Die Bedeutung der Kleidung beim Gottesdienstbesuch

  • Hallo, ich bin neu hier im Forum

    für mich kann jeder sich so anziehen wie er möchte. Es muß mir auch nicht immer gefallen. Vieleicht auch mal den Menschen kennen lernen.

    Gruß
    Ruth

  • Nein überhaupt nicht, im Gegenteil fast jede Ungehörigkeit wird geduldig ertragen.

    Wie ich schon gesagt habe, bei der Kleidung fällt es mir (in unserer Gemeinde) nicht auf, dass jemand ungehörig gekleidet wäre. Was das "fast jede Ungehörigkeit" betrifft, sehe ich es ähnlich wie du. Ich für mich nenne es falsche christliche Toleranz. Da wird vor lauter Sorge, der/die könnte ja fern bleiben sehr viel in Kauf genommen. Das beziehe ich jetzt weniger (nicht nur) auf das Gemeindeleben, sondern überhaupt Andersgläubigen und Ungläubigen gegenüber.


    Zitat

    Allerdings ist zu beobachten, wie sich bei Menschen, die als "Fremde" in die Gemeinde kommen, der Kleidungsstil ändert, wenn sie beginnen Gott ernst zu nehmen. Ich habe auch schon beobachtet, wie sich "Glaubenskrisen" bei Einzelnen in der Kleidung wiederspiegeln (sowohl das Vorhandensein, als auch das Überwinden der Krise).

    Da hast du mehr Erfahrung als ich. Aber ich kann mir das ganz gut vorstellen. Ich weiß es ja von mir selbst, wie sich mit der Erkenntnis Gottes mein Outfit verändert hat. In Krisen, nicht nur in Glaubenskrisen ist das ja ein fast schon typisches Merkmal, dass Kleidung "auffällig" wird.


    Ich kenne aus Erfahrung (und das ist gut so) kaum Mobbing in der Gemeinde, eher schon Gruppenbildung. "Alle gegen Einen" kann ich mir kaum vorstellen, außer die Gemeinde besteht aus einer Gruppe Scheinheiliger.

    Das kann ich mir auch nicht vorstellen! Natürlich wird es immer so sein, dass man mit einigen mehr mit anderen weniger zusammen ist. Das mag am Alter, die Wohnnähe, und den verschiedenen Interessen liegen. Das muss daher nicht an Sympathien geknüpft sein.

    Ich glaube, wir müssen einfach darauf achten, dass wir nicht jede Differenz als Mobbing sehen, genau so, wie nicht jede Niedergeschlagenheit eine Depression ist. Dennoch neigt man heute dazu, schnell von einer Depression zu sprechen, wenn der Tag mal nicht mit Sonnenschein beginnt. Und von Mobbing, wenn man sich mal ausgeklammert oder unverstanden fühlt.

    ***

  • Zitat

    Ich habe auch schon beobachtet, wie sich "Glaubenskrisen" bei Einzelnen in der Kleidung wiederspiegeln (sowohl das Vorhandensein, als auch das Überwinden der Krise).

    eine interassante Aussage, Heimo. Ich denke allerdings, dass sich dies nicht allein auf den Glauben beschränkt, oder sagen wir besser auf den hier angesprochenen christlichen Glauben. ich hatte selbst früher Phasen - wo ich doch noch um einige Jährchen jünger war, dass ich meine Gefühlslage selbst in der Kleidung ausdrückte. Ebenfalls bemerkenswert finde ich, dass man auch je nach Kleidung sich auch ansonsten offensichtlich ganz anders benimmt, sogar einen anderen Menschen darstellen kann.... (auch wenn das jetzt nicht unbedingt mit dem Thema Mobbing zu tun hat).

