Eta Linnemann - Umgang mit der historisch-kritischen Bibelauslegung

  • Hallo Babtist,

    Noch gibt es nicht allzu viele Beiträge in diesem Thread. Erste Stellungnahmen zu deinen Eingangsfragen sind schon ersichtlich.
    Ich werde diese Antworten versuchen in einem Beitrag übersichtlich zu ordnen, aber-----zu deiner letzten Frage bedarf es noch ergänzender Infos von dir.

    Zitat

    warum gibt es "leider" Schulen die nicht nur über die Historisch Kritische Methode informieren sondern mit ihr die Bibel auslegen?

    offizielle inneradventistische/außeradventistische "Schulen"??. Private Meinungen von Theologen in ihren Büchern? etc

    Die Position der GK (offiziell/weltweit) habe ich u.A.bereits in # 4 zitiert.

    l.g.Yokurt

  • Servus Christel,

    so kurz wie möglich, soviel wie nötig----nehme ich mir immer wieder--besonders in Foren--vor, der Übersichtlichkeit wegen, hofffe auf dein Verständnis.

    Zitat

    Hm, das Buch von Gerhard Maier "Biblische Hermeneutik" ist sehr philosophisch und apologetisch gehalten. Leider habe ich die Auslegungs-Regeln der speziellen biblischen Hermeneutik bisher dort nicht in kompakter Form gefunden.

    +) Apologetisch würde ich bestätigen, ich denke eine solche Position ist qualitiativen --biblisch haltbaren Erkenntnissen--nicht abträglich.

    +) "Philosophierendes" Gedakengut allerdings finde ich bei G. Maier in seinem Werk nicht. Darüber später? oder muß das nun geklärt werden, andernfalls sein Werk für unser Thema nicht brauchbar wäre?

    Zitat

    Leider habe ich die Auslegungs-Regeln der speziellen biblischen Hermeneutik bisher dort nicht in kompakter Form gefunden.

    Das stimmt, obgleich vorhanden. Sein werk berichtet ja u.A. warum er die HKM zugunsten einer spez./bibl/Hermeneutik ablehnt. Von daher sind die einzelnen Elemente der HKM nicht übersichtlich auf einer bestimmten Seite zu finden, aber------am Ende seines Werkes widmet er sich "

    Zitat

    G. Maier "der dringendsten hermeneutischen Aufgabe, die uns heute im Gebiet der Theologie gestellt ist, ist die Entwicklung einer biblisch, historischen Auslegung.(S.332---- des Auslegungsvorganges im konkreten Einzelfall" )S.337)--incl. einer Tabelle der möglichen Arbeitsschritte dafür (S. 359)

    eine sehr bemerkenswerte Aussage :!:
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    Ein erster Überblick über die Einzelschritte der Exegese in dieser Tabelle zeigt, daß er zwar "entweder/oder" fordert, aber trotzdem in seinen Einzelschritten Überlegungen wie
    II/6 Überprüfung der Übersetzung
    II/7 Zeitgeschichtliche Einordnung
    II/9 Religionsgeschichtlicher Vergleich
    II/9 Traditions/Redaktionsgeschichte
    etc
    keineswegs außer Acht läßt, und trozdem unterliegen die Einzelschritte einem "entweder/oder", (HKM oder bibl./hist/Methode) weil sein Blickwinkel, die Art und Weise des Zuganges zu den Einzelgedanken, ein gänzlich andere Grundvoraussetzung berücksichtigt.!! Vielleicht hilft uns dieser Abschnitt S332-359 zu verstehen, daß er trotzdem--konsequent--die Voraussetzungen der HKM,deren bibl. Zugang und damit deren Ergebnisse--ablehnt.
    Sollten wir uns also genauer ansehen.

    Ich kann natürlich--aus der adv. Sicht--relativ schnell und leicht zusätzlich eine Gegenüberstellung der wichtigsten Unterschiede beider Methoden anführen. Da würde die gegenseitige Ausschließlichkeit gut ablesbar sein. Wäre das ergänzend hilfreich?

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Hallo Yokurt,

    ich habe inzwischen die entsprechenden Seiten gelesen!

    Ich kann natürlich--aus der adv. Sicht--relativ schnell und leicht zusätzlich eine Gegenüberstellung der wichtigsten Unterschiede beider Methoden anführen. Da würde die gegenseitige Ausschließlichkeit gut ablesbar sein. Wäre das ergänzend hilfreich?

    Das wäre bestimmt hilfreich für die gegenseitige Verständigung!

