Der Glaube als Voraussetzung für die Erlösung

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde in diesem Thread gerne über den Glauben sprechen:

    • Was ist Glaube? Ist das das zweifellose Wissen, dass Gott existiert? Oder kann man schon das Für-Wahr-Halten der Existenz Gottes für einen Glauben halten? Mir ist der Unterschied zwischen den Begriffen "wissen" und "glauben" im heutigen Sprachgebrauch durchaus klar: glauben bedeutet eher, nicht wissen, sondern in etwas überzeugt sein, wobei aber die Möglichkeit zugelassen wird, dass man sich irrt ("Ich weiß es nicht, ich glaube aber.."). Haben die Aposteln unter dem "Glauben" etwas anderes verstanden?
    • Warum muss man glauben, um Gott zu gefallen? Warum offenbart sich Gott nicht so, dass man es ohne Zweifel weiß, dass Gott existiert? Zum Beispiel bin ich fest davon überzeugt, dass sich ein Netto-Geschäft unmittelbar in der Nähe befindet. Warum zeigt sich Gott nicht so, dass man von Seiner Existenz genauso zweifellos überzeugt wird? Warum möchte Gott, dass wir über den Glauben zu Ihm kommen und nicht über das Wissen? Oder meint ihr, dass Gott in Wirklichkeit genug Zeichen von Sich gibt, dass wir zweifellos wissen können, dass Gott existiert und dass wir nicht zu zweifeln haben?


    Ich stelle diese Fragen, nachdem ich mir eine Reihe wissenschaftlicher Debatten angesehen habe. Wissenschaftler mit atheistischem Weltbild sind so geprägt, dass es Ihnen schwer fällt, an etwas zu glauben, wofür keine wissenschaftliche Evidenz vorliegt. Die Erfahrungen, die gläubige Menschen mit Gott machen, lassen sich zu einem gewünschten Zeitpunkt nicht wiederholen. Von nachprüfbaren Gegebenheiten ist keine Rede, und damit keine Überzeugung, dass das Geschehene wahr ist.

    Gibt Gott diesen ungläubigen Menschen einen zweifellosen Beweis für Seine Existenz sowie für die Richtigkeit der Bibel? Warum kann sich Gott Ihnen nicht so offenbaren, dass sie zum Beispiel die Engel sehen, die sich zeigen und verschwinden etc..? Oder warum hören wir nicht irgendeine Stimme aus dem Himmel?

    Bin auf eure Gedanken gespannt.

    :rolleyes:

    PS: Dieser Thread ist eigentlich nicht dafür gedacht, über alle mögliche, bekannte Belege / Pro-Argumente für die Existenz Gottes zu reden.

    Dir wird wenig vergeben, wenn du wenig liebst. Dir wird viel vergeben, wenn du viel liebst. (Lukas 7,47-50)

    • Offizieller Beitrag

    Dass Glaube ein zentraler Begriff in der Bibel ist lässt sich leicht zeigen: in der Elberfelder Bibelübersetzung findet sich der Wortstamm nahezu fünfhundert Mal (489x) in 439 Versen als Haupt- oder Zeitwort. Davon finden wir 40 Verse im Alten und 399 Verse im neuen Testament. 

    Glaube ist aber nicht nur ein biblischer Begriff, sondern auch ein Wort, das in unserer Umgangsprache gerne verwendet wird. Leider häufig missbraucht wird, denn häufig wird es so verwendet, dass der Volksmund etwas polemisch sagt: „Glauben heißt nichts wissen“. 

    Im AT:

    Die Grundbedeutung des hebr. aman (vgl. -> Amen) mit seinen Ableitungen ämät und ämuna, das wir mit »glauben« übersetzen, ist:
    »das Wesentliche darstellen, zum Wesen vorstoßen«, wobei als Grundtenor mitschwingt: das Feste, Wahre, Zuverlässige, Treue dieser Sache oder Person erkennen und hervorheben.

    Wird von Gott gesagt, daß er ämät hält, muss man wiedergeben: Gott ist treu, wahr, zuverlässig, fest, stetig, mit der Bedeutung: Er handelt so seinem Wesen gemäß, dass er sich in seinem Tun nie verleugnet. (Ps 146,6: …der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was in ihnen ist; der Treue hält auf ewig)

    »Seine Ordnungen sind ämät« heißt: Sie sind gerecht, zuverlässig und beständig (Ps 111,7: Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht. Zuverlässig sind alle seine Gebote).