    Gruß
    Seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von HeimoW (9. Juni 2012 um 20:44)

  • In unserm Ort gibt es eine Pfingstgemeinde. Alle Glieder dort haben eine Bibel dabei und ein Notizbuch, in das sie die Hauptgedanken der Predigt und die Bibelstellen notieren. Die Menschen machen einen fröhlichen Eindruck. Einige sitzen dort in kurzen Hosen und Barfuß, laufen zwischen durch nach hinten zur Theke und holen sich was zu trinken. Dort ist das Gottesdienstverständnis ein ganz anderes als bei uns.
    Ich selbst habe von Kind auf gelernt: Wie Du kommst gegangen, so wirst Du empfangen. Wenn Du zu einem Vorgesetzten, zu einer hoch gestellten Person, zum Präsidenten gehst und was von ihm willst, gehst Du auch nicht in zerrissener und dreckiger Arbeitskleidung, sondern ziehst Dich entsprechend ordentlich und gut an. Warum sollte man das nicht besonders auch in Gottes Gegenwart tun?

    Ich habe aber nichts dagegen, wenn jemand in kurzer Hose oder in ähnlicher Kleidung vor Gott erscheinen möchte. Das muss er nämlich nicht mit mir, sondern mit Gott aus machen.. Ich frage mich aber schon, welche Vorstellung er von Gott hat. Unsere Nachbarn jedenfalls beobachten und jeden Sabbat, wenn wir zum Gd. fahren oder von dort kommen Manchmal fragen sie direkt, manchmal heißt es auch nur anerkennend: Aha, ihr wart also in der Messe. Ich denke, dass auch dies ein Zeugnis ist.

    In einer spanischen Großstadt suchten wir erfolglos die Gemeinde, die sich leider nicht am angegebenen Ort befand. Dort war eine Baustelle.. Da sahen wir ein älteres Ehepaar, die fein sabbatlich angezogen waren. Wir sprachen sie an, und siehe da, sie wiesen uns den Weg.. Allein durch ihre Kleidung wussten wir, sie sind STA und gehen zum Gottesdienst.

    benSalomo.

    • Offizieller Beitrag

    ... die fein sabbatlich angezogen waren. Wir sprachen sie an, und siehe da, sie wiesen uns den Weg.. Allein durch ihre Kleidung wussten wir, sie sind STA und gehen zum Gottesdienst.

    benSalomo.

    So habe ich in Tokio die Gemeinde gefunden, in Tokio eine Adresse finden ist übrigens nicht einfach! ewgwrgt

  • Ich bin der Typ der am liebsten das ganze Jahr in Jeans und Leder rumläuft. In meiner Bikerkluft fühle ich mich am wohlsten und so ging ich auch anfangs zum Gottesdienst. Aber je inniger die Beziehung zu Gott wurde, um so mehr dachte ich mir, meine Kleidung ist für den Gottesdienst unpassend. A lso mich hat nie jemand auf meine Kleidung angesprochen, aber ich selber fühlte mich nicht mehr wohl darin.
    Nach einiger Zeit ging ich dann mit Anzug und Krawatte in den Gottesdienst und merkte für mich, dass dies die richtige Kleidung ist um den Sabbat mit Gott zu verbringen.
    Wenn ich auch sonst nie Anzug trage ist es mir doch am Sabbat sehr wichtig geworden.
    Hardy sta_hisf

  • Hallo Nachtperle.

    Daniels
    wirst du wegen der "falschen" Kleidung wirklich gemobbt? Ausgegrenzt? Zum Spottobjekt? Zum Fernbleiben getrieben?

    Nachtperle, Heimo hat meinen Beitrag im Thread über Mobbing - dort ein Hinweis darauf, wieviele Ansätze es gibt, negativ mit anderen umzugehen - Macht seiner Administratorenfunktion hierher kopiert und also aus dem Zusammenhang gerissen. In dem hiesigen Thread hätte ich nicht diese Überschrift benutzt, ich halte sie aber in dem anderen Thread immer noch für angebracht.

    Grüße
    Daniels

    "Prüft alles und, was gut ist,
    das behaltet. Aber was böse ist,
    darauf lasst euch nicht ein..."

