Umgang mit schwierigen Gemeindebesuchern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    in den letzten Tagen haben wir im Forum auch über schwierige Gemeindebesucher gesprochen. Was ich mit diesen Thema möchte ist einen Erfahrungsaustausch darüber starten, wie man mit diesen Besuchern umgeht bzw. was man in Liebe (für ALLE Beteiligten) tun kann um ihnen richtig zu begegnen.

    Ich zähle mal auf, was es da alles geben kann:

    -) Gäste, die in die Gemeinde kommen und in der Sabbatschule sowie nach und vor dem Gottesdienst "eigene" und im Umfang der STA-Auslegung nicht haltbare Ideen verbreiten
    -) Gemeindeglieder anderer Gemeinden, die eigene Ideen in Sabbatschule und nach dem Gottesdienst unter den Gästen und den Gemeindegliedern verbreiten
    -) Personen, die rund um die Gemeinde nach dem Gottesdienst einzelne Personen ansprechen bzw. ihnen Missionsmaterial (bspw. den einzig gültigen großen Kampf von vor 1888 ) mitgeben
    -) Gemeindeglieder (der eigenen oder anderer Gemeinden), die in der Sabbatschule offen die Bibel kritisieren bzw. die Auslegung der STA als falsch kritisieren
    -) Gäste oder Gemeindeglieder, die in der Sabbatschule (aus welchem Grund auch immer) philosophische oder esoterische Gedanken einbringen, deren Artikulierung 5 - 10 Minuten dauert und die Sabbatschulstunde somit für andere Teilnehmer zur Qual wird
    -) Bettler, die am Sabbat zur Gemeinde kommen um von Gemeindegliedern Geld für ihre schwierigen Lage (unüberprüfbar ob wahr oder nicht) zu erbeten
    ...

    Wie würdet ihr mit diesen Besuchern umgehen bzw. wie seid ihr mit ihnen umgegangen? Was hat sich bewährt, was hat nichts gebracht?

    Die Problematik, die ich bei dem Thema sehe ist, dass der Gottesdienst ja eigentlich eine öffentliche und für jeden zugängliche Veranstaltung ist. Man kann sich im Grunde nicht aussuchen, wer zum Gottesdienst kommt, trotzdem muss man sich nicht alles gefallen lassen, man kann sich auch wehren bzw. durch bestimmte Handlungen den normalen Ablauf des Gottesdienstes garantieren.

    Das Vernhalten von Personen aus dem Gottesdienst ist an sich schon eine komische Sache, da wir ja eigentlich wollen, das viele zum Gottesdienst kommen. Hausverbote bzw. deren Durchsetzung ist problematisch, denn wer möchte am Sabbat Vormittag die Polizei holen um Personen zu entfernen? (zum Glück war das bei uns erst einmal bei einer geistig verwirrten, gefährlichen Person notwendig)
    In der Sabbatschule habe ich mich schon einmal bei dem Gedanken erwischt, dass ich froh war, dass eine Person (die elendslange Abhandlungen über philosophische Gedanken gemacht hat) NICHT gekommen ist. Und irgendwie hat es mich bestürzt...


    Was habt ihr also erlebt, wie geht man richtig mit solchen Menschen um?

    viele Grüße

    Tricky

  • -) Bettler, die am Sabbat zur Gemeinde kommen um von Gemeindegliedern Geld für ihre schwierigen Lage (unüberprüfbar ob wahr oder nicht) zu erbeten

    Was genau verstehst du unter Bettler? Das, was man normalerweise auch unter Leuten versteht, die obdachlos sind oder Menschen, die nicht genug Geld haben und deshalb um Hilfe bitten oder beides? Solltest du einen Obdachlosen darunter verstehen, würde ich raten, ihm (wenn er z.B. Geld für Essen haben möchte) nicht das Geld persönlich in die Hand zu drücken. Denn viele dieser Menschen, investieren dieses Geld nicht in Essen oder nicht nur Essen, sondern leider auch meistens in Alkohol und Nikotin. Ich würde so einen Bettler (falls er nicht direkt sagt, wofür er das Geld haben möchte) erst einmal fragen, wofür er denn das Geld haben möchte. Und, wenn er dann wie schon erwähnt, dass Geld für Essen haben möchte, würde ich ihm entweder (was natürlich auch eine Gewissensfrage ist, da man ja am Sabbat eigentlich nicht einkaufen sollte)etwas zu essen kaufen oder aber (sollte ich zufällig etwas bei mir haben) ihm etwas von meinem Essen geben oder ihn zu mir nach Hause einladen zum Essen. Auch ich habe das schon getan, als ich noch Katholisch war. Man sollte dies jedoch nicht zum Dauerzustand werden lassen, wenn man merkt, dass diese Menschen hinterher einen immer mehr versuchen auszunutzen (auch finanziell) und sich nicht wirklich helfen lassen bzw. nicht wirklich etwas an ihrer Lage ändern wollen, damit es ihnen wieder besser geht.

    LG dir. ;)


    Aaron

  • Die Problematik, die ich bei dem Thema sehe ist, dass der Gottesdienst ja eigentlich eine öffentliche und für jeden zugängliche Veranstaltung ist. Man kann sich im Grunde nicht aussuchen, wer zum Gottesdienst kommt, trotzdem muss man sich nicht alles gefallen lassen, man kann sich auch wehren bzw. durch bestimmte Handlungen den normalen Ablauf des Gottesdienstes garantieren.

    Richtig ist, dass wir niemanden hindern sollten, in den Gottesdienst zu kommen. Aber nicht alles ist tragbar! Ich sehe in den vorgegebenen Beispielen auch nicht wirklich ein Problem, welches sich nicht lösen lässt.


    in den letzten Tagen haben wir im Forum auch über schwierige Gemeindebesucher gesprochen. Was ich mit diesen Thema möchte ist einen Erfahrungsaustausch darüber starten, wie man mit diesen Besuchern umgeht bzw. was man in Liebe (für ALLE Beteiligten) tun kann um ihnen richtig zu begegnen.

    Ich denke, im Forum ist es weit schwieriger "Querulanten" richtig zu begegnen. Die Anonymität, so wie die stets offene Hintertür (neuer Nick, altes Mitglied) erschwert die Sache. Da es aber hier nicht um das Forum geht, sondern um die reale Gemeinde, sieht die Sache anders aus.


    -) Gäste, die in die Gemeinde kommen und in der Sabbatschule sowie nach und vor dem Gottesdienst "eigene" und im Umfang der STA-Auslegung nicht haltbare Ideen verbreiten

    In der Sabbatschule, wie auch nach dem Gottesdienst kann die Person (liebvoll) darauf hingewiesen werden, dass Sabbatschule wie auch die Zeit vor und nach dem Gottesdienst nicht reicht, um die im Moment aufgeworfenen Thesen genau zu betrachten. Wir in unserer Gemeinde haben die Möglichkeit, so eine Person in die Bibelrunde einzuladen. Noch besser wäre, ein intensives Gespräch außerhalb der eingeengten Zeit vorzuschlagen. Das sollte jeder verstehen können. Biblisch geklärt sollten solche "Ideen" auf jeden Fall werden. Es gibt für alles seine Zeit.

