• Immer wieder höre und lese ich - wie auch eben wieder hier im Forum - dass der Glaube da anfängt, wo das Wissen aufhört.

    So lese ich z.b im wissenschaftlichen Bereich folgendes:

    "Denn wo die Wissenschaft aufhört, da beginnt nun mal der Glaube, wenn die Frage durch die Wissenschaft nicht oder nicht zufriedenstellend beantwortet wird und wurde.
    So war dies, meine ich, schon immer so, wobei früher deshalb der beginn des Glaubens in den meisten Fällen schon wesentlich früher angesetzt wurde, als heute, weil die Wissenschaft ja schon wirklich sehr viele frühere Fragen beantwortet hat, und diese deshalb dann auch heute nicht mehr als Trittbrett zum Glauben genutzt werden."

    Diese Ansicht kann ich nicht wirklich teilen. Das hört sich grad so an, als wäre "Glaube nichts wissen". Ist das aber wirklich so? Glaube ist Vertrauen auf oder in Gott.

    Ich glaube auch nicht, dass die Wissenschaft den wirklichen Glauben, das Vertrauen in Gott abgelöst hat. Das hat einfach mit der - prophezeiten - zunehmenden Gottlosigkeit zu tun, nicht aber mit dem vermehrten oder vertieften Wissen durch die Wissenschaft. Und eigentlich muss man ja auch der Wissenschaft vertrauen, dass es wirklich so ist, wie sie als letzten Stand der Weisheit vermittelt. Eventuell hat dieses Vertrauen in die Wissenschaft zugenommen, was aber auch als Strohalm verstanden werden könnte, weil es eben das Vertrauen in Gott auf Grund der zunehmenden Gottlosigkeit nicht mehr gibt. Letztendlich auch hier die Angst: Die Angst vor einem Atomkrieg, die Angst vor den durch die Menschen verursachten Naturkatastrophen, die Angst vor fatalen Kriegen durch die Errungenschaften der Wissenschaft.

    Wenn es nur die Angst ist, die Glauben erzeugt, dann hat die eine Angst nur die andere Angst abgelöst. Mit Glauben wie ihn die Bibel versteht und vermittelt hat das aber nichts zu tun.


    Zitat

    Der Anfang, also, wo an Stelle der Wissenschaft der Glaube gesetzt wird, hat sich im Laufe der Jahrtausende und schließlich Jahrhunderte immer weiter nach hinten verschoben. Der Glaube ist sehr oft auf Angst gegründet, auf unseren Urängsten, die jeder Mensch mit sich herum trägt. Also, die Angst, was könnte passieren, wenn.... war früher vor allem von existentieller Natur und durch Naturerscheinung stets wieder neu entfacht.

    Ich finde es schon verkehrt, dass man die Wissenschaft dem Glauben an Gott entgegensetzt. Denn dass die Menschen heute weniger an Gott glauben, liegt nach meinem Verständnis nicht in den Errungenschaften der Wissenschaft. Dass sich die Wissenschaft (viele Wissenschaftler genauer gesagt) als Gott sehen, ist klar. Das kann aber nur auf Grund der Gottlosigkeit geschehen. Denn an sonsten würde der Mensch nicht in Bereiche eindringen wollen, die Gott definitiv anders geplant hat.

    Ebenso sehe ich echten Glauben an Gott nicht mit Urängsten verbunden oder gar ausgelöst. Diese Aussage von einem Christen getätigt, befremden mich.


    Zitat

    Heute sind es oftmals auch die Menschen selbst, die solche damals natürlichen Ängste heute dafür benutzen, um ihren Glauben gegenüber anderen zu rechtfertigen. In dem Moment, wo etwas zweifelsfrei und zufriedenstellend geklärt werden kann, schwindet immer mehr der einstige Glaube.

    Und mir wird immer klarer, dass hier der Glaube nicht richtig verstanden wird. Mich erschüttern solche Aussagen von angeblichen Christen sehr. Denn wo bitte ist hier ein Gottvertrauen, der Glaube an Gott zu finden?

    Vielleicht irre ich ja mit meiner Ansicht den Glauben betreffend. Daher möchte ich mal klären:

    Was versteht ihr unter "Glauben". Wie diese Abhandlung im wissenschaftlichen Bereich weiter zeigt, geht es hier eindeutig um den Glauben an Gott.

