Genau das ist aber ein Unterschied zwischen Löhnen und Sozialgeldern wie Hartz IV, der "Hartz IV"-Satz definiert eine Art Existenzminumum und die Höhe dieses Satzes wird bis auf den Cent Nutzungsweisen bzw. Zwecken zugeordnet. In diesem Berechnungsansatz haben meines Erachtens etwas wie der Zehnte oder wohltätige Spenden keinerlei Platz.
Genau darum habe ich die Familie erwähnt die ebenfalls am Existenzminimum lebt nur halt mit einem Lohn. Es spielt doch keine Rolle, ob man das Geld nun vom Staat oder von einer Arbeit bekommt. Am Ende des Monats haben in diesem Beispiel beide genau gleich viel. Deswegen vestehe ich diese Haarspalterei und Unterscheidung zwsichen Hartz IV und einer trotz arbeitenden Eltern am Existenzminimum lebenden Familie nicht. Btw. Ich habe längere Zeit tiefen Einblick in Familienleben in der Dritten Welt haben dürfen und die haben viel mehr geopfert als wir das tun.
Das habe ich bisher auch so beurteilt. Davon abgesehen, möchte menoflip: anscheinend wissen, ob die Abgabe des Zehnten auch für ihn eine unbedingte Pflicht sei, ob er sündigt oder sich vor Gott schuldig macht, wenn er als "Hartz IV"-Empfänger den Zehnten nicht gibt.
Ich würde es nie als eine Sünde bezeichnen, wenn jemand nicht opfert, aber ich mag Rechenspiele im Zusammenhang mit Opfer nicht, weil die da Fehl am Platz sind.
Ich weiß nicht. Momentan stört mich an dieser Formulierung die formelhafte Wendung, gewissermaßen das Pastorendeutsch. Du gäbest "unserem himmlischen Vater" Zeit ab?
Wenn ich diese Formulierung auf Geldspenden übertrage, dann würde jemand, der mit Hartz IV finanziell unterstützt wird, im Falle, dass er einen Euro in den Klingelbeutel würfe, "unserem himmlischen Vater einen Euro abgeben"? Braucht Gott diesen Euro? Will Gott diesen Euro unbedingt? Und -- bei aller Wertschätzung christlicher Gemeinden -- frage ich mich auch: Bekommt wirklich Gott diesen Euro? Ist es nicht so, dass die Gemeindekasse diesen Euro bekommt -- bzw. die Bestimmer einer Gemeinde das gespendete Geld für irgendeinen Zweck bekommen, den sie festlegen?
Siehst Du, das ist der Unterschied zwischen Dir und mir. Ich opfere aus Liebe zu Gott und nicht weil ich weiss, dass damit irgendwo auf der Welt etwas sinnvolles getan wird. Ich empfehle Dir auch nach diesem Prinzip zu opfern, es macht Vieles einfacher. Dann muss man nämlich auch nicht mehr rechnen.
Vielleicht ist es nicht selten schon ein bedrückendes Opfer, wenn ein "Hartz IV"-Empfänger überhaupt in einen Gottesdienst geht, angesichts häufiger Herablassung und der negativen Vorurteile, die ihm überall und auch in jeder christlichen Gemeinde begegnen werden.
Das hat doch nichts mit dem Opfer zu tun. Es werden viele Menschen ungerecht behandelt, seis in der Gemeinde, bei der Arbeit etc. Man opfert eben nicht für die Gemeinde sondern für den himmlischen Vater. In meiner Gemeinde weiss niemand wieviel ich opfere. Ich weiss es auch von keinem Mitgeschwister und ich will es auch gar nicht wissen. Das Opfer ist eine zutiefst persönliche Sache zwischen dem Gläubigen und dem himmlischen Vater. Spenden an eine wohltätige Anstalt ist etwas anderes, wenn auch etwas sehr gutes.
Muss der Heilige Geist immer zu allem etwas sagen? Warum wird immer von vielen superfrommen Christen für jeden auch nur halbwegs vernünftigen Gedanken der Heilige Geist bemüht? Denken wir nie, nie selber? Was sind wir denn? Bloße Empfangsautomaten für den Heiligen Geist? Manchmal könnte man meinen, wenn die Ampel gerade grün ist, dann soll man als braver Christ glauben, das sei natürlich der liebe Herr Christus gewesen, weil die Ampel immer nur aus göttlicher Gnade oder durch ein Eingreifen des Heiligen Geistes grün werden könne.
Ich kann durchaus selber denken, aber ich habe die Erfahrung gemacht, es lohnt sich auf den heiligen Geist zu hören. Arbeiten muss man trotzdem noch selber, der Heilige Geist ist nur eine Art Wegweiser, ob Du ihm folgen willst oder nicht kannst Du selbst entscheiden. Und selbst wenn Du dich gegen ihn entschieden hast, wird an der nächsten Weggabelung erneut eine Tafel sein, die Dir den göttlichen Weg weist (Um mal etwas in der bildhaften Sprache zu bleiben).
Liebe Grüsse
DonDomi