Vermehrung und Inzest

  • Huhu,

    ich bin neu hier im Forum. Bitte schaut euch einmal folgende zwei Texte an:

    [bibel]Gen 20:11-12 Abraham sprach: [...] Auch ist sie [Sara] wahrhaftig meine Schwester, denn sie ist meines Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter; so ist sie meine Frau geworden. [/bibel]
    In anderen Worten ist Sara also Abrahams Halbschwester. Das später erlassene mosaische Gesetz sieht jedoch mit dem Umgang mit der eigenen Halbschwester folgendes vor:


    [bibel]Le 20:17 Wenn jemand seine Halbschwester nimmt, seines Vaters Tochter oder seiner Mutter Tochter, und sie miteinander Umgang haben, so ist das Blutschande; sie sollen ausgerottet werden vor den Leuten ihres Volks. Er hat mit seiner Schwester Umgang gehabt; sie sollen ihre Schuld tragen.[/bibel]
    D.h. gemäß dem mosaischen Gesetz hätten Abraham und Sara sterben müssen. Trifft die beiden nun keine Schuld weil sie das Gesetz in dieser Form nicht kannten? Oder wie verhält es sich mit dem Gesetz? Ist es unabänderlich immer gültig? In welchem Zusammenhang dazu lässt sich jedoch dann folgende Begebenheit zur Zeit Jesu rücken:


    [bibel]Mt 19:1-8 Und es begab sich, als Jesus diese Reden vollendet hatte, dass er sich aufmachte aus Galiläa und kam in das Gebiet von Judäa jenseits des Jordans; und eine große Menge folgte ihm nach und er heilte sie dort. Da traten Pharisäer zu ihm und versuchten ihn und sprachen: Ist's erlaubt, dass sich ein Mann aus irgendeinem Grund von seiner Frau scheidet? Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen: Der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach (1.Mose 2,24): »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden "ein" Fleisch sein«? So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern "ein" Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden! Da fragten sie: Warum hat dann Mose geboten, ihr einen Scheidebrief zu geben und sich von ihr zu scheiden? Er sprach zu ihnen: Mose hat euch erlaubt, euch zu scheiden von euren Frauen, eures Herzens Härte wegen; von Anfang an aber ist's nicht so gewesen. [/bibel]
    Bedeutet, dass es »von Anfang an [...] nicht so gewesen [ist]«, dass sich Gottes Gebot immer an die momentane Situation des Menschen anpasst?
    Ich freu mich schon auf eure Antworten!
    Gabel

  • Hallo,
    zum Punkte Abraham und Sara welches sich auch auf 3. Mo 18,9 beziehen würde, ist das Verbot erst ca. 1500 v.Chr. gegeben worden. Den Grund sehe ich in den genetischen Defekten, die sich bei Geschwistern stark auswirken können, wenn sie Kinder bekommen. Vor dieser Zeit war das noch nicht so relevant, da der Mensch erst mit der Zeit durch die Trennung von Gott weiter verkümmerte und sich Defekte in den Genen einschleichten. Doch irgendwann sah Gott, dass hier zum Selbstschutz und Schutz des Kindes ein Riegel vor Geschwisterehen geschoben werden musste.

    Gruss

    Für die Zukunft haben wir nichts zu befürchten, es sei denn, wir vergessen den Weg, den der Herr uns geführt und was er uns in der Vergangenheit gelehrt hat. (Ellen White, Life Sketches, 1915,)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn man konsequent im Glauben an die Bibel herangeht und nicht versucht durch verkomplizierende wissenschaftliche Erklärungsversuche die einfache biblische Wahrheit auszuhebeln, dann kommt man zwangsweise zu dem Schluß, dass Inzest unter den ersten Menschen üblich und sogar notwendig war um eine Population aufzubauen. Wenn wir also von einem Menschenpaar ausgehen, dann war unter deren Kindern der Inzest ein normaler Vorgang.

    Inwieweit Abraham das mosaische Gesetz in dieser Form schon gegeben wurde, können wir leider nicht beantworten. Abraham kannte Gottes Willen und sicher auch eine große Anzahl der später von Mose festgehaltenen Gesetze rund um den Dekalog. Ein biblischer Hinweis ist in 1. Mo 26 festgehalten:

    26/4 Und ich werde deine Nachkommen zahlreich machen wie die Sterne des Himmels und deinen Nachkommen alle diese Länder geben; und mit deinen Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde 26/5 dafür, daß Abraham meiner Stimme gehorcht und meine Vorschriften gehalten hat, meine Gebote, meine Ordnungen und meine Gesetze.