    Eine Möglichkeit: sich jedem Besucher VOR Beginn des Gottesdienstes zu widmen. So erkennt man eventuell, was den Gast bewegt, Gast zu sein. Ob es sich bewährt weiß ich nicht. Die Besucher, mit denen ich gesprochen habe, hatten keine solche Beweggründe.


    Zitat

    -) Gemeindeglieder anderer Gemeinden, die eigene Ideen in Sabbatschule und nach dem Gottesdienst unter den Gästen und den Gemeindegliedern verbreiten

    Gemeindeglieder kennen in der Regel den Gottesdienstablauf und können darauf hingewiesen werden. Der Sabbatschulleiter hat die Aufgabe, das Gespräch wieder in das eigentliche Thema zu führen. Die Frage ist natürlich auch: WARUM kommt so ein Gemeindeglied in andere Gemeinden um eigene Ideen zu verbreiten. Eventuell kann man diese Person an den Gemeindeleiter verweisen.
    Das habe ich auch schon erlebt. Da ich aber noch relativ neu war, habe ich die Schriften an H.B. weitergegeben mit der Frage, warum STA's solche Schriften verbreiten. Ich war damals eigentlich überzeugt, dass dies ein Zeuge Jehovas ist. Heute würde ich an den Gemeindeleiter verweisen.


    Zitat

    -) Personen, die rund um die Gemeinde nach dem Gottesdienst einzelne Personen ansprechen bzw. ihnen Missionsmaterial (bspw. den einzig gültigen großen Kampf von vor 188 mitgeben

    Grundsätzlich kann man Aktionen, die Außerhalb der Lokalität und des Eigengrundes stattfinden nicht beeinflussen. Man kann nur die Person bitten, davon abzulassen. Was ist der große Kampf vor "188?" ? Was war da anders und warum gilt dieser (anscheinend) nicht mehr?

    Ist mir noch nicht passiert. Wahrscheinlich würde ich fragen, was denn der eigentliche Kritikpunkt ist. Denn ohne Grund verteilt man nicht etwas. Aber auch hier: Für Ordnung in dieser Hinsicht sorgt doch der Gemeindeleiter, oder irre ich da? (ernst gemeinte Frage)


    Zitat

    -) Gemeindeglieder (der eigenen oder anderer Gemeinden), die in der Sabbatschule offen die Bibel kritisieren bzw. die Auslegung der STA als falsch kritisieren

    Wenn die Kritik nicht zum Thema gehört oder in Kürze nicht geklärt werden kann, kann man ebenso auf die Bibelrunde oder ein privates Gespräch verweisen, außerhalb des Gottesdiensten. Gemeindeglieder - aber auch Gäste - wissen in der Regel, dass die Zeit im Gottesdienst begrenzt ist und ein geplanter Ablauf des Gottesdienstes vorgesehen ist. Man kann eigentlich nirgends in eine Veranstaltung einfach hinenplatzen und seine Ideen zu verwirklichen versuchen. Warum sollte das gerade im adventistischem Gottesdienst erlaubt oder möglich sein?


    Zitat

    -) Gäste oder Gemeindeglieder, die in der Sabbatschule (aus welchem Grund auch immer) philosophische oder esoterische Gedanken einbringen, deren Artikulierung 5 - 10 Minuten dauert und die Sabbatschulstunde somit für andere Teilnehmer zur Qual wird

    Auch hier liegt es am Sabbatschulleiter, den "Dauerredner" höflich aber bestimmt zu einem Abschlusssatz zu motivieren. Gelingt das nicht, kann auch mal das Wort abgeschnitten werden, ohne dass es gleich als lieblos angesehen werden muss.


    Zitat

    -) Bettler, die am Sabbat zur Gemeinde kommen um von Gemeindegliedern Geld für ihre schwierigen Lage (unüberprüfbar ob wahr oder nicht) zu erbeten

    VOR der Gemeinde kann man das niemanden verbieten. IN der Gemeinde sehrwohl. Und das ist nicht lieblos... Ob jemand einem Bettler vor der Gemeinde etwas geben will oder nicht, bleibt jedem Einzelnen überlassen. Bedacht muss aber werden, dass man auch solche Menschen (mitunter auch orgenisierte Gruppen) mit Gaben anlockt.

    Geld gebe ich in der Regel keinem Bettler. Die Erfahrung zeigt mir, dass aber genau das die meisten Bettler wollen. Habe auch schon zu hören bekommen: Ich will nichts Essbares, habe keinen Hunger...

    Allgemein gesehen, sehe ich da kein großes Problem in den Beispielen. Mag sein, dass ich echte Probleme da noch gar nicht kenne.

    ***

  • Dadurch, dass ich selbst unter die unangenehmen Gäste fallen würde, will ich mich hier dazu mal kurz äußern:

    Ich finde es nett, wenn man auch Fragen und kritische Bemerkungen zu Bibelinhalten annimmt, bzw. könnte man freundlich darauf hinweisen, dass Interesse besteht, diese Anliegen ausführlich hinterher zu klären oder anzuhören, wenn es in der Situation unpassend erscheint. Mir ist es oft passiert, dass ich abgewürgt wurde, weil ich bestimmte Dinge biblisch einfach anders sehe. Da hätte ich mir gwünscht, dass man meine Ansicht einfach stehen lässt, statt sie zu kritisieren bevor ich dazu überhaupt etwas erklären konnte.

    Weiter ist wichtig, egal welche Störungen.. dass sie ernst genommen werden. Einfach mal nachfragen, warum diese Person so handelt und was ihre Erfahrungen sind.

    Mal nebenbei: Was ist denn falsch daran, den großen Kampf zu verteilen, ich dachte STA machen das so? Es geht doch oft vorwiegend darum Ellen White-Literatur zu verbreiten, wieso dann daran Anstoß nehmen, wenn das jemand tut?

    Vielleicht noch einen generellen Tipp: Jeden Menschen so wie er ist, akzeptieren und wertschätzen, auch wenn das vielleicht nicht gerade ins vorgegebene Muster passt.
    Habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass schiefe Blicke kamen wenn man im Sitzen, statt wie vorgegeben im Stehen betet oder wenn man im Tshirt kommt statt in festlicher Kleidung. Das zeugt nicht gerade von Akzeptanz und Gastfreundschaft. Eine Gemeinde ist vielfältig lebendig!
    Blockierend finde ich auch gewisse Muster, wie man mit dem oder dem Besucher umgeht.. Ich denke, Herzlichkeit und Liebe kann man nicht eintrainieren, hier hat jeder seinen Weg, die freundliche Gesinnung Besuchern gegenüber zu zeigen. Man sollte daraus keine Schule machen, wie auch aus so manch anderem...

