Jehovas Zeugen

  • Hallo

    Ich habe Hunderte von ZJ kennen gelernt. In verschiedenen Gegenden Deutschlands. Sie sind Menschen wie wir auch.

    Meine Frau wurde von einer jüngeren und einer älteren Dame besucht. Sie wurden freundlich auf genommen und sogar bewirtet. Das hat sie überwältigt.

    In der Folge kam die Ältere, die nur 10 Minuten entfernt wohnte, gerne mal häufiger vorbei. Weil ZJ eine bestimmte Stundenzahl von Haus zu Haus gehen müssen und dies an einer Tafel öffentlich in der Gemeinde angezeigt wird (sonst steht die Bürgerschaft im Reiche Gottes auf dem Spiel), sagte sie zu meiner Frau, dies sei dann "ihr" Hausbesuch. Sie sprachen aber nicht über die Bibel, sondern die ZJ fasste Vertrauen zu meiner Frau und weinte sich bei ihr über die Ungerechtigkeiten in Ihrer Gemeinde aus. Sie war also nicht blind gehorsam.

    Zu dieser Gemeinde gehörte auch eine Mutter mit 2 Söhnen, die sogar eine Reihe von Bibelstunden von unserm Prediger erhalten hatte, sich dann aber doch für die ZJ entschieden hatte. Ihr ältester Sohn wurde in der Gemeinde dort dermaßen unter Druck gesetzt, Pionier Prediger zu werden (war er nicht wollte), dass er schließlich keinen anderen Ausweg mehr wusste, als sich das Leben zu nehmen. Ich hab das leider erst Monate später erfahren.

    Lieber Grüße von benSalomo

  • Wenn ich daran denke, wie getrieben er mir seine einstudierten Texte vorträgt, dann sehe ich das eher anders.

    ... ich denke, dass Du mit diesem Mann ein ganz schlechtes Beispiel gewählt hast,
    denn eigentlich bist Du in diesem Falle der 'Getriebene', Du hast nämlich gerade mal zehn Minuten Zeit, ihm die Strümpfe (das dürften dann wohl Stützstrümpfe sein) anzuziehen, was er offensichtlich selbst nicht mehr kann.
    Er aber möchte in diesen zehn Minuten soviel Zuwendung erfahren, wie nur irgend möglich, denn wenn Du weg bist,
    ist er höchstwahrscheinlich erst mal allein, bis dann vielleicht das 'Essen auf Rädern' abgeliefert wird und so fort ...

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • @Ghasel

    nein, ganz so drastisch ist es bei ihm nicht. Er ist mobil, macht sich das Essen selbst, hat Sozialkontakte, besucht ja auch seine Gemeinde; er schafft lediglich die Stützstrümpfe nicht anzuziehen.
    All dies, auch wenn es anders wäre, ändert ja aber nichts an der Sache für mich.

    Ich habe auch schon Patienten mit wesentlich schlimmeren "Lebensabend", wesentlich älter, einsamer und mit deutlich anderem Gedankengut gehabt (welches, kannst du dir ja denken):
    so leid mir das tut, was ich dort sehe, vor allem, dass man so enden muss, so muss ich dennoch das Gedankengut nicht teilen oder entschuldigen.

    Das Denken teilt sich eben über das Wort mit. Ich kann ja nur nehmen, was ich höre und sehe; dazu sage bzw. denke ich dann etwas.
    Jeder möchte sich mitteilen und reden, wovon sein Herz voll ist; dieser Mann sicher auch. Ich höre es mir an, aber aufhalten muss ich mich damit nicht.
    Getrieben bin ich in der Regel nicht. Ich bleibe solange bei Patienten, wie ich das für nötig und richtig halte und fahre damit meistens recht gut.

    Bei dem Satz "Ich bin nur zehn Minuten bei ihm", ging es mir eher darum, dass ich nach der Versorgung dann auch sehe, dass ich bald gehe; zumindest, wenn solche Sprüche dann kommen.
    Man muss sich auch selbst schützen bzw. entscheiden, was man hören will und was nicht.

  • Hallo benSalomo!

    Zitat von benSalomo

    Offiziell wurde von den Leitung der ZJ nur der Wehrdienst abgelehnt, inoffiziell lehrte man aber die jungen Leute, auch den Ersatzdienst zu verweigern, weil das Gehorsam gegen den (abzulehnenden) Staat bedeute. Das durfte aber nicht nach außen dringen und wurde auch nur mündlich gesagt.