    1. Thessalonicher 5, 21.22

    "Wähle das Leben, damit du lebst."
    5. Mose 30, 19

  • Ich habe eine Frreundin, die, wenn ich ihr einige dieser Aussagen zeigen würde, nicht mehr zu meiner Taufe kommen würde. Ihre meiste Kleidung hat sie aus der Kleiderkammer.

    Meine "guten Sachen", die ich im Gottesdienst trage, habe ich von einer anderen Freundin bekommen, die sie nicht mehr tragen wollte. Sonst hätte ich sowas auch nicht.

    Schließt ihr wirklich jemanden aus, der Gott gefunden hat und gern zur Gemeinde kommen würde, weil der kein Geld hat, sich etwas "festliches" zu kaufen? Jemanden, der überlegen muss: Kauf ich mir nun was Feierliches, das ich anziehen kann oder zahle ich den Zehnten? Oder muss ich vielleicht diesen Monat was zum Arzt zuzahlen?
    Und was sagt ihr, wenn diese Person jeden Sabbat das selbe Kleid trägt?

    Und wer von euch schrieb mir in meinem Taufthread noch sinngemäß, ich solle über meine Gewand nicht zu viel nachdenken?

    "25 Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr anziehen sollt! Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?

    28 Und warum sorgt ihr euch um die Kleidung? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen! Sie mühen sich nicht und spinnen nicht;
    29 ich sage euch aber, daß auch Salomo in all seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.
    30 Wenn nun Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er das nicht viel mehr euch tun, ihr Kleingläubigen?

    31 Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? oder: Was werden wir trinken? oder: Womit werden wir uns kleiden?
    32 Denn nach allen diesen Dingen trachten die Heiden, aber euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles benötigt.
    33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit5, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!

    Matthäus 6,25;28-33"

    Aaon war´s, im Post 52.

    Ich bin sicher, Gott liebt jeden, auch den Menschen, der sich kein schmuckes Kleidungsstück leisten kann. Irgendwann wird Gott ihm oder ihr durch unergründliche Wege etwas passendes zukommen lassen.

    Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt; darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte. (Jeremia 31,3)

  • Nachtperle, Heimo hat meinen Beitrag im Thread über Mobbing - dort ein Hinweis darauf, wieviele Ansätze es gibt, negativ mit anderen umzugehen - Macht seiner Administratorenfunktion hierher kopiert und also aus dem Zusammenhang gerissen. In dem hiesigen Thread hätte ich nicht diese Überschrift benutzt, ich halte sie aber in dem anderen Thread immer noch für angebracht.

    OK! Danke, ich gucke mir das ganze noch mal an!

    ***

  • Liebe Linda,

    ich fürchte, hier werden jetzt verschiedene Gedanken um die Kleidung vermischt und verwechselt.

    Niemand wird aus der Gemeinde ausgeschlossen, nur weil er für gewisse Leute eventuell keine passende Kleidung hat. Das hat so auch niemand geschrieben.

    Wenn jemand eine total andere Ansicht über Kleidung hat, als wir selbst, ist es sein/ihr Recht, dies auch zu sagen. Wir dürfen uns nicht immer bei allem und jedem angesprochen und verurteilt fühlen.

    Meinungsfreiheit bedeutet, dass auch Meinungen geäußert werden dürfen, die diametral zu unseren Ansichten stehen.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nachtperle.

    Nachtperle, Heimo hat meinen Beitrag im Thread über Mobbing - dort ein Hinweis darauf, wieviele Ansätze es gibt, negativ mit anderen umzugehen - Macht seiner Administratorenfunktion hierher kopiert und also aus dem Zusammenhang gerissen. In dem hiesigen Thread hätte ich nicht diese Überschrift benutzt, ich halte sie aber in dem anderen Thread immer noch für angebracht.

    Grüße
    Daniels

    Die Frage von Nachtperle war im ursprünglichen Thread, hat daher mit dem "Verschieben" nichts zu tun!!!