    Da wir hier in einem Forum sind, wo hauptsächlich gläubige Menschen aktiv sind, gehe ich davon aus, dass mit dem Glauben, der immer mehr schwindet (auf grund der Wissenschafltichen Erkenntnisse?) der Glaube an Gott gemeint ist.

    Was ist Glaube?

    Was ist Glaube nicht?

    Mich würde eure Sicht dazu sehr interessieren.

    ***

    • Offizieller Beitrag

    Dass Glaube ein zentraler Begriff in der Bibel ist lässt sich leicht zeigen: in der Elberfelder Bibelübersetzung findet sich der Wortstamm nahezu fünfhundert Mal (489x) in 439 Versen als Haupt- oder Zeitwort. Davon finden wir 40 Verse im Alten und 399 Verse im neuen Testament.

    Die Grundbedeutung des hebr. aman (vgl. -> Amen) mit seinen Ableitungen ämät und ämuna, das wir mit »glauben« übersetzen, ist:
    »das Wesentliche darstellen, zum Wesen vorstoßen«, wobei als Grundtenor mitschwingt: das Feste, Wahre, Zuverlässige, Treue dieser Sache oder Person erkennen und hervorheben.

    Wird von Gott gesagt, daß er ämät hält, muss man wiedergeben: Gott ist treu, wahr, zuverlässig, fest, stetig, mit der Bedeutung: Er handelt so seinem Wesen gemäß, dass er sich in seinem Tun nie verleugnet. (Ps 146,6: …der Himmel und Erde gemacht hat, das Meer und alles, was in ihnen ist; der Treue hält auf ewig) »Seine Ordnungen sind ämät« heißt: Sie sind gerecht, zuverlässig und beständig (Ps 111,7: Die Taten seiner Hände sind Wahrheit und Recht. Zuverlässig sind alle seine Gebote).

    Glaube ist das Verhältnis, das in seiner Zuverlässigkeit nie trügt.

    Im Neuen Testament, das sich der griechischen Sprache bedient heißt der Begriff: pstis Glaube; von pth, überreden, überzeugen. Er hat folgende Bedeutungen:

    a) Überzeugung, Glaube; im Allgemeinen beinhaltet es solch eine Erkenntnis von, Zustimmung zu und Vertrauen auf gewisse göttliche Wahrheiten, besonders diejenigen des Evangeliums, welche gute Werke hervorbringen (Mt 8,10; 15,28; Apg 3,16; Röm 1,17; 3,22.25.28; Gal 5,6; Hebr 11).

    Manchmal bezeichnet pstis jedoch einfach eine Erkenntnis von und Zustimmung zu religiösen Wahrheiten, aus der keine guten Werke folgen, also deshalb einen falschen Glauben (Jak 2,14.17f.24.26);

    b) der von Jesus und Paulus genannte Glaube an Christus, der von Wundern begleitet würde, wenn man ihn hätte (Mt 17,20; 21,21; Mk 11,22; Lk 17,6; 1Kor 13,2);
    c) der Inhalt des Glaubens oder des Evangeliums, welches dem lebendigen Glauben an Christus Rechtfertigung und Rettung verheißt (Apg 6,7; 14,27; Röm 1,5; Gal 1,23; Eph 4,5);
    d) das Christentum (Gal 6,10; Kol 2,7; 1Tim 4,1; Jud 3);
    e) Treue (Röm 3,3; Tit 2,10);
    f) Sicherheit, Beweis (Apg 17,31).

    Glaube bezieht sich auf ein Gegenüber, ein vertrauenswürdiges Gegenüber und nicht auf eine Sache.

    Glaube ist aber nicht nur ein biblischer Begriff, sondern auch ein Wort, das in unserer Umgangsprache gerne verwendet wird. Leider häufig missbraucht wird, denn häufig wird es so verwendet, dass der Volksmund etwas polemisch sagt: „Glauben heißt nichts wissen“. Man sagt: „Ich glaube, morgen wird die Sonne scheinen…“ und meint damit: „Ich nehme an, morgen scheint die Sonne“. Man sagt: „Ich glaube er wird bald wieder gesund…“ und meint damit vielleicht mehr als eine Annahme, so dass man sagen sollte: „Ich hoffe er wird bald wieder gesund…“.

    Und indem die diesen Annahmen oder Hoffnungen innewohnende Ungewissheit durch die Verwendung des Begriffes „Glauben“ ausgedrückt wird, dreht man die Bedeutung des Wortes „Glauben“ geradezu ins Gegenteil.

