim liegend, wurde immer wieder reanimiert, als das Herz aussetzte. Die Begründung: Das müssen wir tun! Ich fand das zum K....

    Viele Grüße
    Flower.Child

  • ich bin nun noch nicht so alt aber nach meinem Schlaganfall vor zwei Jahren dachte ich auch über eine Patientenverfügung nach. Bisher habe ich keine gemacht, aber durch diese Diskussion wurde es mir wieder in Erinnerung gerufen. ich werde es machen obwohl oder gerade weil ich noch Jünger bin. Sollte mir etwas geschehen sei es durch Krankheit oder Unfall möchte ich nicht durch ärztliche Hilfe mit allen mitteln am Leben erhalten werden. Womöglich 20 oder 30 Jahre.
    Hardy

    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
    Matthäus 28 / 20

    Einmal editiert, zuletzt von hardy (4. Februar 2013 um 18:15)

  • In der heutigen Zeitung vom Dienstag, 12. Januar 2021 stand auf Seite 4:

    Hochrangige Vertreter der evangelischen Kirche haben sich für die Möglichkeit von Sterbehilfe in kirchlich - diakonischen Einrichtungen ausgesprochen.

    Diakonie-Präsident Ulrich Lilie und 2 weitere Theologen unterzeichneten eine Stellungnahme in der sie sagten, dass man sich dem Wunsch einer Person nicht verweigern dürfe, ihrem Leben mit Hilfe ein Ende zu setzen. Die Autoren beziehen sich auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Februar 2020. Darin hatten die Richter das Recht auf ein selbstbestimmtes Sterben betont ...

    Angesichts der Tatsache dass das Bundesverfassungsgericht die Selbstbestimmung am Lebensende betont habe, erscheine es möglich, „Möglichkeiten eines assistierten Suizids in den eigenen Häusern anzubieten oder zumindest zuzulassen und zu begleiten”, schreiben die Autoren ... in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung” ...

    Was ist davon zu halten? Wird dadurch nicht ein Dammbruch in Richtung allgemeine Zustimmung zu flächendeckender Euthanasie ausgelöst? Die EKD als Helfershelfer für Suizide ...???

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    dieses Uralt Thema finde ich sehr passend um die Diskussionen mal wieder ein bisschen durchzumischen.

    Was ist eure Meinung dazu? Ist Sterbehilfe eine Sünde für denjenigen, der sich dem Sterbewilligen (mir fällt kein besseres Wort ein) erbarmt und ihm eine Möglichkeit gibt sein Leben zu beenden?

    Ist Selbstmord wirklich Mord im Sinne des 6. Gebots?

    In der heutigen Zeit kann es ja jederzeit geschehen, dass man in einen Verkehrsunfall oder durch Krankheit in der eigenen Entscheidungsfähigkeit behindert wird...

    Habt ihr eine Patientenverfügung und was ist der Unterschied zwischen einer Patientenverfügung und Selbstmord? Man bestimmt doch in der Patientenverfügung zumeist jemanden, der über das Weiterleben im Fall von Entscheidungsunfähigkeit (Koma, oä.) entscheidet. Ist das dann vorherbestimmter Selbstmord?

    der Herr weiß wann es Zeit ist zu gehen, der Mensch nicht.

    Ich bin mir nicht sicher, ob wir das heute mit unserem medizinischen "Fortschritt" wirklich noch so beantworten können, weil wir ja das Sterben durch lebenserhaltende Maßnahmen recht lange (künstlich) verlängern können. Und das ist ja auch oft gut so, weil man heute jemanden retten kann, der noch vor Jahren/Jahrzehnten einfach gestorben wäre. Aber aus der Lebenserhaltung entsteht halt auch ein Dilemma...wie lange soll man das machen? Wann ist es gut, und man bestimmt darüber dass "der Herr jetzt weiß - es ist Zeit zu gehen"? Menschen treffen diese Entscheidung, ja müssen sie treffen - wenn beispielsweise die Herz-Lungen-Maschine läuft.


    Persönlich neige ich zu der Ansicht, dass der Mensch sein Leben beenden kann, denn es hat ihn niemand gefragt, ob er leben will und daher kann der Mensch ultimativ nichts dafür, dass er lebt - er wurde also eigentlich dazu gezwungen. Wenn er aber nicht (mehr) leben will, dann kann er das auch beenden. Die Frage ist: Wie sieht das Gott? Wird man von Gott bestraft, wenn man sein Leben beendet? Weil nur Gott das Leben beenden darf?