    War hier bereits ein Inzest-Gebot enthalten? Wir können es nicht sagen, die von Gott tolerierte Praxis bei Abraham lässt jedoch vermuten, dass es nicht der Fall war.

  • Wen heirateten die Söhne Adams
    Die ersten Menschen hatten zwei Söhne Kain und Abel und unmittelbar darauf heißt es in 1. Mose 4, 16-17 "Also ging Kain von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden gegen Morgen. Und Kain erkannte sein Weib , die ward schwanger und gebar Henoch". Woher kam so plötzlich die Frau des Kain ?
    Würde die Bibel auch alle diejenigen Aussagen enthalten die wir durch Schlussfolgerungen selbst gewinnen können, dann müsste die Bibel ein mindestens hundertbändiges Werk sein . Gott hat uns aber ein einziges Buch gegeben und dazu die Gabe des Denkens. So können wir auch solche Fragen beantworten, die nicht direkt abgehandelt sind, aber aus anderen Aussagen leicht zu gewinnen sind.
    In 1. Mose 5, 3-4 steht" Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn ... und hieß in Seth und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. " Daraus können wir schließen, dass das erste Elternpaar eine stattliche Kinderzahl hervorbrachte. Als einzige möglichkeit heiratete Kain somit eine seiner Schwestern. Mit dem Sündenfall kamen nicht nur Leid und Tod in diese Welt, sondern auch eine mit der Zeit stetig zunehmende Degeneration des ursprünglich sehr guten Erbgutes. Ab der Zeit des Mose, und das ist wtwa 2500 Jahre später, verbietet Gott die Heirat in enger Verwandtschaft (3 Mo 18 ),weil die genetischen Fehler sich schädlich aufsummieren. Abraham lebte 400 Jahre vor Mose, und zu seiner Zeit war somit die Heirat mit engen Blutsverwandten noch erlaubt, denn er heiratete seine Halbschwester Sara (1Mo 20,12).

    Dies ist ein Auszug aus dem Buch von Werner Gitt mit dem Titel Fragen

    LG
    Hardy

  • Hallo Gabel:,

    schön, dass Du zu uns gefunden hast! Herzlich Willommen hier. Ich hoffe, du wirst eine schöne Zeit hier bei usn haben. Schau doch mal in die Mitgliedsvorstellung, wenn Du möchtest annst Du Dich dort kurz vorstellen!

    Nun zum Thema.
    Ich bin der Meinung, dass Gott einige unabänderliche Gesetze hat, z.B. "Du sollst nicht töten", allgemein einfach Moral, wie ichd as jetzt mal nennen würde. Dann gibt es Gebote und Gesetze, die Gott situationsbedingt seinen derzeitigen Leuten gibt. Opfergesetze, Beschneidung, etc. Diese sind oft nicht das, was er für das beste hält, aber verhinern schlimmeres. Z..b. der Tempel. Gott hat nie einen Tempel verlangt, vermutlich wäre er in seiner Stiftshütte bis heute glücklich. Aber David und Salomo wollten ihn unbedingt einen Tempel bauen, weil sie gesehen haben, dass die Götter der anderen Völer ebenso einen Tempel haben. Also hat Gott sich gesagt, bevor die irgendwelchen Dung machen, und es völlig verkacken, sage ich ihnen, wie sies machen sollen, auch wenn ichs nicht unbedingt toll finde. sowas muss man lernen zu unterscheiden. Warum hat Gott etwas gesagt, weil es die Menschen vllt. in der Situation brauchten (Beschneidung hatte große hygienische Gründe), um schlimmeres zu verhindern (- Scheidebriefe bspw). oder weil es sein absolutes Gesetz ist(: dazu würde ich die 10 Gebote zählen).

    Unter dieser Vorraussetzung muss man sich dann diesen anscheinenden wiederspruch anschauen. Inzest an sich ist, entgegen der lanläufigen Meinung, nicht per se schlecht. Nur, weil ich mit meinem Bruder... ähm... lassen wir das... jedenfalls müssen da keine behinderten Kinder bei rauskommen. In der Zucht ist Inzucht sogar ein wichtiges Mittel um neue Mutationen zu verfestigen, besonders bei rezessiven genen. Und wie bereits gesagt wurde, besteht die Welt sowieso nur durch inzucht, erst Adam und Eva, dann die Nachkommen Noahs. die waren alle miteinander verwandt und da kommen wir auch heute her.
    Das mosaische gesetz war ein gesetz für die Menschen der Zeit, auf diese angepasst. Zur Zeit Abrahams und Sarahs gab es das noch nicht. Die Gesetze, die Abraham hielt, waren wohl eher die unabänderlichen, die zu Gott gehören.