    Und weil das nicht nach außen dringen durfte, hat man es dann in den Zeitschriften Wachtturm und Erwachet trotzdem genauso geschrieben, und diese dann fleißig verteilt??? ;(

    Erwachet! 08.03.1975:
    "Christen sind nicht bereit, einen solchen Dienst zu leisten, weil im Gesetz Gottes gesagt wird: „Ihr seid um einen Preis erkauft worden, werdet nicht mehr Sklaven derMenschen“ (1. Kor. 7:23). Der Christ verweigert auch den Zivildienst, der als Ersatz für den Militärdienst gilt. In Wirklichkeit würde er durch diesen Dienst ein Teil der Welt werden, Jesus aber gebot, sich von der Welt getrennt zu halten (Joh. 15:19;17:14-16)."

    Das Ganze wurde also keineswegs „nur mündlich gesagt“, sondern genauso nach außen hin vertreten! Dass die Ansicht zum Zivildienst irgendwann revidiert wurde ist richtig, aber ein anderes Thema.

    Zitat von benSalomo

    Ich erlebte das bei einem jungen Mann. Er sollte ein gezogen werden und verweigerte den Wehrdienst. Das war sein gutes Recht. Aber er verweigerte nicht nur den Wehrdienst, sondern auch den angebotenen Ersatzdienst im Pflege Dienst. Das hätte ihn ins Gefängnis gebracht.


    Unsinn! Ich kenne viele Zeugen, die den auch den Zivildienst verweigert haben, aber trotzdem nicht ins Gefängnis mussten. Dafür gab es doch den "Wehrersatzdienst"!

    Wikipedia:

    "Anerkannten Kriegsdienstverweigerern, die aus Gewissensgründen auch keinen Zivildienst leisten konnten (z.B. Zeugen Jehovas) wurde die Möglichkeit eingeräumt, stattdessen ein Arbeitsverhältnis in einem Krankenhaus oder einer anderen Einrichtung zur Behandlung, Pflege und Betreuung einzugehen. Das Arbeitsverhältnis dauerte ein Jahr länger als der Zivildienst."

    Quelle:https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrersat…verh.C3.A4ltnis

    Zitat von benSalomo

    Weil ZJ eine bestimmte Stundenzahl von Haus zu Haus gehen müssen und dies an einer Tafel öffentlich in der Gemeinde angezeigt wird (sonst steht die Bürgerschaft im Reiche Gottes auf dem Spiel)...


    Sehr lustig! :laugh1:
    Ob es in den Königreichsälen der Zeugen Jehovas tatsächlich derartige „Tafeln“ gibt ist ja leicht herauszufinden (die Zusammenkünfte sind ja schließlich öffentlich). Zu der Behauptung, man müsse als Zeuge Jehovas eine bestimmte Stundenzahl von Haus zu Haus gehen:

    Der Wachtturm 01.07.1972:
    "Wir mögen dem Predigtdienst vielleicht nur wenige Stunden widmen können, doch wenn dies alles ist, was wir tun können, ist es Jehova wohlgefällig. Jesus beobachtete einmal, wie die Menschen Geld in die Schatzkästen des Tempels einwarfen. Einige Reiche warfen viele Münzen ein; er war aber am meisten beeindruckt von der ganzherzigen Freigebigkeit einer bedürftigen Witwe, die nur zwei kleine Münzen von ganz geringem Wert einwarf. (Mark. 12:41-44) Nicht alle können sich in gleichem Maße am Predigtwerk beteiligen; für einige mögen ein oder zwei Stunden schon ein großzügiger Anteil sein."

    Und zu der Behauptung, dass bei den Zeugen Jehovas die „Bürgerschaft im Reiche Gottes“ von einer bestimmten Stundenzahl (im Predigtdienst) abhängig sei:

    Der Wachtturm 15.06.2008:
    "So sehr sich sündige, unvollkommene Menschen auch anstrengen, richtig zu handeln — verdienen können sie sich das ewige Leben nicht (Jes. 64:6). Zu erreichen ist dieses Ziel nur durch Glauben: Glauben an das, was Jehova liebevollerweise durch Jesus Christus bewirkt hat, um uns zu retten."