    Im NT:

    Im Neuen Testament, das sich der griechischen Sprache bedient heißt der Begriff: pstis Glaube; von überreden, überzeugen.

    Glaube bezieht sich auf ein Gegenüber, ein vertrauenswürdiges Gegenüber und nicht auf eine Sache. Gelegentlich wird er interessanterweise auch umgangssprachlich richtig eingesetzt, wenn z.B. gesagt wird: „Ich glaube dir (nicht)…“

    Die Bedeutung von „Glaube“ ist also genau das Gegenteil zu Ungewissheit und weit entfernt von „Vermutung“ oder „Annahme“. Ich halte es für ein perfide List Satans, der es geschafft hat, einen solch zentralen Begriff der Heiligen Schrift im Regelfall der Alltagssprache in das Gegenteil der ursprünglichen Bedeutung zu verkehren.

    Es liegt daher auch an uns unsere Wortwahl zu kontrollieren und nicht „Glauben“ zu sagen, wenn wir „Vermuten“ meinen, oder Ungewissheit ausdrücken wollen.


    Hebr. 11, 1.: Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführt sein von Dingen, die man nicht sieht.

    WStB.: Es ist aber der Glaube die Vergewisserung (Zuversicht) dessen, was man erhofft, und ein inneres Überführtsein von Dingen (Wirklichkeiten), die man nicht sieht.

    Grie: hypóstasis elpizoménon, wörtlich "festes Vertrauen auf Gehofftes“

    In der WStB. wird der Theologe A. Tholuck mit vier Leitgedanken dazu zitiert:

    • Der Glaube, von dem die Schrift spricht, hat es nicht mit dem zu tun, was die Sinne wahrnehmen, sondern mit dem, was über alle sinnliche Wahrnehmung des Menschen hinausgeht.
    • Es ist nicht ein Meinen, das sich über Nacht ändern kann, sondern vielmehr eine Gewissheit, für die der Gläubige auch das Leben einzusetzen imstande ist.
    • Er ist nicht ein Wissen, das Beweise aufbauen und Beweise wieder umstürzen können, sondern eine Überzeugung, die auf dem Leben des Menschen selber beruht.
    • Er ist nicht ein fauler Gedanke, der nicht weiter dringt als bis auf die Lippen, sondern eine überschwängliche Kraft, die das ganze Leben regiert.
      Mir gefällt diese Zusammenfassung sehr gut.

      ES gibt aber sicher noch mehr dazu zu schreiben...

  • Für mich ist "Glaube" das, was in Hebr.11:1 steht. Glaube ist nach der Wortes heutiger Bedeutung eigentlich nicht mehr die richtige Übersetzung. "pistis" meint eigentlich "vertrauen", oder anvertrauen.

    Ich fahre gelegentlich mit dem Zug, und ich vertraue (glaube), dass der Lokführer nüchtern ist, alle Weichen richtig stehen und die Gleise einwandfrei sind, genau so wie das rollende Material des Zuges. Denn nur so komme ich heil an.

    Nur eine Woche vor dem Unglück mit der Magnet-Schwebebahn auf dem Versuchsgelände in Lathen bin ich auch mit 430 km/h über die Strecke gebraust. Ein Lokführer war dabei nicht mehr nötig. Man musste der Einsatzleitung, die man nicht sah, blind vertrauen. Und eine Woche später ging das schief.


    Wie froh bin ich, dass ich mein ganzes Leben meinem Hern Jesus völlig blind anvertrauen kann. Das war in der Vergangenheit immer für mich von Vorteil. Es wird es auch in Zukunft sein.

    Dieses Vertrauen ist keine Leistung im Sinne einer Vorbedingung, sondern es entsteht in demjrnigen, der sich mal ganz am Anfang probeweise auf Gottes Angebot ein gelassen hat und von Gott dann das Wollen und Vollbringen geschenkt bekam.
    benSalomo.