    So, inzwischen bin ich völlig raus aus meinem Konzept, aber ich glaube, dass ich alles gesagt habe. Wie siehst Du das?

    Liebe grüße

    Kathrin

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • mich würde einmal interessieren, wie das ohne Sündenfall mit der Vermehrung statt gefunden hätte- Denn der Auftrag, seit fruchtbar und mehret euch, war ja bereits vor dem Sündenfall gegeben. Was mir dabei auffällt ist ja auch die dann folgende Aussage nach dem Sündenfall von Gott zu Eva sinngemäß: "Du wirst mit Schmerzen gebären und dein verlangen wird nach deinem Manne sein!"

    War dies eventuell von vornherein gar nicht so vorgesehen mit der folgenden Entstehung und Menschwerdung? denn neben der uns bekannten Variante, dass 1.Mose 3,15 ein prophetischer Akt ist, ist er zugleich auch nach meiner Erkenntnis die Beschreibung der Entstehung des Menschen mittels Samen und Eizelle schlechthin. Ich könnte mir vorstellen, dass dies am Anfang gar nicht so vorgesehen war.

    Gruß
    Seeadler

    Einmal editiert, zuletzt von Seeadler (13. Juni 2012 um 06:55)

  • ich gehe davon aus, dass geschlechtliche Vermeherung von anfang an so geplant war. Allerdings habe ich im Taufuntrericht genau dien Frage nach den Schmerzen gestllt. Die Erklärung, die NICHT sicher bewiesen, sindern nur eine Idee meines Tauflehrers war, fand ich sehr logisch.

    Früher waren die Menschen größer, so 3-4 Meter, soweit ich weiß. Kommt da ein Kind von heutiger Größe raus, ist das bei weitem nicht in dem Ma0e schmerzhaft, wenn überhaupt.
    Psychologisch/Hirnphysiologisch sind Menschen ja absolute Frühgeburten. Damit sich das Hirn richtig entwickeln kann, müsste ein mensch eigentlich mindenstens 3 Monate länger im Mutterleib bleiben. Das geht aber nicht, weil dann eien Geburt nicht mehr mögich wäre, weil das Kind bis dahin zu groß wäre. Möglich ist es daher, dass der Mensch eigentlich 1 Jahr oder länger im Mutterleib bleiben sollte, bevor er geboren wird, und die 9 Monate heute auf Grzund unserer kleinreren Statur zustande kommen.

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • Liebe Kathrin

    Früher waren die Menschen größer, so 3-4 Meter, soweit ich weiß. Kommt da ein Kind von heutiger Größe raus, ist das bei weitem nicht in dem Ma0e schmerzhaft, wenn überhaupt.
    Psychologisch/Hirnphysiologisch sind Menschen ja absolute Frühgeburten. Damit sich das Hirn richtig entwickeln kann, müsste ein mensch eigentlich mindenstens 3 Monate länger im Mutterleib bleiben. Das geht aber nicht, weil dann eien Geburt nicht mehr mögich wäre, weil das Kind bis dahin zu groß wäre. Möglich ist es daher, dass der Mensch eigentlich 1 Jahr oder länger im Mutterleib bleiben sollte, bevor er geboren wird, und die 9 Monate heute auf Grzund unserer kleinreren Statur zustande kommen.

    Ich denke, die Bibel gibt darauf Antwort!

    Denn Gott hat den ersten Menschen den Auftrag gegeben, sich zu vermehren. Also Kinder zu zeugen. Wie du, bin auch ich der Ansicht, dass die Vermehrung des Menschen (auch der Tiere) von Anfang an so geplant war. Durch den Geschlechtsverkehr. Adam sollte Eva erkennen, wie es die Bibel ausdrückt und so Kinder zeugen.

    Da Gott aber erst NACH dem Sündenfall Eva sagte, dass sie unter Schmerzen Kinder gebären wird. Also kam der Schmerz erst nach dem Sündenfall hinzu. Es braucht da keine großen Menschen oder kleinerer Kinder um das zu klären. Im Garten Eden war diese Art Schmerz noch gar nicht da. Also ist diese Art Schmerz die Folge der Sünde. Er gehörte ursprünglich wohl nicht dazu. Ob die Kinder länger im Mutterleib hätten bleiben sollen? Was gäbe es für Gründe, die Schwangerschaftzeit zu kürzen? WANN wäre das Geschehen? Evolution?

