Eta Linnemann - Umgang mit der historisch-kritischen Bibelauslegung

  • Nein, ich glaube nicht an die Bibel, sondern ich glaube der Bibel.

    Sehr gut! Man könnte vielleicht ergânzen: „Nein, ich glaube nicht an die Bibel, sondern ich glaube der Bibel um Jesu Christi Willen, weil sie von ihm berichtet!”

  • Zu Apg. 15:
    Es ist bis heute eine IRRIGE Auslegung der "nichtjüdischen" Kirchenväter (nachapostolisch), dass das Konzil in Jerusalem die Spaltung der Christenheit in Juden und Nichtjuden begründet hätte. DAS Gegenteil war der Fall. Ein Blick auf den Beschluss zeigt dies. Verse 14.-21.29.

  • Wer schon einmal Homers Schriften las, sollte dazu die "Grausamkeiten" der biblischen Texte (einschl. Kreuzigung Jesu) vergleichen.
    Inspiration ist nicht geschichtslos (wie bei Mohammed) sondern der EWIGE beeinflusst "menschliche" Geschichte.
    Ich denke, viele sind sich der Gräuel der jüngsten Weltkriege nicht mehr bewusst.

  • Hebräer ist eher im Stil einer "Predigt", kein Brief.
    Details zum "Heiligtum" sind AUSDRÜCKLICH weggelassen/vereinfacht, weil den hebräischen Christen bekannt.
    Das Wesentliche an NT- Inspiration ist die Weiterführung der ERLÖSUNGSLEHRE des AT. Siehe Joh. 16

    Erstens: Ich hege absolut keine Zweifal an der Inspiration des Briefes an die Hebräer seit frühen Zeiten: Barnabas oder x ode y soll ihn geschrieben haben - no, und wenn schon!

    Zweitens: Weglassungen - gut. Aber das Räucherfass im Allerheiligsten? (Auch bei EGW) Die Abweichung zum AT: Da gibt es den Vorhang vor dem Thron Gottes - Katapetasma - und das "Tuch", den Eingang abdeckend. Im Hebräerbrief - angeblich abweichend nicht nur von AT-Zeit sind es zwei Katapesmata. (9,2." deuteron katapetasma") - Siehe auch "Der Vorhang vor dem Throne Gottes" Otfried Hofius, Mohr - Siebeck Tübingen 1972 (bei amazon noch(!) erhältlich.) ( -dieser auch von einem australischen STA - Avondale - zitiert; die studieren halt noch)

    Das ändert für mich an der Gesamtaussage, wie sie auch Freudenbote schrieb, NICHTS !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Wer schon einmal Homers Schriften las, sollte dazu die "Grausamkeiten" der biblischen Texte (einschl. Kreuzigung Jesu) vergleichen.

    Es geht weniger um die geschehene Grausamkeit, sondern darum, wer das gewünscht hat.
    Wenn es schlicht um Berichte der Kriege geht, dann braucht man nicht naiv sein: so war es.

    Wenn aber der "wahre Gott" sagt, er weide sich am Blute, er wolle ausrotten, er befehle, alles zu vernichten, er sage Vögeln an, das Fleisch von Menschen zu zerhacken (nicht Töten, sondern Foltern), usw., dann ist das ein anderer Geist, in dem das geschrieben wurde. Ich lege das nicht Gott zur Last, sondern ich bezweifle den Geist derer, die Gott so darstellen.

    Homer und andere erzählen Geschichten und Mythen. Menschen tun grausame Dinge, wer will das leugnen?
    Sie erzählen nicht, der wahre Gott habe sich durch Blutrausch verherrlicht und wenn man ihm nicht Untertan sei, dann werde er ausrotten, foltern und zerschlagen.

    Nach wem klingen solche Sätze?
    Was Jesus offenbarte ist ein gänzlich anderer Geist.

  • Zu Apg. 15:
    Es ist bis heute eine IRRIGE Auslegung der "nichtjüdischen" Kirchenväter (nachapostolisch), dass das Konzil in Jerusalem die Spaltung der Christenheit in Juden und Nichtjuden begründet hätte. DAS Gegenteil war der Fall. Ein Blick auf den Beschluss zeigt dies. Verse 14.-21.29.

