Kann man das Böse / den Bösen erkennen?

  • Mensch ist böse von Jugend auf.

    Für mich liest sich das immer so, dass der egoistische Selbsterhaltungstrieb keine Intelligenz besitzt, die Umstände des Nächsten miteinbezieht. Wir wollen etwas und solange ein Mensch nur aus sich selbst heraus handelt, ohne gelernt zu haben, dass er in einem Gefüge aus Umwelt und Mitmenschen besteht, man kurzfristige für höhere langfristige Ziele auch fallen lassen muss, solange ist er auf der Minusseite, der Nehmer, der Vernichter, der "Böse"
    Böse ist dann nicht der Begriff für bewusstes schädigendes Handeln, sondern einfach nur für das Ungleichgewicht zwischen Nehmen und Geben verantwortlich.

    Der Mensch ist nehmend von Jugend auf.
    Das würde es für mich viel besser ausdrücken.

    In so einem Zustand ist er eigentich auch nur ein Tier....kann man das so sagen?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Der Mensch ist nehmend von Jugend auf.

    Das sehe ich ganz und gar nicht so.
    Schau dir einen Säugling an: der nimmt nur. Geben kann er nichts außer sein Dasein, sich selbst.

    Nehmen und Geben sind beide nichts übles. Sondern die Gesinnung macht es.
    Und eine Gesinnung kannst du erst ab einem gewissen Alter haben, in dem du ein Unterscheidungsvermögen besitzt, in dem du nachsinnen kannst über etwas.

    Deshalb ist "Gehirnwäsche" durch Sekten oder Gurus in meinen Augen auch keine Entschuldigung für Ideologien.
    Man kann nachsinnen über das, was an einen herangetragen wird, und das macht verantwortlich.
    Wir sind keine Krüge, die einfach nur gefüllt werden.

    Und wenn man spürt und sieht, es ist ein fremder Geist, der sich einem naht, dann muss man sich davon abwenden.
    Das ist in der Jugendzeit schwer, keine Frage.

  • In so einem Zustand ist er eigentich auch nur ein Tier....kann man das so sagen?

    Der Vergleich zum Tier überlebt sich hoffentlich bald, finde ich.
    Der Mensch ist kein Tier. Er ist aus der gleichen Natur, sicher, er ist den gleichen Gesetzen unterworfen (Prediger spricht doch davon, oder?), aber er ist kein Tier.

    Auch sind Tiere nicht nur "nehmend". Nimm bitte nicht den Haushund zum Exempel, um die Frage von "Mensch & Tier" zu klären.
    Der Haushund passt sich uns an, nicht wir ihm.
    Daher sind auch die ganzen Videos, in denen Katzen oder Vögel nahezu menschenähnliches Verhalten zeigen, nicht witzig (wie viele finden), sondern eigentlich traurig. Tiere sind so nicht, sondern sie werden durch uns so.

  • Der Vergleich zum Tier überlebt sich hoffentlich bald, finde ich.Der Mensch ist kein Tier. Er ist aus der gleichen Natur, sicher, er ist den gleichen Gesetzen unterworfen (Prediger spricht doch davon, oder?), aber er ist kein Tier.

    Auch sind Tiere nicht nur "nehmend". Nimm bitte nicht den Haushund zum Exempel, um die Frage von "Mensch & Tier" zu klären.
    Der Haushund passt sich uns an, nicht wir ihm.
    Daher sind auch die ganzen Videos, in denen Katzen oder Vögel nahezu menschenähnliches Verhalten zeigen, nicht witzig (wie viele finden), sondern eigentlich traurig. Tiere sind so nicht, sondern sie werden durch uns so.

    Beobachtung : Der erfolgreiche Geschäftsmann war in einer schweren depressiven Episode. Initiativelos, emotionslos, lag er vormittags jeweils zuhause auf der Couch - das Morgenpessimum.

    Seine Boxerhündin legte sich - ihr bis dato immer strengstens verboten - auf die Couch zu ihm , legte sich ganz an - und tröstete ihn.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Seine Boxerhündin legte sich - ihr bis dato immer strengstens verboten - auf die Couch zu ihm , legte sich ganz an - und tröstete ihn.