    So und bevor sich jetzt wieder einige aufregen: Ich greife nicht an, ich erzähle einfach nur aus meiner Sicht. Muss sich ja auch keiner angegriffen fühlen. Nur wenn das Thema hier schon fällt, sage ich auch was dazu. Mir fällt nämlich öfter mal auf (es mag da Ausnahmen geben...), dass in vielen STA-Gemeinden überwiegend der Ablauf statisch und eintrainiert/gelernt/künstlich wirkt.

    Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat.

    Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt der bleibt in Gott und Gott in ihm

    1. Johannes 4, 16

    • Offizieller Beitrag

    vielen Dank für eure Antworten

    Was genau verstehst du unter Bettler?

    Im konkreten Fall (auch in der Realität so passiert) ist es jemand, der jedes Mal am Sabbat nach dem Gottesdienst die Gottesdienstteilnehmer um Geld bittet. Kein Gemeindeglied, jemand aus der Gegend. Auch nicht in Lumpen gekleidet, oder so, aber mit der Problematik eine Familie ernähren zu müssen usw. .

    Richtig ist, dass wir niemanden hindern sollten, in den Gottesdienst zu kommen. Aber nicht alles ist tragbar! Ich sehe in den vorgegebenen Beispielen auch nicht wirklich ein Problem, welches sich nicht lösen lässt.

    Sehe ich auch so, nicht alles, auch nicht jeder Gast ist mitunter tragbar, wenn er ein Verhalten an den Tag legt, das andere daran hindert im Gottesdienst Gott zu begegnen.

    Ich denke, im Forum ist es weit schwieriger "Querulanten" richtig zu begegnen. Die Anonymität, so wie die stets offene Hintertür (neuer Nick, altes Mitglied) erschwert die Sache. Da es aber hier nicht um das Forum geht, sondern um die reale Gemeinde, sieht die Sache anders aus.

    Ja, ich würde hier gerne reale Ereignisse besprechen. Forum ist ein anderes Kapitel mit anderen Voraussetzungen und Gegebenheiten.

    n der Sabbatschule, wie auch nach dem Gottesdienst kann die Person (liebvoll) darauf hingewiesen werden, dass Sabbatschule wie auch die Zeit vor und nach dem Gottesdienst nicht reicht, um die im Moment aufgeworfenen Thesen genau zu betrachten. Wir in unserer Gemeinde haben die Möglichkeit, so eine Person in die Bibelrunde einzuladen. Noch besser wäre, ein intensives Gespräch außerhalb der eingeengten Zeit vorzuschlagen. Das sollte jeder verstehen können. Biblisch geklärt sollten solche "Ideen" auf jeden Fall werden. Es gibt für alles seine Zeit.

    Eine Möglichkeit: sich jedem Besucher VOR Beginn des Gottesdienstes zu widmen. So erkennt man eventuell, was den Gast bewegt, Gast zu sein. Ob es sich bewährt weiß ich nicht. Die Besucher, mit denen ich gesprochen habe, hatten keine solche Beweggründe.

    Guter Vorschlag! Es ist sicher auch hilfreich, wenn jede Gemeinde einen Raum und eine Zeit für solche Gedanken, die nicht gleich klar beantwortbar sind, hat.

    Meine Erfahrung zeigt mir aber auch, dass Gäste mit dieser Thematik total unterschiedlich umgehen. Manche beharren auf ihrem Standpunkt und lassen sich überhaupt nicht darauf hinweisen, dass man diese Bibelstellen auch anders verstehen kann. Andere wiederum schlagen ihre Bibel auf und prüfen es nach, verhalten sich respektvoll gegenüber ihrer Umgebung.

    Gemeindeglieder kennen in der Regel den Gottesdienstablauf und können darauf hingewiesen werden. Der Sabbatschulleiter hat die Aufgabe, das Gespräch wieder in das eigentliche Thema zu führen. Die Frage ist natürlich auch: WARUM kommt so ein Gemeindeglied in andere Gemeinden um eigene Ideen zu verbreiten. Eventuell kann man diese Person an den Gemeindeleiter verweisen.
    Das habe ich auch schon erlebt. Da ich aber noch relativ neu war, habe ich die Schriften an H.B. weitergegeben mit der Frage, warum STA's solche Schriften verbreiten. Ich war damals eigentlich überzeugt, dass dies ein Zeuge Jehovas ist. Heute würde ich an den Gemeindeleiter verweisen.

    Ich kann selbst nur von der Situation berichten, dass das Sabbatschulthema missbraucht wurde um eigene Ideen durchzubringen. Mir fällt es enorm schwer in einer Gesprächsrunde in der ich auf die Offenheit alle Teilnehmer hoffe, eine Person verbal in die Schranken zu weisen, obwohl ich genau weiß, dass das jetzt notwendig wäre. Ich habe hier große Hemmungen, weil ich befürchte, dass das Gespräch dann total abgewürgt ist und sich niemand mehr was sagen traut.
    Einmal bin ich richtig heiß gelaufen und habe klipp und klar gesagt: "DAS ist heute nicht unser Thema, können wir bitte zu unserem Gesprächsthema zurückkehren." Daraufhin war das Thema tot, keiner hat mehr was gesagt.

    Grundsätzlich kann man Aktionen, die Außerhalb der Lokalität und des Eigengrundes stattfinden nicht beeinflussen. Man kann nur die Person bitten, davon abzulassen. Was ist der große Kampf vor "188?" ? Was war da anders und warum gilt dieser (anscheinend) nicht mehr?

    Ist mir noch nicht passiert. Wahrscheinlich würde ich fragen, was denn der eigentliche Kritikpunkt ist. Denn ohne Grund verteilt man nicht etwas. Aber auch hier: Für Ordnung in dieser Hinsicht sorgt doch der Gemeindeleiter, oder irre ich da? (ernst gemeinte Frage)

    Mal nebenbei: Was ist denn falsch daran, den großen Kampf zu verteilen, ich dachte STA machen das so? Es geht doch oft vorwiegend darum Ellen White-Literatur zu verbreiten, wieso dann daran Anstoß nehmen, wenn das jemand tut?

    Der große Kampf von 1888 ist eine Ausgabe vom großen Kampf, die nach 1888 von EGW selbst noch editiert wurde bevor eine endgültige Fassung des Buches herausgekommen ist. Ich muss nach der Textquelle für diese Notiz von EGW noch suchen, aber wenn ich es richtig im Kopf habe, dann wollte EGW, dass nach ihrer Endfassung nur mehr diese Fassung als Großer Kampf vertbreitet wird. Manche Ewiggestrige ignorieren diesen Wunsch von EGW und verkünden die Ausgabe von 1888 als einzig wahre Ausgabe. Warum? Das habe ich noch nicht feststellen können, ich möchte es hier auch nicht zum Thema machen, darüber können wir, wenn gewünscht gerne ein eigenes Thema aufmachen.

