Matthäus 24,12: Weil die Gesetzlosigkeit überhand nimmt..

  • Hallo Bemo,

    Zitat

    Matthäus 24,12 und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;
    Ich finde diese Aussage sehr bemerkenswert: Die Ursache für mangelnde Liebe untereinander (und zu Gott?) ist die Gesetzlosigkeit.

    Erklärung der Elberfelder-Bibelübersetzung für "Gesetzlosigkeit" :
    +) Es bedeutet kein Gesetz habend, kennend oder anerkennend, das Gesetz übertretend und kennzeichnet (Kennzeichen) einen Übertreter, vom Sünder ausgesagt, um Gegnerschaft und Verachtung für den Willen Gottes zu kennzeichnen

    Daniela`s Fragen (Was passiert mit uns? Brechen unsere zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander?) in Bezug auf das (auseinander) Brechen unserer zwischenmenschlichen Beziehungen hat also an der Wurzel mit obiger Feststellung Jesu (zunächst Liebe zum Wort Gottes!!) zu tun---
    diese Wurzel also, das sollte uns klar sein, wäre dann der Auslöser für den Beitrag von greatest, --sowie das dadurch ausgelöste neue Thema bezüglich Diskussionskultur.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (12. August 2012 um 14:17)

  • Jesus spricht in der Endzeitrede unter anderen:
    [bibel]Matthäus 24,12 und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;[/bibel]

    Ich finde diese Aussage sehr bemerkenswert: Die Ursache für mangelnde Liebe untereinander (und zu Gott?) ist die Gesetzlosigkeit.

    wir sollten erstmal festhalten, dass Jesus diese Aussage nicht zu Ungläubige machte und er meinte auch nicht die Ungläubigen. Die hatten noch nie einen Bezug zum Gesetz Gottes.Jesus meinte die Gesetzlosigkeit unter seinen Nachfolgern.

    Jesus meinte, dass die Sünde innerhalb seiner Gemeinde überhandnimmt, denn Sünde ist die Gesetzlosigkeit.

    Wo die Sünde herrscht, kann der H.Geist nicht regieren. Aber gerade er ist es, der die Liebe schenkt, die so fehlt!"

    • Offizieller Beitrag

    wir sollten erstmal festhalten, dass Jesus diese Aussage nicht zu Ungläubige machte und er meinte auch nicht die Ungläubigen. Die hatten noch nie einen Bezug zum Gesetz Gottes.Jesus meinte die Gesetzlosigkeit unter seinen Nachfolgern.

    Ich halte Deine Auslegung für nicht korrekt. Jesus spricht ab Vers 7 bis V 14 offensichtlich von der Situation in der Welt im allgemeinen, dem Hass der Welt gegenüber den Gläubigen, dem Abfall und von falschen Propheten. Das umzudeuten auf die "Gesetzlosigkeit der Nachfolger" ist eine durch den Text nicht zu rechtfertigende Engführung. Ich weiß schon, dass das unter den "Übrigen" und anderen Besserwissern und Splittergruppen recht beliebt ist, aber deshalb ist es noch lange nicht korrekte Bibelauslegung.
    .

  • Ich halte Deine Auslegung für nicht korrekt. Jesus spricht ab Vers 7 bis V 14 offensichtlich von der Situation in der Welt im allgemeinen, dem Hass der Welt gegenüber den Gläubigen, dem Abfall und von falschen Propheten. Das umzudeuten auf die "Gesetzlosigkeit der Nachfolger" ist eine durch den Text nicht zu rechtfertigende Engführung. Ich weiß schon, dass das unter den "Übrigen" und anderen Besserwissern und Splittergruppen recht beliebt ist, aber deshalb ist es noch lange nicht korrekte Bibelauslegung.
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    das ist mir schon klar dass Du das so siehst, denn die Gesetzlosigkeit bei den Predigern schreit ja schon zum Himmel.

    Du meinst also, die Liebe in der Gemeinde erkaltet weil in der Welt die Gesetzlosigkeit zunimmt? So was können nur Prediger glauben

  • [...]
    Du meinst also, die Liebe in der Gemeinde erkaltet weil in der Welt die Gesetzlosigkeit zunimmt? So was können nur Prediger glauben


    Du hast zwar nicht mich gefragt, aber ich denke schon dass da eine Wechselwirkung besteht, solange der Mensch seine sündige Art hat und zum Bösen neigt. Das schließt nämlich den Gläubigen, der das Gesetz annimmt und danach leben möchte, nicht aus.