    Gelegentlich wird er interessanterweise auch umgangssprachlich richtig eingesetzt, wenn z.B. gesagt wird: „Ich glaube dir (nicht)…“  Die Bedeutung von „Glaube“ ist also genau das Gegenteil zu Ungewissheit und weit entfernt von „Vermutung“ oder „Annahme“.

    Eine bilische „Definition“ des Glaubensbegriffes:

    Hebr. 11, 1.: Der Glaube aber ist eine Verwirklichung dessen, was man hofft, ein Überführt sein von Dingen, die man nicht sieht.

    WStB.: Es ist aber der Glaube die Vergewisserung (Zuversicht) dessen, was man erhofft, und ein inneres Überführtsein von Dingen (Wirklichkeiten), die man nicht sieht.
    Grie: hypóstasis elpizoménon, wörtlich "festes Vertrauen auf Gehofftes“

    In der WStB. wird der Theologe A. Tholuck mit vier Leitgedanken dazu zitiert:

    • Der Glaube, von dem die Schrift spricht, hat es nicht mit dem zu tun, was die Sinne wahrnehmen, sondern mit dem, was über alle sinnliche Wahrnehmung des Menschen hinausgeht.

    • Es ist nicht ein Meinen, das sich über Nacht ändern kann, sondern vielmehr eine Gewissheit, für die der Gläubige auch das Leben einzusetzen imstande ist.

    • Er ist nicht ein Wissen, das Beweise aufbauen und Beweise wieder umstürzen können, sondern eine Überzeugung, die auf dem Leben des Menschen selber beruht.

    • Er ist nicht ein fauler Gedanke, der nicht weiter dringt als bis auf die Lippen, sondern eine überschwängliche Kraft, die das ganze Leben regiert.


    Mir gefällt diese Zusammenfassung sehr gut.
    Es geht im Glauben nicht um ein „Meinen“ oder „Vermuten“, wahrer Glaube ist eine feste Gewissheit.
    Es geht um das, was wir mit unseren Sinnen nicht direkt wahrnehmen können, um das was unsere menschliche Begrenztheit sprengt.


    Wissenschaft beschäftigt sich nun mit dem sichtbaren, messbaren, reproduzierbaren. Darüberhinaus werden darauf (flasifizierbare!) Hypothesen aufgebaut, sodass man behapten kann, vieles das umgangssprachlich oder populärwissenschaftlich als "wissenschaftlich" behauptet wird ist hypothesenbasiert und kaum jemand weiss wo das Wissen endet und die Hypothese beginnt.

    .

    • Offizieller Beitrag

    Immer wieder höre und lese ich - wie auch eben wieder hier im Forum - dass der Glaube da anfängt, wo das Wissen aufhört.

    So lese ich z.b im wissenschaftlichen Bereich folgendes:

    "Denn wo die Wissenschaft aufhört, da beginnt nun mal der Glaube, wenn die Frage durch die Wissenschaft nicht oder nicht zufriedenstellend beantwortet wird und wurde.
    So war dies, meine ich, schon immer so, wobei früher deshalb der beginn des Glaubens in den meisten Fällen schon wesentlich früher angesetzt wurde, als heute, weil die Wissenschaft ja schon wirklich sehr viele frühere Fragen beantwortet hat, und diese deshalb dann auch heute nicht mehr als Trittbrett zum Glauben genutzt werden."


    Zur obigen - von Dir angezweifelten - These:

    Meine Behauptung ist, dass es wie folgt ist:

    Früher hat man (soweit Pauschalaussagen möglich sind) dem Glauben seinen Platz im Leben gegeben und der Wissenschaft ihren. Zunehmend hat man erlaubt / gefördert, dass die Wissenschaft in Bereiche eingedrungen ist, die vorher zu Recht dem Glauben vorbehalten waren. Dass die Wissenschaft Fragen (scheinbar) beantwortet, deren Antwort in Wahrheit des Glaubens bedarf.

    Klassisch: die Schöpfung. Streng genommen lässt sich eine Entscheidung über die Entstehung der Erde nur im Glauben lösen. Die Wissenschaft bietet nur Erklärungsmodelle an, die mehr oder weniger plausibel sind und immer Hypothesen bleiben, weil der Vorgang nicht direkt oder indirekt beobachtbar ist.

    Eine andere fundamentale Frage: Gibt es Gott? Auch diese Frage lässt sich in Wahrheit nur im Glauben (mit Ja oder Nein) beantworten. Gott lässt sich wissenschaftlich weder beweisen, noch falsifizieren.