    Vielleicht kannst Du auch kurz Gemeinsamkeiten miterwähnen, denn die gibt es. Diese sehe ich z.B. darin, dass es erforderlich ist die alten Sprachen zu kennen.
    Wenn wir uns hier geeinigt haben könnten wir vertiefen.

    LG Christel

  • Servus Christel,

    Zitat

    ich habe inzwischen die entsprechenden Seiten gelesen!


    Das wäre bestimmt hilfreich für die gegenseitige Verständigung!

    Vielleicht kannst Du auch kurz Gemeinsamkeiten miterwähnen, -----(Kenntnis alter Sprachen)

    Mir war klar, was deine sporadische Präsenz hier im Forum vermutlich bedeutet ;)
    Nun gut, ich werde versuchen die mir bekannte adv. Zusammenfassung und Gegenüberstellung der beiden Methoden hier übersichtlich (in Kurzform) zu präsentieren.

    Es ist ggf. ganz gut, diese mal hier öffentlich zur Diskussion zu stellen,(Ich hätte dir ja auch für uns beide das Dokument per Mail Anhang senden können)
    Im Laufe der Jahre jedenfalls habe ich erkannt, welch immense Konsequenzen für die jeweiligen Ergebnisse die Anwendung der Einen oder der Anderen Methode hat.
    Ich bin auch überzeugt, daß die konsequente STA Anwendung der historisch biblischen Methode (= Ablehnung der HKM) auch ein entscheidender (MIt) Grund dafür ist, warum STA das heutige Glaubensverständnis hat. Vielleicht aber wird es auch nur bein einem "Vier-Augen Gespräch" bleiben.

    "trockene Theologie ist ein Übel, das sollen die Anderen (für uns) betreiben, wir wollen (geistliche fertige) Ergebnisse!"; schon mal gehört? hat das seine Berechtigung ?
    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • ein Überblick zu den Hauptunterschieden 1)
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    Servus Christel,
    Hier nun --in einige Beiträge unterteilt--ein Überblick. Dazu nur zwei bedenkenswerte zentrale Aussagen des Autors, was die Bedeutung der richtigen Wahl der Auslegungsmethode der Bibel für die Ergebnisse seiner Meinung nach betrifft:

    Zitat

    +) "Heute bin ich davon überzeugt, daß das In-Frage stellen der Autorität der Bibel der Grund für alle anderen Streitfragen in der Gemeinde ist". S.5;

    Zitat

    +) "Viele haben das Empfinden, es handle sich bei einer Diskussion über diesee Frage nur um Wortbedeutungen und nicht um einen eindeutigen radikalen Unterschied zwischen zwei Auslegungsmethoden S. 8;


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    in diesem ersten Beitrag zunächst mal nur,

    A) die Definition der beiden Methoden S. 9;


    HKM:
    "Der Versuch, den Wahrheitsgehalt nachzuweisen und die Bedeutung der biblischen Aussagen auf der Grundlage der Prinzipien und des Verfahrens der säkularen historischen Wissenschaft zu begreifen"

    Historisch-biblische Methode
    "Der Versuch, die Bedeutung der biblischen Aussgen durch methodologische Erwägungen, die allein aus der Heiligen Schrift erwachsen, zu begreifen"
    Fortsetzung folgt----

    Wie ich dich kenne, brauche ich ja nicht zu erwähnen, wie wichtig es sein wird, sich die einzelnen Beiträge auszudrucken um eine brauchbare Arbeits-und Diskussiongrundlage für später zu haben. Hier im -Forum hin-und her zu scrollen wird nicht reichen. Ich wollt´s trotzdem gesagt haben. ;)

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt
    ==========================================================================================================================================
    1) Journal der Adventistischen Theologischen Gesellschaft, Band 1, Nr. 1, 1996 ; Artikel "Die Autorität der Heiligen Schrift, eine persönliche Pilgerreise" Richard M. Davidson, Theologisches Seminar der Siebenten Tags Adventisten, Andrews University

  • ein Überblick zu den Hauptunterschieden 1)
    Fortsetzung von Beitrag 46
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    B) Ziele der beiden Methoden


    HKM:
    "Zur korrekten Bedeutung der Heiligen Schrift vorzudringen; was ist die Absicht des menschlichen Autors im Verständnis seiner Zeitgenossen "?

    Historisch biblische Methode
    "Zur korrekten Bedeutung der Heiligen Schrift zu gelangen; zu dem, was Gott mitteilen wollte, ganz gleich, ob der menschliche Autor oder seine Zeitgenossen es völlig verstanden habe oder nicht."