    Ja. Das tat unserer damals auch, wenn ich oder mein Bruder geweint haben.
    Als "Trost" empfinden wir das dann und wir empfinden das, weil wir einen Geist haben, der dem Tier einen Geist wie den unseren zuspricht; das tun wir intuitiv.

    Ein Tier hat eine Seele und es fühlt, und das sicherlich auf wesentlich feineren Frequenzen als wir Menschen häufig.
    Und der Hund reagiert auf die Gefühlswelt seines Herrchens oder Frauchens.

    Zudem sind Hunde, vom Wolf kommend, sehr soziale Wesen, die auf ihren Verband achten.
    Vor allem bei Hütehunden, wie mein Bruder einen hat, ist das schon sehr witzig, was da manchmal passiert.
    Wenn wir spazieren und zwei beispielsweise bei einer Unterhaltung etwas zurückbleiben oder vorweggehen, dann holt er uns zusammen.
    Meinen Sohn kann ich bedenkenlos laufen lassen, der Hund ist ständig am schauen, kreist ihn ein, schubst ihn auf den Weg zurück, und dergleichen. Das ist sehr faszinierend zu sehen.

    Daher sehe ich das Tier nicht als das "nehmende, konsumierende" Wesen. Weiß auch nicht, wie Pfingtrosen darauf kommt.
    Einen Geist wie wir hat das Tier dennoch nicht. Man mag das auch Geist nennen, aber es ist etwas anderes; das ist dann halt eine Frage der Begrifflichkeit.

    Die Menschenähnlichkeit, die wir Tieren (und in der Regel sind es Haustiere) gerne zusprechen, ist menschengemacht.
    Der Schäfer aus alten Zeiten hat auch höchstwahrscheinlich nicht mit seinem Schäferhund abends auf der Couch gesessen und gekuschelt. Das Tier hat gearbeitet und die Anerkennung, Nahrung und Obhut, die es dafür bekam, reichte ihm vollkommen.

  • Ich meinte das auch anders, denn für mich ist das sehr wohl auch Geist, wenn ein Tier mitdenkt und Lösungen für Probleme findet oder täuscht, um etwas zu erreichen.
    Kürzlich hatte ich einen Hund einer Freundin bei mir( meiner ist ja gestorben) und da wurde es sehr schnell deutlich, dass wir als Menschen uns auf die Bedürfnisse des Hundes einstellen müssen, sonst würde man ja nicht freiwillig zu Unzeiten spazieren gehen;-) Insofern nimmt das Tier und fordert und verzichtet nicht zugunsten des Halters auf seine Grundbedürfnisse, wir aber teilweise schon.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Insofern nimmt das Tier und fordert und verzichtet nicht zugunsten des Halters auf seine Grundbedürfnisse, wir aber teilweise schon.

    Natürlich. Meine Aussage "Das Tier passt sich dem Menschen an" war natürlich einseitig. Zwangsläufig passt sich der Mensch in seinem Alltag natürlich auch dem Tier an.
    Alles andere wäre ja furchtbar.

    Du sagtest aber, wenn ich dies nicht auch falsch verstanden habe, der Mensch sei im fordernden, nehmenden Selbsterhaltungstrieb "wie ein Tier" ...
    Und dieser Vergleich geht für mich nicht auf.
    Erstmal ist kein Wesen "nur nehmend" und außerdem ist Selbsterhaltungstrieb nicht das Problem.
    Wenn es dich unter Wasser zieht, wirst du alles tun, um aufzutauchen; das ist der dem Körper eingeschriebene Daseinsdurst, der Trieb der Erhaltung.
    Wenn du Hunger hast, kannst du das eine zeitlang ertragen, irgendwann wirst du alles durchwühlen und absuchen, um etwas auch nur annähernd essbares zu finden (wenn du nicht den Luxus hast, es einkaufen zu können); das ist Trieb der Erhaltung.

    Das Problem ist Selbstsucht und diese hat ein Tier nicht. Die kannst du nur mit einem Geist haben.
    Ein Tier kann nicht böse sein. Die Taktik und Verschlagenheit, die man bei Tieren beobachten kann, ist ebenso eingeschriebenes Gesetz, Manöver von Möglichkeiten, die eine Situation bietet (soweit das Tier sie überschauen kann).
    Man braucht für einen Geist, wie wir ihn haben, der schuldfähig sein kann, schlicht einen gewissen Abstraktionsgrad, der Tieren fehlt, und eine gewisse Größe an Gehirn.