    Und es gibt so Krankheiten und Zustände des menschlichen Lebens, die aus meiner Sicht (ausschließlich selbstbestimmt!) beendenswert sind. Ein Leben voller Leiden mit ständigen Schmerzen und der dauernden Belastung anderer - ein Vegetieren und damit ein Entstellen der grundsätzlichen Erschaffung des Lebens. Mir ist dabei auch unklar, warum Gott so etwas nicht beendet, aus Gnade und Liebe. Es ist so und ich akzeptiere es, aber ich verstehe es nicht bzw. kann es nicht fassen.


    Offene Gedanken sind willkommen! Können wir aus der Bibel eine eindeutige Haltung Gottes zu dem Thema ableiten?

  • tricky, dieses Thema ist dringend notwendig, geht es doch um Grundsätzliches zum Leben und der Freiheit des Menschen - und zum Zwang und Ehrgeiz der modernen Medizin, ihn als Siebenachteltoten noch zwei Tage am "Leben" zu erhalten.

    Zunächst: NEWSTART, Wasserkuren, Vegan - - - für die "Erfolgsgeneration". Aber gemeindeweit Möglichkeiten für eine Patientenverfügung zu propagieren und anzubieten - - nein, das ist der Geschwister Privatsache.

    Nicht erfassbar: viele sterben freiwillig - simpel und einfach alleine, ohne mobile Krankenpflege - so können sie Medikamente und Nahrung eigenständig absetzen. Sie, etwas betreuungsbedürftig, hat - (laut internem Polizeibericht) gute vier Tage neben dem sie bis dahin betreut habenden, jetzt an Schilddrüsenkrebs verstorbenen Gatten gehungert! Sie, chronisch psychotisch, hat den Todkranken, zum Skelett abgemagerten zunächst von rückwärts mit der Krawatte erwürgt - daher die Polizei) - (Auch solche Schicksale gibt es !!) - - -Und wie ist es mit dem Ehepaar, welche sich einst gemeinsam versprochen haben - - - und jetzt steht sie am Krankenhausbett des Sterbenden - und dreht die Schläuche ab -und die Anklage lautet auf "Mord"? (Der aktuelle Fall /Auslöser in Wien, füllt inzwischen die Seiten der dieser oder jener Weltanschauung verpflichteten Ethik - Periodika).

    Zuhause oder im Spital Betreuten bleibt diese Freiheit nicht - da bekommen sie, was sie zum "Leben" brauchen. (Und wenn die per Infusion zugeführte lebenswichtige Flüssigkeit aus dem tiefen Druckbrandgeschwür wieder heraustropft! - "Uns stirbt der Patient NICHT !!")

    Nach dem Schweizer Model bekommst du das Barbiturat in der Apotheke, solange Du noch selbst in die Apotheke gehen, es aufheben und nach Deiner Entscheidung übermorgen oder in fünf Jahren einnehmen kannst. Aus Deinem Siechenlager den Besuch zu bitten: Geh, stecke mir die Tablette da von der Lade da links oben den Mund - - ist bei uns "Beihilfe zum Selbstmord" - noch.

    Hirntote, Apalliker, Coma vigle sind Sonderfälle, müssten aber in einer - nicht auf die schnelle Tour abzuhandelnden - Diskussion auch angesprochen werden.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Wahrscheinlich wird sich das Schweizer Modell aber europaweit verbreiten. Ih erinnere mich noch an einen alten Zukunfts/Science-Fiction mit dem US-Schauspieler Charlton Heston "Soylent Green", indem es im Land wegen der Überbevölkerung viele Suizid-Institute gab, in denen man sich einschläfern lassen konnte. Man wurde dort in einen Raum geführt mit schöner Musik, legte sich auf eine Art Liege und konnte sich noch eine Naturfilm z.B. wünschen und man trank dann auseine Glas das tödliche Gift. Nach 20 Minuten war alles vorbei. Kostenlos.

    Wobei ich unsicher bin, ob der Film eine gute Referenz für dieses Thema ist. Am Ende ging es darum, dass "Soylent Green" au Leichen hergestellt und Menschen davon ernährt wurden.

  • Zuhause oder im Spital Betreuten bleibt diese Freiheit nicht - da bekommen sie, was sie zum "Leben" brauchen. (Und wenn die per Infusion zugeführte lebenswichtige Flüssigkeit aus dem tiefen Druckbrandgeschwür wieder heraustropft! - "Uns stirbt der Patient NICHT !!")