    ---> siehe was ich dazu unter Nummer 119 geschrieben hatte:

    48/49 fand das erste Konzil der Christenheit statt, in welchem die christliche Richtung der Pharisäer (= Judenchristen) von den Heidenchristen die ATliche Beschneidung verlangten und das ganze Mosaische Gesetz sollte gehalten werden. Der Konzilsbeschluss war ein Kompromiss, weil 4 Gesetze aus dem AT den Heidenchristen auferlegt wurden, den die einen einhielten, die meisten aber nicht. ---> Hier war also bereits die erste Teilung innerhalb der Christenheit zu verzeichnen. Der zunehmende heidnische Einfluss brachte schließlich die Juden soweit, dass die ursprünglich als jüdische Sekte angesehenen Christen im Jahre 100 n.Chr. aus der Synagoge ausgeschlossen wurden! ... und Auszug aus Tabelle:

    ZeitJudenChristenJudenchristenHeidenchristenGrund der Trennung
    44 - 48/49eifersüchtig auf Christen!Judenchristen + Heidenchristenverlangen Beschneidung!gegen Beschneidung!Apostelkonzil 48/49


    Interessant was in Apg.15,15f. steht: » 15 (Amos 9,11-12):
    16 »Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Hütte Davids wieder bauen, und ihre Trümmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten« ----> Auslegung: Hier wird indirekt durch das Wort „danach” auf die Entrückung der Gemeinde Jesu von dieser Erden hingewiesen, was das nächste Ereignis der noch nicht erfüllten Prophezeiungen ist, welche
    .. j e d e r z e i t .. stattfinden könnte! Wenn die Gemeinde entrückt ist, wird sich JAHWE wieder in Gnade - wie schon seit 1882/1948/1967! - seinem auserwähltem Volke Israel zuwenden, was durch die Worte „wieder zu ihnen” bestätigt wurde. Mit
    »i h n e n« sind die Juden gemeint! Gott wird die zerfallene Hütte Davids wieder (auf)bauen, ja JAHWE wird Israel wieder aufrichten, wie er es schon am 14.5.1948 durch die Staatsgründung Israels (---> Erfüllung der Prophetie aus Jes.66,8!) getan hatte; und durch die Eroberung der Haupstadt Jerusalem mit dem Tempelberg am 7.6.1967 (---> Erfüllung der Prophetie aus Jes.66,10 und aus Luk.21,24!). Wir lesen hier in Apg.15,16 wie sich der herrliche Heilsplan Gottes bis ins letzte Detail fur sein Volk erfüllen wird! Maranatha! Merke: Israel - der Feigenbaum in der biblischen Prophetie (---> siehe Jer 8,13 / Hos 9,10 / Joe 1,7.12 / Hab 3,17 / Hag 2,19 / Mk 13,28) - ist der 'Zeiger an der Weltenuhr Gottes'!

  • Das es so kommen würde, war doch klar, denn es verträgt sich nicht.
    Wenn dort eine Lehre ist, man sei mit Gott durch den Geist verbunden, man brauche nicht Ritus noch Opfer noch Zeremoniell, sondern Umkehr, Gesinnungswandel und rechte Ethik, man könne jederzeit - ohne eine Mittlerschaft - zu Gott kommen, seine Verfehlung einsehen und er vergebe, und alle Zeichen sind auf einfache Dinge reduziert: Wassertaufe statt Beschneidung des Körpers, einfaches Abendmahl statt aufwendiger und terminlich genau fixierter Ritus- und Opferhandlungen (wer hat die ganze Sauerei eigentlich aufgewischt?) ...
    das ist eigentlich der Tod jeglicher Religion.

    Kein Religionsbetrieb kann sowas ertragen.

  • Habt ihr die Beschlüsse Apg. 15 tatsächlich gelesen? Wie so oft, zweifle ich daran. Daniel 9:27. war doch bekannt. Die Intention war allen klar. Der angebliche Ausschluss der Judenchristen geschah aus antichristlichen Motiven.
    Die sogenannte Grausamkeit des JHWH-GOTTES im AT ist antichristliche Fehlinterpretation.
    Vergleiche Exodus 3:7.8. Die Ägypter erhielten auch noch Gelegenheit zur Sinnesänderung ebenso die Kanaaniter ehe sie bekämpft wurden.
    Auch im NT gibt es "Gericht". Was ist mit Apg. 5?
    Bitte beim Bibellesen die geschichtliche Zeit beachten. Die nach den religiösen Kriegen (sehr grausam) in Europa deklarierten "Menschenrechte" sind ebenfalls biblischen Ursprungs.