    Gläubige, die nicht beachten, wo die Grenzen sind und Themen des Glaubens "wissenschaftlich" beantworten wollen unterstützen leider diese heute übliche Fehlpositionierung! Sie geben der Wissenschaft genau den Rang, den diese in übergriffiger Weise auf Kosten des Galubens beansprucht.

    Für den gebildeten und intellienten Gläubigen ist es meiner Meinung nach problemlos möglich selbstreflektiert zu entscheiden welche Fragen seines Lebens mit Anworten aus der Wissenschaft und welcher Bereich mit Antworten aus dem Glauben gelebt werden sollte.

    Etwas polemisch würde ich sagen, je geringer das Wissen und die Bildung, desto geringer ist die Fähigkeit ausgebildet, der Wissenschaft den ihr zustehenden Platz einzuräumen und dem Glauben seinen zu lassen. In beiden Richtungen wird da falsch agiert, vom Gläubigen unreflektiert polemisch ablehnden gegen die (feindlich empfundene) Wissenschaft, oder anders rum wie in deinem Zitat zugunsten der Wissenschaft abwertend gegen den Glauben.

    Aber beides braucht den richtigen Platz im Leben. Natürlich muss der Glaube das ganze Leben durchdringen und das Fundament sein, weil er mich in meiner Tiefe als Person direkt betrifft. Aber wenn ich eine Mauer verputze, dann brauche ich dazu nicht die Bibel, sondern die Verarbeitungsanleitung des Verputzproduzenten (zugegeben ein triviales Beispiel). Wenn mir die Bibel sagt, Daniel hat seine Prophezeiungen von Gott in Babylon erhalten, dann brauche ich keine Wissenschaftler, der mir erklärt, dass aufgrund irgendwelcher Worte im Text (oder aus welchem Grund immer) das Buch Daniel im ersten vorchristlichen Jahrhundert entstanden sei.

    .

  • Hallo Nachtperle,

    Zitat

    Und mir wird immer klarer, dass hier der Glaube nicht richtig verstanden wird. Mich erschüttern solche Aussagen von angeblichen Christen sehr. Denn wo bitte ist hier ein Gottvertrauen, der Glaube an Gott zu finden?


    =========================================================================================================
    Es ist eine Art verunsicherter (Plazebo) "Glaube", welchem nicht die biblischen Bezeugungen Gottes (die Schrift) ausreichen, sondern eine Art (Zusatz) Versicherung/Beweis etc aus dem Bereich der Wissenschaft benötigt.

    Es wird also "geglaubt" was wissenschaftlich nachvollziehbar ist, und "mißtraut" was darüber hinaus geht.

    Nun ist für sie das Dilemma aber genau jenes,daß der Glauben an den "Ursprung der Schöpfung" bis zu jenem Bereich wo die Wissenschaft einsetzen kann, (also erst nach den von mir angeführten Themen Pkt 1,2,3,4 "gesicherte Erkenntnisse bringen kann.

    Zitat

    +) "Zurück zum Ursprung" kann der Wissenschafter seinen "Beweisen" glauben--bis zurück zu Pkt 5)
    +) weiter "zurück" --also Pkt 4,3,2,1---muß auch der Wissenschafter dem "Glauben" glauben--was er nicht tun kann


    So bemüht er sich vergeblich sein Leben lang, wissenschaftlich zu beweisen was er nur im Glauben annehmen könnte.

    l.g.Y.

  • Zitat

    So bemüht er sich vergeblich sein Leben lang, wissenschaftlich zu beweisen was er nur im Glauben annehmen könnte.

    Yokurt, wie war das doch gleich mit dem ungeheuer festen manifestierten glauben, dass Jesus Christus 1844 auf jeden Fall kommen wird? Und jene Menschen haben damals Haus und Hof verkauft ebenfalls im unerschütterlichen Glauben, ihre wirtschaftliche berufliche Existenz aufgegeben... weil es damals schon Menschen gab, die deinen Worten unbeirrbar gefolgt sind, in absolut vorurteilsfreien Glauben an Gott, an Jesus Christus, gepredigt von solch bibelfesten Menschen wie dich?

    Auch hier gab es sicherlich Kritiker, die fragten kann dies denn nicht auch anders verstanden werden, auch hier gab es bereits Menschen, die an die Bibel wissenschaftlich herangingen, und gerade deshalb jene Thesen in Frage stellten....