    In der Folge kommen wir dann unter Pkt C) zu sieben "Grundvoraussetzungen"

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • ein Überblick zu den Hauptunterschieden 1)
    Fortsetzung von Beitrag 47
    ==============================================================================================================================

    C) Grundvoraussetzngen der beiden Methoden


    HKM: 1): Säkuläre Norm:
    Die Grundsätze und Verfahrensweisen der säkulären historischen Wissenschaft bilden die äußere Norm und angemessene Methode, mit denen die Wahrhaftigkeit bewertet und die Bedeutung der biblischen Aussagen erklärt werden.

    Historisch biblische Methode: 1) Allein die Heiige Schrift:
    Die Autorität und Einheit der Heiligen Schrift ist die endgültige Norm in Hinblick auf den Inhalt und die Methode der Interpretation.
    _______________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 2); Prinzip der Kritik (methodologischer Zweifel:
    Die Autonomie des menschlichen Prüfers selbst zu fragen und zu bewerten, unabhängig von den speziellen Aussagen des Textes.

    Historisch biblische Methode: 2) Die Bibel ist die höchste Autrorität und den Prinzipien der Kritik nicht unterworfen:
    Biblische Aussagen werden als Gegebenheit angenommen und sind keiner äußeren Norm unterworfen, um ihre Wahrhaftigkeit, Angemessenheit, Verständlichkeit etc. zu bestimmen (Jes. 66/2;
    ________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 3); Prinzip der Analogie: Gegenwärtige Erfahrungen:
    sind das Kriterium zum Bewerten der Wahrscheinlichkeit, daß die biblischen Ereignisse stattgefunden haben; da im Prinzip alle Ereignisse ähnlich sind.

    Historisch biblische Methode:3); Aufhebung der zwingenden Prinzipien der Analogie:
    um das einzigartige Handseln Gottes anzuerkennen, wie es in der Heiligen Schrift und im Prozess der Gestaltung der Schrift beschrieben wird. (2.Petr 1/19-21)
    _________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 4); Prinzip der Korrelation (oder des Kausalprinzips)
    Ein strenges System von Ursache und Wirkung ohne Raum für das übernatürliche Eingreifen Gottes in die Geschichte.

    Historisch biblische Methode:  4); Aufhebung des Prinzips der Korrelation,
    (oder der natürlichen Ursache und Wirkung), um das göttliche Eingreifen in die Geschichte gelten zu lassen, wie es in der Heiligen Schrift beschrieben wird (Hebr. 1)
    ________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 5); Uneinheitlichkeit der Heiligen Schrift,
    da an ihrer Entstehung viele menschliche Autoren beteiligt sind; Schrift kann deshalb nicht mit Schrift verglichen werden (Beweistexte) um eine einheitliche biblische Lehre zu erhalten.

    Historisch biblische Methode: 5); Einheit der Heiligen Schrift,
    da die menschlichen Schreiber vbon einem himmlischen Autor geleitet wurden. Schriftaussagen können deshalb mit Schriftaussagen verglichen werden, um zu einer biblischen Lehre zu gelangen. (Lk.24/27; 12.Kor.2/13)
    _______________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 6); Der "zeitgebundene" oder "kulturellbedingte" Charakter der Heiligen Schrift
    der "historische Kontext" ist für die Entstehung der Heiligen Schrift verantwortlich.

    Historisch biblische Methode: 6); Der zeitlose Charakter der Heiligen Schrift:
    Gott spricht durch den Propheten zu einem bestimmten Kulturkreis; dennoch überschreitet die Botschaft kulturelle Hintergründe als zeitlose Wahrheit. (Joh. 10/35)
    _________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 7); Die menschlichen und göttlichen Bestandteile der Heiligen Schrift
    müssen auseinandergehalten und getrennt werden: die Bibel ENTHÄLT Gottes Wort, ist dem Wort Gottes aber nicht gleichwertig.

    Historisch biblische Methode: 7); Die göttlichen und menschlichen Bestandteile der Heiligen Schrift
    können nicht auseinandergehalten und getrennt werden: Die Bibel IST IDENTISCH mit dem Wort Gottes (2.Tim.3/16,17)
    _________________________________________________________________________________________________________________

    in der Folge kommen wir dann unter Pkt D) zu fünf grundlegenden Verfahren der Auslegung.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • ein Überblick zu den Hauptunterschieden 1)
    Fortsetzung von Beitrag 48
    ======================================================================================================================

    D) Grundlegende Verfahren der Auslegung der beiden Methoden

    HKM: 1) Historischer Kontext (Sitz im Leben):
    Versuch, den rekonstruiertgen hypothetischen Lebensrahmen zu verstehen, der den biblischen Text hervorgebracht hast (oft völlig getrennt von dem Hintergrund, den der Text speziell erwähnt.)