    ***

  • Hallo Sanfterengel,

    wie kommt man eigentlich darauf, dass die Menschen so groß gewesen sein sollten? Stützt sich das allein auf die Theorie von Ellen G. White, oder gibt es da handfeste biblische Belege dafür? wenn ja welche?
    ich habe nichts gegen diese Theorie, denn sie würde mit dem übereinstimmen, dass es zu jener Zeit auch riesenhafte Pflanzen und Bäume gegeben haben muss, ebenso wie überdimensionierte Insekten und andere Tiere. Ich würde dies nur gerne aus biblischer Sicht wissen.
    Allerdings was dies nun mit der Geburt zu tun haben soll, ist mir nicht so ganz klar. denn "normal" wäre es ja dann für mein logisches Verständnis, dass auch die Neugeborenen insgesamt größer waren. Ich denke mal, die Dauer der Schwangerschaft könnte eventuell im gleichen Verhältnis zur Lebenszeit gestanden haben, wie heute. Darum wenn ein Mensch im Maximum eventuell 8 mal älter wurde, kann ich mir vorstellen, dass dann auch die Schwangerschaft keine 280 tage sondern eventuell 2240 tage dauerte. Nach der mir hier vorliegenden Konkordanz sollte die Zeit von Adam bis zur Sintflut 2240 Jahre gedauert haben. Muß nichts bedeuten, in find´s nur in diesem Zusammenhang interessant. Würde mich auch nicht wundern, wenn es eben jene 2300 Tage aus Daniel 8,14 gedauert hätte....

    Gruß
    Seeadler

  • Keine ahnung, da frag die Theologen.

    die Zusammenhänge zur Schwangerschaft finde ich etwas weit hergeholt, wobei es mich auch nicht wundern würde, wenns am Ende tatsächlich so wäre. Ein Kind wird a geboren, wenn es "reif" ist. gehen wir einfach mal von diesen 12 Monaten, die eslt. Wissenschaft brauchen würde aus, dann sollte es trotzdem noch ziemlich klein sein, um schmerzhärmer geboren werden zu können.

    Lass mich am Morgen hören Deine Gnade, denn ich hoffe, HERR, auf Dich. Tu mir kund den Weg, den ich gehn soll, denn mich verlangt nach Dir. (Ps 143,8 )

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  • So nebenbei gemerkt, was mir gerade auffällt. Wenn die Menschen tatsächlich doppelt so groß gewesen sein sollen, wie heute, so war ihr Volumen entsprechend ihrem heutigen Volumen in Anlehnung an der einfachen "Kugelgestalt" auch etwa 2³ mal so groß, also 8 mal so groß, und somit auch ihr Gewicht, da sich die mittlere Dichte von 1,2g/cm³ mit Sicherheit nicht geändert hat. Auch dies würde in gewissen Rahmen zu der "Saurierzeit" genauso passen, wie zu der vorangegangenen Zeit der riesenhaften Pflanzen und Insekten.

    auch hier also wieder der Faktor 8, in Anlehnung an dem achtfachen Alter und den acht Insassen der Arche.

    Seeadler

  • Wen heirateten die Söhne Adams?
    Die ersten Menschen hatten zwei Söhne Kain und Abel und unmittelbar darauf heißt es in 1. Mose 4, 16-17 "Also ging Kain von dem Angesicht des Herrn und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden gegen Morgen. Und Kain erkannte sein Weib , die ward schwanger und gebar Henoch". Woher kam so plötzlich die Frau des Kain ?
    ...

    In 1. Mose 5, 3-4 steht" Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn ... und hieß in Seth und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. " Daraus können wir schließen, dass das erste Elternpaar eine stattliche Kinderzahl hervorbrachte. Als einzige Möglichkeit heiratete Kain somit eine seiner Schwestern. Mit dem Sündenfall kamen nicht nur Leid und Tod in diese Welt, sondern auch eine mit der Zeit stetig zunehmende Degeneration des ursprünglich sehr guten Erbgutes. Ab der Zeit des Mose, und das ist etwa 2500 Jahre später, verbietet Gott die Heirat in enger Verwandtschaft (3 Mo 18 ),weil die genetischen Fehler sich schädlich aufsummieren. Abraham lebte 400 Jahre vor Mose, und zu seiner Zeit war somit die Heirat mit engen Blutsverwandten noch erlaubt, denn er heiratete seine Halbschwester Sara (1Mo 20,12).