    • Offizieller Beitrag

    Du meinst also, die Liebe in der Gemeinde erkaltet weil in der Welt die Gesetzlosigkeit zunimmt?

    Nein, aber ich kann lesen und verstehe was ich lese. Daher weiß ich das im genannten Schriftabschnitt nicht davon die Rede ist, dass die Liebe in der Kirche (Gemeinde) erkaltet, sondern in der Welt in der wir in der Endzeit leben. Genau diese dem Text unterstellte Annahme es ginge um die Liebe in der Gemeinde ist eben die scheinbar auch von Dir geübte Eisegese (in den Text hineinlesen) statt ihn zu hören, zu verstehen und dann auszulegen.
    Dass Lieblosigkeit und Gesetzesbruch auch in der Gemeinde gelegentlich zu finden ist, ist traurige Realität, aber nicht Aussage dieser Perikope.
    .

    • Offizieller Beitrag

    das ist mir schon klar dass Du das so siehst, denn die Gesetzlosigkeit bei den Predigern schreit ja schon zum Himmel. ... So was können nur Prediger glauben

    Und was hat das mit mir zu tun?
    Kann es sein, dass Du Annahmen und Realitäten nicht auseinanderzuhalten imstande bist, bzw. Deine Annahmen für Tatsachen hältst?

  • Jesus spricht in der Endzeitrede unter anderen:
    [bibel]Matthäus 24,12 und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;[/bibel]

    Ich finde diese Aussage sehr bemerkenswert: Die Ursache für mangelnde Liebe untereinander (und zu Gott?) ist die Gesetzlosigkeit.

    ...volle Zustimmung von mir. " .....weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten."

    Sicher ist Ungerechtigkeit auch Gesetzlosigkeit. Praktisch gesehen möchte ich aber auf das Gefühl der Ungerechtigkeit erinnern: wie ist es, wenn man sich ungerecht behandelt fühlt, wenn man um sich herum die Urteile oder Erlasse der Obrigkeit (z.B. d. Staates) sieht..... was evtl. noch einen selbst trifft. Kann man da noch Liebe empfinden? (rhetor.)

    .

  • Hallo, HeimoW.

    Daniela hat in ihrem Eingangs-Post (Was passiert mit uns? Brechen unsere zwischenmenschlichen Beziehungen auseinander?) beobachtet und---in Bezug auf die Gemeinde ---(be)klagt:

    Zitat

    Warum sind alle so egoistisch und gefühlskalt geworden? Wieso will man keine Kontakte mehr pflegen?
    Wieso ziehen wir uns immer mehr zurück, auch in der Gemeinde?
    Unser Gemeindeleben wird immer anonymer,


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    Eine aktuelle Problematik---sie betrifft uns alle.
    Daniela hat oben drei Fragen gestellt, Gedanken dazu, woran das liegen könnte wurden ja auch schon angeboten. Man sieht darin u.a. ein Phänomen der Endzeit, und sucht daher aus diesem Blickwinkel nach "Lösungen".

    so wurde in # 5) eine mögliche Ursache aus biblischer Sicht angeboten. Was sagt die Schrift dazu?
    Matthäus 24,12 und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten;---

    eine bemerkenswerte Festtellung Jesu aus seiner bekannten Endzeit-Rede mit seinen Jüngern.
    Ab diesem Beitrag erkenne ich, daß dieser Bibeltext ---kommentiert---bis jetzt zu zwei völlig verschiedenen Aussagen geführt hat.

    War´s das schon?
    ============================================================================================================================================
    Ich möchte für mich diesem Thema und den verschiedenen biblischen Begründungen---in einem neuen Thread --zu meinem Verständnis grundsätzlich ein wenig weiter nach forschen.
    Doch hier schon mal meine ersten Beobachtungen zu deiner Aussage: (# 12)

    Zitat

    Jesus spricht ab Vers 7 bis V 14 offensichtlich von der Situation in der Welt im allgemeinen, dem Hass der Welt gegenüber den Gläubigen, dem Abfall und von falschen Propheten. Das umzudeuten auf die "Gesetzlosigkeit der Nachfolger" ist eine durch den Text nicht zu rechtfertigende Engführung.

    +) Die Definitionen der Verse 7)- 14) wie sie hier anfgeführt sind, sind meines Erachtens nach zu ungenau, um damit ausreichend begründen zu können , daß mit Gesetzlosigkeit keinesfalls die "Nachfolger" (Jesu), also die Gläubigen, gemeint sind, wie Du meinst.