    Lesen, lesen, eine wichtige Errungenschaft der Reformation.

  • Zweitens: Weglassungen - gut. Aber das Räucherfass im Allerheiligsten? (Auch bei EGW) Die Abweichung zum AT: Da gibt es den Vorhang vor dem Thron Gottes - Katapetasma - und das "Tuch", den Eingang abdeckend. Im Hebräerbrief - angeblich abweichend nicht nur von AT-Zeit sind es zwei Katapesmata. (9,2." deuteron katapetasma") - Siehe auch "Der Vorhang vor dem Throne Gottes" Otfried Hofius, Mohr - Siebeck Tübingen 1972 (bei amazon noch(!) erhältlich.) ( -dieser auch von einem australischen STA - Avondale - zitiert; die studieren halt noch)

    In der Mischna ist eine Diskussion zu lesen, bei Joma 5,1, wo berichtet wird, dass der Hohepriester durch zwei Vorhänge ins Allerheiligste schritt, die eine Elle voneinander getrennt waren. Von Heinrich Laible ist zu Hebr. 9,3, im Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch, Band 3, Strack/Billerbeck, 1926, zu lesen, dass es eine Zeit, um das Jahr 30 n. Chr., gegeben haben könnte, wo es tatsächlich zwei Vorhänge vor dem Allerheiligsten gab. Wenn sich Hebr. 9,3 auf diese Zeit bezieht, dann würde der Ausdruck "deuteron katapetasma" genau passen.

    Liebe Grüße, Junker

  • 11.) Habt ihr die Beschlüsse Apg. 15 tatsächlich gelesen? Wie so oft, zweifle ich daran.

    2.) Die Intention war allen klar. Der ... Ausschluss der Judenchristen geschah aus antichristlichen Motiven.

    3.) Die sogenannte Grausamkeit des JHWH-GOTTES im AT ist antichristliche Fehlinterpretation.

    4.) Auch im NT gibt es "Gericht". Was ist mit Apg. 5?

    5.) Die ... "Menschenrechte" sind ebenfalls biblischen Ursprungs.

    Lesen, lesen, eine wichtige Errungenschaft der Reformation.

    Antworten:
    1.) Ich zitiere Apg.15,20: »sondern ihnen schreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.« (siehe auch Apg.15,29 + Apg.21,25!) ---> hier werden 4 Gebote des Mosaischen Gesetzes erwähnt:

    • Keine Befleckung durch Götzen: 3.Mose 19,4: „Ihr sollt euch nicht zu den Götzen wenden und sollt euch keine gegossenen Götter machen; ich bin der HERR, euer Gott.” ---> Wenn man annimmt, dass die 10 Gebote auch für die Heidenchristen gegolten haben, ist dieses Mosaische Gebot anundfürsich unnötig, da es bereits vom 1. Gebot abgedeckt ist! ----> Andernfalls wäre diese Extra-Erwähnung hier ein Hinweis, dass die 10 Gebote den Heidenchristen nicht geboten gewesen wären!
    • Keine Unzucht: 3.Mose 19,29: „Du sollst deine Tochter nicht zur Hurerei anhalten, dass nicht das Land Hurerei treibe und werde voll Schandtat.” ---> Auch hier gilt das unter 1. Gesagte! Anundfürsich ist dieses Mosaische Gebot unnötig, da es durch das 7. Gebot („Du sollst nicht ehebrechen!”), welches die Unzucht beinhaltet, abgedeckt wäre! In den Sach - und Worterklärungen der Lutherbibel 2017 wird auf Seite 369 zum Stichwort »Unzucht« u.a. gesagt: „... Unzucht im übertragenen Sinn seit Hosea (Hos.1,2; 3,1) Hinwendung zu anderen Göttern.”
    • Kein Ersticktes: Die Hoffnung für Alle-Bibelübersetzung übersetzt verständlicher: „kein Fleisch von Tieren essen, die nicht völlig ausgeblutet sind”: 3.Mose 17,13: „ Und wer von den Israeliten oder von den Fremdlingen unter euch auf der Jagd ein Tier oder einen Vogel fängt, die man essen darf, soll ihr Blut ausfließen lassen und mit Erde zuscharren.”
    • Kein Blut essen: 1.Mose 9,4: „Allein das Fleisch mit seinem Leben, seinem Blut, esst nicht!” ---> Das kam von einer falsch verstandenen gnostischen altjüdischen Vorstellung her, nach dem die Geistseele im Blute sitzen würde.