    Wenn die Kritik nicht zum Thema gehört oder in Kürze nicht geklärt werden kann, kann man ebenso auf die Bibelrunde oder ein privates Gespräch verweisen, außerhalb des Gottesdiensten. Gemeindeglieder - aber auch Gäste - wissen in der Regel, dass die Zeit im Gottesdienst begrenzt ist und ein geplanter Ablauf des Gottesdienstes vorgesehen ist. Man kann eigentlich nirgends in eine Veranstaltung einfach hinenplatzen und seine Ideen zu verwirklichen versuchen. Warum sollte das gerade im adventistischem Gottesdienst erlaubt oder möglich sein?

    Manche bilden sich ein, dass das möglich sein muss. Wenn sie daran gehindert werden ihre Ideen zu ventillieren, dann ist das Einschränkung der Meinungsfreiheit und überhaupt "unchristliches Verhalten". Das Böse hat's in dieser Welt scheinbar immer leichter Anhänger und Schuldige zu finden. Das Gegenteil zu erklären und zu offenbaren ist ungemein schwerer.

    Auch hier liegt es am Sabbatschulleiter, den "Dauerredner" höflich aber bestimmt zu einem Abschlusssatz zu motivieren. Gelingt das nicht, kann auch mal das Wort abgeschnitten werden, ohne dass es gleich als lieblos angesehen werden muss.

    Als Gesprächsleiter ist das echt schwer. Noch dazu, wenn der Beitrag inhaltlich nicht ganz unpassend ist beim Thema. Es liegt also dann an der Umgangsform und an dem Feingefühl des Gesprächsleiters hier richtig zu wirken. Ich bete immer um den hl. Geist, dass ich das richtig hinbekomme.

    Allgemein gesehen, sehe ich da kein großes Problem in den Beispielen. Mag sein, dass ich echte Probleme da noch gar nicht kenne.

    Vielleicht gibt's noch andere Beispiele, die ich nicht aufgeführt habe, die erlebt wurden. Vielleicht Dinge, die von Gästen als unfreundlich/unangenehm bezeichnet wurden, obwohl sie so gar nicht gemeint waren.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde es nett, wenn man auch Fragen und kritische Bemerkungen zu Bibelinhalten annimmt, bzw. könnte man freundlich darauf hinweisen, dass Interesse besteht, diese Anliegen ausführlich hinterher zu klären oder anzuhören, wenn es in der Situation unpassend erscheint. Mir ist es oft passiert, dass ich abgewürgt wurde, weil ich bestimmte Dinge biblisch einfach anders sehe. Da hätte ich mir gwünscht, dass man meine Ansicht einfach stehen lässt, statt sie zu kritisieren bevor ich dazu überhaupt etwas erklären konnte.

    Der Ton und die Art wie etwas gesagt und vertreten wird, machen hier viel aus. Ich habe es schon erlebt, dass Menschen, deren Meinung nicht als vollkommen korrekt und allumfassend akzeptiert wurden, danach darüber gelästert haben wie unfreundlich und unangenehm die Sabbatschule nicht ist. Etwas hinterher zu besprechen ist aber ein gutes Angebot, das man sicher den meisten Menschen machen kann...und auch angenommen wird.

    Zitat von Susa

    Weiter ist wichtig, egal welche Störungen.. dass sie ernst genommen werden. Einfach mal nachfragen, warum diese Person so handelt und was ihre Erfahrungen sind.

    Das sollte funktionieren. Im Einzelfall ist es aber auch so, dass das kein Dauerzustand sein darf. Wenn jemand sich aktiv oder passiv in den Mittelpunkt jedes Sabbatschulgesprächs drängt, warum auch immer, dann sollte man auch hier auf eine andere Zeit verweisen in der das Problem besprochen werden kann. Jede Sabbatschulgruppe wird auf einen Gast richtig reagieren und wenn Fragen (wahrscheinlich eh zum Sabbatschulthema) kommen darauf eingehen und sich Zeit dafür nehmen. Themenabweichungen sollten aber in Grenzen gehalten werden können ohne, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Vielleicht noch einen generellen Tipp: Jeden Menschen so wie er ist, akzeptieren und wertschätzen, auch wenn das vielleicht nicht gerade ins vorgegebene Muster passt.

    Das ist ja sowieso selbstverständlich, dass jeder so akzeptiert und wertgeschätzt wird, wie er ist. Ich hoffe nur, dass das seitens des Gastes auch stattfindet. Gegenseitigkeit ist hier eine gute Sache, die Verständnis und Akzeptanz fördert.

    Blockierend finde ich auch gewisse Muster, wie man mit dem oder dem Besucher umgeht.. Ich denke, Herzlichkeit und Liebe kann man nicht eintrainieren, hier hat jeder seinen Weg, die freundliche Gesinnung Besuchern gegenüber zu zeigen. Man sollte daraus keine Schule machen, wie auch aus so manch anderem...

    Hier bin ich anderer Meinung. Weil die Menschen nämlich so unterschiedlich sind und auch unterschiedlich wahrgenommen werden. Beispiel: Wenn ich einen Gast in der Gemeinde zum ersten Mal sehe und er erinnert mich vom Aussehen her an einen Lehrer aus meiner Schulzeit, der mich schikaniert hat, dann wird es mir schwerfallen diesem Menschen (den ich ja noch nicht kenne) mit Herzlichkeit und Liebe zu begegen. Hier ist es dann aus meiner Sicht besser ein "eintrainiertes, höfliches, liebevolles Verhalten" an den Tag zu legen bis man diese Person besser kennengelernt hat und die optischen Hindernisse aus dem Weg geräumt sind. (Jahre) Später kann man dann gemeinsam darüber lachen woran man erinnert wurde, als man den Menschen zum ersten Mal gesehen hat.