    Ich weiss übrigens sehr gut wovon ich spreche. Ich bin seit 30 Jahren ein Zeuge Jehovas!

    Gruß, GMacS

    3 Mal editiert, zuletzt von Gane MacShowan (2. Oktober 2016 um 22:38)

  • Du fragst nach Beispielen, wo die ZJ nach innen anders lehren als nach außen. Ich erlebte das bei einem jungen Mann. Er sollte ein gezogen werden und verweigerte den Wehrdienst. Das war sein gutes Recht. Aber er verweigerte nicht nur den Wehrdienst, sondern auch den angebotenen Ersatzdienst im Pflege Dienst. Das hätte ihn ins Gefängnis gebracht. Denn die WT-Gesellschaft wollte gerne KdöR werden und erklärte dem Staat gegen über, dass man nur den Wehrdienst ablehne. Der junge Mann stand nun ganz allein auf sich gestellt da, denn er wusste um diese Zwickmühle, in die er sich begab.

    Wenn du dir die Geschichte der ZJ ansiehst, wirst du erkennen, dass die ZJ seit Einführung der Wehrpflicht (1956 in Deutschland) Wehrdienst und Ersatzdienst verweigert hatten. Offiziell wie auch inoffiziell. Für eine Tätigkeit, die als nicht in Ordnung empfunden wird, wird man auch keinen Ersatz statt dessen leisten, war in etwa ihrTenor.
    Eine Zeitspanne wurden ZJ als Wehrdienstverweigerer bestraft. Ende der 1960iger Jahre wurde das Zivildienstgesetz soweit geändert, dass ZJ diesen Dienst auch mit reinem Gewissen durchführen konnten. Jetzt gibt es - soviel ich weiß - in Deutschland ja keine Wehrdienstpflicht mehr. Somit hat sich das Thema erübrigt. Was es mit diesem jungen Mann auf sich hatte, kann ich nicht beurteilen, weil ich den Fall nicht kenne und darüber auch nichts lesen kann. Änderungen hat es, was den Wehrdienst und Zivildienst betrifft, sicher gegeben. Was zeigt, dass ZJ sehrwohl von Lehrpunkten abweichen.

    Offiziell wurde von den Leitung der ZJ nur der Wehrdienst ab gelehnt, inoffiziell lehrte man aber die jungen Leute, auch den Ersatzdienst zu verweigern, weil das Gehorsam gegen den (abzulehnenden) Staat bedeute. Das durfte aber nicht nach außen dringen und wurde auch nur mündlich gesagt.

    Das stimmt jedenfalls so nicht, weil ZJ den Staat als von Gott geduldet anerkennen und sogar sehr Gesetzestreu sind, solange sich ein Gesetz nicht anGottes Geboten reibt. Sie lehnen den Staat nicht ab, verhalten sich dem Staat gegenüber als neutral, weil sie ihren Staat (Gottes Reich) schon gewählt haben und sich diesem verpflichtet fühlen.

    Der junge Mann machte dann Ersatzdienst. Die Folge: Er durfte nun sein Leben lang keinerlei Amt mehr in der Gemeinde übernehmen,. Es wurde ihm sogar verboten, öffentlich in der Gemeinde zu beten.

    Dass er seiner Ämter enthoben wurde, so er welche inne hatte, mag sein. Weiß ich nicht. Dass er aber ein Leben lang kein Amt mehr übernehmen durfte, wage ich zu bezweifeln. Dass er ohne einem Amt nicht öffentlich beten durfte, scheint daran zu liegen, dass bei ZJ nur Männer mit einem Amt öffentlich beten.

    Er blieb aber trotzdem ZJ, weil er alle privaten Kontakte zu anderen Menschen entsprechend der Lehre der WT-Gesellschaft abgebrochen hatte.

    Wo sagt die Lehre der ZJ, dass jeglicher Kontakt zu Menschen (ich nehme an, du meinst Nicht-ZJ) abgebrochen werden muss? Kannst du den Lehrpunkt angeben?

    Nach der Lehre der WT-Gesellschaft müsste die Zahl der 144 000, die am Abendmahl teilnehme, , bald voll sein, denn wir nähern uns dem Ende. Die Zahl steigt aber in den letzten Jahren wieder, ganz gegen die Lehre der WT-Gesellschaft. Und was macht diese nun ? Sie hält weiterhin offiziell an ihre diesbezügliche Lehre fest, gibt aber intern Weisung an alle Kreisdiener, diesem Trend besser und verstärkt entgegen zu wirken, um die Lehre nicht zu gefährden.