  • Ich vermute, dass Du da etwas ins falsche Ohr bekommen hast. Es geht keineswegs darum, sich teure Kleidung für den Gottesdienst zu kaufen. Sondern darum,, dass man unter den Sachen, die man hat, das Angemessenste anzieht. Ich trage viele Sachen aus den sozialen Kaufhaus, wo eine gute Hose 6 € kostet (viele Sachen sind noch wie neu), aber ich gehe nicht in meiner Latz-Arbeitshose (auch wenn sie noch neu ist) in den Gottesdienst. Ich kenne aber einen Bruder, der das tut, weil er eine unförmige Figur hat und sich keine passende Anzughose als Sonderanfertigung leisten kann. Und ich akzeptiere das auch.. Er hat auch immer die gleiche Hose an, aber für die Arbeit hat er andere Hosen.

    Ich habe mal von einer Familie mit drei Söhnen gelesen, die so arm waren, dass sie nur ein Paar Schuhe hatten, und die waren noch gespendet. Sie gingen abwechselnd zum Gottesdienst (und zogen die Schuhe reihum an), weil sie nicht barfuß vor Gott erscheinen wollten.
    benSalomo

  • Im letzten Jahr habe ich mich sehr intensiv mit den 28 Glaubenspunkten beschäftigt und dabei hat mir Glaubenspunkt 22 sehr gut gefallen, weil ich mich sehr mit dem darin formulierten christlichen Lebensstil identifizieren konnte. Ein Teil davon betrifft die Kleidung.

    Zitat

    Während wir durchaus kulturelle Unterschiede berücksichtigen, sind wir darauf bedacht, uns schlicht, anständig und geschmackvoll zu kleiden; denn wahre Schönheit besteht nicht in Äuβerlichkeiten, sondern in dem unvergänglichen Schmuck der Freundlichkeit und Herzensgüte.


    Durch meinen Beruf muss ich immer korrekt gekleidet sein (Hosenanzug, Kostüm) und ich hätte diesen Glaubenspunkt eigentlich immer so interpretiert, dass ich gerade beim Besuch des Gottesdienstes meine elegante Kleidung zu Hause lasse und mich so einfach kleide, wie es meinem privaten Lebensstil entspricht, damit ich unter den Glaubensgeschwistern auch nicht auffalle, sondern mich als einfacher gläubiger Mensch in die Gemeinschaft einfüge.

    Dann habe ich mit meinem Internetfreund (der Adventist ist) einmal darüber diskutiert und er hat eingeworfen, dass er gerade seiner Mutter ein paar Stücke von Joseph Ribkoff (kanadischer Designer) geschenkt hat, weil sich seine Eltern (seiner Meinung nach) immer übertrieben elegant am Sabbat anziehen möchten. Scheinbar möchten sie dadurch auch den beruflichen Erfolg des Sohnes ausdrücken.

    Und dann war ich komplett verwirrt, weil das für mich mit dem 22. Glaubenspunkt nicht zusammengegangen ist. Ich habe immer akzeptiert, dass ich in einem Büro in einer Leitungsfunktion eben auch entsprechend gekleidet sein muss, egal, ob das mir selbst entspricht, oder nicht. Man kann so sagen, dass ich mich da "verkleide", so wie ich nach Außen hin die Interessen meines Arbeitgebers vertrete, vertrete ich ihn eben auch durch mein korrektes Auftreten. Aber da war es plötzlich umgekehrt: zwei Menschen in sehr einfachen Berufen brezeln sich am Sabbat auf, so wie sie es sich selbst nicht einmal leisten könnten. Ich habe eben vorher gedacht, gerade solche Entwicklungen sollte der 22. Glaubenspunkt hintanhalten.

    • Offizieller Beitrag

    .... Scheinbar möchten sie dadurch auch den beruflichen Erfolg des Sohnes ausdrücken.