    ..... und schließlich Recht behielten. Auch diese wissenschaftlich orientierten Menschen waren sicherlich überaus gläubige Menschen, doch ihnen wurde der Glaube abgesprochen, weil sie nicht das annahmen, was diejenigen ebenso tief gläubigen Menschen predigten, die sie dazu veranlassten Haus und Hof aufzugeben.

    Es waren die gleichen Wissenschaftler, die dann darauf hinwiesen, dass man die Bibelverse aus Daniel auch ganz anders verstehen konnte....

    seeadler

  • Die rein sachlichen Fragen waren:

    Was ist Glaube?

    Was ist Glaube nicht?

    Mich würde eure Sicht dazu sehr interessieren.

    Also bitte zurück zum Thema!

  • da deine Aufforderung auf meine Antwort hin folgte, nur die frage, siehst du bei meiner Antwort etwas anderes als den Aspekt des Glaubens, der hier untersucht wird? und findest du demzufolge die äußerungen Yokurts in dem sinne sachlich, wie du es forderst? (denn er hat ja seine Äußerung schon vor sieben Stunden verfasst und du hast nicht darauf reagiert. Also ich finde seine Äußerung eher subjektiv persönlich gefärbt als objektiv sachlich

    Seeadler

    (übrigens hätte ich mir diese Rücksichtnahme auch in meinem thread gewünscht)

  • Und nun - nachdem du deinen Unmut bekundet hast - darf das eigentliche Thema besprochen werden?


    Was ist Glaube?

    Was ist Glaube nicht?

    Mich würde eure Sicht dazu sehr interessieren.

  • Hallo Nachtperle,

    Zitat

    Was ist Glaube? Was ist Glaube nicht?

    dazu hat ja schon HeimoW mit sehr vielen Gedanken angeregt.
    ich denke:
    +) bibl. Glaube kann nur "im Glauben an das Wort Gottes" = die gesamte hl. Schrift, erwachsen und verwurzelt werden.(Was ist Glaube)

    +) und zwar völlig unabhängig in welchem Jahrhundert der weiter entwickelte "Stand der Wissenschaft" gerade war, und heute ist---also völlig unabhängig von deren Erkenntnissen. (Was ist Glaube nicht ist)

    +) nur der bibl. Gott (dessen Ursprung nicht "erklärt" wird) bezeugt in seinem Wort dem Sünder, "Wieso es ihn gibt, woher er kam, was mit ihm geschah, was ihn als Sünder erwartet, wie er (Erlösungsplan) wieder dorthin zurückkehren kann, wofür er vorgesehen war. ----wenn er an das Wort Gottes "glaubt" !

    +) Die ganze Schöpfungsgeschichte (meine Pkte 1,2,3,4) ist auch heute noch ein reiner Akt des Glaubens, auf dessen Basis dann der weitere Glaube an Gottes Offenbarungen beruht.

    +) der Gläubige erkennt natürlich "in der Natur" das Wirken Gottes, aber sein Glaube ist nicht vom jeweiligen "Stand der Naturwissenschaften" abhängig !.

    +) einige Gedanken dazu was Glauben ist---und was nicht. Letztlich kommt es ja auf das Verstehen ---und akzeptieren im Glauben-----nämlich der Abgrenzung von "Wissen" zum "Glauben" an.
    liebe Grüße dier
    Yokurt

  • Eigentlich ist alles Glaube.
    Auch mein Wissen beruht zu einem großen Teil auf Glauben. Ich glaube meinem Lehrer, weil ich ihm vertraue, ich glaube Wikipedia (oder auch nicht), ich glaube den Zeitungen und den Nachrichten, weil ich sie für seriös halte.
    Das heißt ich mache für alles eine "Quellenkritik". Ist die Quelle meiner Ansicht nach vertrauenswürdig, dann glaube ich ihr und erkläre die neuen Tatbestände zu meinem Wissen.
    Das gilt für die Wissenschaft, es ist ein Unterschied ob ich meine Erkenntnisse aus der Boulevardpresse oder aus einem wissenschaftlichem Magazin beziehe, und es gilt für den Glauben, da zählt als erstes als vertrauenswürdige Quelle die Bibel und nicht z.B. ein Traktat, das mir auf der Straße in die Hand gedrückt wird oder vielleicht gar der "Spiegel "

