Ruhejahr heute noch gültig?

  • Hallo
    In meinem Bibelstudium bin ich auf den Begriff „Sabbatjahr“ gestoßen unter anderem in 3. Mose 26.
    Darin wird beschreiben wie das Ackerland 6Jahre lang bewirtschaftet werden soll, und im 7ten Jahr soll sich die Erde ausruhen mit dem Versprechen, dass wenn man das einhält, es einem an nichts fehlen wird. Im Gegenteil: Man wird von Gott noch besonders gesegnet.
    Gibt es einen Standpunkt der S.T.A bezüglich der Einhaltung dieses Ruhejahres?

  • Ich hab das bis jetzt so gesehen dass ein Bauer damals z.B. 7 Felder hatte
    und mit dem Sabbatjahr wurden z.B. immer nur 2 Felder belegt und 5 Felder bebaute er ja.
    Jedes der Felder wurde für sich im 7.ten Jahr nicht bebaut aber es waren nie alle Felder auf einmal.
    Das könnte ich mir aus wirtschaftlicher Sicht garnicht anders vorstellen.

    Es war mit sicherheit nie so dass alle 7 Jahre alle Bauern nie etwas bebaut hatten und das ganze Volk nichts getan hat.

    Aber ich weiß es nicht genau.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Ich habe mal gehört, dass sich so der Boden natürlich wieder erohlen kann. Aber dem wird ja heutzutage mit Düngemittel abgeholfen.

  • Da das Sabbatjahr eine Analogie zu unserem siebenten Tage Sabbat ist bin ich mir hier auch unsicher wie ich das einordnen soll. Ist es zu den zeremoniellen Geboten zu zählen und damit ungültig? Ich denke nicht. Aber wenn nicht so müssten wir uns doch eigentlich danach richten auch wenn es unmöglich erscheint oder? Oder war es bei den Israeliten nur für die Bauern verpflichtend?

    Gruss
    Atze

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Die moralische Werte die die sonstige Vorschriften des Sinai Bundes (Bürger- Zeremonial- Hygienegesetze etc.) vertreten, sind nicht verloren gegangen, obwohl die Gesetzpunke ("Satzungen") nicht mehr gültig sind.

    Dazu möchte ich ein Beispiel bringen. Gegen Paulus wird vorgeworfen, dass er Anderen ausnützt, obwohl die Wahrheit das Gegenteil war. Er stellt eine Frage: als Apostel hätte er nicht dazu auch Recht, dass er von Gaben lebe? So argumentiert er:

    Rede ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz? Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen?
    1Kor.9:8-9.

    Ursprünglich ja! Es ist aber klar:
    - das Prinzip als moralische Wert ist für immer gültig
    - der Gesetzpunkt als alleinige Bestandteil des Sinai Bundes (eine Satzung) ist nicht mehr gültig.

    Oder bedeutet der Hinweis von Paulus: "Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben...", dass das gesamte Bürgergesetz von dem er zitiert gültig ist? Das wäre schlimm, so lesen wir nämlich direkt vor seinem Zitat:

    Und wenn der Schuldige Schläge verdient hat, soll ihn der Richter hinlegen lassen, und man soll ihm vor dem Richter eine Anzahl Schläge geben nach dem Maß seiner Schuld. Wenn man ihm vierzig Schläge gegeben hat, soll man nicht weiter schlagen ~~~~~~ usw....
    5.Mos.25:2-3.

    Na ja, das hat auch eine moralische Aussage, als biblischer Gesetz ist trotzdem nicht mehr gültig.

    So sehe ich auch das Sabbatjahr. Obwohl als Gesetzpunkt nicht mehr gültig ist, die Ausbeutung des Bodens - egal auf welcher Art - und die damit verbundene Schäden für Menschen ist Sünde. Dafür müssen die Zuständigen vor Gott verantworten.

    olivers
    "Gibt es einen Standpunkt der S.T.A bezüglich der Einhaltung dieses Ruhejahres?"

    Ob mein Beitrag "ein Standpunkt der STA." ist kann ich nicht mit Sicherheit sagen.

    Liebe Grüsse
    Peter

    Jesus:
    "Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten."
    Mat.7:12.

  • Epafroditus
    Ich hätte es sicherlich anders formuliert stimme Dir aber grundsätzlich zu:

    Der Zweck des Gesetztes besteht weiter auch wenn der Sinn heute durch andere Formen und Maßnahmen erfüllt wird.

    Zum Sabbatjahr und Halljahr im Allgemeinen: Diese hatten auch mit dem Kalender als solches zu tun und dienten dazu den Luni-Solar-Kalender der Agrar-Gesellschaft im Gleichgewicht zu halten.
    Konkret bedeutet daß daß die Termine nicht versetzt werden konnten sondern wirklich alle 7 Jahre die Felder ruhten und man von den Vorräten gelebt hat.
    Im Halljahr (50. Jahr) mußten sogar alle Sklaven freigelassen werden und damit auch alle Schulden erlassen werden!

    Die Kalender-Korrekturen der oriantalischen Mond-Sonne-Kalender waren eine wichtige und aufwendige Angelegenheit damit die Saat- udn Ernte-Zeitpunkte optimal auf Mond und Sonne abgestimmt waren.
    Es ist davon auszugehen, daß in den Sabbatjahren die regelmäßigen Schalttage /Schaltmonate eingefügt wurden und im Halljahr noch eine Feinkorrektur, denn das orientalische Jahr hatte nur 360 Tage.
    Das führte dazu, daß man im Sabbatjahr einen ganzen Schaltmonat hinzufügte und nach weiteren 7 Zyklen nocheinen einfügen mußte (5*6=30).
    Ich ahbe die dazugehörigen Berechnungen vor Jahren mal sehr ausführlich durchgeführt.