Umgang mit schwierigen Gemeindebesuchern

  • Ich denke es ist eine absolute Herausvorderung mit schwierigen Gemeindebesuchern umzugehen. Ich habe in meinem Beruf schon Probleme damit, wenn Leute denken sie könnten dir alles ins Gesicht sagen. Persönlich denke ich, dass wir da sehr viel Gottes Führung benötigen, aber wie man diese bekommt ist mir selber noch schwer zu erklären oder herauszufinden.

    Fürchte dich nicht, ich stehe dir bei! Hab keine Angst, ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, ich schütze dich mit meiner siegreichen Hand! Jesaja 41, 10 adventistslogosmiley142


  • Zitat von »tricky«:
    Ich kann selbst nur von der Situation berichten, dass das Sabbatschulthema missbraucht wurde um eigene Ideen durchzubringen. Mir fällt es enorm schwer in einer Gesprächsrunde in der ich auf die Offenheit alle Teilnehmer hoffe, eine Person verbal in die Schranken zu weisen [...].

    [...] Wir haben bei unseren Treffen einmal miteinander vereinbart, wie wir in den Gesprächen miteinander umgehen und uns einer Vorgangsweise bedient, die ich bei einem Organisationsentwicklungsseminar gelernt habe. Wenn ein Teilnehmer zu sehr vom Thema abgeschweift ist, durfte jeder, der das bemerkt hat, auf den Tisch/auf die Sesellkante/auf den Fußboden klopfen, das war das Zeichen zum Innehalten und dann wurde vereinbart, wie mit dem Thema/Anliegen weiter umgegangen wird. Man macht damit jeden einzelnen Teilnehmer für das Gelingen des Gespräches verantwortlich [...]


    Karoline: Gibt es irgendein Buch oder eine Website, wo dieses Vorgehen genauer erläutert wird? Hat diese Kommunikationsmethode einen Namen?

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Wir haben einen Br. als Gast, der sich als Katholik vor 25 Jahren zur STA bekannt und getauft wurde.
    Sehr schnell haben Ihm einige STA Punkte nicht gefallen (10 Zahlen ,er war Reich und wollte genau wissen was mit seinem Geld geschieht)
    So hat er sich ,seine Aussage, den 7 Tags Baptisten angeschlossen. Mittlerweile habe ich erfahren, das es diese Gemeinde in unserem Umfeld nicht gibt.
    Letzte Zeit besucht er auch die Messianische Juden.
    Das Dillemma was wir haben, er ist mit einer Glaubensschwester Verheiratet und kommt regelmäßig zum Gottesdienst.
    Leider ist er sehr domminant und bringt ständig Kritik an den Aventisten an. Nach dem Motto einer muß euch ja die Meinung sagen.
    Ob 3 Faltigkeit,Hölle oder was auch immer er Glaubt, es gibt fast jeden Sabbat Auseinandersetzungen. Alle Gespräche,Bitten und Drohungen
    haben bisher keine Änderung gebracht.Seine Frau die Gemeinde und ich als GL bin am Ende meiner Geduld. Und ich denke wir haben bisher viel Geduld aufgebracht.
    Wir beabsichtigen Ihm Hausverbot zu erteilen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

    • Offizieller Beitrag

    Niemand hat etwas dagegen, dass auch kritische Fragen gestellt werden im Gottesdienst, solange es im Rahmen ist und solange es keinen verurteilenden Charakter hat. Dominante Gesprächsteilnehmer beanspruchen für sich das Zentrum jeder Diskussion und meinen oft sie müssen "es uns sagen". In Wirklichkeit ist es dann aber eben auch ein Narzissmus, der sich als Kritik tarnt und der ausgelebt werden will, koste es was es wolle. Gemeindeleiter und Verantwortungsträger in der Gemeinde haben das gesamte Wohl der Gemeinde im Auge und eine Entscheidung zu einem Hausverbot trifft ja niemand alleine/überstürzt sondern dem gehen ja zig Diskussionen mit der betroffenen Person und auch im Gemeindeausschuß oder in der Gemeindevollversammlung voraus. Und die Gemeinde hat ein Recht darauf den Gottesdienst in Frieden zu feiern.

  • [...] Alle Gespräche, Bitten und Drohungen haben bisher keine Änderung gebracht. Seine Frau die Gemeinde und ich als GL bin am Ende meiner Geduld. Und ich denke wir haben bisher viel Geduld aufgebracht.
    Wir beabsichtigen Ihm Hausverbot zu erteilen.