    Wie sollten da diese Kreisdiener entgegenwirken? Kannst du da Beispiele bringen? Nach Möglichkeit schriftliche?

    Was die Tafeln mit den geleisteten Pflichtstunden betrifft: Ich denke, da liegst du auch falsch. Denn 1. gibt es für einen "gewöhnlichen ZJ keine Pflichtstundenzahl. Es sei denn, sie haben sich öffentlich zu gewissen Stunden verpflichtet. Auf der öffentlichen Seite kann man sich das näher anschauen.

    Mission ist ja eigentlich die "Pflicht" jedes Christen. Da müsste man sich als Christ fragen, egal welcher Kirche man angehört, ob man diesen von Jesus gegebenen Auftrag wirklich nachkommt: "Jünger Jesu zu machen". Da sollte eigentlich auf jeglichen Zwang verzichtet werden können.

  • Guten Abend.

    Da ich kaum noch etwas sehen kann, kann ich euch leider die entsprechenden Passagen aus dem "Wachtturm" nicht mehr heraus suchen, aber ich habe sie früher, als ich noch besser sehen konnte, alle gelesen.

    Die Tafel mit den geleisteten Stunden habe ich in meiner Heimatstadt im Königreichssaal selbst gesehen, mit meine eigenen Augen. Da war hinter jedem Namen fein säuberlich angegeben, wie viel Stunden er geleistet hatte. Und es war eine große Gemeinde, über 150 Besucher.

    Im WT habe ich damals selbst gelesen, dass dass die Herausgeber schrieben, dass man von einem gesunden Menschen erwarten könne, monatlich eine gewisse Stunden Zahl von Haus zu Haus zu gehen. Es gebe aber auch berechtigte Ausnahmen nei Krankheit, Alter, Gebrechlichkeit usw. Und wer diese Stunden nicht gehen würde, müsse damit rechnen, dass die Gott bei der Vergabe des ewigen Lebens berücksichtigen würde.

    Weil die Zahlen der Abendmahlsteilnehmer wieder stiegen, hat die WT-Gesellschaft ihr Personal dahin gehend instruiert, dass sie besonders im Gesprächen mit den neu hinzu gekommenen Teilnehmern darauf hin wirken sollten, ihnen die diesbezügliche Lehre der ZJ besser zu erklären (und sie vom aktiven Teilnehmen am Abendmahl ab zu halten, mein Zusatz)

    Die Erläuterungen zum Ersatzdienst kenne ich auch. Aber etwa seit der Zeit, wo man KdöR werden wollte, wurde die Verweigerung des Ersatz Dienstes alös Begründing für die Verweiogerung der Körperschaftsrechte benutzt. Deshalb änderte man die Lehre nach außen, behielt aber die inneren Reporessionen bei.
    Das, was ich von dem jungen Mann schrieb, hat er mir selbst erzählt. Mehr kann ich dazu nicht sagen, auch wennn es hier anders klingen mag.

    Dass ZJ keine weltlichen Kontakte (außer zu Missionszwecken) pflegen sollen, habwe ich im WT gelesen. Und wenn es Kontakte zu ehemaligen ZJ sind, kann dies sogar zum Entzug der Gemeinschaft führen. Kann man auf den Internetseiten "Ehemaliger" lesen. Es wurde mir aber auch von ZJ persönlich gesagt.

    Weil ich das alles nicht mehr lesen kann, liebe Nachtperle, bitte ich Dich höflich, selber auf den Seiten des WT und auf den Internet Seiten "Ehemaliger" zu recherchieren. Ich kann nur noch etwas aus dem Gedächtnis schreiben, Man muss aber bei der Suche auch h beachten, dass die WT-Gesellschaft laufend ihre Positionen und Lehren ändert. Ein "Ehemaliger" hat mir mal vor Jahren vor gerechnet, dass er von ca. 150 Lehränderungen weiß. Und inzwischen werden es wohl schon an die 200 oder mehr sein.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Die Tafel mit den geleisteten Stunden habe ich in meiner Heimatstadt im Königreichssaal selbst gesehen, mit meine eigenen Augen. Da war hinter jedem Namen fein säuberlich angegeben, wie viel Stunden er geleistet hatte. Und es war eine große Gemeinde, über 150 Besucher.