  • -) Personen, die rund um die Gemeinde nach dem Gottesdienst einzelne Personen ansprechen bzw. ihnen Missionsmaterial (bspw. den einzig gültigen großen Kampf von vor 1888 ) mitgeben

    Dieses Problem mit einzig gültigen großen Kampf (nicht das mitgeben davon), kenne ich auch noch, aus meiner Zeit in der Adventgemeinde hier in Düsseldorf. Allerdings war es dort so, dass viele dafür waren, dass man das Buch "Der grosse Konflikt" lesen sollte und nicht die gekürzte Ausgabe des Adventverlags mit dem Titel "DER GROSSE KAMPF." Ich selbst hatte am Anfang, als ich mich entschlossen hatte mich taufen zu lassen und bereits Taufunterricht nahm auch nur "den großen Konflikt" zu Hause. Mein damaliger Prediger meinte damals mal, als ich ihm zeigte, dass ich dieses Buch lese: "Du sollst nicht das lesen, du sollst den großen Kampf lesen." Er und auch der damalige Gemeindeleiter waren der Meinung (und das sagten sie auch anderen Gemeindemitgliedern und nicht nur mir), dass der "DER GROSSE KAMPF" verständlicher wäre, als "Der grosse Konflikt." Ob das Buch "DER GROSSE KAMPF" bzw., dass was dort drinsteht wirklich als nicht gültig angesehen werden kann, dazu kann ich nichts sagen, da ich als ich die beiden Bücher mal miteinander verglich nicht so sehr darauf geachtet hatte. Was mir aber auffiel, war (und, wenn man mal die beiden Bücher nebeneinander legt, wird das vermutlich jedem auffallen), dass es sich beim Buch "DER GROSSE KAMPF" um eine sehr stark reduzierte Form des "grossen Konflikt" und wahrscheinlich auch der Originalausgabe handelt. Ich kann von daher schon verstehen, wieso es Leute gibt, die andere darauf hinweisen möchten, dass es sich bei der heutigen Ausgabe des Buches um eine veränderte bzw. reduzierte Ausgabe handelt. Meiner Meinung nach sollte man diesen Menschen zwar nicht verbieten diesen einzelnen Personen den "GROSSEN KAMPF" von 1888 mitzugeben, aber man sollte diese Menschen auch dezent daraufhinweisen, dass sie nicht einfach behaupten dürfen, dass die neuere Ausgabe ungültig wäre, nur, weil dort drin vieles gekürzt wurde.

    LG


    Aaron


  • Ich kann selbst nur von der Situation berichten, dass das Sabbatschulthema missbraucht wurde um eigene Ideen durchzubringen. Mir fällt es enorm schwer in einer Gesprächsrunde in der ich auf die Offenheit alle Teilnehmer hoffe, eine Person verbal in die Schranken zu weisen, obwohl ich genau weiß, dass das jetzt notwendig wäre. Ich habe hier große Hemmungen, weil ich befürchte, dass das Gespräch dann total abgewürgt ist und sich niemand mehr was sagen traut.
    Einmal bin ich richtig heiß gelaufen und habe klipp und klar gesagt: "DAS ist heute nicht unser Thema, können wir bitte zu unserem Gesprächsthema zurückkehren." Daraufhin war das Thema tot, keiner hat mehr was gesagt.

    Meine Erfahrungen beziehen sich auf die Moderation von Therapiegruppen, ich denke insoferne ist es aber mit der Sabbatschule vergleichbar, weil anders als bei Unternehmensmeetings geht es in beiden Fällen auch um persönliche Einstellungen, Gefühle etc., und während man in einem Unternehmen im Idealfall kein Problem damit hat, das Thema straff durchzubekommen, kann es da schon mal zu einer Gratwanderung werden, wie man sich einzelnen Teilnehmern gegenüber verhält.

    Ich nehme an, der Teilnehmerkreis ist jede Woche ungefähr gleich? Wir haben bei unseren Treffen einmal miteinander vereinbart, wie wir in den Gesprächen miteinander umgehen und uns einer Vorgangsweise bedient, die ich bei einem Organisationsentwicklungsseminar gelernt habe. Wenn ein Teilnehmer zu sehr vom Thema abgeschweift ist, durfte jeder, der das bemerkt hat, auf den Tisch/auf die Sesellkante/auf den Fußboden klopfen, das war das Zeichen zum Innehalten und dann wurde vereinbart, wie mit dem Thema/Anliegen weiter umgegangen wird. Man macht damit jeden einzelnen Teilnehmer für das Gelingen des Gespräches verantwortlich, und man bleibt nicht als Gesprächsleiter immer für die unangenehmen Dinge über. Ich bin dann anfangs auch übungshalber öfters vom Thema abgekommen, damit die Teilnehmer gemerkt haben, auch mich darf man darauf aufmerksam machen, dass ich nicht unfehlbar bin. Bei den ersten Malen kann es dazukommen, dass mehr darauf geachtet wird, wie der Gesprächsablauf ist, aber dann sind wieder alle beim Thema und jeder fühlt sich auch dafür mitverantwortlich. Und weil gleich darüber gesprochen wird, wie mit dem Thema/Anliegen weiter verfahren wird, bleibt auch niemand auf der Strecke. Am Ende habe ich dann immer noch separat dazu eingeladen, noch eine Weile informell zu bleiben und das Thema fertigzudiskutieren, das vorher nicht genug Raum bekommen hatte. Vielleicht ist das mal eine Anregung dazu (du musst das natürlich auf eure Situation in der Sabbatschule anpassen).

  • Zitat von »Susa«
    Weiter ist wichtig, egal welche Störungen.. dass sie ernst genommen werden. Einfach mal nachfragen, warum diese Person so handelt und was ihre Erfahrungen sind.
    Das sollte funktionieren. Im Einzelfall ist es aber auch so, dass das kein Dauerzustand sein darf. Wenn jemand sich aktiv oder passiv in den Mittelpunkt jedes Sabbatschulgesprächs drängt, warum auch immer, dann sollte man auch hier auf eine andere Zeit verweisen in der das Problem besprochen werden kann. Jede Sabbatschulgruppe wird auf einen Gast richtig reagieren und wenn Fragen (wahrscheinlich eh zum Sabbatschulthema) kommen darauf eingehen und sich Zeit dafür nehmen. Themenabweichungen sollten aber in Grenzen gehalten werden können ohne, dass sich jemand auf den Schlips getreten fühlt.

    Ich denke, dass hier auch unteschieden werden muss, ob es sich um einen Dauergast handelt, der immer wieder seine Ansicht (womöglich noch als einzig richtige) einbringen will, oder ob es sich um einen Gast handelt, der die Gottesdienstordnung noch nicht kennt. Normaler Weise ist ein total neuer Besucher ja zu erstmal ein Beobachter. Wir haben einige sogenante "Dauergäste" (damit meine ich Gäste, die schon längere Zeit mehr oder weniger regelmäßig in die Gemeinde kommen). Und es kommen immer wieder Zweifelsfragen auf, oder eben andere Standpunkte. Abgewürgt wurde nach meinem Ermessen niemand.


    Zitat von »Susa«
    ... Mir fällt nämlich öfter mal auf (es mag da Ausnahmen geben...), dass in vielen STA-Gemeinden überwiegend der Ablauf statisch und eintrainiert/gelernt/künstlich wirkt.