    Und dann war ich komplett verwirrt, weil das für mich mit dem 22. Glaubenspunkt nicht zusammengegangen ist. Ich habe immer akzeptiert, dass ich in einem Büro in einer Leitungsfunktion eben auch entsprechend gekleidet sein muss, egal, ob das mir selbst entspricht, oder nicht. Man kann so sagen, dass ich mich da "verkleide", so wie ich nach Außen hin die Interessen meines Arbeitgebers vertrete, vertrete ich ihn eben auch durch mein korrektes Auftreten. Aber da war es plötzlich umgekehrt: zwei Menschen in sehr einfachen Berufen brezeln sich am Sabbat auf, so wie sie es sich selbst nicht einmal leisten könnten. Ich habe eben vorher gedacht, gerade solche Entwicklungen sollte der 22. Glaubenspunkt hintanhalten.


    Warum sollte das Bedürfnis, sich für den Gottesdienst möglichst elegant zu kleiden mit dem "beruflichen Erfolg des Sohnes" im Zusammenhang stehen?

    Warum soll es der Beruf wert sein, "entsprechend gekleidet sein muss, egal, ob das mir selbst entspricht,...", aber im Gottesdienst gehe ich dann lässig gekleidet, denn das entspricht mir? Ist das Büro mehr "wert" als der Gottesdienst? Welche Frau geht zu einer Hochzeit naher Angehöriger oder enger Freunde lässig gekleidet?

    Die zitierten Eltern denken in meinen Augen (wie man es übrigens in den meisten Ländern dieser Erde findet) das Beste für Gott(esdienst).


    Sicherlich sollte man weder durch Stil noch Wert der Kleidung die Mitgeschwister brüskieren, das gilt nicht nur im Hinblick auf zu "schlechte" Kleidung sondern auch im Hinblick auf übertrieben teure Kleidung. Aber als Gemeinde insgesamt sollten wir immer bedenken: wir bitten um Gottes Anwesenheit und Jeans mit T-shirt scheinen mir dafür nicht angemessen.

  • Sicherlich sollte man weder durch Stil noch Wert der Kleidung die Mitgeschwister brüskieren, das gilt nicht nur im Hinblick auf zu "schlechte" Kleidung sondern auch im Hinblick auf übertrieben teure Kleidung. Aber als Gemeinde insgesamt sollten wir immer bedenken: wir bitten um Gottes Anwesenheit und Jeans mit T-shirt scheinen mir dafür nicht angemessen.

    Heimo ich das ganau so wie Du, doch eins da kann ich doch nun nicht schweigen. Und ich denke, dass es kein Schreibfehler war, weil ich das immer wieder erlebe. Ich hoffe, dass ich nicht wieder lieblos bin :D

    In unserem Benimmbuch heißt es doch, dass wir am Sabbat eingeladen sind vor Gott zu erscheinen um ihn anzubeten. Deswegen sollen wir uns auch anständig kleiden. Bei Euch ist Gott nur Gast? Bei uns beten sie auch oft so, laden Jesus und auch den H.Geist als Gast ein. Die Bibel nennt das gedankenloses Geplapper. Jaja man sollte schon die Bibel ernst nehmen

    ird auch

  • Zitat von HeimoW:

    Aber als Gemeinde insgesamt sollten wir immer bedenken: wir bitten um Gottes Anwesenheit und Jeans mit T-shirt scheinen mir dafür nicht angemessen.

    Die Kleidung ist zum Großteil auch Ausdrucksweise verschiedener soziales Milieus. Den Gottesdienst als Gemeinschaft mit Jesus nur auf die Kleidungsvorstellung von konservativ gehobene Milieus, kleinbürgerliches Milieus oder traditionelles Arbeitermilieus zu reduzieren finde ich problematisch. Gottesdienst gibt es auch für Menschen aus alternativen, liberal. intellektuellen, sozialökologischem und prekärem Milieus. (Darunter immer mehr Wohlstandsverlierer). Diese Menschen haben sicher ihr Anrecht Gott in ihren Vorstellungen gegenüber treten zu dürfen, ohne sich "traditionell- konservativ" verkleiden zu müssen.
    Mir erscheint die zitierten Sichtweise auch ganz entfernt vom Leistungsdenken des Doketismus aus dem 1. Jahrhundert beeinflusst zu sein. Das irdisch Materielle wird als unrein angesehen, und der Mensch versucht in mehreren Stufen in egozentrischer Weise Leistungen für die Heiligung zu erbringen: "Weg von der bösen Welt, -Absonderung in ein frommes Ghetto, Perfektionismus und Charaktervollkommenheit.
    In Mathäus 25, 31-44 sind die eigentlichen Kriterien der Gottgefälligkeit angeführt- totale Hingabe dem Nächsten gegenüber, dazu gehört auch Toleranz gegenüber seiner Kleidung als christlichen Respekt vor seiner sozialen Herkunft.