    Die beiden letzten Punkte und Gebote aus dem Mosaischen Gesetz als Bedingung für den Glauben zu akzeptieren, war ein "falscher Beschluss", womit man die Heidenchristen zum Teil wieder unter das Gesetz des Mose zwingen wollte, das v.a. vom Judenchristen Jakobus, dem Herrenbruder betrieben wurde! Es ist interessant, dass Paulus in seinen Briefen auf diese 4 Bedingungen mit keinem Wort hingewiesen hat(!!!), es war ein reines Zugeständnis an die in der Christenheit um 48 n.Chr. sich noch in der Mehrheit befindlichen Judenchristen und Pharisäer des Christentums! Und da auch Paulus zu den Pharisäern zählte, hat er dem Apostelbeschluss wohl auch nicht widersprochen, diesen aber wohl auch nicht sehr Ernst genommen, denn andernfalls wäre er in seinen Briefen vorgekommen! Aber in seinen Briefen (v.a. im Galaterbrief!) wandte er sich nur gegen das Ansinnen der Beschneidung, welche von den pharisäerlichen Judenchristen ja gefordert wurden und welche der Grund des ersten Konzils innerhalb der Christenheit ja war!

    2.) Das war leider der Grund! Die Juden waren eifersüchtig, dass sich die Judenchristliche Sekte immer mehr unter den Juden ausbreitete und deshalb fasste der Hohe Rat im Jahre 100 n.Chr. den Trennungsbeschluss und schloss die Judenchristen aus der Synagoge aus! „Um 100: Die «Synode» von Jamnia: Ausschluß der Judenchristen aus der Synagoge.“[1]

    3.) Dass es im AT grausame Stellen gibt, die niemals mit einem Liebenden Gott JEHOWAH in Einklang zu bringen sind, wie z.B. 1.Sam.15,3 - die in meinen Augen schlimmste Stelle im AT! - oder 2Mo 22,17 oder Ps 137,9 oder, oder ... es können noch einige Stellen genannt werden, ist offensichtlich und braucht nicht weiter erörtert zu werden! Seele1986 und renato23 hat hier schon genügend dazu geschrieben!

    4.) Dass es auch im NT Gericht gibt, ist doch eindeutig klar! Jesus selbst hat in Matthäus 25 das Weltgericht angekündigt! Deshalb gilt es täglich Buße zu tun und umzukehren »in die offenen Arme Gottes«! Was mit Apg.5 ist? Nun hier hat der Heilige Geist in der Tat wegen des Betruges und der Geldliebe von Hananias und Saphira sofort ein gnadenloses Gericht vollzogen! ===> Dies sollte sicherlich in der noch jungen Christengemeinde des "Neuen Weges" als abschreckendes Beispiel gelten und zum treuen Zusammenlegen der Güter und des Geldes anspornen , damit alle genug zum Leben hatten! (---> siehe Apg.4,32-37) Eine derartige urchristliche Gemeinschaft, in der alle alles gemeinsam haben und wo niemand Not leidet, gibt es leider bis heute noch nicht - oder kennt jemand eine solche?

    5.) Ja, die "Menschenrechte" sind eindeutig biblischen Ursprungs, weil »Gott den Menschen nach seinem Bilde geschaffen hat«! (Gen.1,26f.) ===> JEDER MENSCH HAT SEINE UNVERÄUSSERLICHE WÜRDE DIREKT VON GOTT! ---> Daher ist es so unbegreiflich, wie die "christliche" Britische Nation soweit kommen konnte, Millionen Schwarzer Sklaven aus Aftika zu fangen und wie Tiere zu behandeln und in den Südstaaten der USA die Sklaverei einzuführen. Auch der Umgang der Amerikaner mit der Indianischen Nation war alles andere als im Einklang mit den Menschenrechten! Wie oft hat die Regierung in Washington Verträge mit den Indianern gebrochen - bis dann die Indianische Nation fast ganz ausgerottet wurde! Wo blieben da die Menschenrechte? Oder wo blieben diese beim völkerrechtswidrigen Krieg der USA 2003 gegen den Irak? Wir sehen hier deutlich die prophetischen Worte aus Offenbarung 13,11 - »...das hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.« vor uns!