    Dies ist ein Auszug aus dem Buch von Werner Gitt mit dem Titel Fragen

    Da habe ich im Internet unter Startseite :: bibelkommentare.de diesen sehr guten Kommentar gefunden, der sich im Wesentlichen mit den obigen Aussagen deckt: Thema: Woher kam die Frau von Kain?
    Auszüge:

    1. Warum ist die Frage nach Kains Frau so wichtig?

    Viele Skeptiker haben die Behauptung aufgestellt, dass es auf der Erde Menschen anderer Abstammung gegeben haben muss, die keine Nachkommen Adams und Evas waren. Nur so, meinen sie, hätte Kain eine Frau finden können. Diese Frage ist für viele ein Hindernis, um an den Schöpfungsbericht aus 1. Mose zu glauben, wonach die Weltgeschichte mit nur einem Mann und einer Frau begann. Es ist jedoch zu bedenken, dass von der Gültigkeit dieses Berichtes ein großer Teil der alt- und neutestamentlichen Lehren abhängt.
    ...
    2. Kains Brüder und Schwestern

    Kain war das erste Kind Adams und Evas (1. Mose 4,1), das in der Bibel erwähnt ist. Er und seine Brüder Abel (1. Mose 4,2) und Set (1. Mose 4,25) gehörten zur ersten Generation von Kindern, die je auf dieser Erde geboren wurde.
    Obwohl nur diese drei Söhne namentlich erwähnt werden, hatten Adam und Eva noch andere Kinder. Eine Aussage aus 1. Mose 5,4 fasst das Leben Adams und Evas zusammen: „Und Adam war 130 Jahre alt und zeugte einen Sohn, … und nannte ihn Set; und lebte danach 800 Jahre und zeugte Söhne und Töchter.“ Hier wird nicht gesagt, wann diese Kinder geboren wurden. Etliche von ihnen konnten während der 130 Jahre (1. Mose 5,3) vor Set geboren worden sein.
    Im Laufe ihres Lebens bekamen Adam und Eva viele Söhne und Töchter. Der jüdische Historiker Josephus schrieb, dass „die Anzahl der Kinder Adams nach alter Tradition 33 Söhne und 23 Töchter betrug.“4 Die Bibel nennt uns keine Zahl, wie viele Kinder Adam und Eva geboren wurden. Betrachtet man aber ihre lange Lebenszeit – gemäß 1. Mose 5,5 lebte Adam 930 Jahre –, erscheint es logisch anzunehmen, dass es viele gewesen sind! Schließlich hatten sie das Gebot erhalten: „Seid fruchtbar und mehret euch“ (1. Mose 1,28).

    Die Frau

    Wenn wir nun ausschließlich von der Bibel ausgehen und alle persönlichen Vorurteile oder andere außerbiblische Vorstellungen außer Acht lassen, müssen wir annehmen, dass zu der Zeit, als es nur die erste Generation gab, Brüder ihre Schwestern heiraten mussten. Ansonsten hätte es keine weiteren Generationen mehr gegeben!
    Wir erfahren nicht, zu welchem Zeitpunkt Kain geheiratet hat. Es werden uns auch keine Einzelheiten über andere Ehen und Kinder mitgeteilt, aber wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass zu Beginn der Menschheitsgeschichte einige Brüder ihre Schwestern heiraten mussten.

    3. Vorgebrachte Einwände, warum Kains Frau nicht eine Nachkommin Adams gewesen sein soll
    ...
    Wenn ein Mann und eine Frau heirateten (laut 1. Mose 1 und 2), die miteinander sogar nahe verwandt waren – sie konnten sogar Bruder und Schwester sein –, dann war das ursprünglich (vor der Zeit Moses) kein Ungehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes.