    +) Außer diesen deinen für mich unzureichenden "Begründungen" habe ich bis jetzt keine weiteren, aus der Schrift abgeleiteten Begründungen von dir in den Beiträgen gefunden.

    +) Gibt es noch weitere biblische Argumente aus deiner Sicht der "nicht zu rechtfertigenden Text-Engführung" ?? wenn man auf dem Standpunkt steht daß der Text sehr wohl die Gesetzlosigkeit (Sünde) innerhalb seiner Gemeinde" meint---mit dementspr. lieblosen Auswirkungen in der Gemeinde etc---, wie Daniela eingangs anführte.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (12. August 2012 um 14:18)

  • Nein, aber ich kann lesen und verstehe was ich lese. Daher weiß ich das im genannten Schriftabschnitt nicht davon die Rede ist, dass die Liebe in der Kirche (Gemeinde) erkaltet, sondern in der Welt in der wir in der Endzeit leben. Genau diese dem Text unterstellte Annahme es ginge um die Liebe in der Gemeinde ist eben die scheinbar auch von Dir geübte Eisegese (in den Text hineinlesen) statt ihn zu hören, zu verstehen und dann auszulegen.
    Dass Lieblosigkeit und Gesetzesbruch auch in der Gemeinde gelegentlich zu finden ist, ist traurige Realität, aber nicht Aussage dieser Perikope.
    .

    wenn Du lesen kannst, dann solltest Du auch wissen, dass die Liebe die Frucht des Geistes ist, ich meine den H.Geist.
    . Wie kann dann Jesus die Liebe in der Welt meinen, wenn sie nicht vorhanden sein kann?

    • Offizieller Beitrag

    +) Gibt es noch weitere biblische Argumente aus deiner Sicht der "nicht zu rechtfertigenden Text-Engführung" ?? wenn man auf dem Standpunkt steht daß der Text sehr wohl die Gesetzlosigkeit (Sünde) innerhalb seiner Gemeinde" meint---mit dementspr. lieblosen Auswirkungen in der Gemeinde etc---, wie Daniela eingangs anführte.

    Es gibt keinen (exegetischen) Grund, anzunehmen, dass sich die Aussage Jesu auf die Gemeinde bezieht, während ich einen exegetischen Grund angegeben habe, warm sich die Aussage auf die Welt beziehe. Wenn er Dir nicht ausreichend scheint, hätte ich eigentlich gerne eine (wenn möglich) biblische Begründung, warum es Dir nicht "ausreichend" begründet ist. Die getroffene Aussage Jesus spricht zu seinen Jüngern, daher ist die Gemeinde gemeint, ist unbrauchbar, denn Jesus spricht oft zu seinen Jüngern und meint nicht sie.
    Wenn Du in den Textzusammenhang selbst schaust ist die Rede von Zeichen des Endes in der Welt, wie Kriegen etc., Nation gegen Nation und Königreich gegen Königreich - das ist nicht die Gemeinde. Auch die falschen Propheten kommen jedenfalls nach dem Beispiel in Apg 5,34 ff nicht unbedingt aus der Gemeinde. Und ich dneke wenn Jesus wirklich die Gemeinde gemeint (also den Kontext seiner Aussage geändert) hätte, hätte er es klar zum Ausdruck gebracht. Er ist ja auch klar wenn er den Jüngern sagt, dass wer der Größte sein wolle aller Diener zu sein hätte, etc.
    Aber wenn Du ein weiteres "biblisches" Argument suchst, dann empfehle ich den bekannten Text in 2Tim 3,1ff wo Paulus den Gedanken Jesu aufnimmt und ausbaut.
    .

    • Offizieller Beitrag

    ... wenn Du lesen kannst, dann solltest Du auch wissen, dass die Liebe die Frucht des Geistes ist, ich meine den H.Geist. Wie kann dann Jesus die Liebe in der Welt meinen, wenn sie nicht vorhanden sein kann?

    Ich denke nicht, dass der Geist Gottes nur in der Gemeinde wirkt. Wäre die Welt ganz "von Gott verlassen" wäre sie schon vernichtet. Es wäre in meinen Augen arrogant allen Menschen, die nicht glauben jegliche wahre Liebe abzusprechen.
    .