    Wow, bei 150 Besuchern, muss das eine ziemlich große Tafel gewesen sein. Die hat wohl schon eine ganze Wand ausgefüllt?!
    So etwas ist schnell wie auch so manch anderes behauptet und verbreitet sich dann schnell herum.

    Bitte, immer schön bei der Wahrheit bleiben..

    „Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.“ - Hermann Bezzel (1861-1917)

  • Wow, bei 150 Besuchern, muss das eine ziemlich große Tafel gewesen sein. Die hat wohl schon eine ganze Wand ausgefüllt?!So etwas ist schnell wie auch so manch anderes behauptet und verbreitet sich dann schnell herum.

    Bitte, immer schön bei der Wahrheit bleiben..


    Hmm?? Eine 150 Mann Tafel passt auf jeden Computerbildschirm und ein DIN A4 Blatt, wenn man will. Was ist daran unglaubwürdig?

    .

  • Hallo!


    Hmm?? Eine 150 Mann Tafel passt auf jeden Computerbildschirm und ein DIN A4 Blatt, wenn man will. Was ist daran unglaubwürdig?

    Ja, das würde "passen". Davon wird es aber nicht wahrer! Wie gesagt: Jeder kann sich im nächstbesten Königreichsaal davon überzeugen, ob dort eine derartige Tafel zu finden ist. Bei der Gelegenheit könnte man auch gleich ein Foto von dieser Tafel machen, damit der Rest des Forums auch etwas davon hat. Könnte man... vorausgesetzt es gibt dort so eine Tafel!

    Gruß, GMacS

    PS. Ich bin der Meinung, dass auch ein sehbehinderter Mensch nur Dinge behaupten sollte, die er auch belegen kann. Das würdet ihr sicherlich genauso sehen, wenn es um Behauptungen über die Adventisten gehen würde...

  • Nur weil man etwas unglaublich findet, ist der Bericht eines Anderen noch längst keine Lüge.

    Also nochmal: Ich habe die Tafel in einer westdeutschen Großstadt in einem der Königreichssäle, die dort zu finden sind, anlässlich einer Abendmahlsfeier selbst gesehen. Natürlich standen keine 150 Namen darauf, denn nicht alle Gemeindeglieder gingen von Haus zu Haus. Und ich weiß auch nicht, pb sie heute noch dort hängt. Im hiesigen Königreichssaal habe ich keine gesehen, ich habe aber auch noch nicht danach gesucht. Vielleicht ist die Sitte ja auch inzwischen abgeschafft worden. Bei den ZJ ändert sich ja laufend etwas.

    Liebe Grüße von benSalomo.

  • Ich habe die Tafel in einer westdeutschen Großstadt in einem der Königreichssäle, die dort zu finden sind, anlässlich einer Abendmahlsfeier selbst gesehen.

    Tut mir echt leid BENSALOMO, aber es wird immer unglaubwürdiger!

    Dass zum Anlass einer jährlichen Gedächtnismahlfeier eine "Tafel" der geleisteten Verkündigerstunden aufgehängt wird ist mehr als unwahrscheinlich, da es bei dieser schlichten Feier schlicht und einfach um etwas ganz anderes geht als um Zahlen. Wenn du geschrieben hättest, zu einer Dienstzusammenkunft oder zur theokratischen Predigtdienstschule, dann könnte ich es eventuell noch nachvollziehen, das da mal eine Tafel gezeigt wird, was aber nicht üblich ist.

    Davon abgesehen, berichten die tätigen Zeugen Jehovas (nicht der Versammlung, sondern einem Ältesten) nicht nur ihre Predigtdienststunden, sondern auch die Anzahl der Rück- und Hausbesuche, sowie die Anzahl der abgegebenen Literatur und Bibelstudien. Die Stunden allein sagen also relativ wenig über den geleisteten Predigtdienst der Zeugen etwas aus.

    Aber lassen wir das Thema, ich will nicht darauf herumhacken, bringt eh nichts.

    LG :greet:

    „Der Schlüssel zu den Herzen der Menschen wird nie unsere Klugheit, sondern immer unsere Liebe sein.“ - Hermann Bezzel (1861-1917)

  • Eine Freundin erzählte mir mal: sie war im Schwimmbad und ein junger Türke schwamm zu ihr, fragte sie, ob sie einen Freund habe und ob sie mal was trinken gehen wolle; sie sagte, sie sei liiert und wolle nicht mit ihm ausgehen. Er schwamm zur nächsten Frau und fragte sie das gleiche, dann zur nächsten, bis er wahrscheinlich alle Becken durch hatte.