    mit lieben Grüßen
    conradi

    • Offizieller Beitrag

    Zitat von HeimoW:

    Die Kleidung ist zum Großteil auch Ausdrucksweise verschiedener soziales Milieus. ...

    Eigentlich diskutieren wir hier bisher nicht über was eine angemessene Kleidung wäre (mit der Ausnahme, dass ich vorhin von T-shirt und Jeans gesprochen habe) sondern darüber, dass (ob) die Kleidung im Gottesdienst etwas über den Gläubigen und seine Haltung zu Gott aussagt.
    Ich finde dieses Attitüde: "Gott muss mich nehmen wie ich bin", "Er muss froh sein, dass ich überhaupt da bin um Ihn anzubeten", die da in einigen Argumenten immer wieder durch kommt einfach gesagt gotteslästerlich. Wem der Gottesdienstbesuch nicht sein Bestes (was immer das ist) wert ist, hat eine (vorsichtig gesagt) sehr verbesserungswürdige Haltung. Und Gott schaut nicht auf die Kleider klingt für mich nach Ausrede nicht nach Realität. Gott schaut vielleicht nicht auf die Haltung (die auch in der Kleidung ausgedrückt wird) eines Menschen, wenn der sehr unter Druck ist, im "normalen" Leben schulden wir Gott unbedingte Ehrfurcht!

  • Und Gott schaut nicht auf die Kleider klingt für mich nach Ausrede nicht nach Realität. Gott schaut vielleicht nicht auf die Haltung (die auch in der Kleidung ausgedrückt wird) eines Menschen, wenn der sehr unter Druck ist, im "normalen" Leben schulden wir Gott unbedingte Ehrfurcht!

    Danke für die etwas "schulmeisterlich" gehaltene Belehrung. Ich fürchte Gott nicht, er hat uns versprochen dass uns nichts von seiner Liebe trennen wird (Röm. 8;38-39) und uns nie verlassen und aufgeben wird.
    Ich habe nicht auf eine "Gleichgültigkeit, das meint wohl eine nichtwertschätzende Art der Gegenwart Gottes im Gottesdienst) hingewiesen, dass Wort habe ich gar nicht verwendet, es bringt mich aber doch zu der Aussage, dass jede Art von Kleidung als bestgemeinte Ausdrucksmöglichkeit seiner (sozialen) Herkunft vor Gott gleich gültig sein wird. Und das wird wohl nicht als Gotteslästerlich zu beurteilen sein. (Mir ist ohnehin etwas schleierhaft, wie mit bloßer Kleidung Gotteslästerung betrieben werden soll)
    Trotzdem steckt in dem Gedankten, Gott (hauptsächlich) durch die eigene bestmögliche Kleidung gefallen zu wollen ein allzu menschlicher Ansatz von Selbstgerechtigkeit, ...oder wie ist dann der Hinweis von Jesus von "den Lilien am Feld" zu verstehen?

    mit lieben Grüßen
    conradi

  • Wenn ich das so lese, kommt mir die Frage, wieviel Respekt haben wir vor Gott. In der Offenbarung von Johannes lesen wir, wie Engel vor ihm knien, sich verbeugen und auch Jesus im Ehrfurcht und Respekt zollt.

