2.Timotheus 3,16: Welche Schriften sind von Gott eingegeben?

  • 2.Tim..3, 16 wird gerne dazu benutzt um biblisch zu belegen, dass die ganze Bibel von Gott eingegeben ist. Im Grunde sehe ich das auch so, nur der Text sagt das nicht aus. Wieso nicht?Es sollte kein Geheimnis sein, als Paulus den Brief schrieb, gab es kein NT. Somit kann man diese Aussage auch nicht als Selbstzeugnis für das NT benutzen. Aber es wird immer wieder praktiziert.

    Im griechischen. Grundtext steht:Jede von Gott eingegebene Schrift ist auch nützlich zur Belehrung……………………………..

    Die Aussage greift somit nicht nur auf die Schriften des AT, auf welches Paulus Bezug nahm, sondern Sie geht darüber hinaus. Nicht nur auf die späteren Schriften des NT sondern es gilt grundsätzlich alle Zeit.

    Folgende 3 Übersetzungen sind dem Grundtext treu!
    Luther: Denn alle Schrift, von Gott eingegeben,

    Einheitsübersetzung: Jede von Gott eingegebene Schrift ist

    Gute Nachricht: Jede von Gott eingegebene Schrift ist

    Die folgenden Übersetzungen sind falsch! 

    Neue Genfer: Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben,

    Hoffnung für alle : Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben

    Elberfelder : Alle Schrift ist von Gott eingegeben

    Schlachter: Alle Schrift ist von Gott eingegeben

    Laut Elberfelder und Schlachter wäre alles geschriebene Wort, alle Bücher, von Gott eingegeben.Das glaube ich nicht!Ich glaube was im Grundtext steht.

    Somit kann Gottes Geist auch heute Menschen inspirieren. Dann ist dessen Wort-Gottes Wort. Es wird in keinster Weise der Bibel widersprechen sondern sie erklären und erweitern für die gegenwärtige Zeit.Manche möchten Gott eine Grenze setzen, außer der Bibel darf es kein Gottes Wort geben. Das ist ein tragischer Irrtum. 
    Wenn E. White eine Botin Gottes war, dann sind ihre Schriften vom selben Geist inspiriert wie die Bibel. War sie nicht inspiriert, dann war sie sie ein falsche Botin. Wenn sie eine falsche Botin war, dann ist die Gemeinde, in der ihr euch befindet die falsche Gemeinde, geführt von einem falschen Geist. War sie aber Gottes Botin, dann sind die, die sie ablehnen falsche Brüder. Ist das so alles verständlich?

    das habe ich mal zur Abklärung vorausgeschickt, bevor ich Aussagen von E.White über Fleischspeise hier reinsetze, und zwar aus den Jahren 1860-1900

    • Offizieller Beitrag

    ... Ist das so alles verständlich?

    Nein!


    Ich glaube, Ellen White selbst hat diese Gefahr gesehen. Als man anfing, Glaubensansichten mit ihrer Autorität zu begründen, hat sie geschrieben:
    "Legt Schwester White zur Seite; legt sie zur Seite. Zitiert bloß meine Worte nicht mehr, solange ihr lebt, bis ihr der Bibel gehorchen könnt… Hier ist das Wort, das kostbare Wort, heute vor euch verherrlicht. Und gebt bloß keinen Heller mehr auf das, was ‚Schwester White sagt – Schwester White sagt dies, und Schwester White sagt das, und Schwester White sagt jenes.'" (Briefe aus der Spalding-Magan-Sammlung, 167)


    Aber es steht Dir natürlich frei EGW mehr Autorität zuzumessen, als sie selbst getan hat, bzw sie so zu missbrauchen, wie sie es selbst nicht wollte - nur erwarte nicht, dass wir alle Dir dabei folgen.
    .

  • Somit kann Gottes Geist auch heute Menschen inspirieren. Dann ist dessen Wort-Gottes Wort.

    Hallo drJohn (in welchem Fachgebiet hast du eigentlich deinen Doktor erworben?),

    natürlich kann Gott Menschen inspirieren. Idealerweise sollte das in jeder Predigt der Fall sein. Aus 2Tim 3,16 aber herauszulesen, dass nachbiblische Schriften in den gleichen Rang wie die Bibel treten werden, ist derart abenteuerlich, dass es einem Theologen die Fußnägel hochrollt.