  • Ich zitiere Apg.15,20: »sondern ihnen schreibe, dass sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Götzen und von Unzucht und vom Erstickten und vom Blut.« (siehe auch Apg.15,29 + Apg.21,25!) ---> hier werden 4 Gebote des Mosaischen Gesetzes erwähnt:


    Es gibt noch einen weiteren Aspekt, zu dem ich mal Udo Schnelle: Die ersten 100 Jahre des Christentums (s. 226) zitiere:

    "Die vier Enthaltungsvorschriften orientieren sich an den Vorschriften für Juden und Fremde in Lev 17f und wurden als Modell für das Zusammenleben von Juden- und Völkerchristen verstanden."

    Den nicht aus dem Judentum stammenden Christen wurden also lediglich jene Minimalforderungen auferlegt, die laut 3. Mose 17-23 auch für die in Israel lebenden Fremden galten, die ansonsten bei ihrer alten Religion und ihrer Lebensweise bleiben durften.

    Von der Grundidee her ist dieser Teil des Konzilsbeschlusses also ein Weg des Zusammenlebens in akzeptierter Unterschiedlichkeit, und nicht der Ausgrenzung.

    Auch wenn der Beschluss vom Wortlaut her nicht mehr aktuell ist (mir hat noch nie jemand Götzenopferfleisch zum Verkauf angeboten ;) ), so halte ich die dahinter stehende geistige Haltung aber für immer noch aktuell.

  • In der Mischna ist eine Diskussion zu lesen, bei Joma 5,1, wo berichtet wird, dass der Hohepriester durch zwei Vorhänge ins Allerheiligste schritt, die eine Elle voneinander getrennt waren. Von Heinrich Laible ist zu Hebr. 9,3, im Kommentar zum Neuen Testament aus Talmud und Midrasch, Band 3, Strack/Billerbeck, 1926, zu lesen, dass es eine Zeit, um das Jahr 30 n. Chr., gegeben haben könnte, wo es tatsächlich zwei Vorhänge vor dem Allerheiligsten gab. Wenn sich Hebr. 9,3 auf diese Zeit bezieht, dann würde der Ausdruck "deuteron katapetasma" genau passen.
    Liebe Grüße, Junker

    Danke, dem werde ich nachgehen !

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Das ist Ersetzungsideologie. Warum sollte das erste Konzil der ersten Christen nicht mehr verbindlich sein? Jesus hat die Erfüllung der Torah definiert, für alle Menschen, auch Nichtjuden.

  • Das ursprüngliche mosaische Heiligtum hatte DREI Durchgänge/Vorhänge Exodus 26+27
    Kap. 36+38.

    Mein Lutherausgabe übertitelt : "Die Stiftshütte und die beiden Vorhänge" Der Vorhang und das, was er er verhüllen soll , ist dann genau in den Versen31- 34 beschrieben. Dann kommt die Anweisung zum "Tuch" - Vers 36 und 37 .In dem Tor des Vorhofes soll ein Tuch sein .Kapitel 36 beschreibt die Herstellung des Vorhanges und des Tuches. In Kapitel 38, 18 ist von dem (zweiten)Tuch als Eingang zum Vorhof die Rede !

    Ich bin zur Ausführung nicht gekommen, aber wollte einmal für die SS einPlexiglasmodell der Stiftshütte machen, gena geplant waren schon die Materialien : Glaube mir, da habe ich sehr genau gelesen, was wo hingehört und für sie waren es eben nur ein Vorhang (Katapetasma) und ein Tuch.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Vergleiche Exodus 3:7.8. Die Ägypter erhielten auch noch Gelegenheit zur Sinnesänderung ebenso die Kanaaniter ehe sie bekämpft wurden.

    Alles richtig. Und wenn du deinen Sinn nicht änderst, dann wirst du abgeschlachtet.
    Und wenn noch dazu Gott dich verstockt, sodass du dich nicht ändern kannst, und er dein Volk verpestet, deine Kinder tötet, dann ist das für dich alles in Ordnung.

    Auch im NT gibt es "Gericht". Was ist mit Apg. 5?

    Ja, was ist damit? Sie fielen um und es war aus mit ihnen.

    Bitte beim Bibellesen die geschichtliche Zeit beachten.