    Historisch biblische Methode:  1) Historischer Kontext (Sitz im Leben):
    Versuch, den zeitgenössischen historischen Hintergrund zu begreifen, in dem sich Gott offenbart hat (mit der ganzen Heiligen Schrift als endgültigem Kontext und Norm für die Anwendung des historischen Hintergrundes für denText)
    __________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 2) Literarische (Quellen) Kritik:
    Der Versuch, den Prozess der literarischen Entwicklung hypothetisch zu konstruieren und zu verstehen, der zur gegenwärtigen Form des Textes führt, gegründet auf die Annahme, daß die Quellen ein Produkt des Lewbensrahmens der Gesellschaft sind, die sie hervorgebracht hat (oft im Gegensatz zur speziellen Schriftaussage hinsichtlich des Ursprungs undf Art der Quellen)

    Historisch biblische Methode: 2) Literarische Analyse:
    Untersuchung der literartischen, charakteristischen Merkmale des biblischen Materials in ihrer kanonischen Form.
    __________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 3) Formkritik:
    Der Versuch,eine mutmaßliche Rekonstrtuierung des präliterarischzen (mündlich) zu entwickeln und zu beschaffen, der hinter den verschiedenen literarischen Formen steckt, gegründet auf die Annahmen, daß das biblische Material eine mündliche Vorgeschichte hat wie die konventionelle Volsligteratur und genau wie diese auf einer traditionellen Grundlage entsteht, die nach Gesetzen geformt wird, die der Entwicklung folkloristischer Traditionen innewohnt.

    Historisch biblische Methode: 3) Formanalyse:
    Ein Versuch, die verschiedenen Typen der Literatur beschreiben und zu klassifizieren, die man in der (kanonischen Form) der Heiligen Schrift findet.
    ___________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 4) Redaktionskritik:
    Der Versuch, den Lebensrahmen und die soziologische und theologische Motivation herauszufinden und zu beschreiben, die die Grundlage bestimmt, auf der der Redakteur ausgewählt, modifiziert, rekonstruiert, bearbeitet, abgewandelt oder dem traditionellem Material hinzugefügt hat, um es das aussagen zu lassen, was mit den neuen theologischen Interessen innerhalb der neuen Lebensumstände übereinstimmt. Die Annahme, daß jeder Redakteur eine einzigartige Theologie und und einmalige Lebensumstände gehabt hat, die anders waren als seine Quellen und die der anderen Redakeure. (ja vielleidht sogar im Widerspruch dazu standen)

    Historisch biblische Methode: 4) Theologische Analyse der Bibelbücher:
    Ein Studium der speziellen theologischen Schwerpunkte jedes Bibelschreibers (gemäß seinen eigenen Geistesanlagen und seinem Begriffsvermögen) mit Hinblick auf den größeren Kontext der Einheit der ganzen Heiligen Schrift, der zuläßt, daß die Bibel sich selbst auslegt und die verschiedenen Schwerpunkte miteinander übereinstimmen.
    __________________________________________________________________________________________________________________
    HKM: 5) Geschichtstradition:
    Der Versuch,die zusammengesetzten und vorgeschichtlichen Traditionen von einer Etappe zur anderen aufzuspüren, wie sie mündlöich
    von Generation zu Generation weitergegeben wurden bis zur endgültig geschriebenen Fassung; gegründet auf die Annahme, daß jede Generation das Material bei der mündlichen Wiedergabe umgestaltet hat.

    Historisch biblische Methode: 5) Diachronische (geschichtliche/thematische) Analyse:
    Der Versuch, die verschiedenen Themen und Motive chronologisch durch die ganze Bibel in ihrer kanonischen Form zurückzuverfolgen; gegründet auf die Position der Heiligen Schrift, daß Gott für spätere Generationen zusätzliche (fortschreitende) Offenbarungen gibt, die jedoch in völliger Übereinstimmung mit allen vorangegangenen Offenbarungen sind.
    ___________________________________________________________________________________________________________________

    "Wir müssen uns fragen,
    1) ob die irdische, historische Wissenschaft mit ihren sie begleitenden Mußmaßungen für das Studium der Heiligen Schrift angemessen ist.

    2)Können wir im Lichte der biblischen Behauptung, daß die Schrift durch göttliche Offenbarung von "oben" entstanden ist, nur von "unten", von der naturalistischen ebene an sie herangehen?