    Mein Großvater lag nach einem schweren Schlaganfall fünf Jahre im Heim und konnte gar nichts mehr...nicht schlucken, nicht sprechen und ich hab mich oft gefragt, ob es ein Fehler war, dass er keine Patientenverfügung gemacht hat, um z.B. die künstliche Ernährung zu verhindern, aber....weiß man, was im Inneren eines Menschen vorgeht, der kein Christ ist und weiß man wofür er diese Lebenszeit noch braucht? Ein Leben lang baute mein Großvater auf seine Stärke und er hat sehr viel Leid verursacht in seinem Leben, allein schon , weil er im Krieg eines der Flugzeuge flog, das Bomben über London abwarf. Ich weiß nicht wie, aber ich weiß, dass Gott alles versucht, um dem Menschen die Entscheidung für ihn ( Jesu Erlösung anzunehmen)zu ermöglichen.Mancher Mensch hört doch erst auf stolz zu sein, wenn er gebrochen ist.

    ( Daniel 4,22;4,29;5,21)

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Zuhause oder im Spital Betreuten bleibt diese Freiheit nicht - da bekommen sie, was sie zum "Leben" brauchen. (Und wenn die per Infusion zugeführte lebenswichtige Flüssigkeit aus dem tiefen Druckbrandgeschwür wieder heraustropft! - "Uns stirbt der Patient NICHT !!")

    Mein Großvater lag nach einem schweren Schlaganfall fünf Jahre im Heim und konnte gar nichts mehr...nicht schlucken, nicht sprechen und ich hab mich oft gefragt, ob es ein Fehler war, dass er keine Patientenverfügung gemacht hat, um z.B. die künstliche Ernährung zu verhindern, aber....weiß man, was im Inneren eines Menschen vorgeht, der kein Christ ist und weiß man wofür er diese Lebenszeit noch braucht? Ein Leben lang baute mein Großvater auf seine Stärke und er hat sehr viel Leid verursacht in seinem Leben, allein schon , weil er im Krieg eines der Flugzeuge flog, das Bomben über London abwarf. Ich weiß nicht wie, aber ich weiß, dass Gott alles versucht, um dem Menschen die Entscheidung für ihn ( Jesu Erlösung anzunehmen)zu ermöglichen.Mancher Mensch hört doch erst auf stolz zu sein, wenn er gebrochen ist.

    ( Daniel 4,22;4,29;5,21)

    Nein, ich will nicht in den Anschein kommen, für alles und jedes ein Bibelzitat zu (miss)brauchen, aber : Man lese einmal 1. König 1 als Geschichte. David todkrank, am Sterben. Das damalige medizinische Wissen holt Abisag von Sunem - nützt nichts. Ein klarer Fall für das Barbiturat aus der Schweiz, - hoffentlich finden wir die Patientenverfügung.

    Und Nathan holt Bathseba. Da wird David wieder wach, munter, entscheidungsfähig - und erfüllt den letzten Auftrag Gottes - -

    Da denke ich gelegentlich, eigentlich sollte ich unter einem Vorwand in die Schweiz fahren - man weiß ja nie - - -Dagegen stellen sich mir zwei Argumente - aus der Bibel ! -Was will Gott von mir, an mir noch, mit mir noch ? - Ja, und will ich da nicht dem Vorbild Jesu entfliehen - der Schluck Posca aus dem Marschgepäck der Legio decima victrix befeuchtete ihm die Lippen, alles andere hat er durchgestanden - -

    Und dann sind mir die Worte einer alten, alleinstehenden tiefgläubigen Schwester im Ohr: "Der liebe Gott hat mich zu sich gerufen, und ihr habt ihm ins Handwerk gepfuscht !" Oder die mehrmalige Reanimation eines Risikopatienten (Hochdruck, Bypassoperationen): Er fällt am Hauptplatz des Ortes zusammen, die Bankbeamtin stürzt heraus, reanimiert, - und dann wird er im Krankenhaus noch drei- oder viermal reanimiert, während die Familie tagelang am Gang draußen ausharrte - -

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Also ich habe eine Patientenverfügung angefangen, aber , ich glaube es geht vielen so, wie formuliert man es so, dass es den Verwandten wirklich hilft die richtige Entscheidung zu treffen?

    Vielfach merke ich, dass es

    Ein anderes Beispiel, eine Tante aus Wien, über 90 Jahre alt, erleidet einen Herzinfarkt, sie wird reanimiert....stirbt nach einer Woche im Krankenhaus. Diese Woche hat der gesamten Familie ermöglicht, auch der Verwandtschaft aus Übersee, Abschied zu nehmen.

    Ganz gleich, ob die Tante es aufgenommen hat...für die Abschiednehmenden passte es zum Leben der Tante, dass "sie sich noch Zeit nahm" für die anderen.

