Wie lange hat Hiob gelitten?

Nur um die Fragestellung zu präzisieren. Wie lange hat es gedauert von der Nachricht an Hiob, dass seine Kinder getötet wurden, bis Gott aus der Wolke zu ihm spricht?

Als Antwort kann ich nicht allzuviel anbieten als eine Vermutung. Man kann sicher einige Zeiträume zusammentragen, die das ein wenig definieren, aber die Hauptproblematik liegt darin, dass wir nicht wissen, wie viel Pause die Männer zwischen ihren Reden und den Antworten von Hiob hatten. Theoretisch kann man das in ein, zwei Tagen durchsprechen, aber was ist wirklich passiert in dieser Geschichte, die mittlerweile ca. 3.000 Jahre auf dem Buckel hat?

Mein Tipp ist, dass es 3 - 4 Monate gedauert hat. Ich kann es aber nicht biblisch belegen.

Zitat von tricky

Mein Tipp ist, dass es 3 - 4 Monate gedauert hat. Ich kann es aber nicht biblisch belegen.

vielleicht 3,5 Zeiten

Gibt es biblisch bedeutsame Zeiträume in denen Menschen gelitten haben?

Mir fällt nur Hesekiel ein:
Hes. 4/4 Und du, lege dich auf deine linke Seite, und lege die Schuld des Hauses Israel auf dich: nach der Anzahl der Tage, die du auf ihr liegst, [so lange] sollst du ihre Schuld tragen! 4/5 Und ich habe dir die Jahre ihrer Schuld zu einer Anzahl von Tagen gemacht: 390 Tage. [So lange] sollst du die Schuld des Hauses Israel tragen. 4/6 Und hast du diese [Zeit] vollendet, so lege dich zum zweiten Mal hin, [nun] auf deine rechte Seite, und trage die Schuld des Hauses Juda! Vierzig Tage lang, je einen Tag für ein Jahr, habe ich [sie] dir auferlegt. - 4/7 Und gegen die Belagerung Jerusalems richte dein Gesicht und deinen entblößten Arm, und du sollst gegen es weissagen! 4/8 Und siehe, ich lege dir Stricke an, daß du dich nicht von einer Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner Belagerung vollendet hast.

Ob das aber Leid war, das Hesekiel hier bezeugen wollte?

Stofi
Mich hätte interessiert, wie du auf die Frage gekommen bist? Bereitest du eine Predigt/Andacht über Hiob vor?

Zitat von Seeadler

was veranlasst dich, anzunehmen, dass diese Sache mit Hesekiel etwas mit Hiob zu tun haben könnte. Ich glaube, die Hiobsgeschichte kann man nicht mit Israel oder Juda verbinden; denn wenn mich jetzt meine Erinnerung nicht verlassen hat, wird nirgendwo in Hiob Bezug genommen auf das Volk Israel?!

Ich teile deine Einschätzung, dass die Geschichte um Hiob bezuglos zum Volk Israel in der Bibel steht. Sie handelt ja auch lange bevor es ein Volk Israel gab (am ehesten in der Zeit Abrahams...wir haben das hier im Forum auch mal mit Armin besprochen, wo man das am ehesten einordnen kann):
Wann lebte Hiob?

Warum ich auf Hesekiel gekommen bin? Ich weiß auch nicht genau, es ist mir eingefallen, als Parallele zu der Vermutung, dass die Zeit des Leids von Hiob eine Bedeutung haben könnte, wie von Stofi zur Überlegung angeregt wurde. Hesekiel sollte durch sein Liegen auf der einen oder anderen Seite dem Volk etwas zeigen. Ob das aber bei Hiob auch der Fall war? Ich denke wenn ja, dann würde uns der Zeitraum seines Leides, genauer beschrieben sein. Oder ich habe es noch nicht konkret durchgerechnet.

Wir müssen bedenken, dass die Informationswege zur Zeit Hiobs nicht so rasend schnell waren wie heute. Zusätzlich zum Anfahrtsweg muss man bedenken wie lange es gedauert hat, bis die Nachricht vom Leiden ihres Freundes bei den drei Besuchern angekommen ist. Wie schnell spricht sich sowas herum...über lange Distanzen? Oder wurde ein Bote gesandt, der die Nachricht zu den Freunden bringt?

Zitat von Stofi

Die Leidenszeiten bei Hesekiel oder anderen in der Bibel - zu erwähnen finde ich sehr interessant. WIe viel lässt Gott zu, wie lange hällt ein Mensch aus, .... .usw.

Welche anderen gibt's denn da noch? Also solche bei denen der Zeitraum konkret erwähnt wird.

Zitat von Stofi

Der Anlass zu meiner Frage ist ein konkreter Fall im Bekanntenkreis, bei dem man echt nicht auf die Ursache kommt. Weder von ärztlicher Seite, noch vom Glauben oder Lebensstil her. Einfach ein Rätsel und aber großes Leid. So machen sich viele so ihre Gedanken und so ist auch meine Frage entstanden.

Die Ursache bzw. die Begründung für Leid und Leiden sind sehr unterschiedlich. Alle zeigen, dass Satan nichts lieber tut als quälen, foltern und Beziehungen zerreißen. Bei der Begründung aber tu ich mir selbst of schwer. Schaut mal auf Jesus:

Mt. 9/1 Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. 9/2 Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er blind geboren wurde? 9/3 Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden. 9/4 Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. 9/5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

Ich wünsche dir Kraft, Stofi, für den Umgang mit dem Leidenden. Aus meiner Erfahrung kann einem nur der hl. Geist die richtigen Worte und Taten im Umgang mit so jemandem geben.