    3) Kann die wissenschaftliche Methode vorschreiben, wie man sich der Heiligen Schrift nähern soll,

    4) oder sollte die Methode des Studiums der heiligen Schrift auf den Prinzipien beruhen, die in der Schrift gefunden werden? (S.12)
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    Fragen wir uns das überhaupt?
    Welche Antworten haben wir? und warum?

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Mir war klar, was deine sporadische Präsenz hier im Forum vermutlich bedeutet ;)

    Hallo lieber Yokurt,
    ich behaupte NEIN, Du kannst es nicht wissen. Dazu kennst Du meine Lebensumstände zu wenig. Du weißt auch nicht, dass ich zwischenzeitlich auf Safari war, Marmelade gekocht und jetzt Besuch habe. Spekulation scheidet als seriöses Kriterium der Textanalyse aus. ;)

    Du warst fleißig, Danke! Ich will nicht auf die Schnelle antworten, dazu sind mir das Thema und Deine Arbeit zu wichtig. Ich schaue mir Deine Gegenüberstellungen in Ruhe an und antworte zum Wochenende, ok?


    "trockene Theologie ist ein Übel, das sollen die Anderen (für uns) betreiben, wir wollen (geistliche fertige) Ergebnisse!"; schon mal gehört? hat das seine Berechtigung ?

    In dieser krassen Form habe ich es noch nicht gehört.
    Ich würde sagen, ohne Fleiß kein Preis. Selbst "fertige Ergebnisse" müssen reflektiert und sollten geprüft werden.
    Außerdem, die Oberfläche ist was für Anfänger. In der Tiefe (Vertiefung) wird es erst richtig interessant!

    LG Christel

  • Servus Christel,

    dachte ich mir´s doch, wenn ich " Vermutungen" anstelle, das kann ins Auge gehen. Deshalb hab ich ohnehin nur "vermutet" ;) denn du hattest natürlich Recht, "Wissen" konnte ich´s nicht-----und sofort hat das Christel erkannt (lächle)
    Safari? na sag mal--------in diesem Zusammenhang gleich eine Info an dich.

    Ich bin vom 22. Juli-5. August auf Urlaub, d.h. vom PC abwesend, bin ich zwar sonst auch manchmal, aber in dieser Zeit durchgehend.
    d. so wirklich "vertiefend" wird sich wohl erst später ergeben, macht ja auch nichts (gilt nur für mich), will nicht schon wieder von dir behaupten, was ich nicht weiß ;) )

    In diesem Sinne --für die nächsten Tage,
    laß was von Dir hören

    alles Liebe aus Wien
    Yokurt

  • Safari? na sag mal--------


    @ Ich war hier: http://ajftravels.com/index.html


    Sri Lanka hat mehr zu bieten als Buddhismus. Es gibt auch Christen... :)
    Auf der Safari konnten wir aus der Nähe hunderte wilde Elephanten beobachten.

    Jayalath Fernando http://ajftravels.com/contact.php</a> hat die Rundreise individuell für uns geplant. Wir haben ihn dort auch persönlich kennengelent und natürlich hatten wir einen deutsch sprechenden einheimischen Reiseführer. - Eine Woche Rundreise + eine Woche Erholung an der Küste (Badeurlaub). Es war wunderschön. :)


    @ Ich habe mir Deine Texte über die HKM und die Historisch biblische Methode ausgedruckt und werde sie hiermit vergleichen:
    https://www.pascal-wittmann.de/static/histori…che-methode.pdf

    Bis bald

    Christel

  • Hallo Christel,

    kennst du die recht kritischen Äußerungen von Benedikt XVI (resp. Josef Kardinal Ratzinger, als der er ja schreibt) zur "historisch kritischen Methode" die er in seinem Buch "Jesus von Nazareth" dokumentiert?

    Hallo Heimo,

    ja! Ich besitze das Buch.

    Die Papst schreibt dort auch:
    „Die historisch-kritische Methode – wiederholen wir es – bleibt von der Struktur des christlichen Glaubens her unverzichtbar. Aber zweierlei müssen wir hinzufügen: Sie ist eine grundlegende Dimension der Auslegung, aber sie schöpft den Auftrag der Auslegung nicht aus, der in den biblischen Schriften die eine heilige Schrift sieht und sie als von Gott inspiriert glaubt." (Jesus von Nazareth : Erster Teil Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung / Josef Razinger Benedikt XVI., Aus dem Vorwort S. 14f.)