    Das ist auch keine Herabsetzung von Tieren. Im Gegenzug fehlen uns unglaubliche Wahrnehmungswelten, die Tiere besitzen.

  • Mit dem Sündenfall ist auch das Tier gefallen! »Fressen und gefressen werden!« war in der guten Schöpfung Gottes jedenfalls am Anfang nicht vorgesehen! ----> Die Propheten weisen auf den "paradiesischen Zustand" , wie er einst wieder sein wird, hin: „Der Löwe wird beim Schaf liegen und Stroh fressen.” (Jes.11,6f.)

  • Ein Geist=Denken, Vernunft wie ihn der Mensch schöpfungsbedingt haben sollte, kann Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unterscheiden sowie Glauben, Liebe, Hoffnung.

  • Das Problem ist Selbstsucht und diese hat ein Tier nicht. Die kannst du nur mit einem Geist haben.

    Ich hab mit diesen Gedanken ein Problem, weil mir der Mensch eben sehr wohl wie ein "Tier"vorkommt, wenn er nicht eben durch diesen oder jenen Geist beseelt ist. Es gibt für mich die "Bösen" und die "Guten" und die dazwischen, die weder von ausgeprägter Selbstsucht, noch von heldenhaften Gedanken zum Guten getragen sind.Sie machen, was ihnen gut tut, manchmal auch was anderen gut tut und decken ihre Bedürfnisse und haben wenig Gedanken woher wohin das Leben führt oder was es sein soll.
    Welcher Geist beseelt dann diese Menschen?
    Bald bin ich auch soweit, dass ich sage, es wäre ein Geheimnis;-)

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Ich hab mit diesen Gedanken ein Problem, weil mir der Mensch eben sehr wohl wie ein "Tier"vorkommt, wenn er nicht eben durch diesen oder jenen Geist beseelt ist. Es gibt für mich die "Bösen" und die "Guten" und die dazwischen, die weder von ausgeprägter Selbstsucht, noch von heldenhaften Gedanken zum Guten getragen sind.Sie machen, was ihnen gut tut, manchmal auch was anderen gut tut und decken ihre Bedürfnisse und haben wenig Gedanken woher wohin das Leben führt oder was es sein soll.
    Welcher Geist beseelt dann diese Menschen?

    Das kann ich dir sagen: diese Menschen umhegen ihre Umstände. Sie sind seicht.
    Lass sie in Strapazen kommen, in Krisen, in ernste Konflikte, dann wirst du sehen, was in ihnen steckt.

    Im Übrigen gibt es nicht "die Bösen" und "die Guten". Das ist ja bereits dein Fehlschluss.

  • Im Übrigen gibt es nicht "die Bösen" und "die Guten". Das ist ja bereits dein Fehlschluss.

    Ist ja auch nicht als fixe Einteilung gemeint, sondern eben nach der Erfahrung mit solchen schubladisiert. Mein gutes Recht, um mich zu schützen, wie alle Menschen es tun. Dass die Einteilung dann individuell ist, das ist mir auch klar.
    Schließlich wurde ich auch schon ins konservative oder mal ins liberale Eck geschoben und was auch immer sonst Menschen meinen mit mir erlebt zu haben, je nach Verfassung und Situation und Hintergrund.
    Ich finde es aber nicht schlimm, wenn wir eingeteilt werden oder einteilen, denn das ist ein Automatismus...
    kritisch sind Reaktionen, vorallem wenn jemand meint ,aufgrund seiner subjektiven Erkenntnis, gewalttätig sein zu dürfen.
    Damit meint er ja auch irrtumslos zu sein und das wiederum sind wir alle nicht.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Es gibt für mich die "Bösen" und die "Guten" und die dazwischen, die weder von ausgeprägter Selbstsucht, noch von heldenhaften Gedanken zum Guten getragen sind.Sie machen, was ihnen gut tut, manchmal auch was anderen gut tut und decken ihre Bedürfnisse

    Mir kam gerade noch in den Sinn, dass dies eigentlich auf die meisten Menschen zutrifft; auf uns alle hier auch.


    kritisch sind Reaktionen, vorallem wenn jemand meint ,aufgrund seiner subjektiven Erkenntnis, gewalttätig sein zu dürfen.

