es wäre sinnvoll, wenn man hier Beispiele anführt, die demonstrieren, wo denn nun die Grenze ist zwischen persönlichen Erkennen und Interpretieren und einer sachlich gewissenhaften Exegese.
ich möchte dies an jenem Bibeltext aufzeigen und in erweiterten Sinne hinterfragen, was denn nun damit gemeint ist.
Zitat1.Mose 2,7 nach Luther: Da machte Gott der HERR den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase.
............. nach Elberfelder : da bildete Gott, der HERR, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und
hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende
Seele.
Es ist, wie ich schon Yokurt sagte, für mich ein himmelweiter Unterschied, ob ich hier schreibe der Mensch wurde aus Staub gemacht, oder der Mensch wurde aus Erde gemacht, wenn man sich hier in beiden Fällen auf das versteift, was da steht, und denkt, dass dies dann auch so gemeint ist, wie es da steht. So entsteht dann ein Filmtrailer von den Adventisten, wo dargestellt wird, wie sich aus sumpfigen Gebiet allmählich eine in feuchter Erde sich abbildende Gestalt abzeichnet, so, wie man aus Ton irgendwelche Figuren herstellt. Und plötzlich wurde aus diesem lehmigen Gebilde ein durch und durch fertiger Mensch.
Ich kann aber auch die aussage er wurde aus Erde gemacht oder auch aus Staub gemacht ganz anders verstehen, ohne dabei den Leitgedanken, dass Gott den Menschen geschaffen hat zu verletzen oder zu entstellen und zu verzerren, wie mir so gerne vorgeworfen wird. In dem ich zu beiden Aussagen aus Staub oder aus Erde sage, dass in beiden Fällen das gleiche gemeint ist, nämlich aus dem atomaren Elementen, aus den auch die erde selbst besteht. Zu jener zeit, als dieser Text verfasst wurde hatte man von Atomen noch keine Ahnung. Das kleinste, was man sich vorstellte war der Sand des Meeres. Somit steht hier Staub schlicht und einfach für die chemischen physikalischen Elemente, also den Atomen und letztlich Molekülen.
Und es ist nun mal Fakt, auch wenn es hier verneint wurde, als würde es keine Rolle spielen, wäre der Mensch nicht aus den gleichen Bestandteilen, aus der die Erde selbst besteht, bzw die Erdoberfläche, auf und von der er lebt, dann könnte der Mensch hier auf dieser Erde nicht leben. Es würde dann auch keinen Sinn machen, wie Gott ihm befahl, diese Erde zu bewahren und zu bebauen, weil er weder auf ihr noch von ihr leben könnte!
Staub oder Erde steht deshalb nach meiner Erkenntnis für die atomaren Bestandteile, wie auch die Erde zusammen gesetzt ist. Zumal in 1.Mose 3 dann folgerichtig heißt ".... So schickte ihn Gott der Herr aus dem Garten Eden, damit er den Erdboden bearbeite, von dem er genommen war. Natürlich, wer dies so nicht lesen will, wie ich es gerade beschrieben habe, dass man dies so interpretieren kann isoliert gewissermaßen auch den Menschen von seiner Herkunft und behandelt ihn so, als wäre er einfach so aus dem Nichts in diese Welt gesetzt worden. Denn es bedarf dann ja auch nicht einmal der Aussage, das Gott den Menschen aus Staub vom Erdboden oder aus Erde selbst gemacht hätte. Sondern einfach nur, dass der Mensch geschaffen wurde.
Da nun aber hier explizit steht, woraus er geschaffen wurde, ist dies für mich Grund genug anzunehmen, dass damit ausgedrückt werden soll, dass der Mensch aus den Stoffen der Erde heraus entstanden ist, so, wie alles andere auf der Erde auch, was auf und von ihr lebt.
Damit bringe ich zum Ausdruck, dass die Bibel damit sagt, dass einerseits der Mensch von Gott geschaffen wurde, andererseits der Mensch selbst aber aus den Bestandteilen der Erde zusammen gesetzt wurde. damit wird dann auch die Harmonie der Schöpfung erkennbar und die wechselseitige Abhängigkeit des Geschaffenen untereinander. Damit sich der Mensch eben nicht an die Stelle Gottes setzen kann, denn Gott ist von alledem, was er schuf, unabhängig, der Mensch jedoch nicht. Gott steht außerhalb des Systems, der Mensch ist ein Bestandteil des Systems. Und genau das soll schon durch seine Schöpfung hervorgehoben werden.
Wir haben also hier das Problem, dass etwas ausgesagt wird, was man durchaus erst durch eigenes persönliches Erkennen versteht, und die ansonsten angewandte Exegese führt hier nicht zu einem zufrieden stellenden Resultat. Es sei denn, man begnügt sich dann mit der Aussage, der Mensch sei aus Staub gemacht, und denkt nicht weiter darüber nach, was damit ausgedrückt werden könnte. Wie gesagt durch mein eigenes Erkennen verletze ich in keinster Weise die Kernaussage, die da lautet, dass Gott den Menschen aus Erde geschaffen hat. Dies ist auch etwas, wo dir jeder Wissenschaftler zustimmen muß, weil es hier nicht mal um das wie geht, sondern um das "das Gott den Menschen schuf" und wissenschaftlich gesehen ist es einleuchtend und nachvollziehbar, dass der Mensch aus den gleichen Stoffen besteht wie die Erde.
Seeadler