    Dagegen stellen sich mir zwei Argumente - aus der Bibel ! -Was will Gott von mir, an mir noch, mit mir noch ? - Ja, und will ich da nicht dem Vorbild Jesu entfliehen - der Schluck Posca aus dem Marschgepäck der Legio decima victrix befeuchtete ihm die Lippen, alles andere hat er durchgestanden - -

    Eins tröstet mich dabei, dass es anders sein muss, als bei Jesus, denn er verspricht ja bei uns zu sein. Einige Sterbefälle fand ich sehr von außen getragen...der Schwiegeropa hatte seine vier Töchter am Bett, die an Krebs gestorbene Stiefmutter starb Zuhause im Beisein der Familie,mit meinem Großvater saß ich auch bei Schneetreiben im warmen Zimmer drei Tage lang( mit Blick auf den Friedhof unter dem Altenheim...skurrile Bilder..schwarze Grabsteine und weißes Schneetreiben)...ich hatte sogar Geburtstag...das Leben ist seltsam.

    Was passiert eigentlich, wenn man Corona bekommt und nicht ins Krankenhaus fährt...@Seele meinte der Sauerstoffmangel wird gar nicht so wahrgenommen...gilt das nur für alte Leute?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Ja, Pfingstrosen, jeder stirbt seinen Tod - - - Da sagte der Hausarzt, er kenne da einen Oberart, jetzt werden wir den Patienten einmal ordentlich durchuntersuchen - - -Die wussten nicht, wie man die Ursachen eines lebensgefährlichen Kaliummangels erkundet und therapiert - -a, wir waren noch bei ihm , Meine Frau, seine Enkel und ich - -und es hat mir gereicht : Ein ratloser Chef, ein ratloser OA - -. Mein Ärtzlicher Direktor hat mir ein Bett seiner Privatstation auf der Psychiatrie zugesagt, meinen Vater meiner Behandlung anvertraut - und wir haben die Verwirrtheit etwas hochgespielt. Das Spital war böse ( No na !!)

    Es kam nicht mehr dazu. Das Kalium war unter jedem lebenserhalteden Wert . Dieser letzte Dienst war mir versagt.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

    • Offizieller Beitrag

    Anlässlich der österreichischen Gesetzwerdung des Wegs des selbstbestimmten Sterbens:

    https://www.derstandard.at/story/20001306…erbehilfegesetz

    Zitat

    Wer Beihilfe zum Suizid in Anspruch nehmen will, kann ab 2022 eine Sterbeverfügung errichten – ähnlich der Patientenverfügung. Der Zugang ist auf dauerhaft schwerkranke oder unheilbar kranke Personen beschränkt. Explizit ausgeschlossen sind Minderjährige. In Apotheken wird ein letales Präparat erhältlich sein. Begleitend kommt ein Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung

    musste ich über diese Sache wieder nachdenken. Und mir ist auch ein beispiel für aktive Sterbehilfe in der Bibel eingefallen. Im Fall von Gott, der hier aktiv eingreift, kann man wohl nicht von Sterbehilfe im üblichen Sinn reden, aber Gott hat aktiv eingegriffen, damit sich ein Mensch hier selbst umbringt und 3000 andere mit in den Tod reißt:

    Simsons Rache und Tod

    22 Aber das Haar seines Hauptes fing wieder an zu wachsen, sobald es geschoren worden war. 23 Als nun die Fürsten der Philister sich versammelten, um ihrem Gott Dagon ein großes Opfer zu bringen und ein Freudenfest zu feiern, sprachen sie: »Unser Gott hat den Simson, unseren Feind, in unsere Hand gegeben!« 24 Und als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott; denn sie sprachen: »Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hand gegeben, ja, den Verwüster unseres Landes, ja, den, der so viele der Unseren erschlagen hat!«

    25 Als nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: Ruft den Simson, damit er vor uns spiele! Da riefen sie den Simson aus dem Gefängnis, und er spielte vor ihnen. Und sie stellten ihn zwischen die Säulen. 26 Simson aber sprach zu dem Burschen, der ihn an der Hand hielt: Laß mich los, damit ich die Säulen, auf denen das Haus ruht, anrühren und mich daran lehnen kann! 27 Das Haus aber war voll von Männern und Frauen. Auch waren alle Fürsten der Philister dort und auf dem Dach etwa 3 000 Männer und Frauen, die zusahen, wie Simson spielte. 28 Simson aber rief den Herrn an und sprach: Mein Herr, Herr, gedenke doch an mich und stärke mich doch, o Gott, nur diesmal noch, damit ich mich an den Philistern mit einem Mal für meine beiden Augen rächen kann!

