Jesaja 65,20: Der Jungste wird im Alter von Hundert Jahren sterben

  • Hallo,

    ich hab heute zufällig mal den letzten Teil aus Jesaja 65 gelesen und dabei habe ich folgenden Vers nicht ganz verstanden:

    Und es wird dort keinen Säugling mehr geben, der nur wenige Tage alt wird, und keinen Greis, der seine Tage nicht erfüllte. Denn der Jüngste wird im Alter von hundert Jahren sterben, und wer das Alter von hundert Jahren nicht erreicht, wird als verflucht gelten. -Jesaja 65,20

    Handelt dieser Abschnitt nicht von der neuen Erde, die an die Stelle der alten tritt? Wie kann es dann sein, dass hier vom Tod die Rede ist?

    Viele Grüße,
    Daniel

  • Nein soweit ich das verstehe handelt es sich um einen Zustand im Volke Gottes den Gott angestrebt hatte der aber nicht eingetreten ist.
    Das Volk Israel hat sich durch Sünden selbst von diesem irdischem Ideal ausgeschlossen.

    Es gibt noch mehr dieser div. Prophezeihungen die auf Israel deuten und ein fast paradiesischen Zustand beschreiben aber eben nur wenn sie Gott treu gewesen wären.
    Leider waren sie es nicht.

    Vor Gott sind alle Menschen gleich.

  • Nun ja in der Tat kann man hier erst ins Schleudern kommen, da es sich in diesem Fall unmissverständlich um das Sterben handelt. Übersetzungsfehler liegt nicht vor.
    Ich verstehe das Problem, welches hier zum Missverständnis führt durch die irdischen Voraussagen in den prophetischen Büchern. Dazwischen finden sich dann einzelne Verheißungen für das ewige Leben wie hier in Jes 65 Vers 17 oder 25. Dazwischen, vor und dahinter benennen die Verse aber das irdische Leben. Dabei ging es um die treue als Voraussetzung für die Verheißungen.
    Der verheißene Segen von Jes. 65, 21-23 war für dieses Leben geplant….wie gesagt unter Voraussetzung des Gehorsams. Und deshalb war diese Verheißung auch als Segen zu sehen und keiner sollte mehr Grund zum Wehklagen und Weinen haben, sowie ein langes Leben haben.
    Jes. 25, 8 macht deutlich, dass Jesaja nicht von einem Leben auf der neuen Erde ausgeht, welches nicht ewiger Natur ist. „Er wird den Tod verschlingen . Und Gott wird die Tränen abwischen von allen Angesichtern…“

    Gruss
    Atze

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

  • Mit fällt auf, dass die alttestamentlichen Propheten meistenms nur bis auf die Ankunft Jesu schauen.. Erst das NT schaut auf die Wiederkunft.

    Offb. 21+22 beschreiben in ähnlichen Bildern die Neue Erde.

    Aber über allem schätze ich Pauli Aussage: Was kein Auge gesehen und kein Ohr je gehört hat, das hat Gott bereitet...

    Jesaja beschreibt in Bildern seiner Zeit die Zustände im Reich des Messias, von dem wir heute wissen, dass es erst auf der Neuen Erde sein wird. Jesaja beschreibt aber alles so, dass sich seine Zeitgenossen ein Bild vom messianischen Reich machen konnten.

    Genau so verfährt Johannes.

    Würden beide Propheten heute leben, sähe ihre Schilderung wahrscheinlich so aus, dass unsere Jugend sie spielerisch verstehen könnte.

    Deswegen nehme ich Jesajas Schilderung als eine Umschreibung für einen paradiesischen Zustand, der aber nur ein Bild ist, weil: - siehe Paulus.

    Liebe Grüße von benSalomo