Es geht zwar nicht um Masse und Einfluss, aber Ellen White ist (religionsgeschichtlich) eigentlich NUR bei den Adventisten ein Thema.
Lieber Seele,
manche Dinge kann man besser verstehen, wenn man bedenkt, dass sich die Geschichte der Welt aber auch die Geschichte des Volkes Gottes immer wieder in ähnlicher Weise wiederholt. Wenn Du das in dieser Diskussion über Ellen White etwas bedenkst, dann dürfte es Dich eigentlich nicht wundern, dass Ellen White außerhalb der Adventgemeinde kein Thema ist. Aber eigentlich stimmt das gar nicht, denn Du selbst und auch andere Nicht-Adventisten in diesem Forum und sonstwo in verschiedenen Kirchen sind Beweis genug, dass Ellen White auch für andere Christen sehr wohl ein Thema ist. Oft ist das einzige, was manche Gläubige aus anderen christlichen Gemeinden und Kirchen über Adventisten wissen, dass sie eine falsche Prophetin namens Ellen White haben. Schau Dich nur mal im Internet ein wenig um, da wirst Du viele nichtadventistische Stimmen finden, bei denen Ellen White sehr wohl ein Thema ist. Und genau darin wiederholt sich die traurige Geschichte Israels auch heute in NT-Zeit!
Wie war denn das mit Gottes Propheten in AT-Zeit, waren sie außerhalb Israels ein Thema? Wer von den Völkern und Religionen rund um Israel damals hat sich um die Propheten Israels gekümmert. Und wenn sie darüber sprachen, dann kannst Du sicher sein, dass sie sie als falsche Propheten eingeordnet haben werden. Wenn es anders gewesen wäre, hätten sie ja ihre Botschaft annehmen müssen. Dass es da einzelne Ausnahmen da und dort gab, wo Gott auf besondere Weise eingegriffen hat, können wir im AT lesen. Diese Ausnahmen gab es interessanter Weise vor allem dann, als Israel selbst auf seine eigenen Propheten nicht mehr hörte und sie verwarf.
War Jesus damals selbst ein Thema außerhalb der Religion Israel? Jesus musste sogar feststellen, dass ein Prophet im eigenen Lande - und damit meinte er eigentlich das eigene Volk - nichts gilt. Und verwies dabei auf die Geschichte von Elia, der in einem heidnischen Land vorübergehend mehr tun konnte, als unter dem eigenen Volk.
So war es auch bei Daniel, der als Prophet in der Gefangenschaft in Babylon sogar von einem heidnischen König mehr Anerkennung hatte, als Jeremia zur selben Zeit in Jerusalem unter seinem eigenen Volk. Hätte Israel seine eigenen Propheten nicht so bezweifelt und mit Skepsis betrachtet und letztlich verworfen, wären die Propheten Israels auch von den heidnischen Völkern leichter angenommen worden. So war eigentlich Israel selbst schuld, dass ihre Propheten bei anderen Völkern und Religionen kein Thema waren.
Könnte das heute auch ähnlich mit Ellen White so sein? Hätte Ellen White nicht auch von Anfang an so viel Widerstand und Ablehnung innerhalb ihrer eigenen Gemeinde damals und auch heute erfahren, wäre sie auch sicher für andere christlichen Kirchen und andere Religionen schon längst ein größeres Thema. Doch Segen hat das weder Israel noch den andern Völkern und Religionen gebracht, dass man eher die falschen Propheten akzeptierte als die wahren.
Ob sich diese Geschichte gerade heute wiederholt und zum Ende der Zeit hin noch intensiver werden könnte?
Faktum ist, dass Jesus für die letzte Zeit vor seinem Kommen viele falsche Propheten ankündigte und vor ihnen warnte. Eine solche Warnung macht aber nur Sinn, wenn es auch wahre Propheten gibt. Wo aber sind sie denn zu finden?
.