Norbert, leider hast du meine Frage, wo deine Aussage geschrieben steht, nicht beantwortet.
Mit der historisch-kritischen Methode habe ich, salopp gesagt, nichts am Hut.
Zu deiner Frage "Ehe Abraham ward, bin ich" folgende Erklärung von Anthony Buzzard, die es sicherlich wert ist, sie sich durchzulesen und darüber nachzudenken:
Johannes 8,58
„Ehe Abraham wurde, bin ich!“
Jesus sagt hier, dass er, bevor Abraham wurde, schon war. Kein Wunder, dass dieser Vers eine Hauptstütze für die ist, welche glauben, dass der Sohn JaHWeHs schon vor seiner Geburt bei GOTT im Himmel gelebt habe. Zu bedenken ist, dass der Gesalbte Jesus sich selbst nur 18 Verse vorher als einen Menschen bezeichnet hat: „Ihr aber sucht mich zu töten, einen Menschen der euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von GOTT gehört habe. Dies hat Abraham nicht getan.“ Johannes 8,40
Es ist eine Tatsache, dass Menschen erst durch die Zeugung im Körper einer Frau entstehen, und dass dann durch dieselbe Frau zur Welt kommen. Dies hat sich Milliardenfach ereignet und ereignet sich noch immer noch. Ein persönliches Wesen, dass nicht auf diese Weise zur Welt kommen würde, ist kein Mensch. Da aber Jesus sich an dieser Stelle sehr deutlich selbst als ein Mensch bezeichnet hat, wäre es widersinnig anzunehmen, er wäre auf eine andere Weise als durch Zeugung und Geburt auf die Welt gekommen. Das Leben Jesu begann demnach im Körper seiner Mutter Maria.
1.Mose 4,1 Seit der Zeit des Sündenfalls hielten sich also jeder gläubige Mann und jede gläubige Frau an das Wort GOTTES/JaHWeHs, dass ein Held kommen würde, welcher den Nachkommen der Schlange besiegen würde. Der Gesalbte war sozusagen im Wort GOTTES/JaHWeHs enthalten. Deswegen beschäftigten sich die Glaubenden auch immer wieder in ihren Gedanken und Erwartungen mit dem Schlangenzertreter. In diesem Sinne war der Sohn GOTTES/JaHWeHs für die Menschen schon eine Realität. –
Gemäss der Rabbinen hat GOTT/JaHWeH sogar Adam den Gesalbten in einer Vision sehen lassen. In jenem „Film“ GOTTES/JaHWeHs war also der zukünftige Held ebenfalls schon da und zwar sogar sichtbar. Von diesen Perspektiven her lässt sich jenes Wort des Herrn Jesus „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Johannes 8,58 ohne Probleme in den Gesamtzusammenhang einordnen.
Weil Jesus für jene Juden ein selbsternannter Sprecher GOTTES/JaHWeHs war und sie ihn und sein Wort nicht anerkannten, sagte ihnen Jesus: „ihr verunehrt mich.“ Jenes Wort Jesu erregte erneut den Widerspruch der Feinde Jesu und sie wiederholen den Vorwurf der dämonischen Belastung oder Besessenheit Jesu: „Jetzt erkennen wir, dass du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist und die Propheten sind gestorben? Was machst du aus dir selbst?“ Johannes 8,52-53 Hier wird deutlich, dass es in dem Gespräch darum ging, ob Jesus größer oder kleiner als Abraham sei. Für die Juden waren die Worte Jesu nichts als Anmaßung, sie sahen Jesus weit unter Abraham und den Propheten.
Jesus sagt darauf hin zu ihnen: „Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts, mein VATER ist es, DER mich ehrt, von DEM ihr sagt, ER ist unser GOTT und ihr habt IHN nicht erkannt, ich aber kenne IHN, und wenn ich sage, ich kenne IHN nicht, so würde ich euch gleich sein ein Lügner. Aber ich kenne IHN und bewahre SEIN Wort. – Abraham, euer Vater, jubelte, das er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.“ Johannes 8,54-55
Dann kommt Jesus auf Abraham zu sprechen: Abraham, der 2000 Jahre vorher lebte, jubelte darüber, dass er den Tag des Gesalbten sehen sollte. Dies ist so zu verstehen, dass JaHWeH dem Abraham ankündigte, er dürfe einen Blick in die Zeit werfen, in welcher der Gesalbte wirken und lehren würde. Dieses Versprechen löste GOTT JaHWeH ein und ließ dem Abraham eine Vision zuteil werden, in der Abraham den Schlangenzertreter und sein Wirken und Lehren sehen durfte. Dies entsprach dem Denken der Rabbinen, die auch von Adam, von Henoch und von Noahs sagten, dass GOTT JaHWeH ihnen den Sieger über die Schlange und somit den Gesalbten gezeigt hatte. An dieser Stelle ist daran zu erinnern, dass jene aufgebrachten und verärgerten Juden Jesu Aussagen nicht glaubten und Jesus nicht für voll nahmen. Für sie ist Jesus nicht nur geringer als Abraham und die Propheten, sie verachten auch seine Schriftkenntnis und Gelehrsamkeit. Daher werfen sie Jesus vor: „Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben.“ Johannes 8,57
Die alte Synagoge beschäftigte sich viel mit Abraham, und das Studium dieses Vaters des Glaubens war sehr tiefgründig und umfangreich. Mit 30 Jahren konnten die Juden, die entsprechend unterwiesen und belehrt waren, Rabbi (Lehrer/Doktor/Meister) werden. Die Rabbis vertieften sich dann in die Thora, die Propheten, die Psalmen, alten sonstigen Schriften, und die Auslegungen derselben und sammelten Schüler um sich. Aber erst etwa mit 50 Jahren konnte ein Jude normalerweise eine umfassende Kenntnis von Personen der Urgeschichte wie Abraham erfahren haben. Die jüdischen Führer warfen Jesus also vor, noch viel zu jung zu sein, um Abraham erkannt, erforscht und verstanden haben zu können. Die Worte „Abraham gesehen haben“, bedeutet hier Abraham erkannt, erforscht und verstanden zu haben. Jesus weist sie daher darauf hin, dass nicht nur Abraham auf ihn wartete, jubelte und sich freute, sondern dass dies schon bei den Vorvätern Abrahams und sogar bei Adam bereits der Fall war. Schon ihm war die Verheißung des Gesalbten gegeben worden und schon er durfte in einer Vision den Gesalbten sehen. Daher die Worte Jesu: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Johannes 8,58.