    Leichter ist es in solchen Dingen zu raten als sie vor Ort zu lösen. Trotzdem, und obwohl Du vermutlich sogar schon daran gedacht oder es getan hast, biete ich einen Gedanken an: Bevor Eure Gemeinde ihm wirklich Hausverbot erteilt, würde ich ihm in einem ruhigen Gespräch sagen, dass Ihr, wenn sich nichts ändert, keine andere Möglichkeit habt, als ihm Hausverbot zu erteilen, auch wenn Ihr das prinzipiell bedauert. Damit er weiß, was unausweichlich bevorsteht, wenn er stur bleibt.

    Ich vermute allerdings, dass ich mit diesem Rat Eulen nach Athen trage, Du ihm das also schon erklärt hast. Möglicherweise täuscht er sich und hält die Möglichkeit, ausgeschlossen zu werden, für eine Warnung, die nie umgesetzt werden wird. Eines der größten Probleme ist, wie man so jemandem diese Warnung ausspricht, ohne ihn zu provozieren und vor allem ohne, dass er meint, sich gegen einen Gesichtsverlust wehren zu müssen. Denn freilich wird jemand, der sich immer wieder so dringend in den Vordergrund schiebt, nicht in jedweder Form dargebrachte Kritik konstruktiv aufnehmen können. Es gölte also, ihm ganz deutlich zu machen, was geschehen wird, wenn sich auch sein Verhalten in keiner Weise ändert, und ihm zugleich zu ermöglichen, diese Warnung nicht als persönlichen Angriff und Gesichtsverlust aufzufassen. Mir scheint es am weisesten, ihm die Unausweichlichkeit eines Hausverbotes nicht bezogen auf seine Person, sondern bezogen auf einen Dauerkonflikt zu verdeutlichen, der sich aus einem Verhalten wie dem seinen ergeben muss. Wenn es gelingt, ihn zu dem Gedanken zu bringen, wie er sich an Deiner Stelle oder als Verkörperung einer Gemeinde verhalten müßte, wenn er mit einem ähnlichen Dauerprovokateur konfrontiert wäre, dann mag dies eine Chance sein, ihn zu einer Verhaltensänderung zu bewegen. (Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass er von vornherein überhaupt keinen Frieden will, beispielsweise, dass er seine Frau zu einer Wahl zwischen ihm und der Gemeinde zwingen und sie letztlich aus der Gemeinde treiben möchte. Diesfalls wirst Du sowieso in den Wind sprechen.)

    Ich wünsche Dir für die Lösung dieser Spannungen gute Nerven und die Weisheit Jesu!

    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Lieber Daniels, Danke für Deine mitfühlenden und tröstenden Worte.
    Gerade in einer Zeit wo ein Lieber Mensch der mich im Glauben vom 12 Lebensjahr getröstet und mir ein
    Glaubensvorbild war,diese Woche,mit 82 Jahren verstoben ist. Er hat immer gesagt, wenn wir jemanden ausschließen wird Satan
    uns trotzdem keinen Frieden lassen. Ihm gegenüber habe ich respektiert welche Ratschläge er mir gegeben hat. Er hat hat sich immer als Brückenbauer
    und verständiger verhalten.
    Ich stehe jatzt ohne meine zwei Glaubeseichen, die dieses Jahr Jesus zu ruhe gelegt hat.
    Nach dem letzten Sabbat wo Heinz Weigmann noch lebte, habe ich schon deutlich in der Sabbatschule, kundgetan das ich unter diesen umständen nicht mehr verantwoten kann
    meine Leiterschaft vor Gott zu verantworten.
    Am Sabbat hatten wir Abendmahl, die Frau von unserem Gast ist für Heinz eingesprungen und hat die Lektion gehalten.
    Unser Gast hat den ganzen Gottesdienst geschwiegen, wir konnten offen und lebhaft unsere Lektion durcharbeiten. Es wahr schön und für alle ein Segen ohne Auseinandersetzung
    unseren Gottesdienst zu erleben.
    Wir werden dieses Thema noch im Gemeinderat behandeln und ich denke, wenn die Gemeinde ein Machtwort spricht kann es vieleicht zu Umkehr führen.
    Meistens erkennt der Mensch immer dann was Wertvoll ist/war, wenn es ihm genommen wird.

    Zuerst steht uns noch eine Beerdigung am 10.12 bevor.
    Euch eine Gesegnete Woche

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Lieber Bogi.

    Ich bedauere Dich von Herzen und wünsche Dir die Weisheit Salomos beim Lösen Deines Problems.

    Ich habe mich gefragt, wie ich wohl bei einem solchen Dauer-Querschießer reagieren würde. Zu handeln brauchte ich bisher eigentlich nicht. Aber ich würde in einem solchen Fall ganz persönlich und direkt werden und niucht nehr diplomatisch. Aber selbstverständlich auch freundlich bleiben.