    Ich möchte nochmal auf den "Vorwurf" eingehen. Mir kommen solche Argumente leider wie Totschlagargumente vor. Wenn jemand bei seiner Überzeugung bleibt, wird es gerne als eingelernt, als antainiert oder gar als "darfst ja gar nicht anders sagen" abgekanzelt.
    Das mag ja durchaus so empfunden werden. Dennoch muss gesagt sein, dass der Gottesdinst - eben wie überall in Kirchen und Gemeinden - seine Ordnung, seinen geregelten Ablauf hat. Das ist einfach nötig und sicher nicht nur in STA-Gemeinden so. Das wird auch so bleiben und durch keine "Störung von außen" abgeschafft werden. In dieser Hinsicht kann die Gemeinde einen "schwierigen Besucher" nicht zufrieden stellen. Und eigentlich müsste diese Ordnung der Ablauf u.ä. egal wo, von Besuchern respektiert werden.

  • Ich selbst bin ja seit über zwei Jahren Gast in der STA-Gemeinde Dortmund.Ich beteilige mich sowohl an den Bibelgesprächen und anderen Aktivitäten.Selbstverständlich kann ich auch meine manchmal von der STA-Lehre abweichende Auffassung einbringen,dies wird respektiert.Genauso muss ich ebenfalls die Aussagen der anderen Teilnehmer respektieren.
    Und auch schon einige Male habe ich nach dem Gottesdienst mit anderen STAs weiterdiskutiert.Das geht wechselseitig von den STAs aus oder von mir.Doch ich bin mir stets bewusst,"lediglich nur Gast" zu sein.Und eigentlich müsste fast jeder wissen,wie er sich als Gast verhalten sollte.Wesentlich für mich ist:Der Gottesdienst ist in erster Linie dazu da,den HERRN zu loben,IHN zu ehren und GOTT anzubeten.Jede menschliche Person (für mich ist das selbstverständlich) tritt dabei in den Hintergrund.
    Vor und besonders nach dem Gottesdienst kann ich anderes ansprechen (z.B. persönliche Angelegenheiten) oder diskutieren.
    Wenn ich so einige Beiträge im Forum lese,könnte ich fast den Eindruck gewinnen,die STA-Gemeinde,die ich besuche,wäre so ziemlich eine Ausnahmeerscheinung innerhalb der STA.Da in der Gemeinde Dortmund öfters auch Prediger aus anderen STA-Gemeinden den Predigt-Dienst versehen,bin ich eher der Meinung,dass in fast allen STA-Gemeinden so wie in Dortmund ein offenes und freundliches Klima besteht (Die negativen Beispiele,die hier genannt werden,dürften eher seltene Ausnahmen sein.)

  • Danke für deinen Erfahrungsbericht, ichbin.

    Deine Erfahrungen decken sich mit meinen Erfahrungen. Ich kann sogar von mir sagen: Ich habe bisher noch keine Negativ-STA-Gemeinde kennen gelernt. Ich wurde auch als Gast immer positiv aufgenommen. Und ich denke, das ist eher so die Regel.
    Damit will ich nicht sagen, dass es keine Kritik-Gemeinden gibt. Allerdings muss gesagt sein: Wenn man Grund zur Kritik sucht, wird man sie auch finden. Und es kommt auch darauf an, mit welcher Einstellung geht man zum Gottesdienst. Egal wohin und welche Konfession.

    ***

  • Eine kleine Erfahrung und eventuell ein Tipp für dieses Beispiel:


    Zitat

    -) Gäste, die in die Gemeinde kommen und in der Sabbatschule sowie nach und vor dem Gottesdienst "eigene" und im Umfang der STA-Auslegung nicht haltbare Ideen verbreiten

    ich hatte zwar nie die Absicht in die Sabbatschule meine eigenen Gedanken anzubringen. Und vor oder nach dem Gottesdienst schon gar nicht. Trotzdem ist es mir auch manchmal passiert, dass ich an meiner Ansicht aus Überzeugung festgehalten und sie dem entsprechend verteidigt habe. (Heute weiß ich, dass ich total daneben lag)

    Ich weiß noch genau, es ging um den Erlösungsplan. Ich hatte die Erklärung der Sabbatschulleiterin nicht als biblisch richtig empfunden und das auch gesagt. Nicht nur das, ich habe auch versucht auf meine Weise zu erklären, wie dass nach meiner Ansicht richtig ist. Dadurch brachte ich die ganze Gruppe ein bisschen in Schwierigkeiten, weil mich niemand abwürgen wollte, was aber zweifellos das Richtige gewesen wäre und die Zeit für die Sabbatschule fast um war. Nach einigem Hin und Her sagte die Leiterin total nett zu mir: "Sie verstehen den Punkt also so. Interessant! Möchten Sie mir nach Schluss erklären, was sie zu dieser Annahme führt? Mich würde das sehr interessieren. Jetzt sollten wir schauen, dass wir mit der Lektion weiter kommen. Die Zeit ist fast um".

    Die Sabbatschulleiterin hat mich weder abgewürgt noch bloß gestellt. Sie hat mir sogar vermittelt, dass sie meine Ansicht interessiert. Und wir sprachen wirklich noch ausführlich darüber. Das wäre vielleicht auch eine Möglichkeit, wenn es in der Sabbatschule wirklich mal zu einer massiven Störung kommt. Das kann man mit Gästen und mit Gemeindeglieder gleich praktizieren. Und das müsste eigentlich auch verstanden werden.

    ***

  • Hallo, lieber tricky.
    Ich war zuerst bass erstaunt, was Du so alles im Gottesdienst erlebst. Tatsächlich.. Aber Einiges kommt mit auch bekannt vor.


    Solche Leute, die unbedingt vor und nach dem Gottesdienst sowie ind
    der Pause ihre Sonderideen los werden wollen, kenne ich auch. Die haben wir liebevoll in den Arm genommen und zur Türe hinaus geleitet und ihnen ihre Tasche nach getragen.


    Was jemand außerhalb des Gemeindegrunstücks macht, entzieht sich natürlich unserer Hoheit. Aber man kann die Gemeinde bitten, wortlis weiter zu gehen und so die Person kalt zu stellen. Schrifttum haben wir gerne alles abgenommen und später ungelesen im Altpapier entsorgt. Da richtet es den geringsten Schaden an.
    In der Sabbatschule darf bei uns jeder seine Gedanken zum Thema sagen, ob dies nun den anderen passt oder nicht. Aber niemand darf einen Vortrag halten. Spätestens nach ein, zwei Minuten wird ihm das Wort entzogen. Andere möchten ja auch was sagen..
    Wer unbiblisches Gedankengut verbreiten möchte, dem erklären wir, was dazu in der Bibel steht, notfalls in einem Gespräch nach dem Gottesdienst. Den Gattesdienst-Ablauf darf er damit nicht stören, siehe oben..
    Jemand der die Gemeindeleitung oder die Bibel offen kritisiert, hatten wir noch nicht. Dem würde ich persönlich sofort das Wort entziehen und ihn bitten, nach dem Gottesdienst zu bleiben. Dann können wir reden. Und ich bin mir sicher, er hätte einen sehr schweren Stand. Auch die Ansprache einzelner Personen auf dem Gelände der Gemeinde würde ich strikt unterbinden und die Geschwister vor dem Verlassen des Grundstückes aufklären, damit sie die Person links liegen lassen.
    Niemand ist berechtigt, in der Sabbatschule Vorträge irgendwelcher Art zu halten. Eine, höchsten einmal zwei Minuten, dann ist Schluss. Und wenn man merkt, das jemand sich mit solchen Absichten trägt, dann einfach nicht dran nehmen.
    Bettler hatten wir noch nicht. In Deutschland braucht keiner zu hungern oder zu frieren. Ein STA schrieb einmal in einem anderen Forum, dass er von Hartz IV noch sparen könne
    Bei der Tafel gibt es reichlich Lebensmittel fast umnsonst. Im sozialen Kaufhaus Kleidung für´n Appel und ´n Ei, die Miete zahlt das Sozialamt, ebenfalls Heizung und Strom. Ich gebe Bettlern grundsätzlich nichts, seitdem ich gesehen habe, wie sie mit dem Mercedes weg fuhren.
    Grundsätzlich freue ich mich, wenn jemand in der Sabbatschule neue oder kontroverse Gedanken ein bringt. Dann muss man aber unterscheiden, ob der Betreffende seine Gedanken nur los werden (also mit ihnen missionieren) will, oder ob er ehrlich diskutieren möchte. Dann aber muss er auch Gegenwind ertragen können, genau so wie ich,