    Zunächst danke ich dir, dass du die textnahe Bedeutung herausgearbeitet hast. Darin stimme ich mit dir überein (in dem Rekonstruieren des Textes, nicht in der Deutung).
    Man könnte übersetzen: „Alle gottgehauchte [von Gott eingegebene, inspirierte] Schrift auch nützlich zur Lehre…“ Inwiefern die Schrift gottgehaucht ist, wird hier nicht erwähnt. Es wird auch nicht ausgesagt, welche Schrift inspiriert sei. Sondern es wird einfach als bekannt vorausgesetzt: gottgehauchte Schrift ist nützlich. Es ist eine Aussage, wozu gottgehauchte Schrift gut ist, nicht wie Schrift gottgehaucht wird oder welche Schrift inspiriert ist.

    Wie so oft, ist hier der Zusammenhang unbedingt zu beachten. Weshalb kommt Paulus auf die gottgehauchte Schrift zu sprechen?
    Paulus ist in Gefangenschaft in Rom. Er richtet sich an Timotheus, der die Gemeinde in Ephesus leitet. Die Probleme sind immens. Die Frömmigkeit verfällt: „Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten Feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie; solche Menschen meide!“ (2Tim 3,2-5)

    Angesichts dieser Herausforderungen empfiehlt Paulus Timotheus, dass er den Apostel zum Vorbild nimmt. Doch das Lebensende Paulus ist abzusehen. Wie geht es dann weiter? Da verweist Paulus auf die Schrift, die ein bleibender Maßstab ist: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast und dass du von Kind auf die Heilige Schrift kennst, die dich unterweisen kann zur Seligkeit durch den Glauben an Christus Jesus. Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt.“ (2Tim 3,14-17)

    Paulus verweist auf die Schrift, weil Timotheus eine handfeste Bedrohung erlebt. Die Sünde greift um sich. Um die rechte Erkenntnis muss gerungen werden. Wie kann Timotheus bei der richtigen Lehre bleiben? Er soll sich einfach an die Schrift halten, die er von Kind an kennt. Paulus erinnert an eine Erfahrung, die beide beim Lesen der Schrift gemacht haben. Die Schrift führt zum Glauben an Jesus Christus. Durch die Schrift lernt der Mensch Jesus kennen und erfährt eine Beziehung zu ihm. Durch diese Erfahrung ist Gottes Geist mit der Schrift erfahrbar. Dass die Schrift inspiriert ist, wird gar nicht als eigene Lehre behauptet. Sondern beide haben längst erfahren, dass Gottes Atem in den Worten der Schrift lebendig war.

    Fazit:

    • Die Worte "Bleibe bei dem!" zeigen ganz deutlich, dass sich Paulus auf bekannte, bestehende Schriften bezieht, nicht auf später kommende! Denn bei dem, was erst später noch kommt, kann man nicht bleiben.
    • Die Schrift ist nicht Selbstzweck, sondern soll nur Wegweiser sein: sie soll unterweisen zur Seligkeit in Christus (V. 15). Es geht also auch inhaltlich nicht um Vorschriften, die neu dazukommen, sondern um die Förderung der Beziehung.
    • Ich finde es erschreckend, dass das Gottesbild hier in dem Zusammenhang immer wieder an Vorschriften und Verhaltensregeln festgemacht wird. Neue Situationen bräuchten neue Vorschriften, lese ich immer wieder. Das Neue Testament geht einen anderen Weg. Da ist vom Heiligen Geist die Rede, der in uns ausgegossen ist. Paulus schreibt von der Freiheit des Glaubens, von beschnittenen Herzen (=Innerlichkeit), vom Gesetz des Geistes, der in uns wohnt. Das ist eine dynamische Beziehung, in der Gott mit uns leben will. Er will uns in alle Freiheit leiten - und keinen Katalog von Verhaltensregeln offenbaren und permanent updaten, mit dem er uns anweist. Offenbar haben wir ganz andere Gottesbilder.