  • ich weiß nicht, ob die Überschrift hier so besonders "glücklich" gewählt ist. Denn nach meinem Verständnis haben wir selbst keinen Einfluss darauf, ob wir erlöst werden. Denn der Glaube an und in Gott garantiert meiner Meinung nach noch nicht den Pfand der Erlösung.

    Ich glaube daran, dass mein vor vier Jahren gestorbener Sohn und meine vorgestern beerdigte Ex - Ehefrau nunmehr sicher in "Abrahams Schoß" sitzen, wie man so schön sagt. Ich weiß sie geborgen in Gott und und damit erlöst von allem Übel, von den Unbilden des menschlichen Daseins. beide haben in ihrem Leben schwer gekämpft und erhalten nun ihren Lohn dafür. Ich sehe sie im Paradies frei von allem, was sie jemals belastet hat, vereint mit Gott.... - und dies macht mich glücklich! Ich bin froh, dass sie es geschafft haben.

    Mein persönlicher Glaube spiegelt sich in der Gewissheit wieder, dass jedes Baby, was ich im Kinderwagen sehe, ein von Gott gewolltes und geliebtes Kind ist; dass jede Pflanze, jeder Baum, jede Blume, welches das Erdreich durchstößt und offenbart wird, Gott selbst offenbart und von ihm zeugt. Mit jedem Leben, was ich wahrnehme, erkenne ich auch die Existenz Gottes im Hier und Jetzt. Letztendlich erkenne ich auch Gott, wenn ich vor dem Spiegel stehe; denn ich könnte mich nicht wahrnehmen, wenn es Gott nicht gäbe.

    Ich weiß nicht, was noch alles auf mich zukommt, was ich noch alles erleben werde.... aber eines weiß ich mit Gewissheit, und diesem Glauben kann mir keiner nehmen: Gott ist immer bei mir und in mir... "er wird mich tragen... auch da wo ich nur eine Spur im Sand wahrnehme!" (Aus dem Text der Predigt meines Sohnes zum Tod seiner Mutter)

    Gruß
    Seeadler

  • Zitat

    Denn der Glaube an ---- Gott garantiert ----- den Pfand der Erlösung.


    die Schrift bezeugt den Glaubensweg im AT:
    "Abraham glaubte dem Herrn und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit" 1.Mos. 15/6;

    Jesus bezeugte den Glaubensweg im NT:
    "Denn also hat Gott die Welt geliebt, ------damit alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben" Joh. 3/16;

    Paulus bezeugte den Glaubensweg im NT :
    "So gibt es nun keine Verdammnis für die, die (durch den Glauben) "in Christus Jesus" sind" Rö. 8/1;
    =============================================================================================================================
    Die Schrift bezeugt also "ZEITLOS" :!:

    Zitat

    "aber ohne Glauben ist´s unmöglich, Gott zu gefallen" Hebr. 11/6;


    Der Glaube ist also "die" Voraussetzung (und Garant) für die Erlösung (siehe Eingangs-Beitrag)
    Y.

  • Yokurt,
    nach dem, wie du es formilierst, ist hier der Glaube mit einem Versprechen verbunden - also glaube ich, weil ich dafür ein Versprechen bekomme? Oder anders ausgedrückt, glauben wir nur, weil wir hoffen, dafür etwas zu bekommen?

    Ich persönlich glaube, weil ich bin, weil ich existiere. Ich glaube, dass Gott mir diese Welt schenkte, in der er mich gesetzt hat. Ich glaube nicht, weil ich etwas für mich persönlich erwarte.

    Wie es für mich kommen wird, so ist es recht! Denn ich weiß. dass Gott in allem gerecht ist und somit immer das richtige tut. Auch dann, wenn ich letztlich vielleicht nicht bei ihm sein werde, weil ich beispielsweise nicht das erfülle, was ich hier als Adventist lerne, wie ich zu sein habe, um die Erlösung garantiert zu bekommen.

    Ich lese Hebräer 11 nicht in Erwartung einer Belohnung, weil ich sehe, was diese Menschen für ihren Glauben bekamen.... sondern ich glaube einfach nur ohne eine Bedingung an meinen Glauben zu knüpfen. Denn das Leben selbst schenkt mir schon sehr viel, dadurch dass ich glaube.
    Ich habe und hatte noch nie seit ich Adventist bin die so genannte "Erlösungsgewissheit" für mich. Wenn diese die Bedingung ist, damit ich erlöst werde - dann läuft hier meiner Meinung nach etwas verkehrt.
    Ich denke, der Glaube sollte absolut frei sein von jeglicher Gegenleistung, nur dann sehe ich ihn als reinen Glauben.