    LG v.
    benSalomo.

  • Solche Leute, die unbedingt vor und nach dem Gottesdienst sowie ind
    der Pause ihre Sonderideen los werden wollen, kenne ich auch. Die haben wir liebevoll in den Arm genommen und zur Türe hinaus geleitet und ihnen ihre Tasche nach getragen.

    Ok, dass ist zwar eine Möglichkeit, zu verhindern, dass sie ihre Glaubensüberzeugung in die Gemeinde bringen,
    aber warum habt ihr denn nicht erst mal versucht vernünftig mit ihnen zu reden sondern sie direkt rausgeschmissen? Oder war das nicht möglich?

    Schrifttum haben wir gerne alles abgenommen und später ungelesen im Altpapier entsorgt. Da richtet es den geringsten Schaden an.

    Wieso denkst du denn, dass es Schaden anrichten könnte, wenn ihr es noch nicht mal gelesen sondern direkt im Altpapier entsorgt habt? Steht denn nicht geschrieben: Apg 17,11b: und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte. ?

    SOder: 1Joh 4,1 Geliebte, glaubt nicht jedem Geist, sondern prüft die Geister, ob sie aus Gott sind! Denn es sind viele falsche Propheten in die Welt ausgegangen.
    Wenn ihr dieses Schriftentum mal nicht gelesen habt, wie kannst du dann der Meinung sein, dass es Schaden anrichten könnte bzw. woher möchtest du dann wissen, dass so ein Geist nicht doch von Gott kommt?
    Würdest du auch so einen "Großen Kampf" von 1884 ins Altpapier werfen ohne ihn vorher zumindest auszugsweise gelesen zu haben?

    Einmal editiert, zuletzt von sanfterengel (17. Oktober 2012 um 00:40)

  • Wer unbiblisches Gedankengut verbreiten möchte, dem erklären wir, was dazu in der Bibel steht, notfalls in einem Gespräch nach dem Gottesdienst. Den Gattesdienst-Ablauf darf er damit nicht stören, siehe oben..

    Woran
    erkennst du denn mit Sicherheit, dass jemand unbiblisches Gedankengut
    verbreitet?

    Immerhin versteht nicht jeder alles gleich, was die Bibel betrifft oder anders. Wenn du z.B. davon ausgehst, dass nur deine Meinung bezüglich der Bibel die Richtige ist und alle anderen die nicht so denken wie du im Irrtum sind, ist das kein sicheres Zeichen dafür, dass Leute die nicht so denken wie du unbiblisches Gedankengut verbreiten.

    In Deutschland braucht keiner zu hungern oder zu frieren.

    Zu verhungern nicht. Da gebe ich dir Recht. Es gibt genug Möglichkeiten teilweise umsonst oder günstig etwas zu essen zu bekommen. Hier in Düsseldorf ist das zumindest so und ich mußte leider auch schon mal dieses Angebot in Anspruch nehmen, als es mir einmal trotz Grundsicherung (nicht Hartz4) finanzielldurch(zugegeben)eigeneVerschuldung nicht so gut ging. Gehungert hatte ich aber dennoch. Weil ich weniger als sonst immer zur Verfügung hatte und dieser Zustand dauerte ungefähr 1 Jahr. Es kam selten mal vor in diesem Jahr, dass ich mal richtig satt wurde. Verhungert, bin ich aber zum Glück nicht. Was ich zum Teil auch meiner damaligen Gemeinde zu verdanken hatte. Aber, das keiner zu frieren braucht, dass stimmt so nicht. Es gibt leider viele
    Menschen, in Deutschland, die trotz Wohnung frieren müßen.
    Siehe hier: http://www.wdr.de/tv/menschenhau…209/frauen1.jsp

    Ein STA schrieb einmal in einem anderen Forum, dass er von Hartz IV noch sparen könne

    Na ja, kommt auch immer drauf an, wie man mit dem Geld umgeht, würde ich sagen. Ich z.B. kann auch noch Geld von meiner Grundsicherung sparen. Wenn auch nur einen kleinen Betrag jeden Monat und bezahle
    sogar noch (wenn auch anders als andere Adventisten) meinen 10ten zur Verbreitung des Evangeliums, aber es geht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    Ich war zuerst bass erstaunt, was Du so alles im Gottesdienst erlebst. Tatsächlich.. Aber Einiges kommt mit auch bekannt vor.

    Natürlich passiert das nicht jedes Mal. Es war mehr eine Sammlung von den vergangenen 20 Jahren. Situationen, die auftauchen, vielleicht nur einmal, manche aber auch öfter.

    Ok, dass ist zwar eine Möglichkeit, zu verhindern, dass sie ihre Glaubensüberzeugung in die Gemeinde bringen, aber warum habt ihr denn nicht erst mal versucht vernünftig mit ihnen zu reden sondern sie direkt rausgeschmissen? Oder war das nicht möglich?

    Wenn ich das mal aus meiner Sicht beantworten darf, dann ist es so, dass das eben "eigenartige" Glaubensüberzeugungen sind. Ein Beispiel: Man MUSS Jeshua Meschiach sagen, wenn man von Jesus spricht, denn wenn man das nicht tut, dann wird man Jesus am Ende der Zeit nicht erkennen und dann gibt's eben Probleme bei der Wiederkunft.
    Was soll man beispielsweise bei so einer Ansicht erklären? Wie soll man so etwas diskutieren? Und vor allem wie oft?