    29 Und Simson umfaßte die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand, und stemmte sich gegen sie. 30 Und Simson sprach: Meine Seele sterbe mit den Philistern! Dann neigte er sich mit seiner ganzen Kraft. Da fiel das Haus auf die Fürsten und auf alles Volk, das darin war, so daß [die Zahl] der Toten, die er in seinem Sterben tötete, größer war als [die Zahl] derer, die er während seines Lebens getötet hatte.

    31 Da kamen seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters herab und hoben ihn auf und trugen ihn hinauf und begruben ihn zwischen Zorea und Estaol im Grab seines Vaters Manoach. Er hatte aber Israel 20 Jahre lang gerichtet.


    Hypothetisch gesprochen: Wäre Gott ein Mensch und hätte die Kraft und Macht andere mit Kraft auszustatten, dann wäre der (Straf)Tatbestand der Sterbehilfe erfüllt.

    Ich weiß schon, dass das eigentliche Ziel bei der Aktion die Vernichtung der Gottlosen war. Simson ist Mittel zum Zweck und wünscht sich einen Abgang aus dem Leben mit der Rache an seinen Feinden.


    P.S. Bitte keine Diskussion über die Wortbedeutung in Vers 30 und wenn dann bitte in diesem Thread: Die unsterbliche Seele

    • Offizieller Beitrag

    Bin gerade mal wieder beim Durchschauen der aktuellen Volksbegehren in Österreich. Volksbegehren hier sind eine Form der Bürgerbeteiligung am Gesetzwerdungsprozess. Bürger können, sofern sich mind. 100.000 dazu entschließen das Begehren zu unterstützen, die Diskussion eines Vorschlags zur Gesetzeswerdung erzwingen. Hat in Österreich noch selten dazu geführt, dass wirklich was geschieht, aber immerhin.

    Heute schau ich mir das wieder durch, weil unter anderem Anti-Korruptionsgesetze gefordert werden und finde auch andere Volksbegehren, zum Beispiel dieses:

    Zitat

    Volksbegehren „Letzte Hilfe“

    Wir fordern die bundesgesetzliche Verankerung eines Rechts auf freiwilli-gen ärztlichen Suizidbeistand unter sachlichen und zumutbaren Rahmen-bedingungen. Dieses Recht soll Hilfesuchenden zustehen, die infolge eines nicht abwendbaren medizinisch quantifizierbaren Umstandes einem unerträglichen Leidensdruck ausgesetzt sind und deshalb ihr Leben selbstbestimmt vorzeitig beenden möchten. Bei Unmöglichkeit selbststän-diger Suizidhandlung muss aktive Sterbehilfe ausnahmsweise erlaubt sein.

    Mit den Inhalten dieses Volksbegehrens stimme ich komplett überein. Ich kenne die Problematik mit Euthanasie im dritten Reich usw., aber richtig angewandt empfinde ich Sterbehilfe als Recht des Menschen, der vielleicht sogar nicht mehr in der Lage ist sich selbst aus dem Leben zu nehmen.

    Trotzdem werde ich es nicht unterschreiben. Weil es in gewisser Weise Mord ist, ein geplanter Akt jemanden umzubringen.

    Warum bin ich bei dem Thema innerlich so gespalten?

    Wie geht es euch damit?

  • Da bin ich ebenso gespalten !

    tricky, vom schon lange im Ruhestand befindlichen Prediger ( ! ) bin ich auf die "Patientenverfügung" aufmerksam gemacht worden - sie uner den Langlebingen mit ihrem "küchenevangelium" - so vor vielen Jahren ein Jungprediger - zu etablieren - gelang mir nicht !

    Dreimal reanimiert zu werden, - das bleibe einem wenigstens erspart !.

    Na, und das langsame, undramatische Verdämmern mit Decubituspflege und Alkaloiden ?

    Wie sagte vor langen Jahren einmal ein sehr weiser, sehr fachkompetenter Oberarzt zu mir Jungarzt ? "Wssen sie, zuletzt ist die Niere gnädig !" - JA , damals ! Inzwischen hängen wir sieben Infusionen an, bilanzieren die Elektrolyte, überlegen die Peritonaealdialyse - - und quälen den Patienten - an seiner "gnädigen Niere" vorbei - noch ein paar Wochen - -

    Ja, was ist Gottes Wille und Auftrag für mich ???


    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Ich weiß es auch nicht!

    Aber wenn du in der Bibel nach Antworten auf diese Frage suchst, solltest du daran denken, daß alle diese Menschen, die heute an lebensverlängernden Maschinen hängen, zu Zeiten, als die Bibel geschrieben wurde - und noch lange danach - gestorben wären.