  • Hallo, lieber HeimoW,

    Danke für deine schnelle Antwort----meine werden oftmals ein wenig länger dauern :)
    Aber eines ist wohl für die weitere Betrachtung nötig:
    +) das Erfassen des gesamten Themenabschnittes
    +) ein wenig dor dann die Text "Struktur" zu beachten
    +) die Gesprächsentwicklung zu beachten
    auch und gerade deswegen um überhaupt erst mal etwas genauer zu erkennen, ob der Abschnitt so einheitlich wie du das anführtest, von der Welt oder von den Gläubigen spricht.
    =============================================================================================================================================
    Dazu vielleicht erst mal folgende--sicherlich ergänzungs.bzw. korrekturbedürftige ---Hinweise:
    +) Der gesamte unmittelbar zu beachtende Gedanken-und Themenzusammenhang
    erstreckt sich von Mt. 24/3-14; !

    +) Das Thema der Jünger:
    "Sage uns, wann wird das (V. 2, kein Stein bleibt auf dem anderen) geschehen? was wird das Zeichen für Jesu kommen bzw. Ende der Welt sein? V. 3;
    ============================================================================================================================================

    Zitat

    +) Das Thema Jesu aber ist das bestimmende Thema für die Verse 4-13; :!:


    +) es lautet: "Seht zu, daß euch nicht jemand verführe"! V. 4; Es geht also Jesu um die Standhaftigkeit des Glaubens der Jünger.
    +) es endet mit Jesu Verheißung: "Wer aber (im Glauben) beharrt bis ans Ende, der wird selig werden. Eine Verheißung an die Jünger Jesu.
    +) Zwischen diesen beiden Versen führt Jesus nun "die Zeichen" an, V. 5-12; welche darüber entscheiden werden, ob die Jünger "Im Glauben" bleiben werden oder nicht.

    Erster Überblick und Strukturversuch der Verse 5-12;
    +) 5),Denn viele (falsche Christusse) werden viele verführen. u] Aktivitäten der Welt: sie verführt "Gläubige" :?: [/u]

    +) 6) Denn "Kriege/Kriegsgeschrei---" Aktivitäten der Welt :!:

    +) 6) Denn "es muß so geschehen----" Aktivitäten der Welt :!:

    +) 7) Denn "---ein Volk gegen das andere---" Aktivitäten der Welt :!:

    +) 8 Änderung des Blickwinkels Jesu (zu den Jüngern hin)
    "Das alles aber ist erst der Anfang----"

    +) 9) Dann----"werden sie euch der Bedrängnis preisgeben----" Akltivitäten an den Jüngern :!:

    +) 9) Dann "---werden sie gehaßt "wegen ihres Glaubens an Jesu Aktivitäten der Jünger :!:

    +) 10) Dann"--werden viele abfallen, untereinander verrarten---" Aktivitäten der Jünger :!:

    +) 11) Und 
    "viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen---" Aktivitäten der Jünger :!:
    werden sie sich verführen lassen ist das eigentliche Thema hier, nicht so sehr ob die falschen Propheten aus ihren Reihen kommen werden. Das ev. auch, aber dieses Thema wird an anderen Bibelstellen " thematisiert"

    +) 12) Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten

    = Akltivitäten der Jünger/Gläubigen/Gemeinde etc. :!::!:


    =================================================================================================================================================
    Schon dieser mein unvollständiger Versuch den von der Bibel selbst vorgegebenen Übersicht von Thema und Struktur gerecht zu bleiben verlangt m. E. , (bis jetzt :) von mir, auch (exegetisch) den V. 12) auf die Aktivitäten der Jünger zu verstehen.-------andernfalls würde ICH mich über die Intentionen der biblischen Aussagen stellen, indem ich diese Vorgaben (zer)stören würde.

    wie gesagt, ein erster Überblick, dem weitere Auslegungselemente folgen müßten. Die angeführte biblische Struktur/Thema aber müßten weiter beachtet werden, weil sie von der Schrift selbst hergeleitet sind.

    Deswegen glaube ich imer noch, daß deine Position diese Struktur/Thema (zer)stören würde.
    Auf deine weiteren Einwändxe werde ich in einem weiteren Beitrag, wenn nötig, eingehen, vorerst mal
    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Hallo,lieber HeimoW,

    ganz kurz noch zur Vervollständigung Antworten zu deinen weiteren Einwänden in # 27;

    Zitat

    Die getroffene Aussage Jesus spricht zu seinen Jüngern, daher ist die Gemeinde gemeint, ist unbrauchbar, denn Jesus spricht oft zu seinen Jüngern und meint nicht sie.

    natürlich ist die Aussage SO unbrauchbar. Ich habe sie SO auch nicht gesagt, sondern Du hast diese Satz-Zusammenstellungen erfunden.
    Ich sagte lediglich, daß im gegenständlichen Textabschnitt Jesu zu seinen Jüngern spricht. :!::!:

    Zitat

    Auch die falschen Propheten kommen jedenfalls nach dem Beispiel in Apg 5,34 ff nicht unbedingt aus der Gemeinde.