    Ganz genau. Es war eine Zeit, wo solch eine Gesinnung herrschte (und die herrscht ja heute noch). Das ist doch nicht der Punkt.

    Bevor der Islamist dir die Kehle durchschneidet, kannst du auch noch "umkehren" und dich dem Islam hingeben. Ist doch deine freie Wahl.
    Denn in diesen Kategorien bewegen wir uns. Es ist im Alten Bund über große Strecken nicht anders.

    Wenn welche kamen, die sagten, Gott sei so nicht, dann wurden sie getötet. "Die da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihr gesandt sind"

    Natürlich stehen im Neuen Testament auch klare Worte:
    es heißt, Jesus wird den Bösen ausblasen mit dem Hauch seines Mundes;
    oder Petrus sagt, dass die Elemente zergehen werden und diese Welt ein Ende nimmt.

    Ich sehe zwischen "ich hauche ihm das Leben aus" und "ich sende Pest und Cholera, Vögel, die euch zerhacken und Skorpione, die euch mit ihrem Gift quälen, sodass ihr aber nicht sterbt" doch einen qualitativen Unterschied.
    Der Mensch lebt gerne seine eigene Perversion in sowas aus. Gottes Geist ist das nicht. Das Gericht wird die Erkenntnis sein.

  • Auch wenn der Beschluss vom Wortlaut her nicht mehr aktuell ist (mir hat noch nie jemand Götzenopferfleisch zum Verkauf angeboten ;) ), so halte ich die dahinter stehende geistige Haltung aber für immer noch aktuell.

    In Sachen »Götzenopferfleisch« schreibt der Apostel Paulus in 1. Korinther 8,1-13 :
    Vom Essen des Götzenopferfleisches
    ...
    4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so wissen wir, dass es keinen Götzen gibt in der Welt und keinen Gott als den einen.
    ...
    7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige essen's als Götzenopfer, weil sie immer noch an die Götzen gewöhnt sind; und so wird ihr Gewissen, weil es schwach ist, befleckt.
    8 Aber die Speise macht's nicht, wie wir vor Gott stehen. Essen wir nicht, so fehlt uns nichts, essen wir, so gewinnen wir nichts.
    9 Seht aber zu, dass diese eure Freiheit für die Schwachen nicht zum Anstoß wird!
    10 Denn wenn jemand dich, der du die Erkenntnis hast, im Götzentempel zu Tisch sitzen sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er doch schwach ist, verleitet, das Götzenopfer zu essen?
    11 Und so geht durch deine Erkenntnis der Schwache zugrunde, der Bruder, für den doch Christus gestorben ist.
    12 Wenn ihr aber so sündigt an den Brüdern und Schwestern und verletzt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christus.
    13 Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nimmermehr Fleisch essen, auf dass ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.

    Hier nimmt Paulus offensichtlich Rücksicht auf Heidenchristen, die erst vor kurzem in Korinth zum Glauben gekommen sind und die noch die vielen griechischen Götter im Sinn haben (Vers 7). Obwohl es doch diese griechischen Götter-Götzen gar nicht gibt (Vers 4)! So gesehen gibt es gar kein Götzenfleisch! ---> Also können die Christen, die schon länger im Glauben an Jesus gestanden sind ohne schlechtes Gewissen dieses Götzenopferfleisch essen! ---> Das ist unsere christliche Freiheit! (Vers 9).
    Aber die festen Christen sollen den "Neubekehrten" nicht Anstoss erregen, weil sie dann doch gezwungen sind , wenn die ersten das Götzenfleisch essen, dass sie es dann auch essen würden, aber gleichzeitig dabei ein schlechtes Gewissen haben müssten. Daher sollten die "Alten Hasen" lieber daher kein Götzenfleisch essen, um das Gewissen der "Neubekehrten" nicht zu belasten. Den gleichen Gedanken des Paulus finden wir auch in Röm 14,15: „Wenn aber dein Bruder wegen deiner Speise betrübt wird, so handelst du nicht mehr nach der Liebe. Bringe nicht durch deine Speise den ins Verderben, für den Christus gestorben ist.”