    Wichtig für die katholische Exegese sind auch diese Dokumente:

    DEI VERBUM : ÜBER DIE GÖTTLICHE OFFENBARUNG

    http://www.vatican.va/archive/hist_c…-verbum_ge.html


    und

    PÄPSTLICHE BIBELKOMMISSION DOKUMENT: Die Interpretation der Bibel in der Kirche

    http://www.vatican.va/roman_curia/co…tazione_ge.html

    LG Christel

  • Servus Christel,

    schöner Urlaub gewesen, super, hast wohl viel gesehen------
    danke für die Urlaubs-Info---bin froh, daß du gesund wieder daheim bist.

    Zitat

    @ Ich habe mir Deine Texte über die HKM und die Historisch biblische Methode ausgedruckt und werde sie hiermit vergleichen:
    https://www.pascal-wittmann.de/static/hi…che-methode.pdf

    ich auch-----

    ob ich vorm Urlaub in einer Woche auch die von dir an HeimoW angeführten Texte und Exegese aus kath. Sicht "intus" bekomme kann ich dir nicht versprechen----, ich bleib jedenfalls "dran".

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Servus Christel,

    A) Ergänzend zu der bereitgestellten Tabelle zur Gruppe C) was die Bedeutungt der einzelnen Voraussetzungen betrifft: (S. 14)

    "Es sind sieben Voraussetzungen die jeder Schriftauslegunge zugrunde liegen:"

    +) Pkt 1) ist der grundlegende Orientierungspunkt

    +) Pkt 2,3 und 4 sind entscheidende Prinzipien

    +) Pkt 5,6 und 7 sind Auswirkungen dieser Prinzipien
    ==================================================================================================================
    B) Ergänzend zu der Gruppe D) "Auslegungsverfahren" (S. 20)

    +) "Es wird festgestellt, daß beim Studium die gleichen Handhabungen bei beiden (Methoden) angewandt werden und den historischen, linguistischen, grammatikalisch-syntaktischen und literarischen Einzelheiten die gleiche sorgfältige Aufmerksamkeit geschenkt wird."

    Ich denke, daß diese Hinweise bei der Detailbetrachtung und Beurteilung der Methoden noch sehr hilfreich sein werden.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Gut, folglich ist der grundlegende Orientierungspunkt dieser:

    Zitat

    HKM: 1): Säkuläre Norm:
    Die Grundsätze und Verfahrensweisen der säkulären historischen Wissenschaft bilden die äußere Norm und angemessene Methode, mit denen die Wahrhaftigkeit bewertet und die Bedeutung der biblischen Aussagen erklärt werden.


    Historisch biblische Methode: 1)
    Allein die Heiige Schrift:
    Die Autorität und Einheit der Heiligen Schrift ist die endgültige Norm in Hinblick auf den Inhalt und die Methode der Interpretation.


    Um Missverständnisse zu vermeiden, wie Du an meinen Beitrag # 53 sehen kannst, wird von Seiten der kath. Kirche und so halte ich es auch, an der Göttlichen Offenbarung als auch an der HKM festgehalten.

    Wie ich an Deiner Übersicht sehe und wie es auch durch die Bezeichnung „Historisch biblische Methode“ deutlich wird, werden historische Aspekte hier ebenfalls nicht außen vor gelassen.
    Es handelt sich also um eine unterschiedliche Gewichtung.

    Worin drückt sich nach Deiner Meinung die "Autorität und Einheit der Heiligen Schrift" aus? Steht alles auf einer Ebene oder gibt es so etwas wie einen "Schlüssel des Verständnisses"?

    LG Christel

  • Servus liebe Christel,

    Zur ersten (grundlegenden) Grundvoraussetzungen C1)gem.der Tabelle und deiner Frage "worin sich die Autorität und Einheit der Schrift" (historisch biblische Methode) ausdrückt"
    ========================================================================================================
    Zum besseren Verständnis der wenigen (konzentrierten) Aussagen zu den einzelnen Punkten der Tabelle hat der Autor des Artikels dazu einige erläuternde Ergänzungen angeführt.
    So z.B. zur Definition A), zum -Ziel B) und zu den einzelnen Grundvoraussetzungen C). Ich wollte die wichtigsten Gedanken dazu noch anführen---Du bist mir nun mit deiner Frage zu C1) zuvor gekommen. Dazu führt der Autor aus

    Zitat

    "Bei der HKM bilden die Prinzipien und Verfahren der irdischen Wissenschaft die äußere Norm für das Bewerten der Wahrhaftigkeit und Auslegung der Bedeutung biblischer Angaben"