    Einmal editiert, zuletzt von BWgter (5. Juli 2012 um 12:00)

    • Offizieller Beitrag

    BWgter
    Bezieht sich denn die "gottgehauchte Schrift" im Kontext jetzt nur auf das alte Testament? Oder vielleicht nur auf die Thora? Oder vielleicht auch noch auf die Apokryphen? Wenn das so wäre, sind dann die NT-Schriften nicht inspieriert, weil sich im 2. Tim 3,16 nur aufs AT berufen wird (laut Kontext!)? Könnte man dann nicht ferner argumentieren, dass die Schriften der Evangelien und die Briefe der Apostel unter dem AT stehen?

  • Bezieht sich denn die "gottgehauchte Schrift" im Kontext jetzt nur auf das alte Testament? Oder vielleicht nur auf die Thora? Oder vielleicht auch noch auf die Apokryphen? Wenn das so wäre, sind dann die NT-Schriften nicht inspieriert, weil sich im 2. Tim 3,16 nur aufs AT berufen wird (laut Kontext!)? Könnte man dann nicht ferner argumentieren, dass die Schriften der Evangelien und die Briefe der Apostel unter dem AT stehen?

    Hallo Bemo,

    ich denke, wir müssen uns zuerst bewusst machen, dass Paulus hier keine Lehre von der Heiligen Schrift hinterlassen wollte. Sondern er wollte einfach sagen: "Mensch Timotheus, lass den Kopf nicht hängen, lies doch die Bibel, damit führt dich Gott zum Glauben an Christus." Welche Teile der Bibel wichtiger oder vernachlässigbar sind oder ob Gott auch anders sprechen kann, spricht Paulus hier gar nicht an. Darum geht es ihm nicht. Wir sollten die Textstelle nicht überstrapazieren und Dinge herauslesen, die Paulus hier nicht im Sinn hatte.

    Im Kontext bezieht sich Paulus natürlich auf die Heilige Schrift, die jüdische Bibel, unser Altes Testament. Die Evangelien gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Paulus hat offensichtlich die Septuaginta benutzt, die griechische Übersetzung der jüdischen Bibel. Das machen seine Zitate deutlich (wobei Paulus gelegentlich auch aus aus der hebräischen Bibel zitiert). Die Septuaginta enthält auch die Schriften, die wir als "apokryph" bezeichnen. Von daher müsste man auch die Apokryphen unter "von Gott eingegeben" rechnen. Aber wie gesagt, es geht Paulus nicht um eine Inspirationslehre, sondern darum, dass Timotheus mit der Bibel als Maßstab eine gute Grundlage hat, um sich in den Anfechtungen des Lebens zu bewähren.

    Dass die neutestamentlichen Schriften unter den alttestamentlichen stehen, sagt Paulus nicht. Er macht einfach keine Aussage dazu. Er sagt nichts dazu, ob seine Briefe "inspiriert" sind, er sagt nicht, ob später andere Menschen inspirierte Evangelien schreiben werden, ob meine Predigten inspiriert sein werden oder die Bücher von Ellen White. Das würde den Vers gewaltig überstrapazieren. Er sagte: Timotheus, lies die Bibel, in der du erzogen bist. Darin weht Gottes Geist.

    • Offizieller Beitrag

    Prinzipiell hast du ja recht, aber stell dir vor du würdest Timotheus heute ein Neues Testament geben. Könnte er sich dann nicht auf den Brief von Paulus berufen und sagen: "Das ist zwar alles schön und gut, was in den Evangelien und Briefen steht, aber Paulus hat mir persönlich geschrieben ich soll bei der Septuaginta bleiben. Das NT ist aber eine ganz nützliche Ergänzung, vor allem die Evangelien, aber die restlichen Briefe sind für mich nicht in jeder Hinsicht verbindlich."

    Und sorry, wenn ich jetzt hypothetisch werde, ich will damit nur auf das "Problem" der Inspiration aufmerksam machen, welches ja durchaus in 2. Tim 3,16 stecken könnte.

  • Prinzipiell hast du ja recht, aber stell dir vor du würdest Timotheus heute ein Neues Testament geben. Könnte er sich dann nicht auf den Brief von Paulus berufen und sagen: "Das ist zwar alles schön und gut, was in den Evangelien und Briefen steht, aber Paulus hat mir persönlich geschrieben ich soll bei der Septuaginta bleiben. Das NT ist aber eine ganz nützliche Ergänzung, vor allem die Evangelien, aber die restlichen Briefe sind für mich nicht in jeder Hinsicht verbindlich."