    Es ist doch vollkommen egal, ob es eine Tafel oder Abhakliste gibt. Dass es überhaupt so gemacht wird, ist doch der Punkt.
    Man höre sich doch bitte Aussteigerberichte an. Es gibt eine Rekrutierung in der Gemeinde und eine ganz systematische Ausbildung darin, was man sagen und wie man auf Fragen oder Kritik zu antworten hat.

    Die Behauptung, dass Aussteiger ja lediglich der Gemeinde schaden wollten, um sich für irgendwas zu rächen, halte ich für vollkommenen Unsinn. Wenn man problem- und gefahrlos in einer Kirche sein (oder auch gehen) kann, dann wird man von "Aussteigern" wohl kaum etwas hören. Man ist halt ausgetreten oder findet allenfalls "die Kirche" blöd oder "glaubt nicht an Gott" oder was auch immer.
    Aussteiger berichten, weil sie warnen wollen, weil sie Zwang, Druck, Manipulation und Missbrauch erlebt haben und dies äußern wollen bzw. müssen, um damit fertig zu werden.

    Die Zeugen Jehovas gelten als Sekte. Nun soll man natürlich nicht immer mit der allgemeinen Meinung gehen, aber irgendwo kommt sowas ja her und man muss sich fragen, woher, wenn man Probleme damit hat. Der Spruch "Die Welt hasst uns treue Christen halt" reicht nicht aus.

    Als fromme christliche Gemeinde wird man derart nicht auffallen. Man wird vielleicht belächelt (wie die baptistischen Frauen) oder mit dieser "atheistischen" Generalkritik genervt (damit müssen wir alle leben), aber die Kritik an den Zeugen und ähnlichen Gemeinschaften ist doch eine andere. Die Zentralstelle für Weltanschauungsfragen hatte kein Interesse daran, Gemeinschaften zu attackieren oder falsch darzustellen. In Nord-Korea sieht das anders aus, aber dort sind wir ja nicht.

    Tafel hin, Tafel her. Diese Fließbandmission, ohne echtes Interesse am Menschen, spricht für sich selbst. Vom Inhalt mal ganz abgesehen.

  • Tut mir echt leid BENSALOMO, aber es wird immer unglaubwürdiger!

    Nein, hier muss ich ben Salomo beipflichten. Früher war das bei den Zeugen Jehovas gängige Praxis. Jeder musste offen Rechenschaft über seine geleisteten Stunden und über die Summe seiner Spenden abgeben. Das hat sich heutzutage aber geändert. Die Wachturm-Gesellschaft geht geschickter vor, in dem sich die Ältesten schwierigen Fällen mittlerweile lieber persönlich „seelsorgerisch“ (Drohung mit bezeichnet Halten oder Gemeinschaftsentzug) widmen. Die dahinterliegende Strategie ist aber die Gleiche.
    Ich habe erlebt, wie in einem Königreichssaal ein Ältester die Versammlung „liebevoll ermunterte“, weil einige aus ihr zum Monatsende den Berichtszettel noch nicht abgegeben hatten.

    Dass zum Anlass einer jährlichen Gedächtnismahlfeier eine "Tafel" der geleisteten Verkündigerstunden aufgehängt wird ist mehr als unwahrscheinlich,

    Das hat Ben Salomo auch nicht behauptet. Er sagte lediglich, dass diese Tafel bei einer Gedächtnisfeier dort hing. Also ist sie, so vermute ich, einfach nicht abgenommen wurden.

    Wenn du geschrieben hättest, zu einer Dienstzusammenkunft oder zur theokratischen Predigtdienstschule, dann könnte ich es eventuell noch nachvollziehen, das da mal eine Tafel gezeigt wird, was aber nicht üblich ist.

    Beides gibt es so weit ich weiß nicht mehr, sondern nennt sich jetzt „Leben und Dienst als Christ“-Zusammenkunft.

  • Bei der Gelegenheit könnte man auch gleich ein Foto von dieser Tafel machen, damit der Rest des Forums auch etwas davon hat.