    Wir erkennen sofort, daß es letztendlich um die Frage geht:
    +) Wer hat das letzte Wort?
    +) Welches ist die endgültige Norm?
    +) Soll die Hl. Schrift durch die Grundsätze der weltlich-historischen Methode(n) beurteilt werden oder die Methode durch die Hl. Schrift? S. 14) 
    wahrlich eine "grundlegende" Voraussetzung, die alle Punkte (A,B,C,D) beeinflußt!!
    ========================================================================================================
    zur Autorität der Bibel: siehe die Aussagen zu den Pktn C2 bis C7 der historisch/bibl. Methode

    zur Einheit der Bibel: siehe die Aussagen PKt C5) der historisch/bibl. Methode

    Ein" Verständnisschlüssel" zu deiner Frage HKM ja oder nein, könnten schon --ganz plakativ ausgedrückt--die einzelnen Gegenüberstellungen in der Gesamt-Zusammenschau zeigen:
    -) bei der HKM enscheidet bei allen Pktn der Mensch über das, was die Schrift "zu sagen hat"
    -) bei der historisch/bibl. Methode zeigt bei allen Pktn die Schrift dem Menschen, was sie zu sagen hat.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

  • Wir erkennen sofort, daß es letztendlich um die Frage geht:
    +) Wer hat das letzte Wort?
    +) Welches ist die endgültige Norm?
    +) Soll die Hl. Schrift durch die Grundsätze der weltlich-historischen Methode(n) beurteilt werden oder die Methode durch die Hl. Schrift? S. 14)
    wahrlich eine "grundlegende" Voraussetzung, die alle Punkte (A,B,C,D) beeinflußt!!


    Warten wir's ab! - Wie die Methode durch die Hl. Schrift beurteilt wird, kann ich mir allerdings nicht vorstellen.


    Lieber Yokurt,

    die HKM ist eine Methode, die Glaubensfragen außen vor lässt.
    Hingegen geht es bei der historisch biblischen Auslegung, um eine gläubige Auslegung, oder?

    Wenn ich die Bibel gläubig betrachte, dann wende ich einen „Schlüssel“ an, den ich bei der Darlegung der historisch biblischen Methode vermisse.

    Unter C steht bezüglich der hist. biblischen Methode:

    Zitat

    5); Einheit der Heiligen Schrift,

    da die menschlichen Schreiber vbon einem himmlischen Autor geleitet wurden.
    Schriftaussagen können deshalb mit Schriftaussagen verglichen werden, um zu
    einer biblischen Lehre zu gelangen. (Lk.24/27; 12.Kor.2/13)


    Historisch biblische Methode: 6); Der zeitlose Charakter der Heiligen Schrift:

    Gott spricht durch den Propheten zu einem bestimmten Kulturkreis; dennoch
    überschreitet die Botschaft kulturelle Hintergründe als zeitlose Wahrheit.
    (Joh. 10/35)


    Folglich müssten unterschiedliche Aussagen auf einen Nenner gebracht, also harmonisiert werden, oder?


    Beispiel für eine Harmonisierung:
    Atheisten, die den Glauben bekämpfen betrachten die Bibel als Einheit. Als Schlüssel verwenden Sie gern Krieg, Zorn, Steinigung…, sie harmonisieren die Bibel daraufhin und sie kommen zu einer Schlussfolgerung…

    Daher denke ich, dass so ein Schlüssel nicht beliebig gewählt werden darf.


    Ein Schlüsseltext ist für mich Hebr 1,1ff:

    Zitat

    Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn, den er zum Erben des Alls eingesetzt und durch den er auch die Welt erschaffen hat; er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens; er trägt das All durch sein machtvolles Wort, hat die Reinigung von den Sünden bewirkt und sich dann zur Rechten der Majestät in der Höhe gesetzt; er ist um so viel erhabener geworden als die Engel, wie der Name, den er geerbt hat, ihren Namen überragt. Denn zu welchem Engel hat er jemals gesagt: Mein Sohn bist du, heute habe ich dich gezeugt, und weiter: Ich will für ihn Vater sein, und er wird für mich Sohn sein.“ …


    Damit stehen nicht mehr alle Aussagen der Hl. Schrift auf einer Ebene, denn nie hat Gott so deutlich gesprochen wie durch seinen Sohn Jesus Christus. Der Sohn ist demnach der Schlüssel zum Verständnis der Hl. Schrift.