    Als ich damals meinen zehnten zahlte, den ich mir finanziell nicht leisten konnte, so habe ich nicht erwartet, dass irgend ein Mensch mir daraufhin genau den Betrag monatlich schenkt, den ich als den Zehnten ausgerechnet hatte - wie es geschehen war - und auch nicht, dass mir daraufhin auch noch gleich eine kleine Erbschaft zuteil wurde, um meine damals bestehenden Schulden zu bezahlen.

    Ich sehe dies als ein Problem an, so etwas sowohl hier als auch in der Bibel in den Fokus des Glaubens zu setzen - die Belohnung! Es ist deshalb auch immer eine zweischneidige Sache, darüber zu schreiben, was denn aufgrund des Glaubens passiert ist. denn nicht in jedem Fall läuft es so ab, wie man dies in solchen und in den biblischen Beispielen nachlesen kann.

    So zum Beispiel war damals mein Glaube so stark, dass ich wusste, dass ein mir sehr lieber Mensch aus meiner damaligen Gemeinde von seinem Krebs geheilt werden würde, der von all den anderen schon aufgegeben wurde, dass ich nach meinem Gebet für ihn schon wusste - ja ich wusste es einfach - dass er geheilt werden würde. Und so war es auch geschehen.

    Doch im Falle meiner kürzlich verstorbenen Exfrau hatte der gleiche Glaube nicht das gewünschte Resultat. Und doch weiß ich, dass es stets Augenblicke gibt, wo jener Glaube dann auch in Erfüllung geht.

    ich hoffe doch, dass ich das rüber bringen konnte, was ich ausdrücken wollte, denn dieses

    Zitat


    Zitat

    Denn der Glaube an ---- Gott garantiert ----- den Pfand der Erlösung.

    so zusammengerafft, halte ich für die falsche Motivation des Glaubens.

    Gruß
    Seeadler

  • Yokurt,
    nach dem, wie du es formilierst, ist hier der Glaube mit einem Versprechen verbunden - also glaube ich, weil ich dafür ein Versprechen bekomme? Oder anders ausgedrückt, glauben wir nur, weil wir hoffen, dafür etwas zu bekommen?


    Glauben an Gott = Vertrauen zu/in Gott. Und vertrauen kann man nicht, nur weil etwas versprochen wird. Man Vertraut, weil man mit jemanden Erfahrungen gemacht hat, die uns vertrauen lassen. So ist es auch mit Gott. Ich glaube an Gott, ich vertraue Gott, weil ich mit IHM viele Erfahrungen gemacht habe, die mich vertrauen lassen. Vertrauen kann man weder befehlen, noch erkaufen. Daher ist es aus meiner Sicht falsch, diesen Glauben auf das "Bekommen" zu reduzieren.

    Andererseits ist es nicht verkehrt, der Verheißung Gottes zu vertrauen, dass ER uns durch den Glauben an seinen Sohn und dessen Opfer das ewige Leben schenkt. Gott hat seinem Volk immer wieder etwas "Versprochen". Mann nennt es in der biblischen Sprache eben "Verheißung". Und nur weil das Volk Gottes mit Gott schon viele gute Erfahrungen machte, konnten sie Gott vertrauen - an ihn glauben, dass er so tut, wie verheißen/versprochen.

    Ich behaupte für mich sogar, dass wir nur durch diese positiven Erfahrungen - die jeder macht, wenn er sich ernsthaft und ehrlich Gott zuwendet, man muss sie nur sehen (wollen) - an IHN glauben, IHM vertrauen können. Wir dürfen Gott vertrauen und wir dürfen ihn sogar auf die Probe stellen, ob er auch wirklich hält, was er verspricht/verheißt. Maleachi 3, 10.

    Ich persönlich glaube, weil ich bin, weil ich existiere. Ich glaube, dass Gott mir diese Welt schenkte, in der er mich gesetzt hat. Ich glaube nicht, weil ich etwas für mich persönlich erwarte.