    Ich sehe die Gefahr als gering an. Wenn Paulus sagt, das AT ist gut, sagt er damit ja nicht automatisch, dass das NT schlecht ist. Das AT kann ja gut sein und das NT auch. Man kann ganz im Sinne von Paulus bei dem AT bleiben und trotzdem das NT wertschätzen. Deshalb umfasst unsere Bibel ja auch beides. Paulus fordert zwar nicht auf, ein NT zusammenzustellen, aber er sagt auch nichts dagegen. Er sagt einfach nur: das AT ist gut. Punktum.

    • Offizieller Beitrag

    Paulus stellt fest, dass das AT von Gott eingehaucht ist, und ich denke wir sind uns da auch einig, dass er es offen lässt, ob noch weitere Schriften "eingehaucht" sein könnten oder zukünftig werden. Der Text verneint quasi nicht, dass auch zukünftige Schriften inspiriert sein können. Wenn Paulus das täte, dann wäre das NT nicht inspiriert. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

  • Das sehe ich genauso. Wenn man klären will, ob die Schriften Ellen Whites inspiriert sind, kann man das also mit der Textstelle weder beweisen noch widerlegen. Das muss man anders klären.


  • Aber es steht Dir natürlich frei EGW mehr Autorität zuzumessen, als sie selbst getan hat, bzw sie so zu missbrauchen, wie sie es selbst nicht wollte - nur erwarte nicht, dass wir alle Dir dabei folgen.
    .


    Propheten sind eben demütig, sie hat außerdem darum gebeten vor Überheblichkeit bewahrt zu werden. Wenn die Menschen Gottes Wort beachten würden, brauchten es keine Propheten geben. Das Problem welches ihr habt hatte schon Israel, Sie hatten jahrhunderte lang nur die 5 Bücher Mose als Gottes Wort, dass sie nicht beachteten. Als Gott dann Propheten schickte, verwarfen sie das Wort der Propheten als zweitrangig.

    Die Geschichte wiederholt sich

    • Offizieller Beitrag

    BWgter

    Es ist richtig, Gott geht es nicht um Listen von Geboten und Verboten. Sondern:

    Zitat

    1Th 5.19 Den Geist löscht nicht aus! 5.20 Weissagungen verachtet nicht, 5.21 prüft aber alles, das Gute haltet fest! 5.22 Von aller Art des Bösen haltet euch fern!

    Die Bibel ist keine Liste mit Ja/Nein-Antworten, sondern sie spricht von Neugeburt, damit wir durch den Geist Gottes prüfen können, was Gut und was nicht Gut ist, und uns vom Bösen jeder Art fernhalten. Durch den Geist sind wir nicht nur imstande, das Gebot vom Ochsen allein auf den Ochsen anzuwenden, sondern auch auf den Menschen, der sich abmüht und damit Stück Brot verdient.

    E.White's Schriften sollen im gleichen Geist gelesen werden: prüft alles, das Gute behaltet, vom Bösen laßt euch fern.

    Besondere Bedeutung gewinnt für mich die Botschaft E.White's dort, wo sie von Dingen spricht, die sie nirgendwo nachlesen konnte und die damals unbekannt waren (z.B. wie manche Krankheiten entstehen). Was sie damals darüber geschrieben hat, wurde durch die Medizin erst Jahrzehnte später bestätigt. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass hinter solchen Botschaften Gott selbst stand und diese Worte durch E.White an uns übermittelte. Und es galt schon immer: wenn Gott uns etwas sagt oder sagen will/wollte, dann haben wir aufmerksam zuzuhören und zu befolgen.

    Und zuletzt noch einmal: schaut nicht in die "Listen", sondern prüft, was Gott von uns will und was Gott nicht will.