    LG Christel

  • Servus liebe Christel,

    ich versuch mal auf deine Themen! in # 58 --der Reihe nach--zu antworten. Grundlage dafür = die (Kurz) Infos der tabellarischen Gegenüberstellung der HKM also auch der hist/bibl. Methode.
    ======================================================================================================

    Thema A): die angemessene (hermeneutische) Methode der Bibelauslegung:

    In Pkt. C! hat der Autor zunächst auf die grundsätzliche Unvereinbarkei der beiden "Voraussetzungen" --HKM versus hist/bibl. Methode ---- und deren "Führungsrolle in Bezug auf alle weiteren angeführten Voraussetzungen hingewiesen. Ergänzend dazu führt er an (S. 14):
    =======================================================================================================
    +) "Bei der HKM bilden die Prinzipien und Verfahrender irdischen Wissenschaftdie äußere Norm für das Bewerten der Wahrhaftigkeit und Auslegung der Bedeutung biblischer Angaben"
    ---(d.h. der Mensch ist letzte Autorität!!)

    +) " sola scriptura"??--das nehmen wir nicht mehr als unsere Norm".
    (d.h. der Mensch ist letzte Autorität)

    +) Wir müssen bestimmte rationale!! Kriterien entwickeln,(= HKM) die wir auf jeden Text (??) anwenden können, um seine Wahrhaftigkeit und Authentizität zu bestimmen"
      (d.h. der Mensch bestimmt die Methode, ist letzte Autorität), -----

    ungeachtet des "Gegenstandes ??. Bei anderen "Gegenständen zeitigt die HKM u.U. brauchbare Ergebnisse ( alte antike Texte, weltliche Literatur, Philosophie, Rechtswissenschaft etc)--- trotzdem muß! sie geradezu dort versagen, wo es sich um göttliche Offenbarungen, -- der Schrift, --handelt. Dieser "Gegenstand" kann nämlich mit Nichts bekanntem überlieferten verglichen werden. Er ist göttlichen Ursprungs!! Da hat die HKM als Auslegungsmethode keine Autorität (G. Maier Kap. II)

    +) "Die GRUNDVORAUSSETZUNG der HKM ist die der menschlichen Vernunft und die Überlegenheit der Vernunft als höchstes Kriterium der Wahrheit!"
    (d.h. der Mensch ist letzte Autorität)
    ==========================================================================================================

    Im Gegensatz dazu erklärt der Autor zu diesem Punkt C 1 "

    Zitat

    " bei der historisch, biblischen Methode sind die Autorität und Einheit der Schrift dergestalt, daß die Schrift ihre eigene, endgültige Norm ist, anstatt weltliche Wissenschaft oder menschliche Vernunft oder menschliche Erfahrung"!!

    d.h. die Schrift ist letzte Autorität
    =======================================================================================================
    in diesem Sinne war mein salopper Versuch bei C1 die unvereinbare Voraussetzung bei beiden Methoden zu zeigen, gemeint:
    -) bei der HKM enscheidet bei allen Pktn der Mensch über das, was die Schrift "zu sagen hat"
    -) bei der historisch/bibl. Methode zeigt bei allen Pktn die Schrift dem Menschen, was sie zu sagen hat.

    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt

    PS:Dieser Trend ist (über)deutlich bei allen weiteren Voraussetzungen genau so zu erkenne,--- bei der Definition, dem Ziel und den Verfahren.
    In diesem Sinne ist auch der Satz des Autors zu verstehen, wo Du nachgefragt hast:"Wie die Methode durch die Hl. Schrift beurteilt wird, kann ich mir allerdings nicht vorstellen" soll heißen: die (gewählte) Auslegungsmethode ist gemäß dem "Gegenstand" zu wählen, der einzigartige Gegenstand "beeinflußt" in diesem Falle die Methode, nicht umgekehrt.Deswegen scheidet in diesem Falle die HKM aus (G.Maier Kap II)

  • Servus, liebe Christel,

    nächste Thematik aus deinem # 58 weiß ich noch nicht zu benennen weil ich Verständnisschwierigkeiten zu der Aussage

    Zitat

    die HKM ist eine Methode, die Glaubensfragen außen vor lässt.
    Hingegen geht es bei der historisch biblischen Auslegung, um eine gläubige Auslegung, oder?

    habe.

    geht es z.b. bei der HKM nicht um eine "gläubige Auslegung" der Schrift?

    Woran "glauben" die Menschen,welche mit der HKM versuchen Bibeltexte zu verstehen?

    Definition, Ziel, Voraussetzungen und Verfahren sind ja aus der Tabelle ersichtlich. Antworten sollten sich also in diesen Aussagen wieder finden und "belegen" lassen.

    Welche Thematik ergäbe sich also aus deiner obigen Feststellung?
    liebe Grüße aus Wien
    Yokurt