    Ich würde einem solchen Menschen direkt sagen, dass ich persönlich sein Verhalten nicht nur unpassend, sondern direkt unmöglich finde. Es genügt vollkommen, einmal seine Bedenken zu äußern oder eine Gegenposition ein zu nehmen. Wer aber immer wieder das Gleiche mit anderen Worten sagt, der diskutiere nicht, sondern er stänkere bloß noch. Und solche Menschen machen sich nicht nur hier, sondern in allen Gesellschaften unbeliebt, ja, unmöglich. Er möge doch bitte sein Verhalten überdenken und sich in Zukunft wie ein gesitteter Mensch benehmen.

    Mit solchen Leuten darf man nicht durch die Blume sprechen, sondern das Problem klar benennen und ihm klar machen, dass er alleine hier im Kreis alle anderen nur noch nervt

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Hallo BenSalomo, das ist nicht das Problem, oftmals nach dem Gottesdienst habe ich mit Ihm Klartext geredet.
    Er war auch Einsichtig in der Situation.
    Aber während des Gottesdienstes ist alles vergessen und Du mußt aufpassen auf keine Mine zu treten...
    Die Frage nach dem Sinn seines Verhaltens, habe ich noch keine klare Antwort bekommen.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16

  • Hallo Bogi.

    In der Predigt kann man nicht gut diskutieren. Da sollten von solchen Menschen keine Äußerungen zu gelassen werden.

    Wenn er aber in der Bibelschule solche "störenden" Äußerungen macht, dann sollte man ohne weitere Diskussion ihn in Gegenwart aller Teilnehmer öffentlich verweisen. Er muss schon ein Nashornfell haben, wenn das an ihm spurlos vorüber geht.

    Vielleicht könnten sich mehrere Teilnehmer abwechselnd an einer solchen Zurchtweisung beteiligen.

    Aber immer freundlich bleiben.

    Manchmal haben solche Querulanten auch ein Problem mit der Selbstachtung und mit Minderwerigkeitsgefühlen. Schau mal in sein alltägliches Leben. Unter Umständen kann es helfen, ihm eine Aufgabe zu zu weisen und ihn dann für die Erledigung gebührend loben.

    benSalomo.

  • Danke für den Tipp aber bei Ihm happert es nicht an Selbstbewustsein.
    Leider bringen die Ermahnungen oftmals das Gegenteil ,er fühlt sich angegriffen und wird aggresiv,laut und ausfallend.
    Wir haben es schon mit ignorieren versucht,auch da wurden uns Vorwürfe gemacht.
    Ich bin "Konstrukteur" mit viel Fantasie und habe schon die ganze Palette durch. Ich hoffe auf ein Wunder, oder wir müssen als Gemeinde handeln!

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16


  • Karoline: Gibt es irgendein Buch oder eine Website, wo dieses Vorgehen genauer erläutert wird? Hat diese Kommunikationsmethode einen Namen?

    Grüße
    Daniels


    Daniels:

    Bin noch mit Nachlesen beschäftigt, daher meine Antwort erst jetzt: Das habe ich bei einem Inhouse-Seminar in einem internationalen Konzern gelernt. Der Trainer war aus eben diesem Konzern und hat weltweit Gruppen, die sich mit Organisationsentwicklung beschäftigt haben, betreut. Auch wenn er es aus einem Buch abgeschrieben hat, werden in solchen Fällen die Quellen meist nicht angegeben. Leider kann ich daher nicht sagen, wer es entwickelt hat.

  • Ich hoffe auf ein Wunder, oder wir müssen als Gemeinde handeln!

    Vieleicht interresiert es Euch wie es weiter geht mit unseren Problem.

    Wir haben in einer Gemeindestunde, das für und dagegen besprochen und waren uns einig geworden zu handeln.

    In einem freundlichen Brief, haben wir auf die Unterredung hingewiesen und unsere Sorgen und Nöte ihm mitgeteilt.
    Es wurde auf lange Freundschaft und Geduld errinert.
    Er wurde gebeten, uns unserem Gottesdienst so gestalten zu lassen und unseren Glauben so zu leben, wie es das GG uns ermöglicht.
    Aufmerksam gemacht, das wir es schade fänden in Zukunft keine gemeinsamen Gottesdienste mehr zu feiern, sollte sich seine Einstellung nicht ändern.
    Den nachfolgenden Sabbat blieb er fern.... Wir haben dafür einen stressfreien Gottesdienst, in dem wir Gottes wirken feiner spüren.

    Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16