  • Ich sehe die Gefahr als gering an. Wenn Paulus sagt, das AT ist gut, sagt er damit ja nicht automatisch, dass das NT schlecht ist. Das AT kann ja gut sein und das NT auch. Man kann ganz im Sinne von Paulus bei dem AT bleiben und trotzdem das NT wertschätzen. Deshalb umfasst unsere Bibel ja auch beides. Paulus fordert zwar nicht auf, ein NT zusammenzustellen, aber er sagt auch nichts dagegen. Er sagt einfach nur: das AT ist gut. Punktum.

    Nicht alles was im AT steht ist »gut« und damit auch nicht alles »theopneustos/gottgehaucht«! ----> siehe unten! Aber (fast) alles was im NT steht ist (sehr) gut! ==> Daher legen wir Christen den Schwerpunkt auf das NT, weil dieses von Jesus und seiner Gemeinde handelt! Wir lesen das NT, um in ihm die Prophezeiungen im AT auf Jesus und auf Israel zu erkennen. Und wir lesen das AT im Blick auf Jesus! ===> „Darum ob es (das AT) Christum treibet!” (= der Auslegungs-Grundsatz eines Dr. Martin Luthers!).

    @BWgter

    Es ist richtig, Gott geht es nicht um Listen von Geboten und Verboten. Sondern:

    Die Bibel ist keine Liste mit Ja/Nein-Antworten, sondern sie spricht von Neugeburt, damit wir durch den Geist Gottes prüfen können, was Gut und was nicht Gut ist, und uns vom Bösen jeder Art fernhalten.
    E.White's Schriften sollen im gleichen Geist gelesen werden: prüft alles, das Gute behaltet, vom Bösen laßt euch fern.

    Besondere Bedeutung gewinnt für mich die Botschaft E.White's dort, wo sie von Dingen spricht, die sie nirgendwo nachlesen konnte und die damals unbekannt waren (z.B. wie manche Krankheiten entstehen). Was sie damals darüber geschrieben hat, wurde durch die Medizin erst Jahrzehnte später bestätigt. Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass hinter solchen Botschaften Gott selbst stand und diese Worte durch E.White an uns übermittelte. Und es galt schon immer: wenn Gott uns etwas sagt oder sagen will/wollte, dann haben wir aufmerksam zuzuhören und zu befolgen.

    Und zuletzt noch einmal: schaut nicht in die "Listen", sondern prüft, was Gott von uns will und was Gott nicht will.

    Gilt das was in  1Th.5.21 (prüft aber alles, das Gute haltet fest!) steht eigentlich auch für das Alte Testament? Darf man mit Hilfe des Heiligen Geistes grausame Stellen des AT kritisieren und als schlecht bezeichnen? ----> Ich denke da besonders an Stellen wie diese: 1.Samuel 15:3 + Psalm 137,9 + 5.Mose 25,11-12 + 3.Mose 21,9 + 4.Mos.15,32-36 + 2.Mose 22,17 ! = Allesamt furchtbare böse Dinge, die nicht gut sind und an denen daher auch nicht festgehalten werden muss! Weil es »nicht Christum treibet«!

    siehe auch hier: ---> Eta Linnemann - Umgang mit der historisch-kritischen Bibelauslegung

  • Die Apostel/Jesus nennen Mose/Propheten INSPIRIERTE Schriften.
    Menschliche Kritik am AT kommt aus gnostischer Philosophie.

    Jesus übte Kritik an der Tradition der Pharisäer/Sadduzäer.

    Vom AT sind durch Jesus das Opfersystem, die Opferstätte sowie die mosaischen "Staatsgesetze" beendet, die Apostel beendeten die rituelle Beschneidung von Männern, die nicht körperlich von Abraham stammen.

    Als lehrmäßige Inspirationskriterien gelten Johannes 16.

    Die Bezeichnung "Sehr gut" galt nur für die erste, sündlose Schöpfung (und die zukünftige).
    Weder die at-lichen, noch die nt-lichen Schriften sind es!

    Es gibt "fortschreitende" Offenbarung/Inspiration.

  • Paulus stellt fest, dass das AT von Gott eingehaucht ist, und ich denke wir sind uns da auch einig, dass er es offen lässt, ob noch weitere Schriften "eingehaucht" sein könnten oder zukünftig werden. Der Text verneint quasi nicht, dass auch zukünftige Schriften inspiriert sein können. Wenn Paulus das täte, dann wäre das NT nicht inspiriert. Mehr wollte ich damit nicht sagen.