    ... ne könnte man nicht,
    zum Glück gibt es auch noch so was wie 'Datenschutz' ...

    Nicht alles, was gezählt werden kann, zählt (Einstein)

  • Hmm?? Eine 150 Mann Tafel passt auf jeden Computerbildschirm und ein DIN A4 Blatt, wenn man will. Was ist daran unglaubwürdig?

    Das Problem ist nur - wenn man es so nennen will - Zeugen Jehovas haben gar keine Tafel. Keine kleine und auch keine große Tafel.

  • Bei den ZJ ändert sich ja laufend etwas.

    Ist das nicht normal, lieber Ben Salomo? Würde sich in den Ansichten, Auslegungen und Interpredationen nie etwas ändern, gäbe es keine Reformen und hätte es nie welche gegeben. Ist Luther ein Lügner, weil er zuerst die katholische Lehre mit Überzeugung vertreten hat, dann aber erkannt hat, in vielen Dingen liegt er mit seinen Ansichten verkehrt? Warum nur, will man grad den Zeugen Jehovas alles mit "Unwahrheit" "Lüge" und bewusster Irreführung" unterstellen? Sprich mal mit Aussteigern von den Mormonen, den Adventisten, den Evangelikalen.... sie alle wissen viel Negatives zu berichten. Was ja auch irgendwo logisch, ja menschlich ist.

  • Es ist doch vollkommen egal, ob es eine Tafel oder Abhakliste gibt.

    Es gibt auch keine Abhakliste!
    Und ich glaube nicht, dass ein ZJ, wenn er keine Tafel oder Abhakliste aufweisen kann, verstoßen wird. Genau genommen machen es viele Kirchen verkehrt. Sie erwarten, dass die "Schäfchen" und solche, die es noch werden sollen, zu ihnen in die Kirche kommen. Jesu Auftrag ist nicht: Lass die Kirchenglocken läuten, damit zukünftige "Schäfchen" wissen, wohin sie gehen müssen. Nein! Jesus sandte seine Jünger aus. Das vermisse ich bei vielen christlichen Kirchen und Gemeinden. Oder gibt es ein biblisches Dementi diesbezüglich?
    Sind Zeugen Jehovas in Deutschland keine anerkannte Kirche? Werden in Deutschland Sekten als Kirche anerkannt? Das wusste ich alles nicht!

  • Früher war das bei den Zeugen Jehovas gängige Praxis. Jeder musste offen Rechenschaft über seine geleisteten Stunden und über die Summe seiner Spenden abgeben.

    WANN war das so? Speziell das mit den Spendengeldern würde mich interessieren!
    WAS verstehst du unter offen Rechenschaft abgeben? WER hat(te) Einblick in diese "Rechenschaftstafel"

  • Verstehe ich gerade nicht. Was bedeutet 'bezeichnet Halten'?

    Das ist bei den Zeugen Jehovas quasi die erste Verwarnstufe. Dabei meiden Ältesten diese Person und drücken damit gegenüber der Versammlung (Gemeinde) aus, dass sie ein schlechtes Vorbild ist. Wenn die Person diese Warnung ignoriert, kommt es dann zu einer Rechtskomiteverhandlung mit Ausschluss (Gemeinschaftsentzug).
    In dem Ältestenhandbuch „Hütet die Herde Gottes“ heißt es dazu auf Seite 124:

    Zitat

    Manchmal ist es nötig, jemanden bezeichnet zu halten, der zwar keine schwere Sünde treibt, die ein Rechtsverfahren erfordern würde, aber auf unverschämte Weise die theokratische Ordnung missachtet (w99 15. 7. S. 29-31). Es könnte jemand sein, der ständig nörgelt, überaus faul ist oder jemand, der leeres Geschwätz verbreitet. [...] Wenn sich ein Unordentlicher wegen seiner Handlungsweise schämt und sich ändert und die Ältesten das erkennen, kann jeder Älteste für sich entscheiden, mit ihm wieder Umgang zu haben. Daran erkennt die Versammlung, dass er nicht mehr bezeichnet gehalten wird.

    Das Buch ist übrigens sehr interessant, gibt es einen guten Einblick in die Organisationsstruktur der Zeugen Jehovas. Es sollte eigentlich geheim gehalten werden, wurde aber „geleakt„ und ist schon seit vielen Jahren für jeden unter Google leicht zu finden.