    Nein, das Kritische ist für mich nicht erst da, wo es um physische Gewalt geht. Das wird immer gesagt, aber nein.
    Es wird in religiösen und ideologischen Lehren eine ganz andere Art der Gewalt benutzt und von der spreche ich eigentlich meistens, wenn ich hier rummotze.

    Physische Gewalt ist schlecht. Punkt. Da braucht man gar nicht drüber debattieren. Um die geht es mir weniger.

  • Dann fassen wir es doch mal kurz zusammen.
    Bei aller Vielschichtigkeit der sich überlagernden Interessen wäre es ungerecht, wollte man den meisten Menschen nicht auch ein hohes Maß an Idealismus zubilligen.
    Wohlmeinende Menschen, die von ihren Ansichten überzeugt sind, insbesonders wenn sie zusätzlich religiös motivert werden oder fest daran glauben, zum Wohle auch anderer zu handeln, entwickeln auch manchmal ein erschreckendes Maß an Intoleranz , die sie für völlig gerechtfertigt halten: Das ist das Holz, aus dem dann Zensoren, Bücherverbrenner (gelegentlich samt Autor) und Hexenjäger geschnitzt werden. Davor will man sich gerechtfertigterweise schützen. Nur dass die Hexenjagt auf diese Weise wieder auf dem Zeitgeist wiedersprechende
    Menschen geleitet wird und das sind nunmal auch echte überzeugte Christen, die aber nur konsequent, nicht notgedrungen fanatisch sein müssen, schon gar nicht ins rechte Eck geschoben werden können. Das redet aber dauernd aus Filmen und Comediens etc. heraus....das ist dann eben auch Ideologie, antichristliche dazu und hat wenig damit zu tun, dass man irgendjemand vor Fanatismus schützen möchte, es wird benutzt um Vorurteile zu schüren.
    Im Grunde genommen kommt man immer wieder auf einen Punkt zurück. Wenn jemand die Welt verbessern möchte, dann fange er doch bitte bei sich selbst an und höre auch bei sich selbst auf.
    Wie schützt man sich aber vor "bösem " Einfluss?
    Da glaube ich , dass man erstmal verstehen muss, dass sich die unterschiedlichen "Geister" eben unserer bemächtigen wollen, dass man instrumentlisiert und verbildet werden soll. Bücher zum Thema gibt es sicher zahlreich und was bei harmloser Werbung anfängt, endet bei der Schürung von Krieg. Wir konnten das sehr gut beim Irakkrieg beobachten und die immer gleichen Aktionen durch Lügen gedeckte Angriffe, die als Verteidigung getarnt sind. Das ist böse.
    Dazu nehme man mal die Genderdiskussionen und ihre Auswüchse und was in Amerika in Universitäten los ist, das kann man auf Youtube anschauen, da war das Experiment "Die Welle" harmlos dagegen...
    Wer ist überhaupt noch kritikfähig, wenn es an Bildung mangelt?

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

  • Es klingt mir zu sehr danach, dass etwas notwendigerweise zum anderen führt oder voneinander abhängt.

    In den Medien und der sogenannten "Kunstfreiheit" wird gespottet bis dorthinaus, das stimmt. Mich rührt das eigentlich nicht sonderlich.
    Das habe ich versucht, mit dem Beispiel der bedruckten Busse aufzuzeigen:
    der spottende Satiriker ist für mich vom selben Geist wie der Evangelikale, der von "der bösen Welt", von "den Gottlosen" redet.
    Man meint, letzteres habe mehr Tiefe, aber dem ist nicht so. Es sind Kampfbegriffe und ideologische Termini. Ich verstehe natürlich, dass man in einer Predigt oder einem Vortrag nur "allgemein" sprechen kann,
    aber bekanntlich macht "der Ton die Musik". Man spürt das einer Person ab, es geht nicht rein um Inhalte.
    Hast du das schonmal gemerkt, dass jemand etwas predigt und es gruselt dich eigentlich nur, wenn er das tut;
    dann gibt es einen anderen, der redet mehr oder minder von ähnlichen Dingen, aber es wirkt ganz anders, es klingt ganz anders, es vermittelt sich ganz anders (?)
    Das liegt an dem Wesen des einen und an dem Wesen des anderen. Das muss man niemandem vorwerfen, sondern es zunächst einmal einfach beobachten und seine Schlüsse daraus ziehen.