    ===> Es ist ja mittlerweile in unserem Jahrhundert klar, dass es keine derartigen Neu-Bekehrten mehr gibt, die noch an griechisch-römische Götzen glauben. Daher waren die sogen. »Jakobus-Akten« - also die Apostelkonzils-Beschlüsse (Apg.15,20.29; 21,25) aus 48/49 n.Chr. rein zeitbedingt und gelten heute für uns nicht mehr, daher können und dürfen wir selbstverständlich auch z.B. Blutwurst essen! Es wird aber wohl auch heute noch Christen geben die sich an das Blutessverbot halten und die keine Blutwurst essen. In diesem Falle gilt, was Paulus in Kol 2,16 geschrieben hatte: „So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats.”

  • Das ist Ersetzungsideologie. Warum sollte das erste Konzil der ersten Christen nicht mehr verbindlich sein? Jesus hat die Erfüllung der Torah definiert, für alle Menschen, auch Nichtjuden.

    Niemand ersetzt das auserwählte Volk Israel durch die christliche Kirche oder durch die Gemeinde Jesu.
    Warum das erste Konzil der ersten Christen nicht mehr verbindlich ist, habe ich im Beitrag NR. 137 geschrieben, weil es rein zeitbedingt war:
    ===> Es ist ja mittlerweile in unserem Jahrhundert klar, dass es keine derartigen Neu-Bekehrten mehr gibt, die noch an griechisch-römische Götzen glauben. Daher waren die sogen. »Jakobus-Akten« - also die Apostelkonzils-Beschlüsse (Apg.15,20.29; 21,25) aus 48/49 n.Chr. rein zeitbedingt und gelten heute für uns nicht [/u]mehr, daher können und dürfen wir selbstverständlich auch z.B. Blutwurst essen! Es wird aber wohl auch heute noch Christen geben die sich an das Blutessverbot halten und die keine Blutwurst essen. In diesem Falle gilt, was Paulus in Kol 2,16 geschrieben hatte: „So lasst euch nun von niemandem ein schlechtes Gewissen machen wegen Speise und Trank oder wegen eines Feiertages, Neumondes oder Sabbats.”

    Die jüdischen 603 Mosaischen Gesetze (Thora = Pentateuch = 5. Bücher Moses minus 10 Gebote) mit den ganzen Opfervorschriften und den Speisegesetzen samt der Beschneidung usw. gelten für uns Christen heute nicht mehr! Wir sind im "Neuen" , weil besserem "Bund" des Neuen Testaments! Am Kreuz hat Jesus diese 603 Gebote abgetan bzw. erfüllt!

  • Nicht ganz : In der Bergpredigt hat er ihren Sinn breit dargelegt ! "Du sollstnicht ehebrechen" war selbst für den Pharisäer leicht, Gesetze und Strafen haben auch einen "generalpräventiven" Effekt.. Nach Jesu Worten "wer eine ansieht, ihrer zu begehren" wird es für Dich und mikch heikel ! Tagtäglich.

    Nihil hic determino dictans : Conicio, conor, confero, tento, rogo, quero - -

    Leider kann ich nicht mit der alleinerziehenden Mutter aufwarten - -

  • Am Kreuz hat Jesus diese 603 Gebote abgetan bzw. erfüllt!

    Man muss mal darüber nachsinnen, was dieser wunderbare Satz "Ich bin nicht gekommen, aufzuheben, sondern zu erfüllen" eigentlich meint.
    Sagt Jesus das für das Judentum, oder wegen dem Judentum?

    Er sagt: Meint nicht, ich sei gekommen, das Gesetz und die Propheten aufzuheben. Ich bin nicht gekommen aufzuheben, sondern zu erfüllen. Wahrlich, bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht ein Jota aus dem Gesetz vergehen, bis dies alles geschehen ist.

    Wie ist der Stand der Dinge? Sind Thora, Judentum und Gesetz weg? Nein, die gibt es immernoch. Er hat es nicht aufgelöst.
    Daher kämpft man sich mit der Frage ab, was und ob vom Gesetz "noch" für die Christen gilt, weil man den Satz nicht versteht.
    Er hat das alles nicht aufgelöst, denn es ist noch da, man sieht es doch. Er hat es erfüllt.

    Meine Schafe, sagt er, kennen meine Stimme. Und er hat uns das Gebot gegeben: Liebt einander! Daran wird man erkennen, dass ihr meine Jünger (und natürlich Jüngerinnen) seid.
    Das Gesetz, der Ritus, der Kultus, die Religion (in allerlei Arten) ist da. Da ist nichts aufgehoben.