    Von Abraham wissen wir, dass er seine Halbschwester heiratete (1. Mose 20,12). Gott segnete diese Verbindung und machte sie über Isaak und Jakob zum Ausgangspunkt für das hebräische Volk. Erst etwa 400 Jahre später erteilte Gott Gesetze an Mose, die derartige Ehen verboten.
    ...
    Adam und Eva hatten jedoch noch keine angesammelten genetischen Defekte. Die beiden ersten Menschen waren bei ihrer Erschaffung körperlich absolut vollkommen. Alles, was Gott gemacht hatte, war „sehr gut“ (1. Mose 1,31). Das bedeutet auch, dass ihre Gene vollkommen waren; sie waren damit ohne Fehler! Als aber die Sünde (durch Adam – 1. Mose 3,6ff. und Römer 5,12) in die Welt kam, belegte Gott die Welt mit einem Fluch, sodass die vollkommene Schöpfung zu degenerieren begann, d.h. unter Tod und Verfall litt (Römer 8,22). Diese Degeneration hat im Laufe von Tausenden von Jahren bei den Lebewesen zu allerlei Arten von genetischen Defekten geführt.
    Kain gehörte zur ersten Generation von Kindern, die je geboren wurden. Er und seine Geschwister hatten von Adam und Eva praktisch keinerlei unvollkommene Gene erhalten, da die Folgen der Sünde und des Fluches anfänglich recht minimal waren. Die Anhäufung dieser Kopierfehler steigt erst im Laufe der Zeit an. Unter diesen Umständen konnten Geschwister mit Gottes Zustimmung ohne jede Gefahr missgebildeter Nachkommen einander heiraten.
    Zur Zeit Mose, und das war einige tausend Jahre später, hatten sich die degenerativen genetischen Defekte in der Menschheit schon derart angehäuft, dass Gott Gesetze erließ, um die Heirat unter Geschwistern sowie engen Verwandten zu verbieten (3. Mose 18-20).5 Außerdem gab es inzwischen genügend Menschen auf der Erde, sodass es nicht mehr erforderlich war, innerhalb der engen Verwandtschaft zu heiraten.

    Fortsetzung folgt!

  • Er vergisst aber - wenn man in dieser Lesart bleibt - dass nach Adam und Eva ja alles ausgerottet wurde und dann mit Noah und seinen Söhnen und Frauen das Spiel wieder von vorne losging (dann mit Cousins und Cousinen, also nicht ganz so degeneriert)

  • In einer Welt ohne genetische Defekte spielte Inzucht-Degeneration keine Rolle.
    Bei Noahs Nachkommen gingen sowohl die Umwelt als auch die Genetik "abwärts".

  • Kain und das Land Nod

    Manche behaupten, 1. Mose 4,16-17 bedeute, dass Kain ins Land Nod ging und dort eine Frau fand. Daraus schließen sie, dass es somit eine andere Menschenrasse auf der Erde gegeben haben muss, die nicht von Adam abstammte und die eine Frau für Kain bereit hielt.

    „So ging Kain weg vom Angesicht des HERRN und wohnte im Land Nod, östlich von Eden. Und Kain erkannte seine Frau und sie wurde schwanger und gebar Henoch. Und er wurde der Erbauer einer Stadt und benannte die Stadt nach dem Namen seines Sohnes Henoch.“

    Es wurde bereits ausführlich erläutert, dass alle Menschen, Kains Frau eingeschlossen, Nachkommen Adams sind. Der letztgenannte Bibelabschnitt besagt keinesfalls, Kain sei in das Land Nod gegangen und habe dort eine Frau gefunden. Johannes Calvin kommentiert diesen Vers wie folgt:

    „Vom Zusammenhang her gesehen, können wir zu der Schlussfolgerung gelangen, dass Kain eine Frau geheiratet hatte, bevor er seinen Bruder erschlug; ansonsten hätte Mose hier etwas über seine Heirat gesagt.“6

    Kain hatte also bereits geheiratet, bevor er ins Land Nod zog. Er fand nicht erst dort eine Frau, sondern „erkannte“ seine Frau im Sinne von einer geschlechtlichen Beziehung.7

    Andere argumentierten, dass im Land Nod viele Menschen gelebt haben müssen, weil Kain dort eine „Stadt“ erbaute. Das hebräische Wort, das hier mit „Stadt“ übersetzt ist, muss nicht unbedingt das bedeuten, was wir uns heute unter einer „Stadt“ vorstellen. Das Wort bedeutet „ein Ort, der (oder ein Lager, das) von einem Wall (oder einer ‘Stadtmauer’) umgeben ist“.8 Sogar 100 Menschen wären schon viel für so eine „Stadt“. Dessen ungeachtet kann es zur Zeit von Abels Tod bereits viele Nachkommen Adams auf der Erde gegeben haben (siehe unten).

    Vor wem fürchtete sich Kain (1. Mose 4,14)?