    Erstens ist die Verknüpfung mit Apg. 5,34 eine willkürliche, zweitens geht aus meiner kleinen Textstruktur und Thema deutlich hervor, daß es für die Auslegung unseres Verses 12 unerheblich ist, ob nun diese Leute aus der Gemeinde oder aus der Welt gemeint sind. Außerdem läßt deine obige Formulierung (nicht unbedingt) auch die Möglichkeit offen, daß ja doch "aus der Gemeinde" gemeint sein könnte.

    Zitat

    Und ich dneke wenn Jesus wirklich die Gemeinde gemeint (also den Kontext seiner Aussage geändert) hätte, hätte er es klar zum Ausdruck gebracht.

    Erstens "passt deine Position nicht in den Kontext, zweitens "denken kann ich mir viel", das ist ja kein Auslegungdkriterium, drittens ist dieser Einwand schon deswegen für mich nicht überzeugend, weil Jesus oftmals nicht (für jeden) klar "zum Ausdruck" brachte, was er germeint hat. (siehe die vielen Nachfragen seiner Jünger etc)

    Zitat

    Aber wenn Du ein weiteres "biblisches" Argument suchst, dann empfehle ich den bekannten Text in 2Tim 3,1ff wo Paulus den Gedanken Jesu aufnimmt und ausbaut.

    und worin bestehen nun die "biblischen Argumente" welche deine Position unterstützen würden?

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

    • Offizieller Beitrag

    natürlich ist die Aussage SO unbrauchbar. Ich habe sie SO auch nicht gesagt, sondern Du hast diese Satz-Zusammenstellungen erfunden.
    Ich sagte lediglich, daß im gegenständlichen Textabschnitt Jesu zu seinen Jüngern spricht. :!::!:

    Ich habe nicht behauptet, Du hättest das gesagt. Aber sie war in diesem Thread und Anlass für mein Posting

    [quote='Bemo',index.php?page=Thread&postID=33355#post33355]...
    Matthäus 24,12 und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe der meisten erkalten; ...

    wir sollten erstmal festhalten, dass Jesus diese Aussage nicht zu Ungläubige machte und er meinte auch nicht die Ungläubigen. ... Jesus meinte die Gesetzlosigkeit unter seinen Nachfolgern.

    • Offizieller Beitrag

    +) Der gesamte unmittelbar zu beachtende [u]Gedanken-und Themenzusammenhang
    erstreckt sich von Mt. 24/3-14; !

    ich denke, das greift zu kurz, wenn Du mit V3 beginnst geht der Abschnitt bis V31 mindestens, wenn nicht bis V44 (Der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr es nicht meint).


    +) Das Thema der Jünger:
    "Sage uns, wann wird das (V. 2, kein Stein bleibt auf dem anderen) geschehen? was wird das Zeichen für Jesu kommen bzw. Ende der Welt sein? V. 3;


    +) es lautet: "Seht zu, daß euch nicht jemand verführe"! V. 4; Es geht also Jesu um die Standhaftigkeit des Glaubens der Jünger.
    +) es endet mit Jesu Verheißung: "Wer aber (im Glauben) beharrt bis ans Ende, der wird selig werden. Eine Verheißung an die Jünger Jesu.
    +) Zwischen diesen beiden Versen führt Jesus nun "die Zeichen" an, V. 5-12; welche darüber entscheiden werden, ob die Jünger "Im Glauben" bleiben werden oder nicht.

    Ich kann mich dem nicht anschließen, denn wenn man den Abschnitt nicht so kurz fasst wie Du, dann bekommen die Jünger sehr wohl mehrfach Antwort auf ihre Frage, Jesus macht nicht ein anderes Thema, er bleibt beim Thema, der Endzeit.