  • Ich lese mir diese Beiträge hier zu diesem Thema schon längere Zeit durch und hab lange überlegt, ob ich dazu etwas schreiben soll oder nicht. Meine Meinung zu diesem Thema ist folgende, die auch in der Bibel zu finden ist:


    1 Meine Brüder, verbindet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, [den Herrn] der Herrlichkeit, nicht mit Ansehen der Person1!
    2 Denn wenn in eure Versammlung2 ein Mann käme mit goldenen Ringen und in prächtiger Kleidung, es käme aber auch ein Armer in unsauberer Kleidung,
    3 und ihr würdet euch nach dem umsehen, der die prächtige Kleidung trägt, und zu ihm sagen: Setze du dich hier auf diesen guten Platz!, zu dem Armen aber würdet ihr sagen: Bleibe du dort stehen, oder setze dich hier an meinen Fußschemel!
    4würdet ihr da nicht Unterschiede unter euch machen und nach verwerflichen Grundsätzen richten?
    5 Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, daß sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?
    6a Ihr aber habt den Armen verachtet!


    8 Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt nach dem Schriftwort: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!«3, so handelt ihr recht;
    9 wenn ihr aber die Person anseht, so begeht ihr eine Sünde und werdet vom Gesetz als Übertreter verurteilt.
    10 Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden.
    11 Denn der, welcher gesagt hat: »Du sollst nicht ehebrechen!«, hat auch gesagt: »Du sollst nicht töten!«4 Wenn du nun zwar nicht die Ehe brichst, aber tötest, so bist du ein Übertreter des Gesetzes geworden.
    12 Redet und handelt als solche, die durch das Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen!
    13 Denn das Gericht wird unbarmherzig ergehen über den, der keine Barmherzigkeit geübt hat; die Barmherzigkeit aber triumphiert über das Gericht. Jakobus 2,1-6a, 9-13.


    Versteht mich bitte nicht falsch: Ich finde es auch nicht ok, wenn man z.B. obwohl man es sich leisten könnte in Klamotten vor Gott erscheint, in denen man wie ein Penner aussieht (ich meine das Wort Penner hier nicht abwertend obdachlosen gegenüber). Aber, ich denke nicht, dass etwas dagegen spricht in sauberer Kleidung zu erscheinen, die nicht zerknittert ist und auch keine Symbole hat, die Gott nicht wohlgefällig sind (wie z.B. einen Totenkopf oder ein Kreuz, dass auf dem Kopf steht). Und ich weiß auch nicht wieso es so schlimm sein sollte z.B. in Hemd und Jeans zum Gottesdienst zu erscheinen. Es gibt sogar Gottesdienste (bei Gottseidanktv, habe ich da mal einen Bericht drüber gelesen), da ist es sogar normal, dass dieser in Jeans und T-shirt gefeiert wird. Sogar Gottesdienste für Cowboys gibt es. Ich persönlich bevorzuge zwar auch meinen Anzug zu tragen, wenn ich einen Gottesdienst besuche, aber ich denke nicht, dass dies eine Vorschrift ist, die Gott gegeben hat. Oder hat jemand diesbezüglich einen Bibelvers? Außerdem, hab ich es schon oft genug erlebt, wenn ich in meinem Sabbatanzug vom Gottesdienst nach Hause fuhr, dass mich Leute ansprachen, die dachten, ich käme gerade von der Arbeit. Klar: Sonntags würde evtl. niemand vermuten, dass wir gerade von der Arbeit kämen bzw. immer noch grad am arbeiten wären, wenn man uns im Anzug sehen würde. Da wäre es normal zu denken, dass man grad von der Kirche kommt oder dorthin geht. Da die Mehrzahl der Leute ja im Kopf hat, dass man Sonntags zur Kirche geht. Machen wir aber das selbe am Sabbat, heißt es direkt, man würde arbeiten gehen bzw. käme grad von der Arbeit. Nur sehr wenige würden wahrscheinlich auf die Idee kommen, dass man extra für einen Sabbatgottesdienst so gekleidet ist. Ich denke, darüber sollten wir uns auch mal Gedanken machen und von daher auch niemanden verurteilen, der meint, er müßte am Sabbat mit ´ner (ordentlichen, sauberen) Jeans zur Gemeinde kommen oder ihm oder ihr vorwerfen, sie hätten keinen Respekt vor Gott.