    Nach einem anderen Einwand wird behauptet, dass außer den Nachkommen von Adam und Eva noch viele andere Menschen auf der Erde gelebt haben müssen, weil Kain sich ansonsten nicht so vor anderen Menschen hätte zu fürchten brauchen, die ihn wegen des Totschlags an Abel umbringen wollten.

    Erstens: In jener Zeit, als es noch keine Regierung gab, die für die Bestrafung von Mördern zuständig gewesen wäre (1. Mose 9,2.5), hätte nur dann jemand Kain für seinen Mord an Abel belangen wollen, wenn er eng mit Abel verwandt gewesen wäre! Fremde hätten sich darum wohl kaum geschert. Deshalb konnte es sich bei den Leuten, vor denen Kain sich fürchtete, nicht um eine andere Rasse von Menschen handeln.

    Zweitens: Kain und Abel waren lange Zeit vor Abels Tod geboren worden. In 1. Mose 4,3 lesen wir: „Es begab sich aber nach etlicher Zeit, dass Kain dem HERRNOpfer brachte von den Früchten des Feldes.“ Zu beachten ist hier der Ausdruck „nach etlicher Zeit“. Wir wissen, dass Set geboren wurde, als Adam 130 Jahre alt war (1. Mose 5,3) und dass Eva ihn als „Ersatz“ für Abel ansah (1. Mose 4,25). Von daher kann zwischen Kains Geburt und Abels Tod durchaus ein Zeitraum von mehr als 100 Jahren gelegen haben. Damit stände genug Zeit zur Verfügung, dass andere Kinder von Adam und Eva heiraten und Kinder und Enkel bekommen konnten. Als Abel umgebracht wurde, kann es darum sehr wohl schon viele Nachkommen von Adam und Eva gegeben haben, die mehreren Generationen angehörten.
    ...
    Aufgrund intensiver Beeinflussung durch die Evolutionslehre meinen heute viele Zeitgenossen, unsere Generation sei die intelligenteste, die je auf diesem Planeten gelebt hat. Doch nur weil wir Düsenjets und Computer entwickelt haben, bedeutet das nicht, dass wir die intelligentesten Menschen sind. Diese moderne Technik resultiert aus einem weithin angesammelten Wissen. Wir stehen auf den Schultern der früheren Generationen.

    Unsere Gehirne sind seit 6000 Jahren (seit Adam) unter dem Fluch in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Vergleich zu den Menschen, die vor vielen Generationen gelebt haben, sind wir am stärksten degeneriert. Wir sind womöglich bei weitem nicht so intelligent und kreativ wie einst die Kinder von Adam und Eva. Die Bibel vermittelt uns einen Eindruck vom großartigen Erfindungsreichtum in biblischer Vorzeit.9

    4. Schlussfolgerung

    Viele Christen können die Frage nach Kains Frau nicht beantworten, weil sie allein auf die heutige Welt schauen und die Probleme, die mit der Heirat von engen Verwandten einhergehen. So können sie die klaren historischen Angaben nicht mehr verstehen, die uns Gott in der Bibel gegeben hat.

    Sie versuchen, die Schöpfungsgeschichte aus unserer heutigen Situation heraus zu erklären, anstatt die wahre biblische Weltgeschichte und die Veränderungen infolge des Sündenfalls einzubeziehen. Da sie ihre Weltanschauung nicht auf die Bibel gründen, sondern mit einer säkularen Denkweise an die Bibel herangehen, sind sie blind geworden, selbst für die einfachen Antworten.

    Die Schöpfungsgeschichte ist ein Bericht „aus der Feder“ Gottes; er war dabei, als sich die Geschichte zutrug. Sie ist das Wort des Einen, der alles weiß und der ein zuverlässiger Zeuge der Vergangenheit ist. Wenn wir deshalb das 1. Buch Mose als Grundlage für unser Verständnis der Weltgeschichte verwenden, haben wir Zugang zu Antworten auf all jene Fragen, die uns sonst ein Geheimnis blieben.