    Ich habe das Gefühl, dass die Probleme, die aufgeworfen werden meist nur Scheinprobleme sind. Löst man eine Frage, die durch den Bruder augeworfen wird, entstehen 3 neue, manchmal noch abstrusere. Das Problem ist dann, dass man zum eigentlichen Problem gar nie durchdringt. Aus der Namensfrage bei obigem Beispiel wird dann eine Bibelfrage: "Das Neue Testament ist nur in Hebräisch richtig zu lesen". Wie soll man so etwas diskutieren, wenn ernsthaft behauptet wird nur eine hebräische Übersetzung des griechischen Textes ist ok?

  • Hallo zusammen.
    Es war Evas großer Fehler, sich mit der Schlange in ein Gespräch ein zu lassen und sogar mit ihr zu diskutieren.
    Genau so ist es ein Fehler, sich mit den Boten der Schlange, den Irrlehrern, in ein Gespräch ein zu lassen und mit ihnen zu diskutieren.
    Natürlich lese ich, was Irrlehrer schreiben, schon um ihre Argumentation kennen zu lernen und ggf. gegen halten zu können, wenn es mal unumgänglich ist. Aber wenn ich es kenne, sammle ich alles und entsorge es. Ich spreche auch mit Irrlehrern, aber nur unter 4 Augen. In dem von mir angesprochenen Fall handelte es sich aber um einen ehemaligen Bruder, den ich kannte und der gegen das Kreuz in der Gemeinde regelrecht wetterte. Den haben wir gleich raus geleitet, aber nicht an den Kragen gepackt. Er ging dann auch auf eigenen Füßen raus..
    Ich denke nicht, dass man Schriften von Irrlehrern auf ihren biblischen Wahrheitsgehalt prüfen muss wie die Lehre eines Paulus. Der Vergleich ist völlig absurd.
    Den alten großen Kampf habe ich schon als größeres Kind gelesen, weil meine Großmutter ihn noch aus ihren Anfangsjahren als STA besaß. Bis auf die Copyright-Fragen war er ja OK.


    Woran ich biblisches Gedankengut erkenne? Nun, daran, ob es mit dem Gesamt-Gedankengang der Bibel überein stimmt. Dieser ist mir bekannt. Außerdem agieren Irrlehrer am liebsten gegen die nicht anwesende Gemeinschaftsleitung. So sind Irrlehrer leicht zu erkennen. Im Zweifelsfall ausführliches Gespräch nach dem Gottesdienst.
    Zum Hungern und Frieren:
    Geschwister aus unserer Gemeinde arbeiten ehrenamtlich in ihrer Freizeit bei der Tafel mit. Dort können Berechtigte eine große Plastiktüte teils frischer Lebensmittel pro Person für 1€ erwerden. Einige kommen sogar mit dem eigenen Auto.
    Die Heizkosten werden bei Hartz IV oder Sozialhilfe ebenfalls vom Amt übernommen. Aber natürlich kann man nicht alle Berechtigten über einen Kamm scheren., und manche Tafelkunden haben auch keine Lust zum Kochen.. Man nimmt aber sowohl auf Vegetarier wie auf Moslems immer Rücksicht..Den Tafelkunden, die das möchten, haben wir bisher auch jedes Jahr unseren Gemeindesaal für eine Weihnachtsfeier zur Verfügung gestellt. Das nehmen etwa 20 Personen auch an.


    Danke für Dein Zeugnis zum Zehnten. Es ist tatsächlich eine Frage des Vertrauens in Gottes Führung.


    @ Henriette.
    Du darfst gerne anmerken. Aber rechts bin ich nicht, eher links. Das liegt so in unserer Familie. Ich bin zwar klar in meiner Meinung, aber nicht körperlich hart zu den Irrlehrern. Den Teufel darf man nicht mit Samthandschuhen anfassen. Siehe Eva. Siehe Jesus.


    Generell kommen Irrlehrer nicht, um zu diskutieren, sondern um zu missionieren. Anderen Meinungen gegenüber sind sie unzugänglich. Davon habe ich bisher keine einzige Ausnahme erlebt. In meinem Leben tauchten sie nur auf, um Anhänger und Geld zu sammeln oder die Leitung der Kirche zu verdächtigen oder zu beschuldigen. Und dagegen wehre ich mich mit aller Entschiedenheit.


    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Hallo zusammen.
    Es war Evas großer Fehler, sich mit der Schlange in ein Gespräch ein zu lassen und sogar mit ihr zu diskutieren.
    Genau so ist es ein Fehler, sich mit den Boten der Schlange, den Irrlehrern, in ein Gespräch ein zu lassen und mit ihnen zu diskutieren.

    Ich denke nicht, dass es ein Fehler war, sich mit der Schlange in ein Gespräch einzulassen oder mit ihr zu diskutieren. Tat nicht Jesus das selbe, als er in der Wüste versucht wurde? Und genau wie Jesus sagte "Es steht geschrieben!" antworte doch Eva der Schlange: "Gott hat gesagt!"Zwar hat sie im Gegensatz zu Jesus der Versuchung nachgegeben, aber als sie hörte, was die Schlange ihr sagte bzw. sie fragte, antwortete sie direkt damit, was Gott geboten hatte, genau wie Jesus auch.

    Natürlich lese ich, was Irrlehrer schreiben, schon um ihre Argumentation kennen zu lernen und ggf. gegen halten zu können, wenn es mal unumgänglich ist.

    Nichts anderes taten Eva und Jesus. Sie hörten sich an, was der Teufel ihnen sagte und hielten direkt mit Gottes Wort gegen das, was die Schlange fragte/sagte.

    Aber wenn ich es kenne, sammle ich alles und entsorge es. Ich spreche auch mit Irrlehrern, aber nur unter 4 Augen. In dem von mir angesprochenen Fall handelte es sich aber um einen ehemaligen Bruder, den ich kannte und der gegen das Kreuz in der Gemeinde regelrecht wetterte.

    Ok. Und warum wetterte er so gegen das Kreuz in der Gemeinde?

    Den haben wir gleich raus geleitet, aber nicht an den Kragen gepackt. Er ging dann auch auf eigenen Füßen raus..

    Hm. Ok.

    Ich denke nicht, dass man Schriften von Irrlehrern auf ihren biblischen Wahrheitsgehalt prüfen muss wie die Lehre eines Paulus. Der Vergleich ist völlig absurd.

    Wie aber willst du denn rausfinden, dass es sich wirklich um eine Irrlehre handelt, wenn es sich nicht grade bei dem, der diese Schriften verteilt um jemanden wie deinen ehemaligen Glaubensbruder handelt?

    Den alten großen Kampf habe ich schon als größeres Kind gelesen, weil meine Großmutter ihn noch aus ihren Anfangsjahren als STA besaß. Bis auf die Copyright-Fragen war er ja OK.

    Ok. Ich nehme mal an, dass war ein Nein von dir, auf meine Frage, ob du diese Ausgabe auch entsorgen würdest.

    Vielen Dank.


    Aaron