    Kezia

  • Zitat

    Das gilt für die Wissenschaft, es ist ein Unterschied ob ich meine Erkenntnisse aus der Boulevardpresse oder aus einem wissenschaftlichem Magazin beziehe, und es gilt für den Glauben, da zählt als erstes als vertrauenswürdige Quelle die Bibel und nicht z.B. ein Traktat, das mir auf der Straße in die Hand gedrückt wird oder vielleicht gar der "Spiegel "

    hallo Kezia

    in meiner damals vielleicht kindlich anmutenden Glaubensnaivität nahm ich auch an, dass die Lutherbibel wirklich nur das wiedergibt, was von Gott inspiriert war und ist. Somit war es für mich klar, ich konnte jener Bibel bedingungslos vertrauen und glauben. Nun ja, .... bis eben andere Glaubensgeschwister mir im Rahmen unserer damaligen Bibelgespräche zeigten, dass es ja nun auch anders lautende Bibeln gibt, die ebenfalls die Glaubenswahrheit liefern. Und vor allem wurde mir dann aufgrund der Unterschiedlichkeit des Wortlautes verschiedener Bibeln versichert, dass Luther denn doch eher auch seine damals subjektiven Empfindungen, Emotionen in seiner Übersetzung der ihm vorliegenden "Urschriften" einfließen ließ, so dass dann seine Übersetzung eben nicht so einfach angenommen werden dürfte. Und hier in diesem Forum lerne ich nun dazu, dass selbst diese scheinbaren "Urschriften" von Luther wiederum nicht mit den wahren Urschriften übeinstimmen, oder Luther es falsch übersetzt hat usw....

    Also dabei wurde mein Glauben, mein reiner Schriftglauben doch sehr arg angekratzt. Vor allem, weil man mir dann versicherte, es wäre doch zunächst einmal sinnvoll, hebräisch, aramäisch und griechisch zu lernen, um sich dann auch in diesem sinne wirklich mit den doch irgendwo vorhandenen "Urschriften" selbst auseinander setzen zu können.

    Die alternative Lösung war dann für mich, wenn es doch so viele unterschiedliche Übersetzungen gibt, dann ist es sicherlich nicht wesentlich, die Schrift hier wortwörtlich wieder zu geben und in diesem sinne auch weiter zu geben - weil dies offenbar auch nicht möglich ist - sondern danach zu forschen, was will mir den der Text selbst sagen, auch dann, wenn der Wortlaut vollkommen unterschiedlich rüber kommt. Darum versuche ich seit jener Zeit, wo mein Schriftglauben tief erschüttert wurde, nach den tieferen Sinn der Worte der Bibel zu forschen, der dann auch trotz unterschiedlicher Formulierung gegeben sein muß.

    Gruß
    Seeadler

  • Ich lese im alten Testament, die Prophetie und das alles eingetroffen ist. Darauf beruht mein Glaube und mein Vertrauen. Ich vertraue Gott, ich glaube. Mehr ist eigentlich nicht dazu zu sagen. Immer wenn ich zweifle , denke ich daran und dann ist alles gut. Wenn ich für meine Angehörigen bete, vertraue ich darauf, das Gott sie beschützt, aber mein letzter Satz ist oft, dein Wille geschehe und ich unterwerfe mich ihm, weil ich weiß, er tut alles zum Guten. Auch wenn ich es nicht verstehe. Glaube ist also Vertrauen.

  • hallo Alisha, mehr zufällig hatte ich heute Morgen mal wieder einen teil einer längeren Vortragsreihe (kann man auch predigt bezeichnen) von Joyse meyer gehört (ich glaube es ist jene hier : http://www.joyce-meyer.de/tv-onlinesendung/onlinesendung/ oder auch "Joyce meyer : Das Leben genießen:

    http://www.rheinmaintv-video.de/video/iLyROoaftAIx.html

    Zitat

    . Sie wird sehr oft in "bibel.tv" gebracht. den Sender kannst du über digitalen kanal erreichen http://www.bibeltv.de/ ; hier die wochenübersicht :http://www.bibeltv.de/programm.html</a> , da siehst du auch, was heute Morgen lief.
    Sehr zu empfehlen, nicht nur bibel.tv sondern auch Joyce meyer.

    Sie sprach unter anderem vom Glauben als eine "praktische Kraft", also nicht nur vergeistigt zu sehen, sondern vor allem in seiner Anwendung. Der Glaube hierbei hat dann weniger etwas mit Prophetie zu tun, sondern vor allem mit der Anwendung im täglichen leben, wie setze ich meinen Glauben um? Wie lebe ich im und mit dem Glauben....

    schau mal rein.

    lieben Gruß
    seeadler