    Online seit dem 28.03.2007.
    Fußnoten

    • 1In diesem Vers steht das griechische Wort für „Mann“ im Singular (ein Mann).
    • 2Auch Eva war in gewissem Sinne ein „Nachkomme“ Adams, da sie ja aus seinem Fleisch gebildet wurde und somit biologisch mit ihm verbunden war (1. Mose 2,21-23).
    • 3Im Hebräischen heißt es wortwörtlich: „Sie sollte die Mutter aller Lebenden sein.“
    • 4Josephus, Flavius (übersetzt von William Whiston, A.M.) 1981. The Complete Works of Josephus. Kregel Publications, Grand Rapids, Michigan, S. 27.
    • 5Manche behaupten, eine Veränderung des Gesetzes würde eine Veränderung in Gottes Denken bedeuten. Doch Gott hat sein Denken nicht geändert - weil die Sünde zu Veränderungen geführt hatte und weil Gott sich nie verändert, führte er um unsertwillen neue Gesetze ein. Außerdem finden wir in der Bibel eine fortschreitende Offenbarung des messianischen Programms, das von Ewigkeit her Gottes Ratschluss war. Siehe Grigg, R., 1998. Unfolding the Plan. Creation 20(3):22-24.
    • 6Calvin, John, 1979. Commentaries on The First Book of Moses Called Genesis. Baker House, Grand Rapids, Michigan, Bd. 1, S. 215.
    • 7Selbst wenn Calvins Vermutung nicht richtig ist, stand immer noch genügend Zeit zur Verfügung, damit zahlreiche Nachkommen Adams und Evas auswandern und Gebiete wie das Land Nod besiedeln konnten.
    • 8Strong’s Concordance: „Stadtkern, Stadt, ein Ort, der durch eine Wache im weitesten Sinne bewacht wird (auch ein bloßes Lager oder ein Posten).“
    • 9Siehe Chittick, D., 1997. The Puzzle of Ancient Man. Creation Compass, Newberg, OR, USA.

    Aus: Woher kam die Frau von Kain? :: bibelkommentare.de

  • Gen. 4:17 sagt nichts vom Finden einer Frau.
    Vgl. 5:3. Nach Seth kamen weitere Söhne und Töchter, die z. T. schon erwachsen waren, ehe Gen. 4 geschah.

  • Da habe ich im Internet unter Startseite :: bibelkommentare.de diesen sehr guten Kommentar gefunden

    PS: Unter dieser Seite finden sich auch insgesamt 61 zum Teil sehr gute Kommentare zu vermeintlichen Widersprüchen in der Bibel und zu schwierigen Stellen! Kann ich nur empfehlen, um seinen Geist zu "schärfen" und um auf Kritiker der Bibel („Bibel ist ein Buch voller Widersprüche!”) reagieren zu können!

    Eingeben: Woher kam die Frau von Kain? :: bibelkommentare.de und dann rechts auf VERWANDTE KATEGORIEN gehen und dann auf »Scheinbare Widersprüche in der Bibel« !

  • Um eine menschliche Popultion aufzubauen, benötigt man mindestens 160 Menschen, zur Hälfte Frauen. Nach der Bibel gab es aber am Anfang nur 2.
    Angenommen Adam und Eva hätten 2 Kinder, die wiederum jeweils 2 Kinder haben usw., dann werden azs 2 vier, dann 8, 16, 32 usw. Mathematisch ist das eine Exponentialfunktion zur Basis 2. Wenn jedes Jahr einmal Geburten anstehen, dann beträgt die Population nach 10 Jahren 2 hoch 10 macht 1024 Personen. Nach 20 Jahren sind es schon über 1 Million, nach 30 Jahren über eine Milliarde und nach 33 Jahren hätte man etwa die heutige Weltbevölkerung erreicht, wenn man den Tod nicht berücksichtigt und andere die Vermehrung beeinträchtigende Faktoren und jede Frau jedes Jahr ein gesundes zeugungsfähiges Kind bekommt. Und die Population fing nicht mit einem Menschen an, sondern gleich mit zwei Menschen.
    Es geht schnell. Um nach dem Sündenfall "genetische Hygiene" zu gewährleisten und die Population langfristig zu stabilisieren, gab es die Sexualvorschriften nach 3. Mose 18.

    3. Mose 18 berücksichtigt sämtliche sexuelle Varianten, die Menschen betreiben wie beispielsweise Sodomie. Dies galt es einzuschränken.

    "...23 Und bei keinem Vieh sollst du liegen, so dass du dich an ihm unrein machst. Und eine Frau soll sich nicht vor ein Vieh hinstellen, damit es sie begattet: Es ist eine schändliche Befleckung..."

    Die Bibel ist nicht prüde. Sie nennt wahrhaftig, was Menschen tatsächlich sexuell betrieben haben und gibt Anweisungen zur Sexualhygiene.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lothar60 (9. Oktober 2018 um 18:12)