    Ich halte die Diskussion für NOTWENDIG, UND SACHLICH.

    Was mir nur fehlt, ist die grössere Vorsicht bei der Bestimmung, was mit "der Schrift" Paulus vor Augen gehabt haben kann. und was für uns heute (auch) darunter zu subsummirenen sein sollte.Welches Symposium bestimmte wann, was alles KAnon ist und was nicht . wieso ist "Esther" im AT Kanon und "Susanna" nicht ?Und wer hat schon wann erkannt, dass "Judith" eine erfundene Raubersg'schicht' ist ?

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Menschliche Kritik am AT kommt aus gnostischer Philosophie.

    Nun, zunächst ist sich kritisch mit Schriften auseinanderzusetzen ein gesunder und normaler Lernprozess, und keine Gnosis.
    Man soll ja nicht blind alles annehmen.
    Die Bibel erzählt zunächst die Geschichte Gottes mit dem Volk Israel, das er sich erwählt hat.
    Wie man sich diesen Schuh anziehen soll und darf, das war ja unter anderem die Auseinandersetzung in den jungen Gemeinden; ein großes Thema in fast allen Paulusbriefen.
    Denn Jesus selbst, das sagte er ja, war gesandt zu Juda und Israel.

    Jesus übte Kritik an der Tradition der Pharisäer/Sadduzäer.

    In seinen Reden spricht er ganz offensichtlich nicht nur von der "pharisäischen Tradition",
    sondern er spricht von der Bedeutung des Gesetzes und setzt dies alles mit seiner eigenen Person ins richtige Licht.

    Und auch dies tut er zunächst einmal für Israel. Die Bergpredigt zeigt dies:
    die Jünger stehen näher bei ihm,
    darunter am Hügel die Volksmenge (alles Menschen aus dem Volke Israel);
    und letztlich, durch die Apostel verkündigt, für die ganze Welt.

  • Mit gnostischer Kritik meine ich die Kritik an der göttlichen Inspiration des AT (so auch Marion).

    In seiner Bergrede übte Jesus nicht Kritik an der Torah sondern an
    den genannten Auslegern.
    "Ich aber sage euch..." ist keine veränderte Torah sondern Ablehnung der Pharisäer/Sadduzäer Lehren.

    Seine Vollmacht zeigte Jesus, durch die Auslegung der Schrift, wie auch in der "Wüsten-Versuchung".

    TaNaK und Apostel sind beide Zeugen für die ganze Welt. (Offb. 10/11)

  • Mit gnostischer Kritik meine ich die Kritik an der göttlichen Inspiration des AT

    Ist denn hier jemand, der meint, dass das Alte Testament nicht göttlich inspiriert sei?

    In seiner Bergrede übte Jesus nicht Kritik an der Torah sondern an
    den genannten Auslegern.
    "Ich aber sage euch..."

    In Bergrede übt er keine Kritik, sondern gibt zu den Geboten seine Worte hinzu:
    "Ihr habt gehört, dass den Alten gesagt ist ... - Ich aber sage euch ..."

  • Ja, es wurde gepostet, dass das AT "weniger" inspiriert sei, als das NT.

    Jesus ging von Anfang an auf Konfrontationskurs mit den Pharisäern: "Wenn eure Gerechtigkeit nicht besser ist, als die der Schriftgelehrten und Pharisäer..."

    Die Pharisäer/Rabbinen (heutige "orthodoxe") waren von der Torah abgewichen.
    Jesus: "Ihr übertretet Gottes Gebot um eurer Menschensatzung willen."

    • Offizieller Beitrag

    Gilt das was in 1Th.5.21 (prüft aber alles, das Gute haltet fest!) steht eigentlich auch für das Alte Testament? Darf man mit Hilfe des Heiligen Geistes grausame Stellen des AT kritisieren und als schlecht bezeichnen?

    Ich denke, das ist unzulässig.

    Was man mit der Hilfe des heiligen Geistes entscheiden muss ist:

    • Was ist für mich (uns) heute relevant.
    • Was ist überhaupt als "Vorbild" oder Grundsatz geschrieben und
    • was ist (nur) eine Erzählung mit oder ohne Wertung ob gut oder böse