    Zwischen dem Spötter und dem überzeugten Christen gibt es auch noch was, bzw. es gibt sehr viel.
    Es gibt auch tatsächlich Menschen, die sich festen ethischen Werten verpflichtet fühlen, ohne an Gott zu glauben oder es auf eine Religion zu beziehen, das gibt es.
    Natürlich ist das nicht das Gro, sondern es sind wenige. Aber es gibt sie.

    Das Gro, die Massen kann man eigentlich ohnehin vergessen; da kommt nichts Gutes her.
    Und die Medien zeigen dir doch großteils das, was für die Masse gedacht ist; damit arbeiten sie.
    Dass dies der wahre Spiegel der Gesellschaft sei, ist aber ebenfalls Täuschung. Das wollen sie ja suggerieren.
    Wenn in Medien durch Journalisten oder Politiker breit gesagt wird "Was WIR freiheitlich-demokratische Menschen wollen", dann denke ich mir sehr oft: "Mich hat keiner gefragt";
    sie sagen nicht, was WIR wollen, sie behaupten das nur. Lass dich davon nicht verwirren.
    Diese humanistischen Slogans auf Facebook oder Instagramm haben mit einer echten Geisteshaltung oder Weltanschauung doch gar nichts zutun.
    Von den anderen hörst du aber nichts, weil sie in den Medien nicht vorkommen und weil sie nicht ständig Fotos und Sprüche posten.

    Die Sache ist aber, dass auch Kirche oder Evangelikalismus ein "Gro" bildet. Die sagen auch ständig "Was WIR wollen" oder "Was die Menschen wollen oder nicht wollen" ...
    das ist immer fehleranfällig.

    Du kannst einen Atheisten haben wie Richard Dawkins, der auf 500 Seiten alles bepisst, was gläubig ist, und sich einbildet, die Evolution erkläre vollständig die Welt; also ein Szientist, ein Materialist letztlich,
    genauso religiös und fundamentalistisch wie die Kreationisten, die er angreift.
    Du kannst aber auch einen anderen Atheisten kennenlernen, einen, auf den das Wort "Gottloser" eigentlich gar nicht zutrifft. Der nicht spottet und lästert, sondern durch ernste philosophische Welt- und Selbstbetrachtung eben zu dieser Ansicht gekommen ist, die weniger mit Gottesfeindschaft zutun hat als damit, dass man intellektuell redlich sein will. Ich hatte dir von Anton Tschechow erzählt ...
    Man weiß kaum etwas, bis man die Geschichte eines Menschen gehört hat.

  • Es klingt mir zu sehr danach, dass etwas notwendigerweise zum anderen führt oder voneinander abhängt.

    Man weiß kaum etwas, bis man die Geschichte eines Menschen gehört hat.

    Das liest sich für mich wie ein Widerspruch in deiner Argumentation, aber egal.

    Kann man das Böse erkennen? Da fällt mir wieder der Bibelvers ein:
    15 Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
    16 An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben lesen von den Dornen oder Feigen von den Disteln?
    17 So bringt jeder gute Baum gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt schlechte Früchte.
    18 Ein guter Baum kann nicht schlechte Früchte bringen und ein fauler Baum kann nicht gute Früchte bringen.
    19 Jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
    20 Darum, an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
    21 Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.

    Was mir dabei auffällt ist, dass es nie um die ganze Welt und das Böse ansich geht.Kritik und Warnungen beziehen sich auf den Kreis der Glaubenden. Propheten, die meinen mehr zu wissen als der Durchschnittsgläubige als reißenden Wolf zu beschreiben, kommt dem Bild schon nahe, was im Inneren eines enttäuschten Menschen passiert, wenn er merkt, dass er betrogen wurde. Er ist fortan ein Zerrissener.Ein von einem Priester missbrauchtes Kind, wird es schwer haben einen ungefärbten Glauben zu entwickeln. Unerfüllte Voraussagen oder die eigene Meinung als Gottesweisung auszugeben ist eine Verirrung mit schlimmen Konsequenzen.Ein zerstörtes Vertrauen ist die Vernichtung einer ganzen Welt.

    Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!