    Vermute mal, dass alle die glauben (oder auch nicht) existieren. Und wer Gott ehrlich vertraut, der glaubt nicht nur an ihn, weil er etwas versprochen hat, sondern weil er eben Erfahrungen mit Gott gemacht hat - oder sich auch darauf einlässt (Vertrauensvorschuss, auf die Probe stellen ...) Gott zu vertrauen, mit dem sicheren Resultat, dass Gott sich zu erkennen gibt, dass er sich finden lässt. Nochmals: Es ist nicht verkehrt, auf die Verheißungen zu warten, zu hoffen, zu glauben, zu vertrauen. Das hat nichts mit Berechnung zu tun.


    Wie es für mich kommen wird, so ist es recht! Denn ich weiß. dass Gott in allem gerecht ist und somit immer das richtige tut. Auch dann, wenn ich letztlich vielleicht nicht bei ihm sein werde, weil ich beispielsweise nicht das erfülle, was ich hier als Adventist lerne, wie ich zu sein habe, um die Erlösung garantiert zu bekommen.


    Und dennoch zeigt uns die Bibel, dass wir dem nicht willkürlich ausgesetzt sind. Wir können, dürfen, sollen, müssen unseres dazu beitragen. Und das ist eben das Vertrauen in Gott, dass das Opfer Jesu Christi uns zu erlösen vermag, wenn wir darauf vertrauen - daran glauben.

    Natürlich ist Gott gerecht. Und natürlich wird Gott mit mir - wie auch mit jedem anderen Menschen gerecht verfahren.

    Adventisten wissen - und du weißt das im Grunde auch - dass sie nicht erlöst werden, weil sie ein Muster einlernen von STA vorgegeben. Adventisten richten sich nach der Bibel. Der Glaube allein genügt. DAS, was du dann als "was ich hier als Adventist lerne, wie ich zu sein habe um die Erlösung garantiert zu bekommen" nennst, ist nichts anderes, als die Folge des Vertrauens, als die Folge der Liebe zu Gott. SIE, die Liebe zu Gott lässt uns so werden, wie Gott es von uns erwartet. Nicht die Vorgabe der Adventisten.

    Ich lese Hebräer 11 nicht in Erwartung einer Belohnung, weil ich sehe, was diese Menschen für ihren Glauben bekamen.... sondern ich glaube einfach nur ohne eine Bedingung an meinen Glauben zu knüpfen. Denn das Leben selbst schenkt mir schon sehr viel, dadurch dass ich glaube.


    Das hat Yokurt so auch nicht geschrieben. Dennoch sagt Hebräer, dass der Glaube/das Vertrauen die Grundlage dessen ist, was man hofft. Ist es nun verkehrt, sich der Verheißungen Gottes, seiner Versprechen zu erfreuen und darauf zu vertrauen, dass sie auch geschehen? Bedingungen stellt niemand, der an Gott wirklich glaubt. Doch Gott stellt selbst "Bedinungen" auf, die er erfüllen wird, wenn ... Das lesen wir immer wieder in der Bibel. Wenn du so oder so tust, dann werde ich ...


    Zitat

    Ich habe und hatte noch nie seit ich Adventist bin die so genannte "Erlösungsgewissheit" für mich.

    Die Bibel gibt uns die Gewissheit, dass wer an mich (Jesus) glaubt, der HAT ewiges Leben. Und deren Zusicherung gibt es einige in der Bibel. Wenn du das für dich nicht sagen kannst ... Hm ... darüber kann und will ich nichts sagen.


    Zitat

    Wenn diese die Bedingung ist, damit ich erlöst werde - dann läuft hier meiner Meinung nach etwas verkehrt.

    Ich merke immer wieder, dass du Versprechen Gottes an die wir uns halten dürfen, fälschlicher Weise als Bedingung auslegst. Und doch ist es so: Wer an Jesus glaubt, der HAT ewiges Leben. Das Versprechen - nicht Bedingung - kommt von Gott. Daran zu glauben, das für sich zu erkennen ist nicht verkehrt.


    Zitat

    Ich denke, der Glaube sollte absolut frei sein von jeglicher Gegenleistung, nur dann sehe ich ihn als reinen Glauben.

