Bibel in gerechter Sprache

  • Ich habe kürzlich ein Büchlein gelesen, in dem am Rande als Beispiel ein Satz dieser feministischen Bibelübertragung wiedergegeben wird. Dass diese angebliche Übersetzung recht gequält und absichtsvoll ist, ahnt man nach dem Lesen dieses Beispiels.

    Ich zitiere auch den Zusammenhang, in dem die Bibelübertragung erwähnt wird, und hebe die Stelle fett hervor, an der es um diese Übertragung geht.

    Zitat

    [Der "Gender"-Begriff] behauptet in letzter Konsequenz, daß es biologisches Geschlecht nicht gebe. Die Einteilung der Neugeborenen in Jungen und Mädchen sei Willkür, ebensowohl könnte man sie auch nach ganz anderen Gesichtspunkten unterteilen, etwa in Große und Kleine. Daher liege bereits in der Annahme der Existenz von Geschlecht eine letztlich gewalthafte Zuweisung von Identität: die "heterosexuelle Matrix".

    Diese eher philosophische Hypothese widerstreitet den ursprünglichsten Wahrnehmungen und Empfindungen der meisten Menschen, den Religionen und naturwissenschaftlicher Forschung. Schon ihre sprachliche Anwendung führt zu bizarren, in sich widersprüchlichen Ergebnissen. Wenn bei Luther "ein Weib empfängt und gebiert ein Knäblein", so macht daraus Dorothea Erbele-Küster, die nach Gender-Maßgaben die Bibel in "gerechte Sprache" übersetzt, eine Frau, die "Samen hervorbringt und einen männlichen Nachkommen gebiert".

    [quelle]Volker Zastrow: "Gender", 3. Aufl. 2010, Manuscriptum Verlagsbhdlg., ISBN 978-3-937801-13-1, Seite 17f[/quelle]
    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Ich kenne diese Entwicklung genauer (Internetrecherche) und ich habe kein Kommentar hierfür, der ohne Kraftausdrücke auskäme ...

    • Offizieller Beitrag

    ..Dass diese angebliche Übersetzung recht gequält und absichtsvoll ist, ahnt man nach dem Lesen dieses Beispiels...


    Muss sie ja sein, da sie Voraussetzungen postuliert, die einem Prinzip der Schöpfung (der Mensch ist inzwischen unterschiedlichen, in gewissem Sinn komplementären, Geschlechtern geschaffen) zuwider läuft!
    Dass Theologen so blind sein können ist erschreckend.
    .

    Liebe Grüße, Heimo

  • Zitat

    Dass Theologen so blind sein können ist erschreckend.

    +) Ein Bibelstudium zum Zwecke des Erkennens "der Botschaften Gottes" an die Menschen ist mit solchen "Übersetzungen" nicht mehr möglich. Aber das erklärte "Anliegen" dieser Theologen war eben ein "unbiblisches". Das muß der Bibelinteressent eben wissen.
    liebe Grüße
    Yokurt

  • Mir gefällt diese Bibel in gerechter Sprache auch nicht, bzw das was ich ausschnittsweise davon gelesen habe.
    Ich mag diese Vergewaltigung von Sprache nicht.
    Sicher ist die deutsche Sprache, wie alle anderen Sprachen auch männlich geprägt. Der Mensch ist sprachlich ein ER.
    Die Absicht der feministischen Übersetzerinnen ist klar, aber ich finde sie falsch. Sprache ist ein Ausdruck der Gesellschaft und man kann sich keine Gesellschaft hinbiegen, indem die Sprache verbiegt.
    Es geht in dieser Übersetzung übrigens nicht nur um Aufwertung des Weiblichen, sondern auch darum, den Juden, die bei Luther ja ziemlich schlecht weg kommen, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

    Kezia