    Ich sehe hier vielleicht sogar eine chiastische Struktur:
    A: V 3 Wann kommt das Ende? Was sind die Zeichen? (Frage)
    B: V4.5. Verführung, es werden viele kommen in meinem Namen
    C: V 6.7. Kriege Kriegsgeschrei, Volk gegen Volk
    D: V 8.9. Anfang der Wehen, Preisgabe der Jünger
    C': V 10. Abfall, Verrat, Hass
    B': V11.12. Falsche Propheten, Überhandnehmen der Ungerechtigkeit, Erkalten der Liebe
    A': V13.14. Wer bis ans Ende beharrt wird selig, es wirde gepredigt werden, dann kommt das Ende (Antwort 1)


    Und es "entscheiden auch keine Zeichen" darüber, ob die Gläubigen "im Glauben bleiben" werden, sondern Jesus warnt vor den Gefahren für die Jünger (dazu gehört auch eine Welt, die immer gesetzloser und liebloser wird) und weist drauf hin, dass nur wer bis ans Ende treu bleibt "selig" wird.



    Ab 9 kann ich Dir nicht mehr folgen, denn wenn die Jünger gehasst werden geschieht etwas an Ihnen, daher nicht "Aktivitäten der Jünger"
    10 ist ok
    11 wieder nicht, denn die Jünger sind Objekt nicht Subjekt der Verführung (es steht eben genau nicht "werden sich verführenlassen" sondern "werden verführt")
    daher stimme ich auch bei 12 nicht mit Dir überein, hier ist wie in allen Fällen außer 10 die Welt die "handelnde" Partei. Es geschieht etwas an den Jüngern, aber nicht durch die Jünger. Jemand bei dem die Ungerechtigkeit überhandnimmt ist nicht (evtl. nicht mehr) Jünger Jesu.
    .

  • Halloo, lieber HeimoW,

    Danke für deine Gedanken/Anregungen-----

    Um nicht diesen Thread noch weiter mit der Betrachtung und Auslegung unseres V. 12 zu überlagern, schlage ich vor die Beiträge ab incl. 26 hier abzutrennen und damit einen neuen Thread (Vorschlag: Textbetrachtung Mt. 24/12; oder Ähnliches) zu beginnen. Mal sehen, was noch alles gegen meine derzeitige Sicht der Dinge sprechen könnte, bzw. ob ich meine Ansicht korrigieren müßte.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Dass Paulus die Aussage Jesu aufgreift und ausbaut, wie ich geschrieben habe - abgesehen von der Struktur der Perikope.
    .


    wenn ich Euch Zwei so lese, [GELÖSCHT] wundere ich mich nicht, dass es heute so viele Irrlehren in der Gemeinde gibt :D

    Es war ja nicht so, dass Paulus einfach die Bibel nehmen konnte und lesen was Jesus gesagt hatte, wie wir heute.

    Paulus hätte die Aussage Jesu aufgreifen können, wenn er als Jünger oder als Apostel die Aussage gehört hätte. Hat er aber nicht! Die Zeit der Niederschrift des Matth.-Evangelium ist bis heute umstritten, zwischen 64-70. an die Gemeinde Antiochia.Der früheste Hinweis auf das Mt.-Ev ist wahrscheinlich eine Stelle in dem Brief an die Gemeinde Smyrna, den Ignatius von Antiochia um 110 n.Chr. schrieb. Die Abfassung des 2.Tim.-Briefes fällt eben so in die Zeit. 64-70.Er schrieb ihn aus seiner 2.Gefangenschaft.
    Wir können davon ausgehen, dass Paulus das Mt.-Ev.nicht kannte.
    [GELÖSCHT]

    • Offizieller Beitrag


    wenn ich Euch Zwei so lese, als Exegeseexperten, wundere ich mich nicht, dass es heute so viele Irrlehren in der Gemeinde gibt :D

    Es war ja nicht so, dass Paulus einfach die Bibel nehmen konnte und lesen was Jesus gesagt hatte, wie wir heute.

    Das hat auch niemand behauptet und wenn Du das von dir zitierte Gelesen hättest, dann wüsstest Du, was dort steht: "wo Paulus den Gedanken Jesu aufnimmt und ausbaut"!

    Wir können davon ausgehen, dass Paulus das Mt.-Ev.nicht kannte.Tut mir Leid Eure Annahme ist unqualifiziert!

    Was Du hier vertrittst ist die Theologie, die meint, Paulus hätte als "Cheftheologe" das Christentum gegründet, es hätte mit Jesus nichts bis wenig zu tun. Ob Paulus die Aussagen Jesu kannte, hängt sicher nicht von der Kodifizierung des NT (bzw. des Matthäus Evangeliums) ab.
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