    Gott gab uns diese Verheißung. Und wir dürfen darauf vertrauen, dass dies auch geschieht. Wer an Gott/Jesus glaubt, HAT ewiges Leben. Das hat mit Gegenleistung nichts zu tun. Gott weiß, warum er den Menschen Gutes verheißt, wenn sie ihm gehorchen. Das anzunehmen, daran zu glauben, hat seine Berechtigung.


    Als ich damals meinen zehnten zahlte, den ich mir finanziell nicht leisten konnte, so habe ich nicht erwartet, dass irgend ein Mensch mir daraufhin genau den Betrag monatlich schenkt, den ich als den Zehnten ausgerechnet hatte - wie es geschehen war - und auch nicht, dass mir daraufhin auch noch gleich eine kleine Erbschaft zuteil wurde, um meine damals bestehenden Schulden zu bezahlen.

    OK, so hast du mit Gott eben die Erfahrung gemacht, dass du ihm vertrauen kannst. Selbst wenn du vorher noch nie Erfahrungen mit ihm gemacht hast. Was mir fast unmöglich erscheint.

    ***

  • Ich sehe dies als ein Problem an, so etwas sowohl hier als auch in der Bibel in den Fokus des Glaubens zu setzen - die Belohnung! Es ist deshalb auch immer eine zweischneidige Sache, darüber zu schreiben, was denn aufgrund des Glaubens passiert ist. denn nicht in jedem Fall läuft es so ab, wie man dies in solchen und in den biblischen Beispielen nachlesen kann.

    Wer setzt den Fokus auf Belohnung? Es ist aber total OK, wenn wir auf die Versprechen Gottes glauben, erhoffen, erwarten. Ich sehe das in keiner Weise Zweischneidig zu sagen, dass der Glaube an Gott der Garant für das ewige Leben ist. Es IST doch letzt endlich so.


    So zum Beispiel war damals mein Glaube so stark, dass ich wusste, dass ein mir sehr lieber Mensch aus meiner damaligen Gemeinde von seinem Krebs geheilt werden würde, der von all den anderen schon aufgegeben wurde, dass ich nach meinem Gebet für ihn schon wusste - ja ich wusste es einfach - dass er geheilt werden würde. Und so war es auch geschehen.

    OK, wieder eine Erfahrung mit Gott, die dein Vertrauen, deinen Glauben an ihn stärkten. Ist doch in Ordnung so.


    Doch im Falle meiner kürzlich verstorbenen Exfrau hatte der gleiche Glaube nicht das gewünschte Resultat. Und doch weiß ich, dass es stets Augenblicke gibt, wo jener Glaube dann auch in Erfüllung geht.

    Ich verstehe jetzt grad nicht ... Welcher Glaube, welches Vertrauen soll in Erfüllung gehen?


    ich hoffe doch, dass ich das rüber bringen konnte, was ich ausdrücken wollte, denn dieses


    Denn der Glaube an ---- Gott garantiert ----- den Pfand der Erlösung.

    so zusammengerafft, halte ich für die falsche Motivation des Glaubens.

    Das ist eine Tatsache, dass "der Glaube an ---- Gott garantiert ----- den Pfand der Erlösung" Ist. Welche Motivation jemand hat, Gott zu vertrauen, muss jedem selbst überlassen bleiben.

    ***

  • Hallo Nachtperle,

    Du hast es gut erkannt:

    +) Glaubensgerechtigkeit versus "Werksgerechtigkeit" !

    +) Geschenk versus "Verdienst"

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Darum ging es hier nicht, Yokurt - ich habe etwas anderes angesprochen....

    Seeadler

  • an einer Stelle habe ich bei E.White gelesen, daß die meisten Menschen verwundert gucken werden, wer alles gerettet wird. Ich schließe daraus, daß wir deshalb verwundert gucken würden, weil wir gern nach einer Regelliste leben, und nach einer solchen entscheiden, wer Christ ist, und wer nicht. Auch nach einer solchen will man gern entscheiden, wer am Ende zu den Geretteten gehören wird.

    Deshalb glaube ich, daß unsere Vorstellung von der Gnade Gottes richtig über den Haufen geworfen wird, sollten wir dabei sein ...